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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#51
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Zitat:
Aber im Ernstfall kann es passieren nicht mehr handlungsfähig zu sein und das wars dann wohl. Damit muß man als Solofahrer halt leben ... |
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Gruß Christian
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#53
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Meine Frau ist vor 2 Jahren beim Landgang zwischen der Schleuse Bahnitz und der Kahnschleuse Bahnitz verunglückt. Schwer verletzt, aber nicht lebensbedrohlich.
Es hat 45 Minuten gedauert bis der Rettungswagen eingetroffen war. Davon gingen 10 Minuten drauf um der Leitstelle die Örtlichkeit zu erklären. Ich habe jemanden zur Schleuse geschickt, der den Rtw eingewiesen hat. Sonst hätte es wohlmöglich noch länger gedauert. Nach der Erstversorgung hat es noch mal 50 Minuten gedauert, bis das Krankenhaus in Rathenow erreicht wurde. Fazit: Es gibt Ecken in Deutschland, da bist du im Ernstfall am Arsch. Luftlinie sind das alles keine Entfernungen aber es gibt kaum Straßen. Mein Heimatrevier an der Elbe ist auch dünn besiedelt. Wir ankern gerne an einsamen Stellen. Wenn da mal wirklich was Ernstes wie Schlaganfall oder Herzinfarkt passiert, würde ich gleich um einen Hubschrauber bitten. Teilweise sind das keine 10km von meiner Haustür weg, aber mit dem Auto nicht zu erreichen. Es schadet also nicht, über solche Dinge mal nach zu denken. |
#54
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Zitat:
Ich denke dass ist eine der wichtigsten Aussagen und Informationen zu dem Thema. Nachts um 2 Uhr, nicht ans dunkle oder gar unbekannte Ufer fahren oder fahren lassen. Vielen Dank für diesen Hinweis!
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt)
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#55
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Zitat:
Vorher drüber nachdenken schadet nie. Die Berliner Kollegen können sich das kaum vorstellen, aber wenn bei uns schon die normale Anfahrt auf der Straße eine halbe Stunde dauert, obwohl als lebensbedrohend eingestuft, möchte ich nicht wissen wie lange das auf dem Wasser dauert. Da zählt jede Minute, aber auf dem flachen Land wird das Rettungssystem immer weiter ausgedünnt. Da wird dann halt mal zusammengelegt, dauert die Anfahrt eben etwas länger etc. |
#56
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Es wird kein Patentrezept geben, dafür gibt es zu viele Dinge die passieren können, alleine, zu Zweit, was ist passiert, wie fit ist die zweite Person usw.
Ich denke in Europa ist die 112 immer das Mittel der Wahl. Am anderen Ende der Leitung sitzen zumindest in D und NL Profis die wissen was zu tuen ist. Vor allem ruhig bleiben. Es gehört auch zur guten Seemannschaft ( auch Binnen ) mal die Notrollen zu besprechen und zwar jeder in jeder Position.
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Danyel, ja richtig gelesen mit y |
#57
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Zitat:
(wenn man nicht mehr telefonieren kann, wird man in der Wohnung auch kaum noch ins Treppenhaus oder ans Gartentor kommen = erst gefunden wenn sich die Nachbarn über den Geruch wundern; im Büro findet mich die Putzfrau am nächsten Morgen) |
#58
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Zitat:
Wie gesagt 112 und euch wird geholfen.
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Danyel, ja richtig gelesen mit y |
#59
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Zitat:
Was Funk angeht, so hat Fronmobil Recht. Das liegt vielleicht auch daran, dass die WSP keinen Marinefunk in den Dienststellen hat! Ich habe das gemerkt, als ich vor 3 Jahren der Wache Mitte mitteilen wollte, dass fast direkt vor ihrer Tür eine alte Matratze rumdümpelt. Keine Antwort. Also angerufen und erstaunt vernommen, dass die Wache keinen Funk hat, nur die Boote. Mit denen kommuniziert die Wache dann über den Polizeifunk. Oder meist, sagte er, über private Handys. |
#60
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Die Leitstellen wissen meiner Erfahrung nach ganz gut wie die Einsatzkräfte am schnellsten und sinnvollsten zum Unglücksort kommen.
Hier im Odenwald kommt z.B. zu 90% der Heli weil ein RTW ewig dauert. Auf einem Binnensee würde ich nur nach Absprache mit der Leitstelle ans Ufer fahren, einfach in der Pampa ans Ufer ist bestimmt schlechter als gut sichtbar auf dem Wasser. |
#61
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Zitat:
Der Nachbar war gerade noch ansprechbar aber kaum verständlich dort. Ich vermutete Herzinfarkt, da er seinen linken Arm als taub beschrieb. Das hab ich haargenau vorm Nachbarn stehend so durchgegeben und auch noch ein paar Rückfragen beantwortet. Die Anfahrtswege sind einfach auf dem flachen Land zu lang und ein Hubi wäre auch nicht schneller wegen noch viel größerem Anflugweg plus dann zu Fuß vom nächstmöglichen Landeplatz. |
#62
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Beziehe mich noch mal auf den Unfall meiner Frau:
Man kann im Unglück auch noch Pech haben. Die Besetzung der Leitstelle war nicht die Hellste.... Bahnitz???? Schleuse????? Meinen Sie einen Bahnhof? Bahnitz??? Nie gehört. Wo sind sie sie denn genau? Ah, sie sind auf dem Wasser. Was für ein Bahnhof? Bahnitz. Schauen sie doch mal auf das Schild am Bahnsteig.... Das war jetzt kein Witz. Die Dame war etwas überfordert. Die Eingeborenen haben mir später bestätigt, dass es dort öfter zu Problemen kommt. Nun, da es nicht lebensbedrohlich war, konnte ich fast ein wenig drüber lachen. Die Profis sind auch nur Menschen. Wenn es dumm läuft schätzt die Leitstelle den Notfall nicht richtig ein, der RTW hat einen Platten und im Krankenhaus kommen zeitgleich fünf Schwerverletzte an. Alles schon erlebt. Ich war 10 Jahre im Rettungsdienst tätig. Und es gab Notärzte, da sollte man besser nichts Ernstes haben, wenn die im Dienst sind. Ein Jahr später lag ich wieder in Bahnitz. Spät am Abend hielt ein RTW am Anleger. Im Boot hinter uns hatte der Mann einen Herzinfarkt. Da hat es aber wohl super geklappt. Der RTW und der Notarzt waren in 10 Minuten da. Was aber wieder nicht funktionierte war die hypermoderne Digitaltechnik. Kein Netz in Bahnitz. Das EKG konnte nicht ins Krankenhaus übertragen werden. Glück im Unglück. Wir haben die Dame an dem Abend noch ein wenig betreut und am nächsten Tag nach Rathenow gebracht. Sie hat sich Wochen später noch mal gemeldet und bedankt. Sie waren schon wieder mit dem Boot unterwegs. |
#64
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Zitat:
Aber das ganze Leben ist ein Risiko. Wenn ich ein Herz-Kreislaufpatient mit Schlaganfallrisiko bin, dann bleibe ich über Nacht vielleicht besser in einem Hafen und nicht draußen vor Anker. Oder gleich zu Hause. Aber wer will das?
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#65
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Es muß ja nicht gleich ein Schlaganfall sein, an Bord kann auch ein topgesunder Mensch einen schweren Unfall haben. Insofern dürfte man sich überhaupt nicht in der Pampa aufhalten.
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Gruß Ewald
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#66
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Moment!
Der Templiner See bei Potsdam ist KEINE Pampa!
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#67
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Vielen Dank Euch allen für die guten Beiträge. Dass auch einige rumfrotzeln ist glaube ich normal und trägt zur allgemeinen Unterhaltung bei, damit muss man in einem Forum rechnen...aber einfach sterben wäre mir glaube ich zu einfach.
Ich würde mal zusammenfassen:
Ich hoffe ich konnte damit auch anderen helfen, über das Thema nachzudenken. Ich glaube es gibt echt nichts schlimmeres als seinen Partner sterben zu sehen und sich hinterher Vorwürfe machen zu müssen, dass man das hätte besser vorbereiten können. Ich möchte dann wenigstens das Gefühl haben "Mehr konnte ich echt nicht tun und ich hab mich strukturiert und richtig verhalten". Danke nochmal Euch allen!
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Sorry, ich muss los, die Plicht ruft! Für mich ist das übrigens kein Ruhestand, das sind die ewigen Yachtgründe! |
#68
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Da es vorhin mal angesprochen wurde. Beim Binnenfunk ist Kanal 10 meist ungeeignet für Notrufe. Bei dem 1W kommt man nicht weit. Macht vielleicht Sinn um bei einem Motorausfall die direkt auf ein zukommenden Binnenschiffe zu warnen.
Ansonsten ist da die Revierzentrale mit 25W der richtige Ansprechpartner, die leiten das dann entsprechend weiter.
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Gruß Jörg
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#69
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"Die Position kann man sich wie gesagt zumindest mit meinem Handy gegenseitig zufunken (3x kurz die Lautstärketaste betätigen)" - welches Handy ist das? interessiert mich...
Ich habe als rotes Notlicht so etwas an Bord, da ich keinen Pyroschein machen wollte und etwas nutzen wollte, was auch längere Zeit sichtbar ist: https://www.amazon.de/Odeo-Distress-Flare-LED-mit/dp/B07HFCBWMY/ref=sr_1_1?adgrpid=68538081582&dchild=1&gclid=EAIa IQobChMI3fi5797z7gIV2YbVCh3iiQztEAAYASAAEgIo1fD_Bw E&hvadid=352624996038&hvdev=c&hvlocphy=9044746&hvn etw=g&hvqmt=e&hvrand=1136115516161722957&hvtargid= kwd-453177639551&hydadcr=21590_1728744&keywords=odeo+d istress+flare&qid=1613661862&sr=8-1&tag=googhydr08-21 (PaidLink) Die ist schon ganz schön hell......
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Gruß Ralf eigene Boote bisher: Hobie Mirage 2; Barracuda Möwe, Rügenjolle, Atlanta Kolibri, Snark Wildflower; Aqualine 640, Selva 7.1 Cabin Plus
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#70
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Zitat:
mmmmmhhh in einem anderen Beitrag hattest Du geschrieben: "aber ich bin nicht gläubig und deshalb....." Nun jammern und anfangen zu beten?
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt) |
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Im Notfall muss man alle Möglichkeiten nutzen ...
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Ihr handy ist so programmiert, dat (fast) weltweit die Leitstelle ghwählt wirdt, wenn mann 1-1-2 ein gebt.
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg |
#73
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Zitat:
2019 ist in unserem Hafen in Potsdam ,Waldbad Templiner See Steg 1 - in Fachkreisen auch gerne der Apotheker Steg genannt - warum auch immer , ne junge Frau nachts nach Mitternacht hackedicht rücklings in eine lichterloh brennende Feuerschale gefallen und verletzte sich dementsprechend. Nach abgesetzten Notruf war das DLRG Boot unter 5 min am Unfallort.
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Gruß Dete ...weiter weiter ins Verderben, wir müssen leben bis wir sterben
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Habe gerade im Netz gelesen, dass sich diese spezielle Notruffunktion (Übermittlung Standortdaten per SMS an max. 3 ausgewählte Kontakte durch mehrmaliges Drücken An/Aus-Schalter) wohl bei allen neueren Handys ab Android 4.0 in den Einstellungen unter dem Pkt. Sicherheit aktivieren lässt. Versuche es gerade bei unseren Redmi 7a zu testen - klappt aber bisher irgendwie noch nicht....
Nachtrag, zur Info: Klappt! Beim Redmi muss man die An-/Aus-Taste 5x schnell hintereinander drücken und 'schnell' heißt hier auch wirklich schnell! Unsere Handys sind zum Schutz in Klapphüllen, die auch die Tasten mit abdecken - mit den Handys in den Hüllen lässt sich die An-/aus-Taste aber nicht schnell genug drücken, um diesen Notruf aus zu lösen. Mit den Handys aus der Hülle genommen, klappt es. Ist zwar nicht Sinn der Sache und vlt. auch nicht immer möglich, dass Handy für einen Notruf da erst raus zu frimmeln, aber falls es bei anderen auch nicht klappt, liegt bei euch hier vlt. auch hier das Problem.... Finde diesen Thread hier übrigens absolut sinnvoll und interessant. Obwohl meine Frau auch die Scheine hat und gut Boot fahren kann, finde ich so einen Notfallplan absolut sinnvoll und wichtig. Meistens wird in so einem Fall dann oftmals in Panik igendwie rumreagiert - wir werden uns wahrscheinlich einen schriftlichen Plan erarbeiten und griffbereit hinlegen, so dass man dann einfach step-by-step weiss, was man nach der (aller)Ersten-Hilfe zu tun hat.
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Gruß Ralf eigene Boote bisher: Hobie Mirage 2; Barracuda Möwe, Rügenjolle, Atlanta Kolibri, Snark Wildflower; Aqualine 640, Selva 7.1 Cabin Plus Geändert von ralf-boote (18.02.2021 um 18:30 Uhr)
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#75
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Ich habe auf Grund eines aktuellen Anlasses vor ca einem Jahr mal durchgespielt und dabei eigene Erfahrungen mit in Ansatz gebracht.
Wenn nur 2 Personen anwesend sind und eine ist der Akutpatient, dann kann man nur den Notruf wählen und sich auf die Reanimation vorbereiten bzw. konzentrieren. Zu mehr ist man zeitlich und emotional nicht in der Lage. Wenn Boote in der Nähe sind, kann man versuchen , eine weitere Person an Bord zu bekommen, durch Hupen , rufen etc. Damit erhöhen sich die Chancen erheblich. Dann könnte man auch mit der Leitstelle zeitsparende Maßnahmen absprechen. Aber nur dann wenn sich mindestens einer uneingeschränkt um die Reanimation kümmern kann. Ansonsten einfach der Leitstelle überlassen, wie im jeweiligen Revier am besten abgeborgen werden kann. Schiff kenntlich machen ist klar, jedes Mittel ist dazu geeignet! Anker zu lichten wäre die schlechteste Lösung, denn wenn das Schiff in Fahrt ist, oder vertreibt, ist das das eine zusätzliche Gefahr, wenn Mann mit Reanimation beginnen muss! Unser Notfall war auf hoher See auf einem Kreuzfahrtschiff. Auch dort wurde zuerst das Schiff um 2.00 Uhr nachts aufgestoppt , Kapitän geweckt und dann erst weiter entschieden wie abgeborgen wird.Allerdings war dort die Versorgung des Patienten bis zum Verlassen des Schiffes sichergestellt Gruß Ralf Geändert von Narwal (18.02.2021 um 19:07 Uhr)
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