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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Notfall auf See-wer zahlt...?
Hallo in die Runde,
ich war nun einige Male mit einem Leihboot auf der Ostsee und stellte mir nun die Frage, was in einem Seenotfall passiert und wer für die entstandenen Kosten einer Bergung/ Rettung aufkommen muss. Ich meine damit nicht diese Menschen, die bei 7 bft mit einem 4 m Boot zum angeln auf die Ostsee fahren-das ist grob fahrlässig und so jemand sollte die Kosten für Rettungseinsätze auch selbst bezahlen. Mir geht es eher um Situationen, die jeden trotz größter Sorgfalt treffen können. Bsp.: Ich befinde mich mit meinem Boot ca. 5 sm vor der Küste! Plötzlich gibt der Motor seinen Geist auf und der ablandige Wind treibt mich immer weiter auf die offene See. Mit dem Auto fahre ich rechts ran und warte auf den ADAC-wie läuft das mit dem eigenen Boot? (nicht Mietboot) Wer bezahlt hier die Kosten für Bergung und Rettung? Ich kann mir vorstellen, das der Einsatz eines Seenotkreuzers schnell die Kosten eines kleinen Angelbootes übersteigt-kann man sich gegen so einen Fall versichern wie z.B. im Straßenverkehr ein Schutzbrief oder ADAC Mitgliedschaft? Zahlt der Betreffende die Kosten aus eigener Tasche oder werden solche Einsätze anderweitig (z.B. aus öffentlichen Mitteln oder Spenden) finanziert. Klar kann man sich vor solchen Ereignissen auch schützen, indem man nur mit mehreren Booten unterwegs ist oder einen kleineren Notmotor am Hilfsspiegel hat, der mich zumindest wieder unter Land bringt. Aber das ist eben nicht immer möglich! Grüße Andreas
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#2
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Zur Resttung ist hier die DGzRS da.
Bei gefahr für Leib und leben ist die Rettung kostenlos. Bei Schlepphilfe werden die anfallenden Kosten oft in Rechnung gestellt. Man kann dies dann mit seiner Bootskasko ausmachen oder selbst bezahlen. Übrigens lebt die DGzRS nur von Spenden und von diesen Gebühren welche aber nur die tatsächlichen Kosten ausweist und kein Gewinn beinhaltet. http://www.seenotretter.de/ hier ein Auszug aus den FAQ der Seite Kosten Jede Bootsbewegung ist mit – nicht unerheblichen – Kosten verbunden. Entstehen diese im Rahmen der Rettung von Schiffbrüchigen, so erfolgt der Einsatz kostenfrei – entsprechend dem Auftrag der DGzRS. Nicht zuletzt im Sinn unserer Förderer sind dagegen technische Hilfeleistungen kostenpflichtig. In diesem Fall (beispielsweise bei einer Schleppfahrt, obwohl keine unmittelbare Gefahr besteht) stellen wir eine Erstattung unserer Betriebskosten in Höhe von 200 Euro pro Stunde, maximal 400 Euro pro Einsatz, in Rechnung. |
#3
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Das stimmt Billi.
Wobei ich mal gelernt habe, dass das Wort Gefahr sehr großzügig ausgelegt wird. Man will nämlich auch nicht, dass ein Havarist unnötig zögert, Hilfe anzufordern. und das nur aus Angst, Kosten zu produzieren. Erst durch Unentschlossenheit entstehen dann zumeist ernste Gefahren. viele Grüße Gunter |
#4
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Zitat:
Wenn man wegen Spritmangels liegen bleibt kommt sichr ne Rechnung (wobei 400€ max. ja nicht hoch sind). Aber bei Motorschaden usw. kann man die Kosten doch sicher an die Versicherung weitergeben. Warum also zögern ? |
#5
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Ich sehe keinen Unterscheid zwischen einem Maschinenausfall und den Kollegen die schmerzfrei mit kleinen Booten bei Wind und Welle "Seebär" spielen. Beide Ursachen sind nicht nicht Gott gegeben und folglich abwendbar. Eine Maschine fällt nicht aus heiterem Himmel aus.
Sofern man Schlephilfe benötigt, kostet es grundsätzlich Geld. Das gilt auch, wenn man von einem anderen Dritten als die Seenotretter abgeborgen wird. Deshalb sollte man sich grundsätzlich vor Übergabe der Leine auf einen Betrag einigen. Dann muss man aber auch in Kauf nehmen, dass derjenige wieder abdreht, wenn man nur 20 EUR bezahlen möchte. Sofern keine Lebensgefahr für die Besatzung besteht, kann er das ja. In HR/Mittelmeer gibt es Seatow (Habe ich das richtig geschrieben?). Die Mitgliedschaft war aber bis vor kurzem etwas fragwürdig. Vlt. kann hier jemand was dazu sagen.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#6
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da hast auch wieder recht.
ich hab mal auf dem Rhein bei Kehl 2 Schweizer abgeschleppt. die hatten vergessen zu Tanken. Haben mir dann das Abendessen in Kehl gezahlt. Ich wollt nur ein Bier. |
#7
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Wieso kann eine Maschine nicht aus "heiterem Himmel" ausfallen?
Gruß Uli07
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#8
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Hi!
Vor einiger Zeit gab es hier einen thread: http://www.boote-forum.de/showthread...t=dgzrs+kosten Technische Hilfeleistung: max. 400 Euronen. Das ist ziemlich fair. Viele Grüße blondini P.S.: Ich spende auch ab und zu an die DGZRS
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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#9
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In einer Reportage über den modernsten Kreuzer der DGzRS für den Nordseebereich wurde gesagt "Bei Lebensgefahr kostenlos und bei Schleppmanövern ist eine freiwillige Spende üblich". Das hängt damit zusammen dass die Seerettung, Personal und Technik, durch Spenden finanziert werden und keine staatliche Behörde ist.
Die Kaitesurfer müssen auch nichts zahlen wenn die verloren gegangenen Kaites aus dem Fahrwasser geholt werden und das müssen die ständig machen... |
#10
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Schwieriges Thema... zumindest ist ja der Einsatz egal wie und warum ganz offensichtlich mit 400€ gedeckelt. Allein das zeigt, daß man niemanden abschrecken will, Hilfe anzufordern, allerdings auch nicht will, dies aus "Spritspargründen" zu tun.
viele Grüße Gunter |
#11
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Weil es aus meiner Sicht nur zwei Gründe gibt:
- technischer Defekt - falscher/schlechter, zu wenig Sprit Über zu wenig Sprit brauchen wir nicht diskutieren. Schlechten Sprit kann man nicht vermeiden, aber das passiert auch nicht aus heiterem Himmel. Wenn der Sprit z.B. Wasser hat, sollte man sich anschließend mit dem Bunkerschiff/Tanke unterhalten... Ein technischer Defekt ist immer selbst verschuldet. Alte Maschine, schlechte Wartung, schlechtes Öl, zu wenig Öl, gefrickelte Reparaturen... Wenn ich auf dem Wasser bin, kann ich mir keine Nachlässigkeiten erlauben. Ein 30 Jahre alter Motor, der immer super gelaufen ist, muss das nicht in der nächsten Stunde auch so machen. Da muss man eben mal ein paar EUR in die hand nehmen und austauschen. Auch wenn bisher alles gefunzt hat. Habe ich so letztes Jahr bei mir gemacht. Jetzt ist die Ausfallwahrscheinlichkeit von 20% wieder auf 1% gesunken. Wenn eine Welle in den Motorraum schlägt, dann sehe ich das nicht als abwendbares Motorausfallereignis an.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#12
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...danke für die Antworten-im schlimmsten Fall 400 € sind wirklich fair. Wieso aber eine Maschine nicht aus heiterem Himmel ausfallen kann, verschließt sich mir auch etwas. Ist mir mit dem Auto auch schon passiert, und das nachdem ich es eine Woche zuvor bei der Durchsicht hatte. Vorzeitige Materialermüdung kann man nicht beeinflussen und das sieht man auch erst, wenn es zu spät ist. Spritmangel ist ein anderes Thema, da bin ich bei Dir...
LG Andreas |
#13
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Das sehe ich ein wenig anders.
Eine gut gewartete ältere Maschine läuft im Normalfall genauso zuverlässig wie eine neuere. Man muß sich halt Gedanken um Ausfallmöglichkeiten und deren Veremeidung machen. Meist sind es Teile der Peripherie, die zum Ausfall führen, nicht das Triebwerk selbst. Und die meisten älteren Bootsmotoren haben Betriebsstunden drauf, über die im kommerziellen Bereich nur gelacht wird. Ich habe einige Maschinenausfälle miterlebt, sinnigerweise auf Seglern, so daß es nicht so tragisch war. Von Wartungsmängeln mal abgesehen waren das: - schwerer Wellenschaden durch Treibholzkontakt - ausgefallene Kraftstoffpumpe an relativ neuem Motor - Getriebeschaden noch in der Garantiezeit - gelegentlicher Ausfall, meist dann, wenns überhaupt nicht passte, durch gerissene Ansaugleitung im Tank - eingefangener Kunststoffsack im Propeller Allesamt Ursachen, die nix mit dem Alter der Maschinenanlage zu tun haben. Natürlich sind Möhrchen unterwegs, die aufgrund ihres Zustandes unzuverlässig sind. Aber das kann man vorher erkennen und etwas dagegen tun.
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Gruß Ewald
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#14
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Ob, oder wann die eigene Versicherung in so einem Fall zahlt, lässt sich pauschal nicht beantworten, da die verschiedenen Versicherungsbedingungen in diesem Punkt sehr weit auseinander liegen.
In Verbindung mit einer Gefahr für die Besatzung schleppt die DGzRS kostenlos ab. Bei rein technischer Hilfeleistung nimmt sie dafür 200 € pro Stunde, aber maximal 400€ pro Einsatz. Zitat:
Sozusagen als „ADAC auf See“ gibt es z.B auch noch Seahelp, die mittlerweile ein recht flächendeckendes Stützpunktnetz an der Ostseeküste aufgebaut haben. Seahelp Ostsee http://www.seahelp.eu/de/Stuetzpunkte Seahelp Preisliste http://www.seahelp.eu/de/Preisliste Wenn man keinen kleinen Hilfsmotor an Bord hat/haben will/haben kann, ist das Beste aber immer noch ein guter Freundes- und Bekanntenkreis, der einem in nicht bedrohlichen Fällen hilft. In gefährlichen Fällen leistet die DGzRS ja kostenlos. Gruß Norman |
#15
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Moin,
so ein Quatsch. Zeugt von tiefgreifender Unkenntnis. Gruss Horst
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#16
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Da will ich auch energisch widersprechen.
In meiner lanjährigen Zeit bei der Berufsschifffahrt habe ich häufig Maschinen oder Ruderausfälle erlebt. Auch die beste Wartung kann sowas nicht verhindern. Gleiches gilt für Sicherheitssysteme, die eben auch nur einen Teil abdecken. Niemals kann man für alle technischen Probleme Vorsorge treffen.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#17
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@ Flybridge
Soviel Quatsch habe ich noch nicht gehört. Zitat: Wenn der Sprit z.B. Wasser hat, sollte man sich anschließend mit dem Bunkerschiff/Tanke unterhalten... Dann ist es aber schon zu spät, oder sagt dir der Motor " in 3 Stunden bleibe ich stehen"?? Zitat: Ein technischer Defekt ist immer selbst verschuldet. Alte Maschine, schlechte Wartung, Kündigt dein Boot auch eine def. Lichtmaschine, Kraftstoffpumpe oder Zündspule vorher an? Dann mußt du ein tolles Boot haben, oder du liegst nur im Hafen! Gruß Uli07 |
#18
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Zitat:
Mir sind bislang bei Motoren abgerissenes Stirnrad an der Nockenwelle, kaputte Stößelstange, gebrochener Kippehebel, komplette LIMA Ausfälle usw. untergekommen. Tote LiMA und Stößel war übrigens bei einem Boot aber Segler, die Stange hilft da schon mal weiter. Mit dem Mopped wäre man aber vera... das war aber keine mangelnde Wartung. Das sind Sachen die sieht man -bevor sie kaputt gehen- nicht einmal bei zerlegtem Motor. Das oft mangelnde Wartung Ursache eines Schadens war, da gebe ich Dir recht aber man kann nicht alles wichtige wirklich warten, das können auch die Schrauber bei Inspektionen nicht. Shit happens nunmal. Wer tauscht denn regelmäßig seinen Pleuellager? Wer schleift regelmäßig seine Ventile bei etc.? Wer zerlegt regelmäßig sein Getriebe und durchleuchtet alle Räder auf Haarisse? Bei der Wartung ist die Grenze von tadellos zu schlunzig leider sytembedingt fließend.
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Gruß Kai
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#19
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Micha hat ja auch geschrieben:
Zitat:
Auch fast neue Motoren haben manchmal Probleme. |
#20
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Ja, genau das meinte ich, und ich gehe sogar weiter. Rechtzeiteiges Austuaschen des Motors kann auch einen Ausfall verhindern.
Sind wir doch mal ehrlich. Die meisten Motorausfälle geschehen bei Motoren > 10 Jahre und bei schlechter Wartung. Ich glaube, wir zerlabern den Trööt...
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#21
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Zitat:
bei mir mit meinem V8 wär mir das zu teuer. und auch neue Motoren können probleme machen. |
#22
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Das mit dem Motorentausch ist etwas weltfremd und in der Tat nicht das Thema hier.
viele Grüße Gunter
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#23
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Wenn ein Motor verschlissen ist, sollte man ihn austauschen oder richtig instandsetzen.
Ein vernünftig gewarteter Diesel erreicht auch im Boot 4000 Betriebsstunden (der gleiche Motor ist im Bagger bei minimaler Wartung für mehr als 10 000 h gut), das bedeutet im Normalfall bei 100 h/Jahr mindestens 40 Lebensjahre. Warum soll ich den frühzeitig austauschen? Neue Motore haben oft mehr Kinderkrankheiten wie ältere Maschinen Verschleißprobleme. Ein echter Motorschaden bei richtiger Wartung ist mir in unserem Club noch nicht untergekommen. Wenn etwas war, waren es äußere Einflüsse oder erhebliche Wartungsmängel - aber die killen auch neue Motore. Wer mit einem ausgeschlagenen Verteiler losfährt oder einen Wassereinbruch ins Motoröl ignoriert hat selbst Schuld, genauso wie falsches oder zu wenig Öl. Mein derzeitiger Motor ist 47 Jahre alt und hat eine 2000 km - Tour ohne irgendein Zucken absolviert. Die beiden anderen Boote auf dieser Tour hatten ebenfalls Maschinen mit über 30 Jahren - gleiches Ergebnis. Dagegen hat der recht junge Motor eines anderen Clubkollegen schon 2x massiv schlappgemacht - wohl auch aufgrund von Fehlern bei Wartung und Betrieb. Das Alter einer Maschine ist ein Grund, gewissenhaft nachzusehen, aber kein Indiz für hohe Ausfallzahlen.
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Gruß Ewald
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#24
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Weil alle Motoren in jedem Alter bei jeglicher Wartung einfach so abrauchen können, würde ich bei Fahrten auf See nicht Leib und Leben in die Hand nur einer einzigen Maschine legen.
Wir sind auf See mit internem Diesel unterwegs. Fällt der aus, gibts einen Notmotor am Spiegel, der mit 12l+2x5l ungefähr 24 Stunden dreiviertelgas durch läuft und uns mit größer 4kn voran bringt. Ist Wind, gehts bei Ausfall beider MAschinen mit der Stange und den Laken weiter. ..und irgendwann kommt ein Wal und erschlägt uns. Die Wichtigsten Geräte redundant an Bord, und der eine oder andere Seenotfall kann schon mal vermieden werden. Möglicherweise ist zum Thema selbst auch schon alles gesagt. VG Stephan
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Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben! |
#25
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Die Eingangsfrage ist ja wohl schon fast erschöpfend beantwortet, ich möchte nur noch hinzufügen: Nach einer Hilfeleistung bekommt man von der Gesellschaft nach einiger Zeit einen freundlichen Brief, in dem sie mitteilen, dass sie sich gefeut haben, einem geholfen zu heben und darauf hinweisen, dass sie sich ausschliesslich aus Spenden finanzieren. Ein Überweisungsträger ist auch dabei,
Siggi |
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