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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo zusammen,
ich beginne Stück für Stück meinen 25er Mercury zu überholen und zu optimieren und dabei darf natürlich das wichtigste nicht fehlen...der Prop! Ich komme aus dem RC Modellbau und habe viele Jahre exzessiv Rennboote gebaut. Monos, Hydroplanes, Kats...alles dabei. Also Modellbauer ist es fast schon selbstverständlich sich um alle Komponenten selbst zu kümmern. Allerdings kenne ich aus meinem Hobby nur halbgetauchte Schrauben und auch die Drehzahlen sind weit weg von einem normalen Außenborder. Daher nun meine Frage ob es einen Leitfaden gibt (habe hier bislang nix gefunden) oder jemanden hier der Erfahrung hat in dem Bereich? Konret möchte ich wissen wie ich die Vorderkante der Props bearbeiten soll und wie die Abrisskante aussehen sollte? Mein Mercury Prop hat einen leichten cup, wie fast alle modernen Props. Den Durchmesser und auch die Flächen werde ich selbstverständlich nicht bearbeiten aber ich denke an den beiden Kanten kann man sicherlich etwas rausholen. Die vorderen Kanten sollten Rund sein habe ich im Netz gelesen. Das minimiert bei vollgetauchten Props Kavitation und ist auch am robustesten falls man mal was im Wasser erwischt..eine dünne scharfe Kante ist ja raz faz im Eimer. Sollte man bei der Rundung darauf achten, dass man auf der Rückseite die Rundung weiter ins Blatt reinzieht und vorne zügig abschließt? Im Modellbau und bei echten Rennbooten wird das so gemacht...kann man sich vorstellen wie wenn man ein Messer schärft, aber eine Seite schräger ist als die anderen...zum Verständnis. Nun zur Abrisskante am Ende. Normalerweise sollte diese scharfkantig und möglichst rechtwinklig sein. Ist das bei meinem Prop nicht so weil die anschließend lackiert werden oder weil das bei der Herstellung gespart wird oder ist es tatsächlich sinniger die Abrisskante rund zu gestalten...und falls ja weshalb? Macht es Sinn den Prop nach dem Bearbeiten wieder zu lackieren oder kann ich mir das sparen? Ist ja Alu, ich sehe da keine Sinnhaftigkeit, außer, dass man schneller erkennt wenn man unbemerkten "Feinkontakt" hatte ![]() Auf den Bildern seht ihr meine Vorderkante ist schon gut abgenutzt vermutlich Sand oder Bodenkontakt, aber nix verbogen oder ausgebrochen, man erkennt noch die dezente originale Rundung. Meine Abrisskante ist schwarz aber ebenfalls rund, iat schwierig einzufangen auf Bildern...ich könnte mir aber tatsächlich vorstellen, dass die nur deshalb nicht scharfkantig rechtwinklig ausgeführt wird weil das einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt (fräsen) benötigen würde und das den Prop schweineteuer machen würde. Zum Schluss vielleicht noch kurz zum Thema Wuchten. Ich muss mir noch eine Vorrichtung bauen und eine Aufnahme drehen aber ich denke der Prop wird einigermaßen im Gleichgewicht sein...falls nicht nehme ich einfach am Schaft oder der Propeller Rückseite etwas Material ab oder gibt es hier definierte Stellen die zum Wuchten verwendet werden sollten? Bin gespannt auf eure Kommentare ![]() Liebe Grüße von meiner Seite! |
#2
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Hallo,
um was für ein Boot geht es denn, und wie schnell ist/wird es ungefähr? Ich würde es bei einem stumpfen, rurzen Radius belassen wie original, nur wieder schön glatt machen. Die Poren bilden gute "Keimzellen" für Kavitation, daher lieber schön glatt. Zum "schärfen", bzw ob die Rundung asymmetrisch besser wäre: letztlich ist bzgl Kavitation jede konvexe Rundung schädlich, auch auf der Druckseite (!). Auf der Saugseite hat (/braucht) man zwar die konvexe, aber möglichst gleichmäßig über die ganze Chord-Länge verteilt. Zum Ende hin ist eine etwas verstärkte konvexe aber weniger schädlich als am Eingang. die Schlussfolgerung wäre, dass man die Eintrittskante von der Druckseite her bearbeitet; das wurde auch in Modellversuchen so gemacht (allerdings mit generell dünneren Blättern, und dort wurde eher "geschärft" als "einseitig gerundet", also kaum zusätzliche konvex eingebracht, eher das ganze Blatt vorn ausgedünnt, was ja bei Alu so nicht geht). Meine Erfahrung mit selbst entworfenem Alu-Prop (relativ dicke Blätter und nach obiger Strategie deshalb recht starke Konvex auf den ersten ~20% der Druckseite) sagt jedenfalls, dass Streifenkavitation auf der Druckseite aufgetreten ist (obwohl er echt gut läuft ![]() Darum: entweder ganzflächig ausdünnen (materialbedingt begrenzt möglich), aber die eigentliche Kantenrundung so kurz lassen, wie sie ist.
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Make it idiot-proof, and they'll make a better idiot.
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#3
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Hallo Simon,
herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! Ich habe jetzt aktiviert, dass ich immer benachrichtigt werde sobald ne Antwort kommt ![]() Das Boot selbst ist ein schönes Sportboot, das leider vom Erstbesitzer einen viel zu kleinen Motor spendiert bekommen hat. Mein Motor dreht maximal 2500U/min an der Welle weil er relativ lang übersetzt ist. Es ist ein kleiner 25PS Mercury in der BigFoot Ausführung. Da die Aluprops grundsätzlich sehr stabil und "dick" gefertigt, kann ich auf jeden Fall mit der Schruppscheibe vorsichtig und gleichmäßig etwas Material abnehmen. Mein kleiner Pupsmotor belastet den Prop ja 3x geringer als beispielsweise ein 75PS Motor für den dieser Prop ebenfalls verwendbar wäre. Klar je dünner desto effektiver wird ein Prop grundsätzlich. Aufgrund der geringen Drehzahl werde ich ziemlich sicher keine Kavitationsprobleme haben, da die Umfanggeschwindigkeit des Props sehr niedrig ist. Ich möchte nun einfach versuchen mit dem richtigen Prop und etwas Optimieren hier und da die Effizienz zu steigern damit das Boot trotz niedriger Leistung zumindest "fahrbar" ist. Daher bin ich dankbar um jeden konstruktiven Rat wie deinen, der mich ein Stück weiter ans Ziel bringt ![]() Herzliche Grüße Dimi |
#4
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Wäre es bei der Ausgangslage nicht zielführend, den Motor in Bestzustand zu bringen, ohne solche höchst individuellen Anpassungen, und zu verkaufen und sich gleich einen stärkeren zu besorgen? Wenn man selber gerne bastelt, kann das ja auch ein (preiswerteres) überholungsbedürftiges Teil sein.
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#5
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Guten Morgen,
ja das ist auch mein mittelfristiger Plan. Allerdings muss ich hierzu erst noch etwas Geld sammeln, danach einen passenden Motor in Gutem Zustand finden und anschließend das gute Stück austauschen und den alten wieder verkauft bekommen, solange möchte ich versuchen das Boot wenigstens nutzen zu können. Aktuell ist ein 10x11 Prop drauf, der leider viel zu viel Schlupf hat und das Boot nur mit größter Mühe ins Gleiten bekommt. Ich versuche jetzt einen Prop mit größerer Blattfläche und weniger Steigung...dann noch das Feintuning damit ich das Boot wenigstens solange nutzen kann :) Liebe Grüße |
#6
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Ich hätte große Zweifel, dass Aufwand und ein mögliches Ergebnis hier in irgendeiner annehmbaren Relation stehen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
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