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Alt 16.02.2023, 12:04
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Aurora-13 Aurora-13 ist offline
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Standard Schraube aus in der Schleuse?

Neues Gerichtsurteil in Holland

Laut BPR sind Steuerleute verpflichtet, die Schraube in der Schleuse abzustellen, sobal die Leinen fest sind. Ein Schipper klagte gegen ein Bußgeld deswegen und bekam Recht

Artikel und Quelle: https://www.stegfunk.de/schraube-aus-in-der-schleuse/

Es geschah in der Schleuse in Maasbracht, direkt vor den Augen der dortigen Zentrale des Rijkswaterstaats. Der Schipper legte sein Schiff an eine Vorspring und ließ sein Heck mittels Schraube und Ruderlage gegen die Wand drücken. Das darf nicht sein, Denn die dadurch entstehenden Turbulenzen in der Schleusen kammer sind schlecht für das Bauwerk und bringen vorallem kleinere Schiffe und Yachten immer wieder in arge Bedrängnis. Zu Recht ist diese Praxis also verboten.

In dem genannten Fall gibt der Richter dem Schiffer jedoch Recht: Es war mit guter Seemannschaft vereinbar, die Schraube in dieser Situation drehen zu lassen. Das Bußgeld wurde zurückgenommen. Dieses Resultat ist verwunderlich.
Eine weitere Besonderheit sind Frachtschiffe bis 50 Meter Länge. Diese dürfen, verwunderlich genug, unter gewissen Bedingungen auch von nur einer Person gefahren werden. Normalerweise sind mindestens zwei vorgeschrieben, Steuermann/Schiffsführer und Matrose. Auf einem 50 Meter langen Schiff ist es jedoch unmöglich, dieses zunächst in die Schleuse zu fahren, aufzustoppen, nach vorne zu gehen um dort eine Spring zu legen und dann achtern ebenfalls eine Leine zu legen, geschweige denn, diese beiden Leinen umzulegen, wenn der Pegel in der Kammer sich ändert. Die Folge: Der Schiffsführer legt in der Nähe des Führerhauses eine kurze Fischermannspring und hält das Schiff mittels Schraube ruhig an der Wand. Es geht schlichtweg nicht anders. Ob es sich in unserem Fall um ein solches Schiff handelte, ist unklar.

Die Folgen für Yachten
Der Anwalt des Schiffers sieht nach dem Urteil die Pflicht zum Abstellen der Schraube in der Schleuse als generell hinfällig in allen Schleusen. Das sieht Rijkswaterstaat zum Glück völlig anders, die Verantwortlichen dort erkennen einen besonderen Ausnahmefall und halten an der Regelung fest. Das wäre begrüßenswert für Yachten, denn die Auswirkungen des Schraubenwassers sind erheblich und turbulent, sodass sicheres Schleusen zumindest deutlich erschwert wird. Nötigenfalls können Yachten die Schleuse über Funk anrufen und um das Abstellen der Schraube bitten. Wird das verneint, warum auch immer, bestht die Möglichkeit auf die folgende Schleusung zu warten. Allemal besser als eine dicke Schramme zu riskieren.
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Zu viele erhabene Sprüche hier -
muss nicht noch einen raushauen

Helmut
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Alt 16.02.2023, 12:19
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Für daraus resultierende Schäden müsste er eigentlich aufkommen müssen.
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Akki

wenn's nicht explodiert, funktioniert's...
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  #3  
Alt 17.02.2023, 13:08
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Totti-Amun Totti-Amun ist offline
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Leider ist es auch in Deutschland eine weit verbreitete Unart, die Schraube drehen zu lassen.
Selbst bei freundlichem Anruf reagiert man dann ab und an ungehalten.

Grüße

Totti
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Alt 17.02.2023, 13:58
kapitaenwalli kapitaenwalli ist offline
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Moin

Ich weiß nicht, ob Gütermotorschiffe binnen auch mit Verstellpropellern ausgerüstet sind. Seeschiffe sind das. Die lassen in den Schleusen die Schrauben oft weiterlaufen, die Flügel stehen dann auf Neutral. Ein wenig Querstrom gibt es aber doch. Da muss man als Sportler beim Vorbeifahren schon aufpassen. Ist auch im Merkblatt für den NOK so vermerkt.
__________________
Gruß und gute Fahrt

Man muss nicht jedem ein Forum geben

Kapitaenwalli
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  #5  
Alt 17.02.2023, 15:26
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Robert67 Robert67 ist offline
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Nein, Binnen sind Verstellpropeller eher unüblich.
Und Voigt Schneider gibts kaum noch
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Gruss
Robert
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  #6  
Alt 17.02.2023, 18:44
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Zitat:
Zitat von kapitaenwalli Beitrag anzeigen
Moin. Ich weiß nicht, ob Gütermotorschiffe binnen auch mit Verstellpropellern ausgerüstet sind. Seeschiffe sind das. Die lassen in den Schleusen die Schrauben oft weiterlaufen, die Flügel stehen dann auf Neutral. Ein wenig Querstrom gibt es aber doch. Da muss man als Sportler beim Vorbeifahren schon aufpassen. Ist auch im Merkblatt für den NOK so vermerkt.
Binnenschiffer lassen - im Gegensatz zu Seeschiffen - ihre Schraube in den Schleusen nicht weiterlaufen, weil sie den Motor nicht abstellen wollen, sondern weil sie mit einem leichten Schub ihr Schiff stabilisieren und damit oft eine weitere Leine vermeiden wollen. Insofern würden Verstellpropeller mit Neutralstellung hier gar nicht in Frage kommen, denn die hätten ja keine Stütz-Wirkung. Und mit Stütz-Wirkung würden sie wieder Strömung und Querwasser in der Schleusenkammer verursachen....
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Lg, Saint-Ex

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Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)

Geändert von Saint-Ex (18.02.2023 um 15:10 Uhr)
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  #7  
Alt 17.02.2023, 18:49
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Zitat:
Zitat von Totti-Amun Beitrag anzeigen
Leider ist es auch in Deutschland eine weit verbreitete Unart, die Schraube drehen zu lassen.
Selbst bei freundlichem Anruf reagiert man dann ab und an ungehalten.
Dann mach das mal auf der Lahn. Wenn nach dem freundlichen Anruf nix passiert, kommt ganz schnell ein unfreundlicher Aufruf: Rausss
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Gruß
Ewald
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  #8  
Alt 18.02.2023, 21:54
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Zitat:
Zitat von Robert67 Beitrag anzeigen
Und Voigt Schneider gibts kaum noch

Fast alle Schlepper, Fähre und Kranschiffe sind damit ausgestattet .....
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Rob

Der Fliegenden Holländer
Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg
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  #9  
Alt 18.02.2023, 22:08
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Musikbaer Musikbaer ist offline
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...wenn sie keine Schottel-Motoren haben...
Heißen die Dinger nicht Voith-Schneider-Propeller?
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Viele Grüße Joachim
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  #10  
Alt 19.02.2023, 00:37
Oldskipper Oldskipper ist offline
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Schottel ist ein 360 Grad drehbarer Propeller. Voith-Schneider ist ein Antrieb mit so einer Art senkrecht stehender Paddel. Da stehen mehrere profilierte Flügel auf einem rotierenden Ring. Durch Verstellung der Flügel lässt sich sowohl die Richtung,als auch die Stärke des Schubs in jede beliebige Richtung einstellen.
Beide Antriebe brauchen kein Ruder. Der Schottelantrieb braucht aber eine Kupplung, da er immer Vortrieb erzeugt. Der VS Antrieb kann so eingestellt werden, dass er keinen Vortrieb erzeugt.
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Gottes sind Wogen und Wind,
Segel aber und Steuer,
daß ihr den Hafen gewinnt,
sind euer.
Gorch Fock
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Alt 19.02.2023, 11:23
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FunkelfeuerHB FunkelfeuerHB ist offline
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Na das ist ja wieder ne Diskussion...
Zum einen sind nur wenige binnenschiffe mit pumpjet o.vgl. ausgestattet sowie es immer noch getriebeumschaltungsfreie binnenschiffe gibt, also Richtungswechsel über drehrichtungswechsel des motors.
Grundsätzlich hat es aber nichts mit dem antrieb zu tun.

Laut bin BinSchStrO, Para. 6.28,
Absatz 9 e ist untersagt, Antriebe in der Schleuse während des Schleusenvorgangs zu verwenden.
Ende!
Was die Holländer machen ist mir scheiß egal und hat in Deutschland keine Bedeutung. Die Regeln werden durch BMDV und GDWS festgelegt.


Gesendet von meinem SM-G977B mit Tapatalk
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Die Hälfte meines Geldes geht drauf für Sportboot & Alkohol - den Rest verschwende ich
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Alt 20.02.2023, 01:02
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Zitat:
Zitat von FunkelfeuerHB Beitrag anzeigen
...Was die Holländer machen ist mir scheiß egal und hat in Deutschland keine Bedeutung...
Genau, wo du dir die Macken am Boot holst, ist scheiß egal.
__________________
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Akki

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