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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Rettungsmittel für gelegentliche Touren im Kattegatt
Hallo Forum,
ich bin Karsten, lebe in Dänemark und bin seit vier Jahren stolzer Eigner einer ca. 45 Jahre alten Luna 26 (die als Motorsegler und als Motorboot gebaut wurde; ich habe die reine Motorversion). Liegeplatz ist im Roskildefjord. Am vergangenen Mittwoch fiel mir die ungewöhnlich "windarme" Wettervorhersage für die nächsten vier Tage ins Auge. Am Donnerstag habe ich mich dann auf den Weg nach Anholt gemacht (und meine Luna bei Hesselo prompt in voller Fahrt auf eine Kieselbank gesetzt. Aber wir sind ja stabil). Vor dem Hafenbüro auf Anholt begrüßte mich dann prompt ein Segler mit dem Kommentar, er habe zu seiner Partnerin "ganz schön mutig" gesagt, als sie mich im Hafen hattten einlaufen sehen. Die Luna 26 ist für die Ostsee gebaut und wird regelmäßig gewartet. In der Mitte zwischen Hesselo und Anholt bin ich ca. 2.5 Stunden vom Festland (also den Inseln) und ca. 45 Minuten von einer stabilen Telefonverbindung entfernt. Viel Schiffsverkehr ist da um diese Jahreszeit auch nicht. Ist jetzt nicht die Hochsee, aber nur mit Gaffeltape und Handfunke wurde mir schon etwas mulmig. Rettungsinsel (Platz, Gewicht) und fest eingebautes Seefunkgerät erscheinen mir overkill (Pun not intended). In der Regel tuckere ich bei gutem Wetter im Küstenbereich oder im Fjord herum. Weiter von der Küste als beim Anholt-Trip (den ich allerdings wiederholen werde - Anholt ist toll, besonders wenn die Insel so leer ist wie vorgestern) werde ich mich nicht entfernen. Ich spiele mit dem Gedanken, mir Signalmittel (Leuchtraketen), einen "Überlebensanzug" sowie eine externe Antenne fürs Telefon bzw. einen Antennenverstärker anzuschaffen. Was meint Ihr? Beste Grüße aus Dänemark, Karsten |
#2
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Es gibt Ausrüstungsempfehlungen, z.B. hier habe ich die von der Kreuzer Abteilung des DSV wiedergefunden http://www.segelschule-bensberg.de/pdf/5520.PDF
Sicherlich macht es Sinn, durch Verbesserung am Funk und durch Pyrotechnik im Notfall Hilfe sicherer anfordern zu können. Zu einer guten Ausrüstung gehört revierbhängig auch sonst noch Einiges dazu. Die Empfehlungen der Kreuzerabteilung des DSV sind da schon hilfreich. Der große Nachteil von Telefon gegenüber Seefunk ist, dass Du ein Boot in Sichtweite nicht kontaktieren kannst, weil Du die Telefonnummer nicht kennst. Kanal 16 auf Seefunk kann da sehr hilfreich sein. Was die Frage betrifft, mit welchen Booten was geht oder nicht geht - das ist ja ersteinmal Einschätzung des Skippers basierend auf Zustand und Ausrüstung des Bootes, eigener Fähigkeit und Fähigkeit der Crew, möglichst in Übereinkunft mit der Crew. Bei gutem Wetter geht viel, auch Helgoland mit einem Segelboot unter 7 m Länge. Geändert von Hesti (24.09.2017 um 18:34 Uhr) |
#3
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Hallo alter Däne,
ich bin vor 100 (??) Jahren mit 7m, ohne Funk + nur mit Rettungswesten eingelaufen. An jeder Weste ein Comet Signalgeber dran (5 Schuss), und keiner hat gelästert. Vielleicht liegt es ja am (dort ungewohnten) Motorboot?? Zu Dir: ich würde mir (schon vor der UKW Prüfung ) ein UKW Handgerät mit extra Batterien in einen stabilen Beutel einschweißen, Rettungswesten + Nico Signalgeber dazu (ohne Überlebensanzug). Damit solltest Du fürs Inselhüpfen gut gerüstet sein. Grüße, Reinhard ....ach ja: bin ja der 1. => schön, Dich hier zu "sehen" ----- na ja, eben der 2.
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#4
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Moin,
bei 26 Fuss würde ich auf jeden Fall ein festeingebautes UKW Gerät einbauen. Gerade bei den Entfernungen kommst Du mit einem Handfunkgerät nicht weit. Seenotsignalmittel sind obligatorisch, da braucht eigentlich nicht drüber diskutiert zu werden. Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord. |
#5
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Die ganze dänische Inselwelt wird von Lyngby Radio "verwaltet", + die hören ALLES -> höchstwahrscheinlich kann die Funke schon unter Wasser sein
Grüße, Reinhard |
#6
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Das war auch der Tipp von meinem Ausbilder damals. Und es ist sehr beruhigend zu wissen, dass man es liegen hat Man sollte allerdings immer volle Batterien dabei haben, aber daran sollte es wohl nicht scheitern
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__________________ Gruß Christian |
#7
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Ich würde in jedem Fall (quasi als Grundausstattung) bei der Bootsgröße ein fest eingebautes Funkgerät mit vernünftiger Antenne benutzen, welche dann so hoch wie möglich auf deinem Motorboot montiert wird.
Damit dürfte in dem Gebiet jederzeit ein (DSC-) Funkkontakt gewährleistet sein und somit ist schnellstmögliche Hilfe garantiert. Alles andere (außer den selbstverständlich vorhandenen Rettungswesten...), wäre für mich in dem Fahrgebiet nachrangig. Wichtig ist ja erst einmal, dass du im Notfall maximale Aufmerksamkeit erzielst und jeder (bis vermutlich mindestens 15sm im Umkreis) bei jedem Wetter zudem weiß, wo du bist und das ein Notfall vorliegt. Das geht nun mal nur mit Funk. Ein Handfunkgerät, zudem eventuell ohne DSC, ist im Ernstfall höchstens zufällig ausreichend. |
#8
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Herzlichen Dank an alle für den Input. Und auch vielen Dank an alle, die der Versuchung widerstanden haben, im Sinne von "was will der Idiot mit dem Boot denn auf Anholt" zu kommentieren.
Ich habe mich jetzt entschieden, ein Lowrance Link 5, Leuchtraketen und Dichtmittel anzuschaffen. Das Lowrance ist (leider) schon bestellt - bin im Moment schwer genervt. Ich dachte eigentlich, dass ich die auf dem Boot verbaute Antenne benutzen könnte. Ist aber leider eine Procom CXL 900-1/h (890-690 MHz) - also wird das wohl nix. Um das 1-Zoll-Gewinde am Boot weiter nutzen zu können, habe ich an die Procom CXL 2-1 gedacht. Ob in Ausführung l (144 - 165 MHz) oder h (155 - 175 MHz) dürfte egal sein - richtig? Gibt's noch andere Antennen mit diesem Gewinde, idealerweise etwas günstiger (Procom kostet ca. 100 Tacken)? An die Procom kommt ein Kabel mit UHF female Buchse (UFH-f-PL). So weit, so gut. Was kommt ans Lowrance? UHF male? Steht nix in der Bedienungsanleitung. Warum auch. Habt Ihr einen Tip, wo es fertig konfektioniertes Kabel gibt? Und weiter mit dem Frust: Ich hatte gedacht, die GPS-Antenne meines in dieser Saison ausgemusterten GPS-Plotters benutzen zu können. Das geht aber wohl auch nicht, weil die Funke Positionsinformationen (= NMEA) und nicht nur ein Antennensignal braucht. Richtig? Gibt's da was günstigeres als das Evermore SA-320? Mir würde schon eine Lösung reichen, die über Bluetooth die GPS-Daten von meinem Android-Handy empfängt und nach NMEA konvertiert. |
#9
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Das Lowrance Link 5 hat einen Anschluß für einen handelsüblichen PL-Stecker (male am Gerät, female am Kabel.) Bei meiner Antenne war der Stecker samt Kabel dabei, anlöten musste ich ihn selber.
Fertig konfektioniertes Kabel scheidet dann aus wenn das Kabel noch irgendwo durchgezogen werden muss. Wäre blöd die Bohrungen im Durchmesser für den Steker machen zu müssen.
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Gruß Mirko
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#10
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Zitat:
Hast du denn einen Funkschein? Kann sonst schnell teuer werden Was hast du für Dichtmittel gekauft?
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__________________ Gruß Christian
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#11
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__________________ Gruß Christian
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#12
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Zitat:
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#13
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Zitat:
Oder ich storniere die Funke wieder - jetzt, wo ich entdeckt habe, dass ich eine GSM-Antenne auf dem Boot habe, sollte ich mir vielleicht eher ein GSM-Tischtelefon anschaffen, an das sich die externe Antenne anschließen lässt. Das muss sich der Vor(vor?)besitzer, der diese Antenne installiert hatte, wohl auch gedacht haben. "Extremer" als Richtung Anholt im Kattegatt wird's ja nicht, und selbst da hat die Netzunterbrechung Telefon weniger als zwei Stunden gedauert mit Android-Telefon. Ich denke, mit externer Antenne sollte die Netzunterbrechung dann kein Thema sein. Zur Kontaktaufnahme mit Schiffen in Sichtweite hab' ich eine Handfunke. Dichtmasse: Yachtcare Leak Hero.
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#14
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Moin moin,
Zitat:
Hintergrund: bei GSM (und auch bei 3G und LTE) sagt die Zelle dem Mobiltelefon, wie es senden soll (sowohl Sendeleistung als auch Zeitverzug aka TA-Wert), woraus sich dann die theoretisch mögliche Höchstreichweite von ca. 35km ergibt (TA-Wert 63=Maximum lt. GSM-Spezifikation). Allerdings sind Zellen, die derartige Leistungen und TA-Werte erreichen heutzutage vermutlich extrem selten und werden, da schon seit Jahren reine GSM-Zellen fast nirgends mehr erhältlich sind auch eher weniger als mehr. Und wenn die Zelle es dem Telefon nicht erlaubt nützt einem das schönste 8W-Festeinbaugerät auch nichts mehr... zumal quasi alle (bis auf ein Nokia-Gerät) Festeinbauten nur GSM900 unterstützen, bei heutigen Multiband-Netzkonfigurationen (so ziemlich alle Anbieter haben mittlerweile auch Kanäle im 1800MHz-Band in Betrieb) kann man mit denen manchmal trotz verfügbarem Kanal kein Gespräch aufbauen, weil die Zelle über den BCCH im 900MHz-Band dann einen Gesprächskanal im 1800MHz-Band zuweist und das Gerät den nicht erreichen kann. Bei 3G und LTE sind die verfügbaren Zellengrößen noch deutlich geringer, so daß das noch weniger eine Alternative ist (zumal es auch keine sinnvollen Festeinbau-Telefone für diese Technologien mehr gibt). Und bei allen Telefon-Technologien bleibt immer noch das Problem, daß keine direkte Kommunikation mit einem andern möglicherweise in Sicht- oder Funkreichweite befindlichen Schiff möglich ist. lg, justme
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#15
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Zitat:
Die MMSI ist doch an das Boot und nicht den Funkscheininhaber gebunden. Beim deutschen Antrag auf Zuteilung von Nummern ... wird jedenfall nicht nach einem "Funkschein" gefragt. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#16
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Hi!
Ich verstehe das Problem nicht so ganz. Natürlich ist UKW sinnvoll und ich habe es auch. Anderseits sehe ich das Problem woanders. Wenn der Kahn sinkt, ist UKW völlig witzlos. Denn bis jemand da ist, lebt da keiner mehr. In einem Gummiboot mit einer Handfunke oder auch ohne Handfunke und mit warmer Kleidung halte ich aus, bis einer da ist. Gerade bei einem Gummiboot ist natürlich auch ein Survivalanzug sehr praktisch und mit einem Gummiboot, einem Survivalanzug, etwas Wasser und ein paar Plätzchen hält man es in dem Seegebiet auch ohne Funke aus, bis Hilfe kommt.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
#17
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Wenn schon über das Szenario "Aussteigen" nachgedacht wird, sollte das Gummiboot aber mit einer Notfunkbake oder ähnlichem ausgerüstet sein, um das Auffinden zu erleichtern/ermöglichen.
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Gruß Mirko |
#18
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Hi!
Da ist in erster Linie ein UKW Handfunkgerät gefragt. Im fraglichen Seegebiet sind Schiffe unterwegs und es ist eine Frage von Stunden, bis eines in Sicht kommt. Dann muss man nur noch die Handfunke zücken und betriebsbereite Batterien haben. Es bietet sich eine Handfunke mit Batteriebetrieb an. Denn da kann man ausreichend Mignonzellen mitnehmen und hat die Gewähr, dass Strom da ist.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.) |
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