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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Hallo zusammen,
im Zuge der Neuausrüstung / Renovierung meines Bootes möchte ich auch das für den Fall "MOB" erforderliche Equipment beschaffen, bisher ist hier gar nichts verbaut. Lediglich das ständige Tragen von Rettungswesten an Deck ist für uns obligatorisch, d.h. das Rettungssystem bräuchte eigentlich keinen eigenen Auftrieb und entsprechend wenig Volumen, so jedenfalls meine theoretischen Überlegungen. Wichtig wäre mir, dass das System einigermaßen kompakt (und somit in Griffweite unterbringbar) und schnell bedienbar ist - ich werde oft (auch auf dem Meer) nur zu zweit unterwegs sein, d.h. die Person, die sich um die Rückholung des MOB kümmert, darf nebenher auch das Boot steuern. Da "Werfen" auch nicht gerade zu meinen bestausgebildeten Fähigkeiten gehört, erscheint mir nach Forumsrecherche so eine Rettungsschlinge, die über eine Leine dauerhaft fest mit dem Boot verbunden ist, die praktikabelste Lösung zu sein. Leider werde ich hier vom Variantenreichtum ein wenig erschlagen, die üblichen Verdächtigen haben eine recht ordentliche Auswahl. Könnt ihr mir hier ein spezielles Produkt bzw. einen Hersteller empfehlen? Ebenso benötige ich - nicht nur zur Bergung, sondern z.B. auch für die Schleuse - einen Bootshaken, auch da gibt es gefühlt hundert Varianten, deren teils extreme Preisdifferenzen für mich nicht ganz nachvollziehbar sind. Worauf sollte ich hier beim Kauf achten? Ich freue mich über jede Anregung! Beste Grüße, Marius |
#2
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Moin Marius,
die Baywatch-Rettungsschlinge ist mehr dafür, wenn der Retter dem MOB nachspringt und zu ihm hin schwimmt. Das ist wohl nicht die Lösung für ein 2-Mann/Frau-Boot. ![]() Ich habe aus meinen Wildwasserkajak-Jahren einen Wurfsack an Bord. Der ist kompakt zu verstauen auf einem kleineren Boot und leicht zu händeln: man wirft diesen vor den MOB und der treibt in die Schwimmleine rein. Wenn man das Ende der Schwimmleine (ca 15-20 m) festhält oder am Boot festmacht, dann kann man den MOB ans Boot ran ziehen und bergen. Mit einem halben Tag üben, klappt es auch mit dem Werfen. ![]() https://www.google.de/search?q=Wurfs...7SFJGxadeegtAD Bei den Bootshaken kannst du nicht viel verkehrt machen. Ich würde in einen Laden gehen und mir was "Griffiges" und Stabiles aussuchen.
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Gruß von Bord Klaus >> Das GRÖSSTE Ankermanöver Deutschlands am 19. Juli : Stern-von-Berlin.de - Jetzt anmelden! <<
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#3
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Ich habe das Life-Sling System und finde das Super.
![]() Enspricht bei Deiner Auswahl dem Besto-Rettungssystem.
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Gruß Karl-Heinz ![]() Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. ![]() Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#4
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Beste Grüße, Marius
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#5
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Hallo Marius,
wesentliches Element eines "MOB-Systems" ist eine entsprechende "Einstiegshilfe", um wieder ins Boot zu kommen bzw. die überbordgegangene Person wieder ins Boot zu bekommen. Wenn dazu zB Badeleitern genutzt werden sollen, dann müssen die problemlos vom Wasser aus aktivierbar sein usw. Die Fälle sind Legion, wo selbst eine mehrköpfige Crew ein überbordgegangenes Mitglied über Stunden hindurch zwar mit Leine gesichert an der Bordwand hatte aber nicht ins Boot brachte: entsprechender Seegang, Freibordhöhe, vollgesogene Kleidung usw. Es gab es einen Fall vor einer britischen Küste: 8köpfige Crew (junge, kräftige Leute), erfahrener Skipper (RYA-Ausbilder) auf Skippertraining. Einer ging über Bord, war gleich gesichert, konnte aber von den restlichen 7 nicht mehr an Bord geholt werden und ist schließlich nach einigen Stunden - praktisch in deren Armen - an Unterkühlung gestorben. Das klingt unglaublich, ist kaum vorzustellen, passiert aber häufiger als man sich vorstellen mag. Auch hier http://www.maib.gov.uk/cms_resources.cfm?file=/Lion.pdf verliert jemand praktisch binnen Minuten sein Leben, obwohl mittels lifeline mit dem Boot verbunden. Klar spielen dabei immer schwierige Umstände die entscheidene Rolle. Aber darum geht es ja: Es handelt sich um MOB-Fälle und nicht um "Ich geh mal eine Runde ums Boot schwimmen"-Situationen.
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#6
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Hi,
wichtig dürfte es sein, den Schwimmer im Auge zu behalten oder wieder zu finden wenn man beigedreht hat. Selbst auf dem IM fand ich es bei etwas Wellengang gar nicht einfach, ein treibendes Teil im Auge zu behalten. Willy
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#7
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Moin
Wie aus den Vorantworten zu sehen, schon ein relativ komplexes Thema ohne allgemeingültigen Verhaltenskodex. Worum geht es dir ? Den Mob nicht zu verlieren? Den Mob zu sichern? Den Mob wieder an Bord bekommen? Wichtig ist es als allererstes den MobFall nicht eintretenzu lassen, Sicherungsleine(n), und vernünftige Anschlagpunkte für dieselben wäre mir erstmal wichtig. Dann habe ich mittlerweile an den Rettungswesten Ais Notfalltransponder angebaut, erscheinen mir mittlerweile auf Küstenfahrt das am schnellsten von den meisten anderen Schiffen/Booten wahrgenommenes Notsignal. Den Mob micht aus den Augen zu verlieren, wenn man nur noch einhand unterwegs ist, ist ne gar nicht so einfache Übung und funktioniert auch selten. Als Lifeslingsystem,- find ich prima zum "Einfangen des Mobs,- hab ich ne Relingsrolle mit 150 m 6mm Schwimmleine, ein Ende am Boot belegt, das andere Ende an nem Hufeisenschwimmring. Mit 150m ist es auch bei Seegang möglich den Mob einzukreisen, was bei den knapp 50m Seillänge bei den "fertigen" Lifeslings bei Welle schon eher grenzwertig sein kann. Dann muss man den Mob ja auch noch an Bord bekommen. Da in heimischen Gewässern immer die Gefajhr einer massiven Unterkürhlung gegeben ist, ist es sinnvoll, den Mob liegend an Bord zu holen. Hintergrund: Bei ner massiven Unterkühlung "sperrt" der menschliche Körper den Blutfluss u.a. in die Extrimitäten . Nehm ich nu son völlig unterkühlten und hiev den aufrecht,an der Schwimmweste zb ins Boot, besteht die Mglichkeit das durch das saukalte Blut welches jetzt ins Herz strömt dieses keinen "Bock" mehr hat und aufhört zu schlagen. Daher ist es sehr sinnvoll, wenn der Mob in horizontaler Lage ins Boot genommen wird. Dafür gibts m. M nur ein System was einhand auch nur annähernd gehandelt werden kann, das ist das Einschwimmen des Mobs in ein "Segel" mit anschließendem an Bord rollen.( Nen paar blaue Flecken, nen gequetschter Finger, ne gebrochene Rippe ... sind dabei sch...egal) Ich würd mir bei der Bayliner ne "Segel ", Netz... schneidern (lassen) das an der Badeplattform zu befestigen ist . Die andere Seite mit ner Winsch (Anker) bzw mit nem Flaschenzug an den Geräteträger oder so und den Mob auf die Badeplattform rollen. Hans
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#8
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Den Rettungsring habe ich an Bord um Ihn dort einzusetzen, wo es zuerst darauf ankommt Schwimmhilfe zu leisten. Ich kann ihn mit oder ohne Nachtlicht werfen. Auch kann man den Ring gezielter und weiter werfen.
Mit der Lifesling zielt man ja nicht direkt auf den MOB, sondern kreist ihn ein um ihn dann längsseit zu bekommen. Das an Bord holen ist besonders bei kleiner Besatzung natürlich immer ein Problem, wenn der MOB schon etwas entkräftet ist und nicht mithilft. Kleinere Boote mit niederer Bordwand haben da sicher Vorteile. Ansonsten muss man entsprechend der Situation handeln.
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Gruß Karl-Heinz ![]() Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. ![]() Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#9
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Moin Hans,
und vielen Dank, das ist ein, in vielerlei Hinsicht, beeindruckender Beitrag. ![]() Zitat:
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#10
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Mit dem Thema MOB habe ich mich auch schon intensiv auseinander gesetzt und da mein Ziel ist, auch in der kalten Jahreszeit auf der Ostsee zu fahren, muss mit hohen Gewichten durch nasse Kleidung und begrenzter Bewegungsfreiheit ausgegangen werden.
Daher gehe ich davon aus, das ein an Bord kommen über die übliche Leiter aus eigener Kraft fast ausgeschlossen ist. Wir werden ausschließlich Westen mit mit Lifebelt verwendet, so das ein Anschlagspunkt vorhanden ist um Hilfestellung zu geben. Ich plane dazu eine Winsch zu verbauen, damit wäre wohl sogar eine hilflose Person allein zu bergen. Das der beste Schutz jener ist, der das über Bord gehen verhindert ist selbstverständlich. @ aunt: ein Netz an der Badeplattform würde ich am Motorboot nicht haben wollen. Im falschen Moment ein falsches Manöver und der Kahn steht still und hat das Netz um die Schraube gewickelt. |
#11
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Moin
ÄH Frank, wenn du nen Mob über die Badeplattform reinhievst, laufen deine Schraube(n) doch nicht, oder?. Eigentlich hat während sonner Aktion der Motor aus zu sein, ausgekuppelt ist aber doch mindestens oder? Tom, ich habe diese hier http://www.easyais.com/produkte/ais-...r/a109-easyone waren die ersten die zu nem akzeptablem Preis zu haben waren. Mittlerweile gibts aber: http://www.svb.de/de/ais-notsender-easyone.html http://www.aisbeacons.com/ http://www.orolia.com/en/about-oroli...-location.html usw,usw schon reichlich Hans
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#12
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Danke dir! Scheint mir ne tolle Idee zu sein!
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#13
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Da kann schnell etwas schief gehen und wenn der Wind das Boot über das Netz drückt. Wenn dann eher Backbord oder Steuerbord, ich habe aber auch keine Badeplattform ![]() |
#14
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Vielen Dank für die vielen guten Tipps!
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Ansonsten denke ich darüber nach, an einem meiner beiden Davits (auch noch nicht montiert, für das Dinghi) die standardmäßige Seilbefestigung (einfach über Klampe, aber zumindest 2:1 Untersetzung dank Umlenkrolle) durch eine Handwinde zu ersetzen - dann kann ich im Notfall das Beiboot schnell absetzen und über die Winde die herangezogene Person aus dem Wasser heben - so zumindest die Theorie... Zitat:
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Zitat:
Beste Grüße, Marius Geändert von Hannibal-Lecter (15.02.2015 um 19:32 Uhr) |
#15
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Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen.
![]() Wir wollen hier doch keinen Rettungskreuzer ausrüsten. Mal ehrlich, wie oft kommt man in die Lage eine hilflose Person zu bergen, die schon so unterkühlt ist, dass man sie liegend rausholen sollte? ![]() Auch sich jetzt Gedanken über einen Bergekran an Bord eines kleinen Motorbootes zu machen, halte ich für übertrieben. ![]() Ich war mein halbes Leben in der Berufsschifffahrt und habe vielleicht 3-4x einen über Bord gegangenen rausgefischt. Keiner davon war so hilflos, dass er nicht wenigstens etwas mithelfen konnte. Schwierig war es einmal eine Leiche zu holen. Die blieb dann eben längsseit des Beibootes, bis wir am Ufer waren. Auf dem Sportboot habe ich in 20 Jahren nur eine Person aus dem Wasser geholt. Da reichte es ihm die Hand zu reichen. (War in der Schleuse über Bord gefallen) Ich denke mit Rettungsring, Lifesling und Badeleiter ist man genügend gut ausgerüstet. ![]()
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#16
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Also ich könnte mir in der Praxis theoretisch schon vorstellen, mal eine ohnmächtige Person aus dem Wasser ziehen zu müssen (meine Mutter ist jetzt 70, k.A., ob die beim Fall in nicht ganz warmes Wasser nicht kurzfristig das Bewusstsein verliert
![]() Ich denke, wichtig ist vor allem auch mal eine Probe für den Ernstfall (bei gutem Wetter und ruhiger See in Ufernähe), um die Rettungsmittel nicht erstmals bei einer ungeplanten Situation nutzen zu müssen. Beste Grüße, Marius
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#17
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Hallo Hans,
ich gebe Dir in allen Deinen Punkten voll und ganz recht und händige es bei mir an Bord ziemlich genau so: Zitat:
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Gruß Volker
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![]() Rotwein hat keinen Alkohol! |
#18
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Moin,
bei einer Bergung über die Badeplattform sollte man beachten, dass dieses nur bis zu einem gewissen Seegang möglich ist. Den Überbordgegangenen hast Du vielleicht eingefangen und wieder zurück zum Boot geholt, und dann wird er von der Badeplattform erschlagen. Alleine eine über Bord gegangene Person bei Seegang wieder an Bord zu holen ist fast unmöglich. Für mich ist mit das wichtigste Rettungsmittel ein vom Cockpit/Steuerstand zu bedienendes Funkgerät. Wenn einer über Bord geht, dann gleich und unverzüglich den "roten Knopf" am Funkgerät drücken. Nicht erst durch das Menü wühlen. Im folgenden Mayday Ruf kann der Rest dann immer noch erzählt werden. MOB ist eine lebensbedrohliche Situation, da sollte man nicht zu eitel sein, hier auf professionelle Hilfe zu verzichten. Die professionellen Retter haben die Ausbildung und auch das Equipment für eine Rettung. Wenn sie dann doch nicht mehr benötigt werden, kann das Mayday ja immer noch zurückgezogen werden. Bei spiegelglatter See, 25°C Wassertemperatur und ein unverletzter MOB sieht es natürlich anders aus, das ist dann "nur" ein kleiner ungeplanter Badestop. Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
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#19
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super, dass Du dich so ernsthaft mit dem Thema beschäftigst. Wie andere ja auch schon geschrieben haben, sehe ich das Hauptproblem bei einem MOB-Fall auch darin, die Person zurück an Bord zu bekommen. Da ihr mit Rettungswesten fahrt, besteht zumindest die unmittelbare Gefahr des Ertrinkens bei euch nicht. Dadurch gewinnt die an Bord verbliebene Person auf jeden Fall schon einmal zusätzliche Zeit. Zitat:
Aber noch eine Überlegung zu der (hoffentlich) an Bord gebliebenen zweiten Person. Falls dein Boot mit einem Quickstop ausgerüstet ist und der Fahrer samt Quickstop über Bord geht, sollte unbedingt ein Ersatz-Quickstop am Steuerstand griffbereit sein und die gesamte Crew sollte in die Handhabung eingewiesen sein. Weil sich unser YAMAHA-Außenborder nur mit Quickstop starten läßt, haben wir einen Ersatz-Quickstop am Zündschlüssel. Der kann sofort eingeclipst werden und der Motor neu gestartet werden. Motoren anderer Hesteller lassen sich auch ohne Quickstop neu starten. Wie das bei eurer Bayliner ist, weiß ich nicht. Bei stärkerem Wind muss das Boot zur Person, weil die Person im Wasser es nicht schaffen wird, es zu erreichen. Wegen der großen Windangriffsfläche wird das Boot einfach schneller weggeweht, als der Schwimmer. Zitat:
Nähe der Person. Oft schneller, als wenn man zuerst einen Rettungsring oder eine Schlinge "entsichert" und hinterher wirft. Bei Booten mit geringem Freibord kann man die Person im Wasser per Hand oder mit dem ausgezogenen Bootshaken erreichen und zur Leiter/Einstiegshilfe führen. Bei einem hohen Freibord, wie bei eurer Bayliner, könnte auch ein (schwerer) Rettungsring an einer Schwimmleine gut funktionieren, den man der Person im Wasser von Hand "hinschwenkt". Bei geringem Wellengang würde ich persönlich versuchen, mit dem Boot an die Person heranzufahren. Wenn wegen zu hoher Wellen die Gefahr besteht, die Person mit dem Boot zu erschlagen, würde ich versuchen, einen Schwimmkörper an einer Schwimmleine zu der Person im Wasser zu bekommen. Das kann ein Rettungsring sein, ein Hufeisen, eine Schlinge oder aber auch ein Fender. Zitat:
Wer behält in der Zeit die Person im Wasser im Auge? Kann Deine Crew das auch, falls Du selber im Wasser liegst? Es gibt Rettungsnetze, mit denen man eine Person liegend aus dem Wasser bekommen kann. http://www.dacon.no/rescue/products/...rame/standard/ Diese Systeme werden oft im Profibereich verwendet und müssen von zwei Personen oder einem Kran bedient werden. Bei der Version für Segler kann das Netz auch von einer Person per Winch bedient werden. Bei Motorbooten fehlt in der Regel der obere Anschlagpunkt für die "Hebeleine" und die passende Winch. Allerdings muss die Person im Wasser auch erst einmal in das Netz hineinbugsiert werden... Zitat:
eigentlich nur zum Einpicken einer Lifeline gedacht und nicht zum senkrechten Heben des Westenträgers. Zum Sichern der Person im Wasser ist der D-Ring gut geeignet aber bei dem Versuch, Personen daran aus dem Wasser zu heben, kann man der Person die Weste leicht über den Kopf ziehen. Ein Schrittgurt kann zumindest das verhindern. Lifelines würde ich mir bei eurem Boot auch anschaffen. Der Helfer an Bord sollte sich unbedingt sichern, bevor er z.B. auf die Badeplattform klettert, um dem Überbordgefallenen mit der Leiter zu helfen. Und bei Dunkelheit sind Stirnlampen sehr praktisch, weil man dann beide Hände frei hat. Natürlich nicht nur bei MOB-Manövern. Ich beschäftige mich auch schon eine Weile mit der Thematik und ehrlicherweise muss man wohl sagen, dass man bei einem MOB-Fall mit einer Zweipersonenbesatzung nur eine Chance hat, wenn die Person im Wasser bei Bewußtsein ist und aktiv mithelfen kann. Eine bewußtlose Person mit Rettungsweste im Wasser kann weder nach einem Rettungsring mit Leine greifen, noch kann sie einen Schwimmzug machen, um diesen zu erreichen. Und das zurück an Bord klettern ist sowieso ausgeschlossen. Aber selbst eine vollkommen orientierte Person wird große Schwierigkeiten haben, sich eine Rettungsschlinge umzulegen, wenn sie mit aktivierter Automatikweste im Wasser treibt. Und auch das Benutzen der Badeleiter ist mit nassen Klamotten und aufgeblasener Automatikweste eine Herausforderung. Auch ohne Seegang. Bei unserem RIB mit seinem sehr geringen Freibord bekomme ich zusammen mit meiner Frau eine 100 kg Person ohne deren Mithilfe zurück ins Boot. Alleine würde ich meine Frau, wenn sie bewußtlos wäre, unter günstigen Seebedingungen zurück ins Boot bekommen. Sollte ich selber bewußtlos im Wasser liegen, hätte meine Frau ohne fremde Hilfe vermutlich keine Chance, mich zu retten... ![]()
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Viele Grüße aus Köln Thomas
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#20
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Moin,
soll ich jetzt sagen: Ich musste schmunzeln beim lesen einiger Beiträge, oder ...... wenn MOB, dann möglichst schnell wieder an Bord - egal wie! Ob ich da dann wegen Unterkühlung anschließend ne Wiederbelebung machen muss, beim hochziehen Rippen brechen oder ne Schulter ausgekugelt wird ist doch völlig wurscht - die Alternative wäre evtl. der Tod. Und das 7 Leute den MOB trotz Tampen nicht an Bord bekommen ist für mich unverständlich - es sei denn, sie laufen alle panisch & Kopflos durch die Gegend. Ruhe und Besonnenheit ist da wohl das wichtigste - ein Schiffsführer, der das nicht drauf hat, der hat da nix verloren. Oder warum ist der Itali. Kapitän wohl "ins Beiboot gefallen"?
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#21
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![]() Zitat:
In vielen dort geschilderten Fällen, die alle mit den maib.gov.uk Berichten hinterlegt sind, läuft keiner "panisch & kopflos durch die Gegend", sondern was viele Fälle gemeinsam haben: Die Leute konnten es sich vorher einfach nicht vorstellen und es war den meisten vorher unverständlich, wie schnell das alles gehen kann, wie schnell man überfordert ist - geistig wie körperlich. Auch im Mai bei schönem Wetter mit Rettungsweste, Funk, Lifeline, ohne Ohnmacht, guter Kondition, 25 Minuten nach dem MOB war sogar der Helikopter da ... Der junge Mann (erfahrener Segler) wog knapp 100 kg, seine Freundin bekam in nicht rasch genug aus dem 11° Wasser ins Boot zurück (22 Fuss Segelboot), ohne dass er sich was gebrochen hatte und obwohl mit Rettungsweste usw ... Im Hubschrauber ist er dann verstorben ... Echt empfehlenswerte Lektüre, die schnell bescheiden macht... Mir hat sie jedenfalls klar gemacht, dass MOB immer passieren kann und MOB immer Lebensgefahr bedeutet. Und dass zB meine Frau mich niemals ins Boot zurückbekommt, wenn ich das nicht selber kann, ist mir inzwischen völlig klar. ![]()
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#22
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Hallo Tommy,
danke für Deinen ausführlichen Beitrag! Zitat:
Bisher war mein Gedanke, dass ein zusätzlicher Quickstop (griffbereit in der Nähe des Armaturenbretts) für alle Fälle die beste Wahl wäre. Eine Alternative (wenn ich eh schon am Basteln bin) wäre vielleicht noch ein Überbrückungsschalter, der bei Aktivierung zusätzlich noch einen Piezo-Summer oder ähnliches bestromt, damit der nicht einfach aus Bequemlichkeit verwendet wird (Gurtwarnpiepser beim Auto funktioniert ja auch), das ginge im Eifer des Gefechts schneller, zumal der QS-Schalter im ungünstigsten Fall ja auch mechanisch beschädigt werden könnte. Unter dem Strich muss natürlich jeder selbst entscheiden, wie viel Sicherheitsequipment er mitnimmt - hätte ich alle uns in der Fahrschule als existentiell beschriebenen Teile gekauft und in mein Schlauchi gepackt, wäre das Ding sofort gesunken oder es hätte zumindest niemand mehr darin sitzen können. Schon so hatte ich als Anfänger direkt zu viel, für ein knapp über 3m langes Schlauchboot hätte ich mir Ankerboje, Reservekanister, Feuerlöscher und noch so ein paar Spielzeuge sparen können, das Zeug war schon bei Besetzung mit zwei Personen nur im Weg. Bei der Bayliner sieht es nun etwas anders aus, hier habe ich gerade auf den ersten Blick mehr Platz. Das relativiert sich aber schnell, wenn man aus der Wohnmobil-Ecke kommt und auf dem Ding nun plötzlich auch seinen Urlaub verbringen möchte. Insofern ist Stauraum dann doch wieder ein Thema, ebenso der Preis im Verhältnis zu den Gesamtkosten. Ich glaube, dass die Kombi aus "Life-Sling" und Hufeisenrettungsring ganz gut passt - bezahlbar und platzsparend an der Reling zu befestigen. Dazu zwei gute Automatikwesten (im Schlauchi waren wir IMMER bei jeder Witterung mit Feststoffschwimmwesten unterwegs - das härtet ab), das sollte für den Anfang reichen. Ansonsten ist Unfallvermeidung natürlich das höchste Gebot, sprich gefährliche Situationen am besten gar nicht erst eintreten lassen. Wenn das Camperverdeck nicht installiert ist (mit dem ein Überbordgehen schon anspruchsvoll zu erreichen wäre), muss bei widrigem Wetter - was ich für sich genommen schon zu umgehen versuche - außer mir eigentlich niemand außerhalb der Kajüte sein. Beste Grüße, Marius
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#23
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Moin,
oder vielleicht mal eine kleine Übung im Hafen: Geht mal mit vollen Klamotten und Rettungsweste ins Wasser. Keine Badehose, sondern annähernd die Klamotten die Ihr auch anhabt, wenn das Wetter unhandig ist. Als Rettungsweste die, die Ihr selber tragt, und nicht die Feststoffwesten für die Gäste. Und jetzt probiert mal, alleine die Badeleiter hoch zu kommen. Rettungsweste nicht abnehmen. Im Ernstfall würdet Ihr ja auch daran gesichert sein. Und als zweite Übung stellt Euch ein wenig benommen (also kaum eigene Unterstützung) und lasst Euch mit Hilfe von eurem Partner zurück an Bord holen. Danach stellt Euch die Frage, wie es dann wohl aussieht, wenn das Heck so immer 50cm rauf und runter geht. Jörg Jörg
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Langsam werde ich alt: Nach dem letzten Landgang kam ich mit geschnitteten Haaren, Postkarten und Briefmarken pünktlich zum Abendessen wieder an Bord.
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#24
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Moin Jörg,
Zitat:
Beste Grüße, Marius |
#25
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Moin,
die Automatikwesten haben ihre Auftriebskörper so ab der Brust aufwärts http://www.sostechnic.de/vests/sostechnic/canoe-150.php die Feststoffwesten beginnen ein wenig unterhalb des Bauchnabels. http://www.google.de/imgres?imgurl=h...ed=0CCIQrQMwAA Die Auftriebskörper der Feststoffweste liegen enger am Körper an. Bei den Automatikwesten kannst Du deinen Kopf kaum bewegen, die Sicht ist sehr stark eingeschränkt. Jörg
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