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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel.

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  #1  
Alt 28.07.2025, 10:37
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Standard Avon Seasport 320 - Am Motor hing noch was dran...

Da es hier wenig Suchtreffer zu diesem Bootstyp gibt, werde ich hier mal ein wenig von meinem "Beifang" berichten. Eins vorweg: Das ist kein Hochglanzprojekt. Die Optik ist vorerst zweitrangig und es wird auch pragmatische Reoparaturen geben.

Wie der Titel schon verrät war ich eigentlich auf der Suche nach einem Yamaha Jetski-Motor mit mindestens 700 ccm. Irgendwann wurde bei Kleinanzeigen ein solcher Motor angeboten "aktuell noch verbaut, Probelauf möglich". Standort Dänemark, aber nicht sonderlich weit entfernt, also hinfahren und mal angucken.



Der Motor steckte in einem kleinen Avon-Schlauchboot, stark vernachlässigt, aber halbwegs intakt. Der Motor klang überraschend gesund, Preis war auch OK.

Als ich sagte dass ich den Motor nehmen würde und ich mich innerlich schon die vier Schrauben an dem Motofüßen lösen sah, redete der Verkäufer davon, dass er dann mal die Kettensäge zum Heraustrennen holt.

Lange Rede, kurzer Sinn: Eine Minute Später war ich Besitzer des ganzen Gelumps inclusive Trailer (TÜV abgelaufen, Rücklicht kaputt, aber angemeldet). Es folgte eine abenteuerliche Fahrt nach Hause, über die Grenze mit knurrenden Radlagern, aber ohne ernsthafte Probleme.

Abends auf der Couch hab ich mich dann erstmalig mit diesem Bootstyp beschäftigt:

Das Boot ist ein Avon Seasport, 3,20 m lang, wiegt ca. 250 kg und hat amtliche 80(!) PS. Und eine Zugöse für Wasserski bzw. Tube...
Der ganze Antriebsstrang inclusive Jetantrieb ist identisch zu einem Yamaha Waverunner 700. Konzipiert wurden die Avon Seasport als Tender- Wassersport-Beiboot für größere Yachten.

Geändert von DX-Zwo (28.07.2025 um 13:31 Uhr)
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  #2  
Alt 28.07.2025, 10:42
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Ha solch schon häufiger fahren sehen, scheinen echt Spaß zu machen. Avon ist von der Qualität gut!
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  #3  
Alt 28.07.2025, 10:56
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Ich bin ja noch keinen Meter damit gefahren, aber wirklich gespannt wie sich 80 PS in so einem kleinen Gummiboot verhalten.

Interessant finde ich auch, dass diese als Boot und nicht als Jetski betrachtet werden, d.h. ich darf damit anscheinend auch auf dem dänischen Teil der Förde ohne Einschränkungen fahren.
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  #4  
Alt 28.07.2025, 11:13
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Am nächsten Tag erfolgte dann eine grobe Reinigung und Sichtung des Materials.



Ob die Schläuche jemals wieder schön hell werden, vermag ich nicht zu sagen. Erste Tests mit Standardmittelchen konnten zumindest den Grünbelag beseitigen.

Folgende Mängel waren fürs erste feststellbar:

- Lenkung ausgeschlagen, Lenkzug schwergängig
- Rückwärtsgang schwergängig
- Intake Grate fehlt (habe ich netterweise vom Verkäufer nachgereicht bekommen)
- Sitzbank angeknackst
- Bugöse lose
- abgerissene und fehlende Schrauben
- diverse Macken

Unterm Strich also ohne große Investitionen aber mit viel Eigenleistung wieder hinzubekommen.
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  #5  
Alt 28.07.2025, 12:35
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Das Schlauchmaterial ist Hypalon, das kann viel ab und wenn nix mehr geht leicht und vorsichtig nass anschleifen
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  #6  
Alt 28.07.2025, 12:47
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Beim Versuch das Intake Grate wieder anzuschrauben hatte ich es mit so vielen festgegammelten und abgerissenen Schrauben zu tun, dass trotz Sprühöl, Einwirkzeit und Hitze klar war, dass der Antrieb einmal raus musste.
Der wollte sich aber auch nicht vom Mittellager lösen...

Ich bin Kummer gewohnt und habe die ganze Trickkiste angewandt - keine Chance. So war ich sogar gezwungen den Motor raus zu nehmen... danach konnte ich schließlich von der Innenseite das Mittellager mit einer brachialen Drehbewegung vom Antrieb lösen.





Das Gehäuse hat bei der ganzen Aktion leider einen Riss bekommen, aber glücklicherweise an einer nicht so entscheidenden Stelle (und reparabel).

Bis zu diesem Punkt hatte ich noch ein paar mal über die Kettensäge nachgedacht. Aber ab hier geht's wieder bergauf.

Geändert von DX-Zwo (28.07.2025 um 13:29 Uhr)
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  #7  
Alt 28.07.2025, 18:12
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Geiles Teil, wenn du das zum laufen bringst wäre die Sache mit der Kettensäge eine Sünder.

Viele Grüße Achim
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  #8  
Alt Gestern, 08:23
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tja... und wenn das dann alles eh gerade auf der Werkbank liegt, kann man auch gleich neue Lager und Dichtungen spendieren. Alles Standardgrößen, für kleines Geld zu bekommen.



Den erleichterten Rumpf von unten gleich mal abgekärchert und den Antriebstunnel gereinigt...



Und die pragmatische Reparatur am Pumpengehäuse. Nicht schön aber stabil - und nachher unter einem Leitblech verschwunden, also keine negativen Auswirkungen auf die Strömung.



Das war vor ca 2 Wochen... Parallel hab ich den ausgebauten Lenk- und Schaltzug (die Anlenkung für die "Rückwärts-Schaufel") wieder gängig gemacht.

Und danach dann die Unterseite wieder komplettiert:



Mit der alten Hebebühne lässt sich so ein Boot übrigens ganz entspannt betüddeln.
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  #9  
Alt Gestern, 13:25
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Coole Geschichte bisher. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Jetzt musst du wohl weiter nach einem Motor suchen...
Wer weiss, wofür es gut ist.

Grüße und weiterhin viel Erfolg

Totti
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  #10  
Alt Gestern, 17:19
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Cooles Projekt, habe das gleiche Boot, auch mal irgendwann gekauft weil es billig war und ich es irgendwann mal fertig machen möchte

Steht jetzt auf dem Kuhstall und wartet darauf, dass ich irgendwann Zeit und Lust habe.

Wie machst Du denn die Züge wieder gängig?
Die mir bekannten Verfahren mit aufhängen und irgenwelche Rostlöser oder Öle durchsickern lassen haben bei mir leider nie dauerhaft funktioniert.

Grüße
Thomas
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  #11  
Alt Gestern, 19:45
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Ich habe an der Werkbank zwei Schraubstöcke und spanne die Enden dort senkrecht ein, dann jeweils ein passendes kurzes Stück Schlauch auf die Enden stecken und mit dünnem Öl befüllen. Ich nehme meistens Motorrad-Gabelöl, weil das hier eh griffbereit steht.



Dann mit dem Schonhammer den Zug 10-20 mal hin und her bewegen, Öl nachfüllen und mehrere Tage so stehen lassen und zwischendurch immer mal wieder bewegen.

Das ist natürlich nicht für die Ewigkeit, hat aber meist ganz gut funktioniert. Der Lenkzug hat mit der Methode ca. 30 ml aufgenommen und lässt sich wieder von Hand bewegen.
In Kombination mit dem frisch gefetteten Lenkgetriebe fühlt sich alles wieder richtig an.
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Alt Heute, 06:33
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Was hattest du eigentlich mit dem 700er Motor vor?

Falls du nen etwas schwächeren Ersatz benötigst für das Schlauchboot hätte ich nen Motor aus nem WR500G hier liegen.
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Liebe Grüße aus Berlin/Brandenburg.
Daniel
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  #13  
Alt Heute, 07:11
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Oh, den hast du noch? Der reicht aber leider nicht für meinen "VX Pro"... Aktuell ist da zwar ein 700er Motor drin, aber den hab ich da nur "leihweise" aus einem Steher entnommen, weil ich neugierig war wie der sich so fährt.



Meinen WR 500 hab ich ja vor 3 Jahren oder so verkauft, war auch ganz lustig, aber dann fiel mir halt der VX vor die Füße und es wurde unübersichtlich in der Garage...

Das sind alles immer Low-Budget Winterprojekte, also im kleinen dreistelligen Bereich gekauft und zum Spaß wieder zurecht gemacht.
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  #14  
Alt Heute, 07:33
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...und was den Schlauchboot-Motor angeht, da ging es am letzten Wochenende weiter:



Gelaufen hatte er ja bei der Abholung, also nur Sichtkontrolle und sinnvolle Wartungsarbeiten, die in ausgebautem Zustand einfacher sind. Den Anlasser ausbauen zum Beispiel... Der saß ähnlich fest an seinem Einbauort wie so andere Komponenten und hat vorsorglich etwas Aufmerksamkeit bekommen.



Als der dann entrostet, mit Korrosionsschutz und Silkonfett wieder einsatzbereit verbaut war, folgte der Moment der Wahrheit:



Beide Zylinder top . Es muss ja auch mal was klappen...

Der Motorraum war mittlerweile auch schon für die "Hochzeit" vorbereitet.

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  #15  
Alt Heute, 14:49
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Dann nimmst den 500er für das Schlauchboot.
Da sollten die 50PS doch dicke reichen.
Antrieb ist auch noch alles da…und wenn du ne Kiste Bier von der Küste mitbringst, geb ich dir den Rest vom Jatski (zerlegt) auch noch mit dazu.
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Liebe Grüße aus Berlin/Brandenburg.
Daniel
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