Sperrung Schleuse Banzkow 01.04. - 30.11.2024

[rammidammi]

Hallo in die Runde,

in ELWIS findet sich dazu die folgende Meldung:
https://www.elwis.de/DE/dynamisch/mv...B_ID=0446/2024

Also alle, die 2024 auf den Schweriner See wollen oder diesen Richtung Süden verlassen wollen, sind am Arsch. So auch wir...

Die Hintergründe kenne ich noch nicht, aber offenbar muss es sich um eine größere und vmtl. auch plötzliche Problemlage handeln, denn die Schleuse ist gerade im Juni des letzten Jahres nach ebenfalls längerer Sperrung wieder eröffnet worden.

Wer weiß mehr zu dem Thema?

[Petrol]

Es ist schon alles sehr hemdsärmelig was die an der Banzkower Schleuse und Brücke leisten. Die Planung und die prognostizierten Öffnungszeiten waren letztes Jahr schon eine Katastrophe. Es ist schon sehr amateurhaft, was dort getrieben wird. Wir planen im Juni eine Wartungsfahrt vom Schweriner See über die Elbe. Noch ist nichts zu den Gründen im Internet zu finden. Aber sollten sie das wirklich so durchziehen, bekommen sie richtig Ärger. Das betrifft ja nicht nur die Winterlagerer außerhalb des Schweriner Sees, sondern auch die Urlauber und Überführungen. Höhere Gewalt kann hier nicht als Ausrede gelten - nach dem letzten WSA-Katastrophenjahr… Ich bin schon auf die Ausrede bzw. den mitgeteilten Grund sehr gespannt.

[Bergi00]

Wir sind leider auch betroffen.
Im Juni wollten wir vom Sommertreffen über die Müritz nach Schwerin……
Vielleicht fahre ich dann doch die Runde über die Elbe.

[rammidammi]

Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert es mich wie mit uns Bootsfreunden, aber auch den Bootstouristen (und damit auch der Tourismusbranche in M-V) hier umgegangen wird.
Da wird eine Bundeswasserstraße praktisch über Nacht ohne Angabe von Gründen für eine ganze Saison gesperrt. Ich denke, damit sollte sich auch unsere Politik mal beschäftigen.
Oder wir besorgen uns ein paar Trecker und demonstrieren damit

[Tuppernavy]

Zitat von rammidammi

Je länger ich drüber nachdenke, desto mehr ärgert es mich wie mit uns Bootsfreunden, aber auch den Bootstouristen (und damit auch der Tourismusbranche in M-V) hier umgegangen wird.
Da wird eine Bundeswasserstraße praktisch über Nacht ohne Angabe von Gründen für eine ganze Saison gesperrt. Ich denke, damit sollte sich auch unsere Politik mal beschäftigen.
Oder wir besorgen uns ein paar Trecker und demonstrieren damit

Die Politik mag an vielem Schuld sein. Das hier scheint mir eher ein Fall der zuständigen Verwaltung(en) zu sein. Aber ohne die genauen Gründe der Sperrung zu kennen, ist das alles Spekulation.

Vielleicht findet ja jemand der Einheimischen und Betroffenen den Grund heraus.

Gruß Torsten

[Fronmobil]

Wenn ich betroffen wäre, würde ich einfach hier Tel. 03861 7232 (Schleuse Banzkow) mal anrufen.

Klaus, der gerne den kurzen und direkten Weg nimmt

[Petrol]

Da brauchst Du - aus Erfahrungen des Dramas im letzten Jahr - nicht anrufen. Nur das WSA Elbe gibt hier m.E. Auskunft. Aber die konnten letztes Jahr auch nur mit zuckenden Schultern zusehen und waren von den neuen Verschiebungen der Projektleitung irritiert. Hier wird sich kommende Woche der Grund sicherlich in der Lokalpresse offenbaren.
Nur wie kommt man von diesem See jetzt rauf oder runter? Kranen und dann trailern? Das scheint wirtschaftlich für einen alleine wohl nicht so sinnvoll zu sein… Seit fast 25 Jahren sind wir dort im Sommerurlaub durch. Letztes Jahr war es schon knapp. Aber das sie dieses Jahr gleich die ganze Saison mit einer Sperrung ankündigen, lässt nichts gutes erahnen…

[rammidammi]

Inzwischen wird es etwas deutlicher, aus welchem Grund die Sperrung verfügt wurde: PERSONALMANGEL!
Offensichtlich wurde der bisherige Schleusenwärter in den Ruhestand verabschiedet, ohne einen Nachfolger zu haben. Denn das Anforderungsprofil für diesen Job ist wohl so speziell, dass nur hochqualifizierte Bewerber dafür in Frage kommen. Kein Rentner. Kein Schüler / Student o.ä. als Ferienjob. Kein anderer Mitarbeiter der WSA kann das leisten.

Da kann man nur sagen: Willkommen in Absurdistan!

[Petrol]

Ohje 🤦, wenn das wirklich der Grund wäre… Die Zeitenwende wäre dann wohl auch im Wassersport angekommen… Strategisches Denken würde es dann auf keiner öffentlichen Ebene mehr geben - ob Personaler im WSA oder in den Ministerien. 🫢 Deswegen eine Bundeswasserstraße dicht zu machen, weil man den Ruhestand eines Mitarbeiters nicht im Blick hatte oder die Job-Anforderungen so gestellt hat, dass kein Bewerber dies erfüllen kann. 🧐 Was wäre bloß bei Krankheit des einen Mitarbeiters in den letzten Jahren passiert… 😉

Ich bin gespannt, ob sich der hier genannte Grund „Personalmangel“ nächste Woche so bestätigen wird oder wie es dann genannt wird.

[Joggel]

Hallo
Wenn die Sperrung „nur“ dem Personalmangel geschuldet ist, besteht eine kleine Chance das „Unheil“ noch kurzfristig abzuwenden. Betroffen sind natürlich auch die Orte Parchim und Lübz die durch Ausbleiben der Charterboote bestimmt nicht erfreut sind. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gruß Joggel

[rammidammi]

Ich werde morgen unter Aufbietung maximaler Freundlichkeit mal beim WSA anrufen und um Aufklärung bitten.
Und falls die Sperre wirklich nicht abzuwenden ist, sollten sich auch Presse und TV, z. B. der NDR, der Frage annehmen. Auch der Landestourismusbeauftragte hätte hier mal ein Handlungsfeld.

[Petrol]

Ich würde da ebenso die Woche mir etwas Klarheit beim WSA über die Sperrung verschaffen und mir auch etwas Luft machen.

[ingo_051108]

Moin,
sollte sich der Grund "Personalmangel" bewahrheiten, dann ist dies ein Phänomen, mit dem derzeit verdammt viele Branchen, Berufe, Unternehmen und auch Behörden zu kämpfen haben. Leider sehe auch ich hier aber auch keine kurzfristige Lösung.
Jeder Arbeitgeber, egal ob Unternehmer oder Behörde, versucht halt die besten Menschen für sich abgreifen zu können.

Langfristig könnten technische Lösungen vielleicht eine immer größere Rolle spielen.

Es ist schon ein paar Tage her, als ich das letzte Mal im niederländischen Friesland, mit Charterbooten unterwegs war. Ich glaube das letzte Mal war so 2008/2009.
Damals gab es schon zahlreiche Brücken, die aus einer Zentrale heraus ferngesteuert wurden. Wenn mich nicht alles täuscht, dürften es heutzutage sogar noch ein paar mehr sein.

Auf dem Rhein fahren jetzt die ersten Frachter ferngesteuert.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich diese Entwicklung in sehr vielen Bereichen und nicht nur auf dem Wasser, so fortsetzen wird.

[Joggel]

Hallo
Ich glaube der Knackpunkt ist die Verknüpfung der Schleuse mit der Straßenbrücke, die geklappt werden muß. Wird ja in Lübz auch manuell vor Ort gemacht.
Gruß Joggel

[Pepper]

Für meinen Job brauchte man früher beim Vorstellungstermin nur seinen Namen fehlerfrei schreiben können - man hatte aber 3 Versuche. Klappte es dann immer noch nicht, hat man den Job trotzdem bekommen. Und dann wurde man eingearbeitet.
30 Jahre später ist es "Dank EU" ein Ausbildungsberuf mit regelmäßiger FortbildungsPFLICHT sowie wiederkehrender medizinischer und strafrechtlicher Eignungsprüfung.
Man macht aber immer noch genau das Gleiche - und wundert sich, dass man keinen Nachwuchs findet.

Welche Sonderqualifikationen benötigt dort ein Schleusenwärter?

Fremdsprachenkenntnisse sind in deutschen Behörden vermutlich immer noch keine Pflicht, bei mechanischen und elektronischen Fehlern an der Schleuse wird die Technik angerufen, bei Fehlern an der Computertechnik die enstprechende IT-Servicefirma. Was kann man dort nicht in 2-wöchiger Einweisung erlernen?

Meine letzte Bootsanmeldung beim Hamburger WSA:
1 Person am Empfang, 1 Person am Computer zur Dateneingabe und Ausweisausdrucken, 1 Person im Kassenbüro. Kundenandrang: Ca. 2 Leute in 30 Minuten. Ich befürchte, dass wenn einer dieser 3 Personen krank wird, das WSA geschlossen bleibt. Ich vermute, kein Betriebsrat wird einer Zusammenlegung dieser 3 Tätigkeiten zustimmen, weil er jede einzelne Tätigkeit als unersetzbar wichtig verteidigen wird. Folge wird sein, dass dort mit Renteneintritt einer Person ALLES dicht gemacht wird und die übrigen Beschäftigten auf andere Abteilungen versetzt werden.

Ich würde meinen Job sofort kündigen und an der Schleuse anfangen, sogar für weniger Geld, als ich jetzt verdiene - 24/7/365 arbeite ich jetzt ja auch.
Aber ich bin ja nicht qualifiziert genug. Also bleibt die Schleuse zu ...

[Petrol]

Moin,

nee sorry… Wenn der Grund hier Personalmangel sein sollte, dann gibt es hierfür keine Entschuldigung oder Ausrede. Die Schleusenwärter müssten bereits gedoppelt sein. Selbst wenn beide Schleusenwärter zur gleichen Zeit ausfallen: der Ruhestand ist ja nun nicht schwer zu prognostizieren oder fällt unter höhere Gewalt. Das WSA muss hier rechtzeitig für Ersatz und auch Einarbeitung sorgen. Dies haben sie dann mindestens die letzten 2 Jahre versäumt. Sie hätten dann sicherlich die Öffnungszeiten wegen Personalmangel als eingeschränkt angekündigt, aber man gibt nicht auf dem letzten Drücker bzw. 4 Wochen vor Saison-Beginn die Vollsperrung einer Bundeswasserstraße bekannt.
Letztes Jahr wurde auch die kleine Hub-Brücke in Plate wegen Defekts gesperrt. Aber es wurde wenigstens eine Lösung gefunden und zu eingeschränkten Öffnungszeiten manuell vor Ort geöffnet… Selbst dies scheint man aber in Banzkow nicht nötig zu haben oder möglich machen zu wollen.
Ich schätze, dies wird noch für etwas mehr Ärger sorgen, da dies Zusatz-Kosten (u.a. Kranen und Trailern) bei vielen Bootsfreunden verursachen wird, die ihr Winterlager nicht in Schwerin haben, aber eben ihren Sommerliegeplatz. Der Bootstourismus der Landeshauptstadt von MVP - Schwerin - wird hiervon ebenso kräftig in Mitleidenschaft gezogen und für geringere Umsätze in der Tourismusbranche sorgen.

Viele Grüße
Roland

[rammidammi]

Moin in die Runde,
ja, da ist eine Welle der Empörung im Gange. Und beim WSA Lauenburg haben die Telefone heute wohl dauergeklingelt. Einer davon war ich.
Long Story short: Ja, es liegt am fehlenden Personal. Und offensichtlich ist dort ein gewisses Spiel im Gange, das diese Welle der Empörung einkalkuliert, um öffentlichen Druck zu erzeugen, damit diese Stelle wieder besetzt werden kann. Ein Stück aus dem Tollhaus! Wir Yachties (und viele Akteure mehr, nicht zuletzt die Tourismusbranche) werden in Haftung genommen, um Forderungen durchzusetzen. Ja das kennen wir natürlich schon von Lokführern, Piloten, Busfahrern, Traktorbesitzern usw. aber das macht es deswegen nicht annähernd legitim.
Ich habe inzwischen mal beim Landestourismusverband durchgerufen, der NDR berichtet, die SVZ auch schon und diverse andere Kanäle werden gerade bespielt, damit hier Druck auf den Kessel kommt.
Ein sehr freundlicher Mitarbeiter des WSA hat mir übrigens signalisiert, dass Hoffnung auf eine Änderung besteht, man bräuchte aber diesen Druck von außen...

[Saeldric]

Das ist ein bisschen wie von hinten durch die kalte Küche, und durch die Brust ins Auge.

[Petrol]

Moin Zusammen,

es gab bereits einige Beiträge in den Medien… Hier die objektive und nüchterne Info vom NDR zur Sperrung: https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...zin116052.html

Ich drücke mal all denjenigen die Daumen, die irgendwie von dieser Sperrung betroffen sind.

Viele Grüße
Roland

[Pepper]

Es grummelt mächtig, hier der heutige Bericht in der Hamburger Morgenpost:

https://t1p.de/m6o64

Dort wird berichtet, dass laut "Sprecher Wasserstraßenverwaltung" für die Tätigkeit eine Schichtleiterausbildung notwendig ist. Bei anderen Stellenausschreibungen des WSV wird die Schichtleiterausbildung als 6-monatige Fortbildung mit vorherigem 3-monatigen Praktikum bezeichnet. Eine offizielle, öffentliche Stellenausschreibung gibt es übrigens weiterhin nicht, habe gleich mal aus persönlichen Interesse an dem Job gesucht. Hier wird scheinbar auch langfristig weiterhin auf interne Lösungen gesetzt, warum auch immer.

[appel]

Merkwürdiges Land in den höchsten Ämtern der Politik braucht man keinen Abschluss….naja das Ergebnis zeigt sich so langsam

[Petrol]

Moin Zusammen,

Kann man eigentlich dem WSA seine Rechnung vom Trailern und Kranen und den Zeit- und Eigenaufwand weiterreichen? Sofern keine vergleichbare Ersatzzufahrt bereitgestellt wird , könnte man so langsam mal über eine Anzeige zu Schadensersatz nachdenken, wenn sich da nicht langsam etwas bewegt. Sicherlich muss man hier zwischen Nichterfüllung bzw. Arbeitsverweigerung und Unfähigkeit trennen…

Aber die millionenschwere Ausgabe der neuen Schleuse in Banzkow ohne Nutzung und Zugang der Öffentlichkeit schafft es sicherlich auch in die großen Sendungen bei den großen Fernsehsendern wegen Verschwendung von Steuergeldern. Sicherlich freuen sich die Damen und Herren des WSA bereits auf die Interviewanfragen…

Zitat von Pepper

Eine offizielle, öffentliche Stellenausschreibung gibt es übrigens weiterhin nicht, habe gleich mal aus persönlichen Interesse an dem Job gesucht. Hier wird scheinbar auch langfristig weiterhin auf interne Lösungen gesetzt, warum auch immer.

Du wärst mein Lieblingsschleusenwärter…

Viele Grüße
Roland

[rammidammi]

Zitat von Petrol

Moin Zusammen,

Kann man eigentlich dem WSA seine Rechnung vom Trailern und Kranen und den Zeit- und Eigenaufwand weiterreichen?

Na das wäre ja toll - aber die Antwort kennst du ja sicher schon.
Aber insgesamt ist da jetzt dermaßen viel in Bewegung gekommen, dass ich fest davon ausgehe, dass sich da noch was bewegen wird.

[sdw202]

Ich glaube nicht, dass sich da etwas bewegen wird. Sie schaffen es ja noch nicht einmal, intern jemanden für den Posten zu finden. Bis jetzt tut sich da gar nichts. Finde ich richtig schlimm.

[Kanalhummel]

Typisch für unser Land. Anstatt einfach ein paar Rentner anzulernen die Brücke und die Schleuse zu bedienen wird einfach dicht gemacht. So ne Schranke mit Brücke und Schleuse wird mit ner HAndvoll Schalter bedient, kann ja nicht so schwer sein das es eine jahrelange Ausbildung braucht. Man könnte ja auch wenigstens morgens und abends für eine gewisse Zeit öffnen. Stattdessen schiebt man ganz viele unnötige Gesetze ,Verordnungen Regeln vor sich her und verhindert pragmatische Lösungen.