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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Kranke Welt / Temu & Shein
Ohne Worte…
…weil wenn man es zu Ende denkt ist jedes Wort zuviel. https://www.nachrichten.at/wirtschaf...;art15,3924589
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#2
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War die Welt jemals gesund? Der limitierende Faktor waren doch immer die gegebenen Möglichkeiten, nicht die Einsicht des Menschen.
Insofern erscheint dir das krank, was für die heutige Generation vollkommen normal ist. Frag mal deine Elternn/Großeltern, was sie über die Welt Mitte der 1960er Jahre dachten. Scheisse finde ich Temu und Co. trotzdem.
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#3
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Moin,
zurückdrehen lässt sich diese Uhr wohl nicht mehr und es sind ja nicht nur Temu und Shein, wenn ich mir anschaue, wie viele chinesische Händler und Hersteller auf Ebay, Amazon und Co. unterwegs sind. (Auf Ebay kann man ja wenigstens noch entsprechend filtern) Was hilft? In erster Linie Aufklärung, dann vielleicht noch Aufklärung und schließlich könnte man noch über Aufklärung nachdenken. Wenn ich Artikel in einem Drittland bestelle, egal auf welcher Plattform auch immer, dann bin ich Importeur, oder wie es im Produktsicherheitsgesetz so schön heißt "Inverkehrbringer", mit allen Konsequenzen. Das heißt ich bin nicht nur für Zoll und Einfuhrumsatzsteuer verantwortlich, sondern auch und ganz besonders für die Sicherheit eines solchen Artikels. So hat ein Importeur z.B. ein akkreditiertes Prüfinstitut zu beauftragen, die importierte Ware dahingehend zu prüfen, ob sie den EU-Sicherheitsnormen entspricht. Danach darf man der Ware ein CE-Zeichen verpassen, was wiederum Voraussetzung dafür ist, dass man diese Ware in der EU überhaupt zum Kauf anbieten darf. Ich fürchte, dass dies den meisten, die bei Temu, Shein & Co. bestellen, gar nicht bewusst ist (Hauptsache billig). PS: hier gibt es noch einen anderen Artikel zum Thema Temu, Shein & Co.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie. Geändert von ingo_051108 (22.02.2024 um 08:40 Uhr) Grund: Postscriptum |
#4
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Zitat:
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Viele Grüße Uwe |
#5
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Wo ist das Problem? Anstatt zu heulen, sollte die Transportbranche mehr Kapazitäten schaffen.
Wenn man das regulieren will, müssen Transporte um den Faktor 100 teurer werden. Dann lohnt sich auch wieder lokale Produktion. Ob man das wirklich will? Man kann ja viel meckern, aber die globale Vernetzung wird in allen Aspekten weitergehen, und das ist im Endeffekt auch gut so. Kleinstaaterei hat noch nie jemanden vorangebracht. bis denn, Uwe
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A boat is a depression in the water lined with fiberglass into which money is poured
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#6
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Kontrolle aller importierter Waren beim Zoll und Beschlagnahme illegaler Artikel. Die Kosten der Kontrolle sind vom Importeur zu bezahlen.
PS: Ganz vergessen, es geht ja nicht, dass staatlich angeordnete Leistungen vom Privatmann zu bezahlen sind. Außer natürlich bei TÜV, Personalausweis und Heizung
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Gruß Richard ---------------------------------------------------------- Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen ---------------------------------------------------------- Qualität ist besser als Quantität
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#7
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Moin Richard,
Zitat:
Zum Teil wird ja auch schon entsprechend verfahren, vorausgesetzt, die Importe sind korrekt deklariert. Hier in Krefeld gibt es z.B. so eine Stelle, wo Privatpersonen dann ihre Bestellungen gegen Zoll, USt. und Gebühr auslösen können. Wenn ich mich recht entsinne, hatte man auch irgendwie eine Lösung gefunden, wie das über die Lieferdienste abgewickelt werden kann. Doch ob und wie das funktioniert? Der Unterschied halt zwischen Theorie und Praxis. Um wirklich alle Importe erfassen zu können müsste man aber auch erst einmal gewisse Voraussetzungen erfüllen: Da wäre als erstes die Rechtslage: Abschaffung der Freigrenzen, damit der Zoll überhaupt das Recht bekommt, wirklich jede Lieferung zu kontrollieren. Schaffung von Lagerkapazitäten beim Zoll. Aufstockung des Personals beim Zoll. Und das ganze nicht nur DE-weit sondern EU-weit. Das stelle ich mir nicht ganz so einfach vor.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie. |
#8
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Das Problem liegt doch weder bei Temu noch beim Kunden.
Einerseits gibt es einfach eine Auswahl, welche es zB in der CH nirgends gibt. V. a. Profitieren diese Firmen ja von reduzierten Postkosten. Würde man diese Kosten anpassen, wären die innerhalb von 1 Tag weg.
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#9
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Zitat:
Und klar muss das EU-weit gelöst werden und braucht entsprechendes Personal. Aber so hoch muss die Qualifikation auch nicht sein, um ein elektronisches Gerät zu erkennen und eine Adresse (des Empfängers) im Computer einzugeben. Und die Plätze, wo Flugzeuge "international" einreisen, sind ja auch bekannt.
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Gruß Richard ---------------------------------------------------------- Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen ---------------------------------------------------------- Qualität ist besser als Quantität |
#10
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Das Problem sehe ich in erster Linie darin, dass - trotz der Transportkosten um die halbe Welt - die Produkte so verlockend günstig sind.
Das wiederum liegt daran, dass Umwelt- und sonstige Regulierungen dort bei weitem nicht unseren hier entsprechen. Und zum anderen die Personalkosten in Chinaland nur ein Bruchteil der hiesigen Personalkosten sind. Das wiederum liegt ebenfalls an ganz anderen Standards und Regulierungen als hier. Wir reden hier bei uns über Vier-Tage-Woche, die Leute dort schaffen 70h pro Woche. (Die Regelarbeitszeit beträgt auch in China 8 Stunden am Tag und 40 Stunden pro Woche. Ich bin aber überzeugt, dass eine Durchsetzung dieser Regeln politisch gar nicht gewollt ist.) Der Durchschnittsverdienst in China liegt bei weniger als 16k USD. Bei einem Fabrikarbeiter entsprechend viel weniger. Und da komme ich zum Kern. Meiner Meinung nach liegen all dem - wie zumeist - gesellschaftliche Probleme zugrunde. Billigst einkaufen wollen wir alle. Das kannst du auch keinem verbieten. Ein moralischer Zeigefinger hilft da nicht, das merkst du ja auch hier im Thread schon. Für einen Hungerlohn selbst rackern will HIER andererseits natürlich auch keiner. Und so brauchen wir uns nicht wundern. Wohin so eine Entwicklung führt? Ich weiss es nicht. Am Ende muss und wird es der Markt entscheiden. Entweder bricht irgendwann die Nachfrage ein, weil die Leute irgendwann genug von dem Billigkram haben oder Preisvorteile schwinden. Oder es passiert angebotsseitig was, weil auch da drüben irgendwann keiner mehr billig klotzen will. Am ehesten sehe ich noch den Preisvorteil schwinden, weil Transporte teurer werden. Oder halt Schutzzölle irgendwann ein Thema werden.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#11
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Ich kann jetzt auch nicht verstehen, warum Temu und Co. verteufelt werden!
Ich kaufe fast ausschließlich im Internet - und warum, weil es günstiger und vor allem stressfreier ist! Ich wohne nördlich von Hamburg und fahre höchst ungern in die Stadt, da man dort am liebsten keine Autos mehr hâtte und der ÖPNV eine Katastrophe ist! Selbst einige Lebensmittel sind viel günstiger und werden direkt an die Haustür geliefert. Habe mir gerade letzte Woche 10 Pakete (je 6 Flaschen) Granini Fresh bestellt - kostet bei unserem Supermarkt pro 6er-Pack 9,45 €, jetzt habe ich 4,45€ bezahlt und da ich gleich 10 Pakete genommen habe, war der Versand sogar kostenlos!!! Unser Postbote hat natürlich gekotzt (kam mit DHL), hatte aber vollstes Verständnis.... Natürlich ist die Welt "krank", nur sehr ich bei all den ganzen "Gängelungen" und Vorschriften eben zu, dass ich möglichst günstig einkaufe...
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Gruß Berni
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#12
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@chili
hmmm, ich denke nicht, dass deine Argumente halten, wenn du als Alternative den Kauf hier vor Ort annehmen würdest. Das kleine Teilchen wäre hier zwar 10 mal teurer, aber der Einkauf in CN wäre wohl gleich billig oder noch billiger. Sprich: Die Arbeiterin vor Ort würde nicht besser verdienen. Es wird einfach der Vertrieb hier vor Ort ausgelassen und wir profitieren von subventioniertem Versand in Europa... |
#13
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Zitat:
Und wer subventioniert denn den Versand? Das ist so eine urbane Legende vom HörenSagen. Statt dessen liegt das eher am: https://de.wikipedia.org/wiki/Weltpostvertrag Hier ein schöner kurzer Artikel dazu: https://hifi.de/ratgeber/warum-ist-t...oeglich-149770
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! Geändert von Chili (22.02.2024 um 11:09 Uhr) |
#14
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Ich verstehe nicht das Waren aus China immer als Billigkram bezeichnet werden
Sehr viele Deutsche Hersteller lassen da herstellen und es kommt nur ihr Label aufs Produkt Der dumme Käufer zahlt dann halt das dreifache weil ein "Markenhersteller" auf seinem Produkt steht Zudem findet man die selben Artikel die Temu anbietet auch bei Amazon, nur eben deutlich teuerer
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Ich werfe gerne Stöckchen und es gibt immer jemanden der darauf anspringt und mitspielt
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#15
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Zitat:
In meiner Kundschaft habe ich einige Unternehmen, die ebenfalls in China produzieren lassen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es sehr sinnvoll ist, wenn man vor Ort eigene Leute angeheuert hat, welche die Qualität ständig kontrollieren, sonst bekommt man Schrott geliefert. Und diesen dann zu reklamieren ist nicht ganz einfach. Die Prüfer müssen bezahlt werden. Wenn der Chinese nach EU-Standards produzieren muss, lässt der sich das auch nochmal extra bezahlen. Darüber hinaus kommt dann noch dieses Produktsicherheitsgesetz, die Produkte müssen den EU-Sicherheitsnormen entsprechen, was weitere Kosten verursacht. Usw. usw. usw. Das kann der Endkunde dann zwar umgehen, wenn er direkt in China bestellt, trägt dann aber auch das Risiko. Es kann, wie in vielen Bereichen schon passiert, gut gehen. Genau so gut kann es aber auch in die berühmte Hose gehen. Aber wie Chilli schon schrieb: Der Markt wird es regeln. Wird zuviel Schrott geliefert, wird (vielleicht) die Nachfrage sinken.
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Viele Grüße, Ingo _________________________________________ Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, ist in der Praxis größer, als in der Theorie.
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#16
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Hier habe ich was schönes gefunden.
DHL selbst gibt Auskunft: https://www.kassenzone.de/weltpostvertrag-faq/
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#17
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Zitat:
Der Chinamann kann ganz sicher auch qualitativ hochwertige Produkte erzeugen, was Foxconn z.B. ja täglich beweist. Am "Können" liegt es sicher nicht. Aber so, wie die Physik für alle gilt, tun das auch die Marktgesetze. You get what you pay for. Und die günstigen Artikel aus China sind halt überwiegend auch nur genau diesen Preis wert. Jeder von uns hatte sicher solchen Schund schon in der Hand. Ich nehme mich da nicht aus. Manchen aber genügt das. Beispiel USB-Kabel. Ich dachte auch mal: "Ajo, Kabel halt. Was soll da schon dran sein können." Pustekuchen! Ich sehe an meinem Handy sehr gut am Ladeverhalten, ob das Kabel was taugt oder nicht. Und der Billigkrempel taugt da tatsächlich nicht. Is' so! Höherpreisige Artikel werden vermutlich eher nicht von Privatpersonen in China gekauft, die kriegt man hier auch. Und so kam es, wie es kommen musste: 10 billige Ebay-Kabel weggeworfen und einen Doppelpack bei Lidl oder Mediamarkt mitgenommen - die funktionieren wenigstens vernünftig.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#18
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Zitat:
Ach ja, bei Temu habe ich noch nie etwas bestellt. Alibaba einmal probiert, Murks zurück geschickt, Account gelöscht.
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#19
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Zitat:
Der Chinamann kann sehr hochwertige Rollen und Ruten herstellen, aber eben auch Schrott Und bei Angelrollen ist es so das der Chinamann für verschiedene Hersteller Rollen produziert und die nur so gelabelt werden wie es der Verkäufer wünscht Eine hochwertige Rolle kostet dann beim Markenhersteller ab 300€, die gleiche Rolle mit exakt den gleichen Komponenten verkauft der Chinamann selber dann unter seinem Markennamen für deutlich weniger als die Hälfte Von Gummiködern mal abgesehen, die werden eh meist in China hergestellt und kommen in die jeweiligen Tüten der Markenhersteller Da kosten dann 5 Gummifische 5,99€ , beim Chinamann bekommt man die gleichen Köder zum Stückpreis von 30 Cent Aber genau so baut der Chinamann auch Angelrollen die äußerlich denen der Markenhersteller gleichen, aber im inneren sind billige Kugellager und Zahnräder verbaut, müssen halt nur gut aussehen Ich will auch nicht abstreiten das viel Schrott verkauft wird, man muss sich zuvor halt informieren und im besten Fall jemanden kennen der Produkt X auch schon getestet und mal auseinander geschraubt hat bevor man es selber kauft Der Chinamann befriedigt eben alle seine Kunden und am Kunden selber liegt es wo und was er kauft
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#20
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Klar, bei China hat das ganze eine politische Dimension, aber glaube mir, wenn die Chinesen versuchen, jemandem den Hahn abzudrehen, werden andere bereit stehen, um das Geschäft zu machen (Taiwan, Korea, Vietnam etc. pp). Und wenn die Packung Acetylsalicylsäure nur 99 Cent kosten darf, kann sie in Europa halt keiner mehr herstellen. Da werden wir Opfer unseres eigenen Geizes. Wobei Medikamentenpreise in D so ein eigenes Thema sind, das ist eher ein schöner Selbstbedienungsladen für die Pharma-Industrie. Schon in den 70ern haben die deutschen Mädels ihre Jahresration 'Pille' während des Sommerurlaubs in Spanien für die Hälfte des Preises gekauft, den sie in D bezahlt hätten. Und das hat sich nicht geändert und ist - mit schwankenden Preisunterschieden - bei allen Medikamenten so. Anscheinend können unsere Krankenkassen nicht verhandeln, ha, ha. In vielen europäischen Ländern gibt es Standardpräparate (ASS, Ibuprofen, Paracetamol) im Supermarkt für Cent-Beträge, in D muss man in die Apotheke rennen und Rekordpreise bezahlen. Irgendein Grund dafür ausser, dass da jemand dringend Geld verdienen muss? Sorry für den Exkurs. bis denn, Uwe
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#22
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#23
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Das deutsche Gesundheitssystem hat einen riesigen Wasserkopf mit zahlreichen Verbänden, Krankenkassen und vielem mehr, was zu Zeiten von Aktenordner und Hängeregister mal notwendig war.
Warum das immer noch so ist, darf ich hier nicht schreiben. Aber ihr findet es bestimmt auch selber heraus.
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