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#1
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Tipps für ersten Charter-Törn auf der Müritz mit einer Schulz 40
Guten Tag liebe Bootsgemeinde,
Silbermöwe hier, aus dem nördlichen Berlin. Nach dem Erwerb des SBF in 2022 und einigen Tagesausflügen mit kleineren Kähnen soll jetzt der erste Bootsurlaub folgen. Für Ende August werden wir bei Yachtcharter Schulz in der Marina Eldenburg (Müritz) eine Schulz 40 chartern und 7 Tage damit die Müritz und Seenplatte unsicher machen. Diese kennen wir bisher nur von Tagesausflügen auf dem Fleesen- und Kölpinsee. Meine Crew besteht aus meiner Frau sowie unseren Kids (4 u. 7 Jahre). Da ich mich noch zu den blutigen Anfängern zähle (anders als die meisten Freizeitskipper, die solch eine Tour machen, habe ich jedoch wie gesagt den SBF), habe ich mich entschieden, hier mal anzumelden, um ein paar Fragen zu stellen. - Zunächst interessiert mich: Wie weit kommt man von Eldenburg (bei Waren) und zurück in 7 Tagen? Ich dachte an eine Route in Richtung Rechlich, Mirow... jetzt im Sommer muss man wohl auch ordentlich Zeit einplanen fürs Schleusen. Außerdem soll ja nicht nur gefahren werden, sondern auch mal geankert werden um dem Badespaß zu fröhnen, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Übernachtet werden soll dann in den Stadthäfen der oben genannten Städtchen. - Dann ist es natürlich so, dass ich solch einen großen Verdränger-Kahn noch nicht gesteuert habe - gibt es hier Erfahrungswerte, wie lange man braucht, um sich damit sicher zu fühlen, wenn man bisher nur kleinere Boote gefahren ist? - Als drittes: Ich habe natürlich die tatkräftige Mithilfe meiner Frau beim Schleusen und An- sowie Ablegen. Aber ich denke, ich werde auch den 7-jährigen Sohnemann mit einspannen wenn es z.B. ums Schleusen geht, sodass beide das Schiff z.B. beim Schleusen fest halten können. - Zuletzt bin ich natürlich immer dankbar über Hinweise, die ihr haben solltet, wenn es um das Thema Chartern auf der Müritz geht - was sind Fehler, die Greenhorns immer mal wieder machen, und die Euch auf die Nerven gehen? Viele Grüße Matthias aka Silbermöwe |
#2
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Moin,
neben individuellen Tipps, die du hier vielleicht noch erhältst, könntest du die Reiseberichte von Havelland aus 2021 lesen, der ist im Mittelteil seiner Reise in Waren gewesen. Er hatte also vor und nach Waren in beide Richtungen interessante Stopps, was Ankerspots und Häfen angeht. Wenn nicht gerade Restaurant oder "Beine vertreten" auf dem Zettel steht, solltet ihr Ankernächte einplanen - für mich immer deutlich schöner, als im Hafen zu übernachten. https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=310632 Grob kennen wirst du das Boot, wenn die jeweiligen Manöver ein oder zweimal erfolgt sind, hängt ja auch vom persönlichen Geschick ab. Wie sicher du dich dann fühlst, hängt vermutlich wiederum vom vorherigen "Erfolg" des Manövers ab ... Immer daran denken, dass so ein 15-Tonnen-Schiff deutlich träger reagiert, als ein kleines Sportboot. Hat aber auch Vorteile, da überraschende Bewegungen eher nicht vorkommen. Immer schön langsam ... Wegen der Masse des Bootes würde ich einem 7-jährigen eher keine aktive Leinenarbeit anvertrauen. Geändert von Pepper (24.07.2023 um 14:54 Uhr) |
#3
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Du solltest mit Deiner Crew die Kommandos vorher alle mal trocken üben! Ebenso das bestätigen der Dinge die zu tun sind.
Wer hat wann was zu tun und die Rückmeldung der Tätigkeit. Du sagst früh genug was du vor hast, damit deine Crew Zeit hat es vorzubereiten. Beispiel: Fertig machen zum Anlegen an Steuerbord. ….. oder bevor du los fährst die Rückmeldung: Alle Leinen sind los, Boot ist frei. ….. auch die Aktionen nach einem Manöver, wie z.B. das Boot ist außen klar, etc. Damit hast du einen Überblick und weißt was Sache ist. Und immer dran denken: Alles in Ruhe und entspannt ohne Hektik und Geschrei……
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Stefan Altersbedingt jetzt mit Stahl unterwegs!
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#4
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Wir sind mal von Eldenburg bis Fürstenberg und zurück gefahren in einer Woche war kein Problem allerdings erst Anfang Oktober wo sicherlich weniger los ist.
Wenn du halbwegs geschickt bist klappen die Manöver auch nach etwas Übung, wie schon gesagt Ruhe bewahren und Zeit lassen.
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Grüße aus der Wiege des Ruhrbergbaus
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#5
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Zitat:
du wirst viele Hinweise und Tipps bekommen, von mir lediglich achte auf die Schwimmwesten bei den Kids. Besonders wenn der "7-jährige Sohnemann" beim Schleusen mit Hand anlegen soll, dann sollte er auch in den Schleusen immer eine Schwimmweste tragen. Diese muss auch passen und nicht nur eine große Erwachsenenweste sein, wie sie meisten Anbieter nur an Bord haben. Gerne auch an vernünftige Schleusenhandschuhe denken, da unerfahrene Schleuser auch mal daneben greifen.
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt)
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#6
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Einiges wurde hier schon gesagt. Das Allerwichtigste noch einmal: Alles mit Ruhe und vorheriger Manöverbesprechung machen. Frauen neigen manchmal dazu, während eines Manövers einiges in Frage zu stellen. Das geht garnicht. Wer am Ruder steht hat das Sagen. Das ist oberstes Gebot!
Dein Charterboot wird im Gegensatz zu den von Dir bislang gefahrenen Booten zwei grundsötzliche Unterschiede haben:
Jedes Manöver in einem Hafen (egal ob Anlegen oder Ablegen) sorgfältig überlegen und mit der Crew besprechen. Bei Einfahrt in einen Hafen ist oftmals noch nicht erkennbar, wo der finale Liegeplatz sein wird. Oft wird Dich ein Hafenmeister zu einem Liegplatz dirigieren. Fahr langsam und bedächtig hin. Beordere Deine Crew zu Dir, um das Manöver zu besprechen und eine entsprechende Aufgabenverteilung vorzunehmen. Und ab da wird nicht mehr diskutiert! Nimm Dir Zeit und stoppe das Boot erst mal in Sichtweite des Liegeplatzes auf. Beginne erst dann Dein Manöver. Beim Ablegen beobachte die Umgebung. Versucht zur selben Zeit in Deiner Nähe auch ein Boot abzulegen, dann verständige Dich mit diesem Boot (Zuruf, Handzeichen, ggf. Hupe, um Aufmerksamkeit zu erzeugen). Wenn ein anderes Boot gleichzeitig zu Deinem Ablegen anlegen will, lass ihm den Vortritt und warte. Anlegen ist schwieriger, als Ablegen. Gib ihm die Chance, sein Manöver ohne störenden zusätzlichen Bootsverkehr zu Ende zu bringen. Den guten Skipper erkennt man nicht an Geschwindigkeit, sondern an Sorgfalt, Umsicht und Bedächtigkeit!
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Gruß Axel * Lebenskünstler, Gaunereien aller Art *
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#7
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Guten Morgen Matthias,
wir sind in ähnlicher Konstellation unterwegs - die Kinder mittlerweile 5 und 8, aber wir waren natürlich auch mit „4 und 7“ unterwegs. Den großen kann man schon gut einbinden, bei uns am Main z. B. auch zum Bedienen der Bootsschleusen. Was für uns ganz hilfreich war und den Kindern auch Spaß macht sind Walkie-Talkies, z. B. wenn ein Teil der Crew an Land ist. Bei so einem großen Schiff könnte das vielleicht auch hilfreich sein. Was etwas schwierig werden könnte - hängt aber natürlich vom jeweiligen Kind ab - ist die Beaufsichtigung des Kleinen, wenn die drei anderen mit Manövern beschäftigt sind. Das war für uns bis jetzt der Grund, noch kein so großes Schiff zu chartern. Gruß Andreas
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#8
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Guten Morgen,
ich persönlich finde, dass wenn man es immer in Ruhe macht, so ein größerer Stahlverdränger präziser und einfacher zu fahren ist als ein kleineres GFK Boot. Man darf nur bei den Hafenmanövern nicht hektisch werden. Wir haben Anfang September das selbe vor wie ihr und das aller erste was wir machen werden wenn wir aus der Marina Eldenburg raus sind ist dass ich meine Frau ans Ruder lasse und mit ihr in einer ruhigen Ecke zumindest das MOB Manöver 2-3 mal übe. Sie sollte den Kahn einigermaßen steuern können falls ich selbst über Bord gehe. Unser 5 Jähriger wird an Bord immer eine (Automatik)Weste tragen, nicht nur beim Schleusen. Wir an Deck sicher auch, wir wollen bei sowas mit gutem Beispiel voran gehen. Ob Du den 7 jährigen zum Schleusen schon "einspannen" kannst, würde ich mir anschauen. So ein 16to Schiff bringt schon einiges an Kräften auf die Leinen beim Schleusen im Notfall.
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#9
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Als Ergänzung noch: Bei den schweren Stahlverdrängern kannst du den Radeffekt praktisch vergessen. Die Steuerwirkung des Ruders ist faktisch nur bei Fahrt voraus eingekuppelt vorhanden. Da die Beschleunigung im eingekuppelten Zustand gerade bei Manövern gerne mal zu groß wird - gerade beim Einfahren in Schleusen -, nur sanft einschlagen, ein, zwei Sekunden voraus einkuppeln, wieder auskuppeln und dann beobachten, wie sich das Schiff verhält. Zum Geradeausfahren dann wieder Ruder gerade und kurz voraus einkuppeln. Dann wirst du nicht zu schnell und kannst trotzdem vieles ohne die lärmenden Seitenstrahler machen. Hilfreich auch, wenn du rückwärts in eine Box musst. Ich würde am Abend des Übergabetages noch keine Strecke machen, sondern erstmal Manöver üben, auch eindampfen in Vor- bzw. Achterspring. Dann am nächsten Morgen erst los. Beim Schleusen würde ich raten, die losen Enden der Leinen immer über Klampe oder Poller zu führen, dann arbeitet die Reibung noch für dich. Wäre m.E. auch ein wichtiger Tipp für die Crew. Und: NIEMALS die Hand bzw. den Arm außenbords beim Schleusen (Quetschgefahr).
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Viele Grüße Joachim
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#10
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Moin Matthias,
die prima Tipps möchte ich noch kurz ergänzen (der wichtigste ist wirklich alles in Ruhe zu machen) : - Den Radeffekt beim Rückwärts fahren musst Du ausprobieren. - Als Fahrtziel ist Rheinsberg schön, die sog. Kleinseenplatte bis zum Pälitzsee wäre auch ausreichend, da lernst Du mit der Müritz, Mirow usw genug kennen. -Schleusen geht morgens und abends normalerweise schneller. Wichtig zu Deinem Satz "sodass beide das Schiff z.B. beim Schleusen fest halten können." Das ist der falsche Ansatz. Die Leinenführung über die Poller muss so erfolgen, dass "nichts zu halten" ist. Das ist irgendwie der häufigste Fehler der Verdrängerfahrer, es wird versucht das Schiff irgendwie mit den Leinen zu halten. Die Leinen sollten vom Schiff über den Landpoller/Stange zurück über den Schiffspoller und dort über die Querarme (den korrekten Ausdruck weiß ich grad nicht ) geführt werden, so dass dort die Reibung entsteht, die Schiff bremst. Dabei dann aufpassen, dass sich die leinen nicht bekneifen. Übe dann noch mal das eindampfen in die Vorspring dann klappt das An- und Ablegen auch ohne Bugstrahl. Grüße Detlef
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#11
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Zitat:
Strahlruder haben Sie mit bezahlt, die dürfen Sie auch nutzen.
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#12
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Also wir liegen grad in Mirow. Schön hier…ABER: Zur Müritz letzte Woche Mittwoch 3,5h Wartezeit vor der Schleuse Mirow und gestern über 4h…
Wenn ich eine Woche Charter in der Eldenburg hätte, würde ich folgendes machen: - Eldenburg-Röbel - Röbel-Rechlin - Rechlin-Waren, dort unbedingt die Müritz-Saga (Mi-So!) besuchen - Waren-Plau / Alt-Schwerin inkl. Fischer - Plau-Malchow (Stadthafen) - 1 Tag Ankern einplanen (Kölpinsee, Plauer See beim Fischer in der Bucht z.B.) …und dann ist die Zeit um. Ich würde aufs Schleusen verzichten. Wenn mal als “Probe” geschleust werden soll, dann würde ich mir das in Plau anschauen, vielleicht auch machen und wieder drehen und zurück. Das wäre mein Plan. Euch viel Spaß Liebe Grüße Jasko, der seine Lebenszeit nicht an Schleusen-Wartestellen verschenken würde
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#13
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Man kann solche fremdgesteuerten Zeiten natürlich auch anders wahrnehmen.
Für uns sind diese Zeiten gut geeignet für Dinge, die sowieso anfallen und ortunabhängig zum Urlaub gehören: Kochen, lesen, spielen, spülen, ... Mit Kindern kann man das sicher gut gestalten, wenn man sich drauf einstellt. Brettspiele mitnehmen, Frisbee, u.ä.... Aber in eurem Fall würde ich den Vorschlag von Jasko unterstützen, das macht Sinn
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Liebe Grüße, jetzt wieder von der Lahn, Roland
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#14
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Marina Eldenburg - Großseenplatte
Hallo,
wir waren im Juni 2023 7 Tage an der Müritz und sind von der Marina Eldenburg (ein stets hilfsbereiter Hafenmeister Heino) aus gestartet. Vorneweg: eigentlich kannst du von da aus an einem Tag an den Plauer See fahren und zurück. Es soll ja aber Urlaub sein. Wir sind über den Kölpinsee gefahren, wollten dort zum Jabelschen See -Geheimtipp- abbiegen, konnten angesichts unserer Tiefe von 1,10m nicht durch den engen Kanal fahren. Also fuhren wir weiter über den Fleesensee in den Malchowersee bis kurz vor Malchow. Dort haben wir geankert und 1 1/2 Tage gebadet, geangelt usw. Abends sind wir dann in den Malchower Stadthafen gefahren (Strom, Wasser und Entsorgung war fällig) haben dort angelegt. Eine Drehbrücke wird hier zur Durchfahrt nur jeden Stunde geöffnet Alternativ kann man auch am Wasserwanderrastplatz, der vor der Drehbrücke linker Hand liegt, anlegen. Abends essen gehen usw. Am 3.Tag sind wir dann über den Reckenkanal in den Fleesensse und weiter zum Petersorfer See. Man könnte am Lenzer Hafen anlegen. aber nicht allzuweit und schon ist ma im Plauer See. Hier ist gleich links eine Badestelle. 4. Tag man kann rechts nach Altschwerin oder links den Plauer See fahren. es gibt dort mehrere Möglichkeiten. Badestellen , Plau anschauen , ganz im Süden in den Bärenwald usw. Man kann sich einige Ankerplätze suchen. Vielleicht diesbezüglich Heino fragen. Grundsätzlich die Tipps vom Hafenmeister berücksichtigen. Dann sind wir wieder zurück nach Eldenburg und am nächsten Tag über die Müritz (Wetterbedingungen, Wellen, Geschwindigkeit etc. beachten) nach Röbel. Haben uns Röbel angesehen, Essen gehen und am 6. Tag zurück nach Eldenburg. Es war sehr schön. Viele Grüße und viel Spaß Polenztaler
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#15
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Zusatz:
Vorteil dieser Tour - keine Anstellzeiten an Schleusen Und entscheidend ist wie immer das Wetter
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