Bordwand erhöhen vom Aluboot

[Brummer]

Moin,

geht das nicht auch ohne die "Hydros "?

[frabo]

Hallo Brummer,
würde gehen, ich habe aber die Hydros montiert, um das Heck mehr aus dem Wasser zu bekommen.
Das hat sich auch bewähert, früher ist immer der Bug richtig hoch gekommen nun kommt der ganze Rumpf im gesammten besser aus dem Wasser.

[frabo]

Der Umbau vom Echolotgeber hat sich bewährt. Die Bilder sind viel besser als zuvor.


Jedoch hat sich beim rausfahren mit dem Boot von der Slipprampe mein Boot wieder ins Wasser verabschiedet. Die Rasterung der Tralerwinde hat sich gelöst und der Rasterhebel ist durchgerutscht.
Nun hatte ich mir überlegt, eine neue Winde aufzusetzten, gegen eine elektrische Winde auszutauschen,......
heute morgen habe ich die Defekten Teile ausgebaut und werde diese in stabilerer Ausführung neu machen.


Der abgenutzte Umschalter und Blockierer. Der neue wird aus einem VA Reststück herausgearbeitet.


Die Winde mit ausgebautem Stift.


Mit Ursache des Übels, Die 6mm Gewindestange ist zu schwach. Das gibt nun eine M12 Gewindestange, die für den Raster abgedreht wird.
Die Abgedrehte Hülse ist auch gerissen.

[frabo]

Nun stellte sich die Frage, wie bekomme ich eine saubere Nut passend in die M12 Gewindestange.


Dazu hab ich die Bohrmaschine in eine einfache "Baumarkthalterung" eingespannt und am Werktisch festgeklemmt. Die M12 Stange ins 13er Bohrfutter eingespannt.
Durch die Drehbewegung der Bohrmaschine ersetzte ich mir die Drehbank, und mit der Flex (Edelstahl schnellschnitt Scheibe) den Drehmeisel. Der Rest ist eine ruhige Hand und Gefühlsarbeit.


Der abgedrehte Gewindestift mit dem Umsteller.


Den Feststellerhebel habe ich aus dem Edelstahlrest mit der Flex rausgeschnitten und dann das Loch für die M12 Achse (Gewindestange) vor- und dann auf 13mm aufgebohrt.


An der Trailerwindenhalterung musste die Achsbohrung nun ebenfalls von 7 auf 12,5mm aufegbohrt werden. Beim Test zeigte sich, dass die Nut an der M12 Gewindestange viel zu breit war. Um zu verhindern, dass der Sicherungshebel nun ebenfalls in die Nut rutschte müsste ich die Stange soweit durchschieben, dass ich diese nicht mehr mit der Mutter befestigen kann.


Im Bild sieht man nun die 6mm original Gewindestange,
die zu breit genutete
und unten die neue passende Achse für die Sicherung.

Jetzt ist noch etwas feinarbeit nötig, damit der Sicherungshebel sauber ins Zahnrad passt.

[HansH]

Hallo,
ich habe mir deine ganze Umbaugeschichte angeschaut. Zugegeben hab ich erst den Kopf geschüttelt und mich gefragt, warum kauft man kein hochbordiges Boot, wenn meine eines will----?
Handwerklich hast du das geschickt und bewundernswert umgesetzt. Ich wollte daher eigentlich auch keinen Kommentar dazu abgeben. Der Umbau des Echolotschwingers hat mich aber überzeugt, zumindest zu zwei Dingen etwas zu sagen:
Dein Schwinger sitzt jetzt wie eine Harke im Wasser. Eine Plastikfolie überfahren und dein Schwinger hängt im günstigsten Fall noch am Kabel. Wahrscheinlich wandert er aber durch den Propeller.... Beides dann irgendwie schrottig.
Die Verarbeitung von Alu - und du hast dir ja auch noch das Bootsbaualu gespart - gemeinsam mit Niro führt zu galvanischen Problemen. Zunächst sind das unlösbare Verbindungen und danach Löcher. Hat mir Süß- und Salszwasser garnicht so entscheidend zu tun.

[frabo]

Hallo Hans,
danke fürs Lob und die Kritik. Ich freue mich, wenn ich kompetente Beiträge bekomme.
Denn nur dadurch kann man dazu lernen.
Gerne gebe ich Dir noch ein paar Infos, warum ich überhaupt das Boot höhergemacht habe.
Es ging mir dabei hauptsächlich um die Sicherheit auf dem Bodensee. Dort hat mich ein Verdränger gequert. Von den dabei sich aufbauenden Wellen habe ich die ersten zwei Wellen problemlos durchschnitten. Jedoch kam mir bei der 3. Welle ein schöner Schwall Wasser ins Boot.
Einige Zeit später bin ich bei schönem Wetter auf einem Workshop nochmals auf dem Bodensee gewesen. Das Wetter hatte es sich da dann anders überlegt und sich etwas verschlechtert. Der aufkommende Wind kam dann auch noch dazu. Wasser bekam ich da zwar keines ins Boot, jedoch viel da die Entscheidung die Bordwand zu erhöhen.

Zum Echolot.
Da gebe ich Dir voll recht, da steht noch eine optimierung an. Dazu werde ich noch entweder ein Aluminiumprofil kanten oder ein passendes Rohr verwenden. Dabei möchte ich den Geber noch etwas weiter nach vorne ziehen. Da ich aber alles an der frischen Luft im Garten mache, ist es mir momentan zu kalt und zu nass draußen.

Beim Alu habe ich reines Alu verwendet. Da bei der Korrosion immer noch ein Elektrolyt (Wasser) notwendig ist, denke ich, dass ich das mit einer entsprechenden Lackierung in den Griff bekommen werde.
Weißt Du mir eine Alternative zum Niro? Nehm ich gerne.

[HansH]

Meine Erfahrungen bezgl. Aluminium im Bootsbau beziehen sich weitestegehend auf Anbauteile, da ich das Material als Rumpf für mich selbst nicht besonders mag.
Bei den Anbauteilen gabs stets Probleme, wenn Niro und Alu miteinander verbunden wurden. Ich würde mich daher hier wirklich mit Alubootsbauern in Verbindung setzen. Deine tolle Arbeit sollte nicht durch Fehler bei der Materialwahl in Gefahr gebracht werden.
Das Freibord grundsätzlich Sicherheit bedeutet, habe ich schon in vielen anderen Threads deutlich gemacht. Stimme dir dabei unbedingt zu.
Den Schwinger würde ich so anbauen, wie es vorgesehen ist. Alle strömungsungünstigen Anbauteile unter Wasser nehmen dir - gerade bei einer so kleinen Motorisierung - Kraft weg. Schmeiß diese komischen Anbauflossen weg, trimme dein Boot ordentlich und sorge dafür, das der Motor seine Nenndrehzahl erreicht. 3800 U/min sind 60% der Leistung. Du kannst auch am Auto soviele aerodynamischen Teile Anbauen wie du willst - Leistung kann man damit nicht ersetzen.