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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Verharztes Fett zwischen Kielkasten und Kiel lösen?
Hallo,
ich habe eine Sportina 595 mit einem Steckkiel der mir freundlicherweise von einem Kumpel mit normalen Maschinenfett aus der Fettpresse eingefettet wurde damit der ohnehin schon ziemlich eng sitzende Kiel besser flutscht. Nun, nach einem Jahr ist das Fett verharzt. Der Kiel geht nur noch schwer hoch und runter. Die Masse zwischen Kiel und Kielkasten ist wie Teer. Ich muß dieses Fett nun irgendwie auflösen ohne den Kiel entnehmen zu können. Ich kann das Boot slippen und auf dem Wagen den Kiel runterlassen und mit irgendwas abwischen oder von oben irgendwas in den Kielkasten schütten was dann das Harz auflöst. Die Frage: was könnte irgendwas sein? Verdünnung, Benzin, Caramba-Lösemittel, Bremsenreiniger...?? Hat jemand einen Geheimtipp? Danke SCT Geändert von sct (09.05.2016 um 16:41 Uhr) |
#2
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Hallo sct
Bestehen Kasten und Schwert aus unlackiertem GFK? Wenn nicht, wüsstest du ob mit einkomponenten oder zweikomponenten Lack gearbeitet wurde Lg, Alex |
#3
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Moin,
alte Fette lassen sich mit Bremsenreiniger / Teilereiniger lösen. Ich würde dazu einen normalen Abwaschsschwamm (am besten gleich ein paar mitnehmen, die könnte sich je nach Menge schnell zusetzen) benutzen und ggf. mit der schwarzen Seite wischen. Sollte sich dann recht einfach lösen lassen. Kiel dann ggf. mit vollsynthetischen Fett / Winschenfett wieder einfetten wenn das für den Lauf erforderlich ist. Das runterlaufende Gemisch lässt sich am besten mit dickwandiger Pappe (doppelter Umzugskarton) auffangen, der weicht dann zwar an kann aber so einfach entsorgt werden.
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#4
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Das Problem ist eigentlich dass ich das Kiel nicht entnehmen kann. Nur hoch und runterziehen. Somit kommt man an die unteren Stellen vom Kielkasten nicht ran weil ja der obere Teil vom Kiel noch da drin steckt. Ergo kann man dort nicht mit Schwämmen o.ä. sauber machen. Das betrifft etwa 30cm vom unteren Teil des Kielkastens. Das Lösemittel muß also so stark fettlösend sein, dass Auf- und Abwärtsbewegungen des Kiels zusammen mit dem Fettlöser ausreichen, das Harz auflösen und wegschwämmen zu lassen. Vielen Dank erstmal. SCT
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#5
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Vor dem Bremsenreiniger würde ich das verharzte Fett z.B. mit dünnflüssigem Nähmaschinenöl lösen. Dazu würde ich den Kielkasten von unten abdichten, z.B. mit Noppi Maurer/Putzband und von oben mit dem Nähmaschinenöl fluten. Nach einigen Stunden sollte das harzige Fett so gelöst sein, daß man mit Bremsenreiniger spülen kann.
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Gruß, Jörg!
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#6
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Das ein Nähmaschinenöl Fette anlösen kann ist vielleicht möglich, bedeutet aber ne Menge an Nähmaschinenöl, zudem muss das wieder entfernt werden bevor du fetten kannst. Der Bremsenreiniger kommt mit hohem Druck aus der Dose, damit es auch mechanisch Fette wegspült. Ich würde es einfach versuche, eventl. musst du dann mehrfach den Kiel hoch und runter fahren bis alles rausgeschwemmt wird. Verspricht mir den einfachsten Erfolg und lässt sich leicht ausprobieren. Du brauchst ja auch keine 100% reine Oberfläche, wenn der Kiel dann wieder flutscht reicht es ja. Du kannst ruhig den billigsten Bremsenreiniger kaufen den du findest, ich habe nie Qualitätsunterschiede feststellen können. Das gekaufte Fett sollte in Ordnung gehen! |
#7
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http://forum.tour-magazin.de/showthr...t-%D6l-l%F6sen Ich würde das dann 2-stufig machen wenn das verharzte Fett mit Bremsenreiniger nicht lösbar ist vorher mit Universalverdünnung anlösen und dann alles mit Bremsenreiniger wegschwemmen. Zitat:
Denke ich auch. |
#8
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Die Sportina hat kein Fett mehr im Kielkasten, das ist eine krustige Mischung aus Dreck, Harz und Fettresten, die das Wasser hinterlassen hat.
Das ist keine Idee, sondern gelebte Praxis aus ca. 10 Jahren im Metallberuf. Wir hatten große Produktionsmaschinen, auf denen ein Karussell mit ca. 15m Durchmessern lief, die Paarung Laufbahn/Kegelrolle wurde mit einem pechschwarzen Graphitfett geschmiert. Nach ca. 6 Monaten war das eine Kruste aus Staub, Abrieb und anderen Verschmutzungen. Die einzige Chance, die Laufbahn zu reinigen war mit dünnflüssigem Öl. Trichlorethen war bei weitem nicht so wirksam und das ist das schärfste mir bekannte Lösungsmittel. Unsere Mütter lösten Teerflecken mit Butter aus den Hosen und nicht mit Reinigungsbenzin oder Spiritus, warum wohl? Bremsenreiniger wirkt nur dort, wo er direkt mit hohem Druck hinkommt. Das wird schwer im Kielkasten. Ganz im Gegenteil, die löslichen Bestandteile werden beim ablaufen herausgespült und zurück bleibt der harzige Dreck.
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Gruß, Jörg! Geändert von Erposs (10.05.2016 um 15:15 Uhr) |
#9
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Ich will und kann da auch keine Wissenschaft draus machen, wenn man die Randbedingungen beachtet. Ich bräuchte 5 Liter Nähmaschinenöl. Was kostst das? Woher bekomme ich soviel? Den Kielkasten bekomme ich never ever so dicht um 5 Liter Nähmaschinenöl zuverlässig zurück zu halten. Wie lange muß das einwirken? Wie entsorgen? Wie auffangen? Fragen über Fragen. Das alles noch dazu im Nachbarverein. Und ich habe nur einen Tag. Das geht so nicht und in meinen Augen deshalb eine Schnapsidee. Deshalb: Pappe drunter und Verdünnung/Bremsenreiniger rein. Im Anschluß noch mit Kärcher durchgespült. Mehr ist nicht drin. Ciao SCT |
#10
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Irgendwie haben hier alle recht.
Bremsreiniger aus der Dose ist einfach extrem flüchtig. Man kann ihn aber auch in 1l Gebinden kaufen. Aceton ist der beste entfetter, aber unter Umständen zu aggressiv für Dichtungen oder anderes. Antifouling hast du ja scheinbar keines drauf, also könntest du den kielschlitz abkleben und mal richtig motorenreiniger reinlassen, welcher aber nur über einem ölabscheider und mit viel Wasser als nachspülung benutzt werden kann. Meine erste Wahl ist immer Bremsreiniger, denn Aceton, und zum Schluss die motorensuppe, beim Mech, wenn nix mehr hilft. Aber wie gesagt, du wurdest gut beraten, viel Erfolg. Lg, Alex 😊 |
#11
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Zitat:
Bis dann SCT
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#12
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Du kannst also mit dem Kärcher reinhalten? Steht Dir warmes Wasser zur Verfügung?
Siehst Du die Verkrustung? Du brauchst keine 5L Öl, es reicht auch wenn die Krusten reichlich mit Öl benetzt sind. 2T Öl hat auch eine ordentliche Lösewirkung. Der Liter Nähmaschinenöl/Feinmechaniköl kostet um die 8,-Euro. Am besten am Abend vorher einweichen und dann auskärchern. Heißes Hochdruckwasser säubert wesentlich besser als Bremsenreiniger. Es geht bei Dir ja nicht darum, die Oberflächen fettfrei zu machen, die Krusten müssen weg und dazu müssen sie vorher gelöst werden. Backofenreiniger wäre auch noch eine Option, da weiß ich aber nicht genau, wie der sich zum Gelcoat verhält. Vielleicht kann Alex noch was dazu sagen. Bekommst Du einen Tampen durch den Schwertkasten gefädelt? Dann könntest Du nach dem Prinzip "Pfeifenreiniger" die Ränder reinigen.
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Gruß, Jörg! |
#13
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Zitat:
Ich habe nur ~6 Stunden. Das ist beim Nachbarverein. Ich bin mit dem Slip auf dem Namen meines Kuples angemeldet der dort Mitglied ist. Das Boot slippen wir Vormittags um 11:00Uhr auf und am Abend muß es dann wieder rein. Mein Kumpel ist nächsten Tag dran. Wir blockieren ja die ganze Zeit den Slipwagen. Die Liste mit den Anmeldungen ist lang. Zitat:
Ergo: Alles dolle Tipps, nett gemeint und ich weiss das auch zu schätzen. Aber so geht es wirklich nicht. Ciao SCT |
#14
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Keine guten Bedingungen. Zeitdruck ist immer doof, bei solchen Sachen. Ich drück Dir die Daumen.
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Gruß, Jörg! |
#15
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Du musst es mir Motorsägenkettenreiniger reinigen und lösen. Der Reiniger löst speziell harte Fette mit Harz vermischt sofort auf!!!!
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Liebe Grüsse Andreas Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten! |
#16
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Zitat:
Interessanter Vorschlag. Leider habe ich keine Erfahrungsberichte dazu gefunden bisher. Danke |
#17
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Enthält Kaliumhydroxid, auch Ätzkali genannt. Kann Alu oder Zink angreifen, wenn davon nix im Kielkasten ist, warum nicht.
Ich hab eine Zeitlang Biosägekettenöl im Kettenöler an meinem Krad gefahren, die sich bildenden Krusten waren "bemerkenswert" fest. Wenn das Zeug die so schnell auflösen kann, einen Versuch wärs wohl wert.
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Gruß, Jörg! |
#18
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Zitat:
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Liebe Grüsse Andreas Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten!
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