Import von Norwegen über Dänemark nach Deutschland

[Hooker73]

Hallo Forengemeinde ,
vielleicht könnt Ihr Licht ins dunkel bringen .....
Wenn man im Ausland in diesem Fall ein Boot kauft welches nicht innerhalb der EU ist in diesem Fall Norwegen und dieses dann per Trailer von Norwegen nach Dänemark und von dort nach Deutschland verbringt benötigt man laut Zoll ein Versand / Transportpapier welches sich T 1 nennt .
Wer kennt dieses Transportpapier von euch oder hat es selber schon mal als Privatperson sich besorgt ? Laut Zoll braucht dies jeder der z.B. mit seinem Boot auf dem Trailer nach Norwegen oder Schweden oder Finnland zum Angeln fährt ???!!! Auf Nachfrage beim Zoll wo es das benannte T1 Papier denn zu beschaffen gibt bekam ich zur Info :Melden Sie sich bei ner Spedition ! Hmmm ist so der Ablauf oder geht es auch anders ? Wer weiß da mehr von euch ? Besten Dank im vorraus !

[Lucky Boatman]

Du brauchst für eine T1 einen dänische Zollspeditiin an der Grenze. Dieses T1 ist zeitlich befristet beim Dr. Zoll zu erledigen. Kosten und andere Modalitäten bitte erfragen. U.a. Brauchst Du einen ordentlichen Kaufvertrag.

Sportgeräte auf einen deutschen Anhänger werden da anders behandelt.

Ggf. Fährst Du direkt
Oslo- Kiel und ersparst dir das.

[Hooker73]

Zitat von Lucky Boatman

Du brauchst für eine T1 einen dänische Zollspeditiin an der Grenze. Dieses T1 ist zeitlich befristet beim Dr. Zoll zu erledigen. Kosten und andere Modalitäten bitte erfragen. U.a. Brauchst Du einen ordentlichen Kaufvertrag.

Sportgeräte auf einen deutschen Anhänger werden da anders behandelt.

Ggf. Fährst Du direkt
Oslo- Kiel und ersparst dir das.

Soweit so gut nur ist die Fähre bereits gebucht über Dänemark zumal die Fähre genau stoppt wo ich hin muß nach Kristiansand somit ist die Idee Kiel - Oslo nicht sinnvoll für mich zudem ist die Fähre erheblich teurer und dauert zudem auch länger !
Aber dies ist ja nicht der Punkt !
Zunächst danke für diese Info zum T 1 Papier !!!
Nur was meinst du mit :

Sportgeräte auf deutschen Anhängern werden da anders behandelt ?????

Wäre nett wenn du mir dieses "anders" behandelt näher erklären könntest gerne auch per PN !!!

[joespi]

Sportgeräte auf deutschen Hängern werden anders behandelt.

In dem Fall ist es wie mit den anderen Sachen, die Du anlässlich einer Reise mit Dir führst.
Aus Deinem persönlichen Besitz, zur vorübergehenden Verwendung ohne kommerziellen Gebrauch aus der EU nach Norwegen mitgenommen. Zum Ende der Reise wieder aus Norwegen ausgeführt, vorübergehende Verwendung beendet, und wieder als Rückware eingeführt. In den meisten Fällen formlos, ohne spezielle Papiere.

Einfuhr eines Bootes, da geht es anders.
Aus Norwegen mit T1 (TRansportpapier Zollware) in die EU.
An der Außengrenze der EU werden die Einfuhrabgaben gesichert.
Da nicht direkt an der Grenze bezahlt wird (u.U. höhere Mehrwertsteuer in Dänemark), kann ein Transportpapier T1 eröffnet werden. Hierbei wird eine Sicherheit in Höhe der Einfuhrabgaben erhoben.
Dann in Deutschland, erfolgt die Einfuhrabfertigung und die Sicherheitsleistung aus dem Transportpapier wird zurück gezahlt.
Dann gibt es auch den begehrten Versteuerungsnachweis für Registrierung oder Kennzeichen.
Gruß
Jörg

[Hooker73]

Na das ist doch mal ne echte Top Antwort mit richtig Hintergrund info besten Dank Jörg !!!Wenn du mir nun noch sagst wer mir in Norwegen Kristiansand so ein T1 Dokument eröffnet würdest du mich extrem glücklich machen ! Gruß Thorsten

[joespi]

Ein T1 zu beantragen geht eigentlich von jedermann an jedem Ort.
Empfehlenswert wäre allerdings, doch eine Spedition zu befragen.
Die kennen sich aus und können sehr hilfreich sein.

Wenn alle Daten bekannt sind, Kaufvertrag mit allen Daten schon vorliegt,
kann die Spedition das abwickeln.
Gegenstand (Boot, Größe, Gewicht, Antriebsart), Beförderungsart(auf Trailer),
Einreiseort und -strecke (Fähre Kristiansand - Hirtshals),
und das Wichtigste: Kaufpreis (nach dem werden die Einfuhrabgaben berechnet)
Vorteil der Spedition: Sie haben Sicherheitstitel, die sie Dir zur Verfügung stellen können, dann entfällt die Einzahlung der Barsicherheit zum T1 für Dich.

Das kannst Du auch schon in Deutschland erledigen, da das online erfolgt.
Solltest Du noch keine "festen Daten" haben, kannst Du das trotzdem schon mal bei einer Spedition absprechen und die Dokumente und Werte während des Urlaubs in Norwegen faxen oder per E-Mail an die Spedition schicken.

Sie werden Dir dann auch helfen, die entscheidenden Dokumente vom norwegischen Verkäufer für die anschließende Einfuhrabfertigung mitzubringen. Ursprungserklärung auf der Rechnung oder spezielles Präferenzpapier EUR1 helfen nämlich, je nach Wert des Bootes, die 1,7% oder 2,7% Zoll sparen zu können. 19% Umsatzsteuer werden aber immer fällig.

Du kannst also schon vor der Reise Kontakt mit einer Spedition in Deutschland aufnehmen, um alles zu klären, oder in Norwegen.

Selbermachen, über die Seite www.Zoll.de, ginge auch, ist allerdings sehr anspruchsvoll.
Es gibt Gründe, warum die Speditionen eine recht umfangreiche Ausbildung haben.

Viel Erfolg, eine schöne Reise und dann viel Spaß am neuen Boot.
Gruß
Jörg

[Lucky Boatman]

Jörg, T1 ohne Spediteur ist faktisch nicht realisierbar.

Guido, der Spediteur ( der keine T1 für Dritte ausstellt).

Bei den Grenzsoedis magst Du vielleicht Glück haben.

[joespi]

Zu einem ähnlichen Schluß bin ich auch gekommen.
Wenn man mal anfängt, sich die erforderlichen Angaben anzusehen,
braucht man schon das "kleine Spediteur-Zoll-Abitur".
Zur "Ausleihe" der Bürgschaft sage ich mal nichts, da möge der "freie Markt" entscheiden.

Ganz uninteressant ist das Thema aber nicht,
gibt es doch auch noch ein paar andere Länder,
aus denen man vielleicht mal ein Boot kaufen will.
Da kommt dann auch an der EU-Außengrenze diese Frage T1 auf.

[Northsight]

Also der Zoll kocht auch nur mit Wasser.

In der Regel sind die Kollegen auch sehr hilfsbereit und geduldig. Zumindest habe ich es so immer im Job erlebt. Schließlich haben die ja auch ein Interesse am korrekten Ablauf. Ich würde persönlich beim Zoll das Anliegen Vortragen.
Wer mehr Geld als Zeit hat, der kann natürlich auch ne Spedition beauftragen..

P.S.: Mich interessiert auch der Verlauf und Ausgang des Unternehmens!

[Die Nadel]

Moin, ich hoffe ich hab´s nicht überlesen .... aber ich lese keine Aussagen zur erforderlichen CE - hat das Boot diese? Sonst wird das nix mit dem Anmelden hier ...

[Cordi]

Ok, wenn man z.B. ein Boot in Norwegen von privat kauft, muss ich hier in DE die 19% MwSt. nachzahlen?
was auch immer im Kaufvertrag für ein Betrag streht?

[joespi]

Bei der Einfuhr in die EU ist jeweils die Einfuhrumsatzsteuer zu bezahlen.
Und im Kaufvertrag sollte schon ein Wert stehen, der dem Boot und der Ausrüstung entspricht.
So selten ist das nämlich auch nicht, dass mal ein Boot zur Einfuhr kommt.
Da sind Vergleichswerte also schon mal vorhanden.
Und die einzelnen "Verkaufsbörsen" können auch am Amt schnell mal aufgerufen werden.
Da ist es dann nicht so günstig, wenn der bei www.finn.no noch eingestellte Angebotspreis doppelt so hoch, wie der im "angeblichen Verkaufsvertrag" eingetragene Preis ist.

Gruß
Jörg

[joespi]

Hat das nun inzwischen geklappt, mit der Einfuhr des Bootes?

[Federball]

.....hallo, zwar nicht Torsten, aber mit einer Zwischenfrage:
Wie läuft es ab, wenn ich ein Boot aus Norwegen auf eigenem Kiel nach D bringe?
Fahre ich einfach zum Zoll + bezahle die Einfuhrumsatzsteuer - natürlich mit Kaufvertrag + glaubhafter Summe?
Bekommt der Verkäufer in N die "Mehrwertsteuer" zurück?
Haben N Boote (bzw. Boote von außerhalb der EG) eine CE Konformitätsbescheinigung?
Einzige bisherige Erfahrung: Boot in Hamburg auf der Messe (die ist Ausland) übernommen, und bei der Zollstation auf der Messe die Steuer bezahlt => schnell und problemlos.
Hintergrund: an der ganzen N Küste gibts schöne gebrauchte Boote
Für zwischendrin ne Menge Fragen
Grüße, Reinhard

[joespi]

Rein theoretisch läuft das ähnlich unproblematisch ab.
Du kaufst in Norwegen ohne "Mehrwertsteuer", denn die würde eigentlich nur bei einem Inlandsverkauf dort anfallen.
Der Verkäufer braucht einen Nachweis, dass das Boot verkauft und ausgeführt wurde.
Beim Einlaufen in Kiel dann zum Zoll und Boot gestellen. Einfuhrabgaben bezahlen und Boot umschreiben lassen.

CE- Konformität ist auch oft gegeben, denn wenn es kein Eigenbau ist,
fahren die Norweger die gleichen Boote wie wir.
Norwegische, deutsche, schwedische, polnische, und was es sonst so schwimmend gibt.

Aber eine Zoll-Klippe gibt es dennoch.
Anmeldung und erste Zollbehandlung erfolgt im ersten Hafen der EU.
Von Norwegen bis Kiel oder Flensburg ist ohne Halt in DK oder S ziemlich weit.
Und beide sind EU-Häfen.
Also ähnliche Problemlage.

Gruß
Jörg

[Federball]

Hallo Jörg, danke für die Antwort. Vom Segelboot bin ich reichweitenmäßig etwas verwöhnt: selbst unter Motor schaffe ich 550nm (1000km) bei Marschfahrt => 5kn = 110h. Das habe ich noch nie gemacht, Berlin - Stettin war bisher das Längste am Stück (mit 1 Übernachtung).
Von N bis Rostock sinds nur rund 600km => 60 Motorstunden: das sollte doch ein kleiner Dieselverdränger schaffen? Ankerplätze gibts auch noch. Eine Saga 24 hat 240 Liter Diesel an Bord.....
Natürlich wäre es leicht bescheuert, ohne Halt durchzufahren - aber wenns wesentlich hilft, müsste meine Frau mitkommen + wir würden Wachen gehen wie beim segeln Davor müssten wir so 2 Wochen in N rumfahren, um Vertrauen in das Boot, - den Motor zu bekommen
Tschüs+ G8, Reinhard

[Haffskipper]

Mehrwertsteuererstattung funktioniert nur bei gewerblichem Verkauf,
privat kann ich keine Steuer ausweisen, oder?

[Michael G.]

Als Privatperson bist du derjenige, den die Hunde beissen. Du bezahlst die MWST.

[joespi]

Hallo liebe Themeninteressierte

nochmal ganz deutlich,

Steuererstattung bekommt nur, wer zunächst Steuer bezahlen muss.

Ein Ausfuhrverkauf ist allgemein nach Umsatzsteuerrecht des jeweiligen Landes nicht umsatzsteuerpflichtig.
Deutschland-Norwegen, Norwegen - Deutschland.

Also geht es nicht um Steuererstattung, sondern Steuerfreiheit bei Verkauf zur Ausfuhr.
Das ist jeweils Frage des Verkäufers.
Er muss den Nachweis führen, dass der Liefergegenstand ausgeführt wurde.
Den braucht er zur Vorlage bei seinem Finanzamt.
Allgemein durch Ausgangsbestätigung der Zollbehörde im letzten Hafen.

Jetzt schippert das Boot los. Gute Reise, guten Wind, gutes Wetter.

Bei der Einfahrt in das Bestimmungsgebiet,
idealerweise mit Zoll-Stander gesetzt,
hat der stolze "Neu-Boot-Skipper" die Verpflichtung, beim ersten Festmachen auch eine entsprechende Ankunftsmeldung beim Zoll abzugeben.
Mit der Verpflichtung, eine Zollbehandlung zu beantragen.
Zum "zollrechtlich freien Verkehr" abzufertigen ist eine Option, die mit der Entrichtung der Einfuhrabgaben und anschließender Freigabe erfolgen kann.
Zollsätze wären in der Europäischen Union einheitlich die gleichen.
Aber der Haken sind die unterschiedlichen Umsatsteuersätze der einzelnen Mitgliedsstaaten.
Hirtsals in Dänemark - Höher als in Deutschland.
Göteborg in Schweden - Höher als in Deutschland.

Im Fahrwasser der Colorline Richtung Kiel hinterherfahren und bei Flensburg querab abdrehen und da einlaufen, könnte eine Idee sein.
Aber stark wetterabhängig.

Es muss da bessere Lösungen geben.

So viele tolle Schiffe, wie ich schon bei Reisen in Norwegen gesehen habe, muss es diesen Fall mehr als nur zweimal geben, dass wir unsere Wünsche erfüllen wollen.

Allerdings habe ich auch schon oft gesehen, dass Schiffe/Boote als "Fracht" mit auf die Fähre geladen wurden. dann wohl allerdings mit allerhand Speditionsgebühren auch für die Zollpapiere verbunden.

Wahrscheinlich muss man den Fall mal "in Echtzeit" durchführen,
um festzustellen, welche Probleme auftauchen,
wenn man in Dänemark einläuft,
1. denen die Ankunftsmeldung und
2. die Anmeldung zum Versandverfahren T1 mit Barsicherheit vorlegt,
3. um eine Frist zur Wiedergestellung in Deutschland bittet,
4. nach Deutschland weiterfährt,
5. in Deutschland das Versandverfahren beendet
6. "Anmeldung zum freien Verkehr" abgibt und Einfuhrabgaben entrichtet.

Da bisher nur wir uns darüber Gedanken machen, könnte man daraus eine Geschäftsidee machen.

Gruß
Jörg

[Michael G.]

Wenn man das Boot nur mit deutscher Mwst haben möchte, bleibt einem mE nur der Weg über nen Spediteur.

[Mastiff-660]

Hallole,

Ganz kurz, gerade eben dank oben auf www.finn.no gestossen, allerdings erscheint mir die Waehrung F. Mark nicht korrekt oder doch ? Steht nirgends, und mein Finnisch ist leider etwas eingeschlafen ueber die Jahre ....

>>> Nachtrag: sind wohl Kronen ....

[GunKraus]

Zitat von Mastiff-660

Hallole,

Ganz kurz, gerade eben dank oben auf www.finn.no gestossen, allerdings erscheint mir die Waehrung F. Mark nicht korrekt oder doch ? Steht nirgends, und mein Finnisch ist leider etwas eingeschlafen ueber die Jahre ....

>>> Nachtrag: sind wohl Kronen ....

Ja, das ist eine norwegische Seite und die Preise sind NOK.
Finnland hat den Euro. Umrechnung über den Daumen 1:10.





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[Leuchtturm]

Zitat von GunKraus

Ja, das ist eine norwegische Seite und die Preise sind NOK.
Finnland hat den Euro. Umrechnung über den Daumen 1:10.





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Nicht so ganz bei 9,5 :1 Nok zu € geht das besser aus sind immerhin fast 10 % .

[GunKraus]

Zitat von Leuchtturm

Nicht so ganz bei 9,5 :1 Nok zu € geht das besser aus sind immerhin fast 10 % .

Was war jetzt an dem Daumen nicht zu verstehen?
Du kannst natürlich auch alle Marktplatzpreise erstmal durch den Taschenrechner jagen.

Trotzdem danke für Deine Präzisierung. War schon wichtig!



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[Mastiff-660]

Hallole,

Das mit dem Taschenrechner mach ich dann wenn es ernst wird, zunaechst reicht mir auch der Daumen. Durch Oliver bin ich auf z.B. Delta Boote aufmerksam geworden. Mir gefallen diese Commuter bzw. Alltagsboote sehr gut, sowohl optisch wie auch technisch. Bin halt nicht so der „Holz“-Typ
Da fand ich es einfach eine gute Idee mal auf dieser Plattform zu suchen, und habe auch schon so manche Firma gefunden die ich nie auf dem Radar hatte. Interessanterweise werden einige hier bekannte (D) Fabrikate dort gar nicht/kaum angeboten. Entweder gibt sie also keiner her, oder sie sind im 24/7 Nordic-Betrieb ueberfordert. Die Preise scheinen normal wenn ein Vergleich denn moeglich ist.