Seekarten, die Zweite! Gekauft, gedruckt, kopiert?

[Smutje Rosa]

Nachdem die Disskusion immense Fahrt aufgenommen hat, drängt sich gleich meine nächste Frage auf. Allerdings in erster Linie für die Segler.

Gibt es sowas wie eine Tauschbörse für Kartenmaterial, oder hat wirklich jedes Boot den gesamten KArtensatz seines Reisereviers an Bord? Zum Beispiel die OStsee? Oder segelt der OStsee-Segler gar nicht unbedingt in der ganzen Ostsee und hat deshalb nur die KArten von z.B. Deutsche Küste und dänische Südsee an Bord. Und wenn ich dann doch nach Polen will, dann kauf ich im Laden um die Ecke das polnische KArtenmaterial?

Oder wird da gern am Steg getauscht. Ost-Schweden gegen West-Schweden? Wie kann ich mir das vorstellen?

Oder werden die elektronischen Karten ausgedruckt? Oder kopiert?

Ich finde es verwunderlich, daß ich im Internet kaum gebrauchte Seekarten finde. (Ok, ich gestehe, ich bin Allgäuer und bisher Jollen-Regatta-Segler gewesen )

Freu mich auf Eure Antworten und denke, daß diese Frage nun keien Grundsatzdisskusion mehr hervor ruft, was bestimmt auch an Weihnachten lag.

Euch allen ein ganz tolles, gutes und gesundes JAhr!

[Vierzigplus]

Was willst Du denn tauschen? Neue Karte gegen alte?

Wir haben die Karten für unser Fahrtgebiet in Papierform an Bord, erneuern diese alle paar Jahre. Die ausgemusterten, ausgefransten Karten landen im Altpapier.

Zusätzlich ist ein Plotter an Bord, Törnplanung dann mit dem Tablet und Navionics (im Urlaub). Geht es in den Osten, werden Karten gekauft oder bei Freunden geliehen.

Wir steuern an Wochenenden meistens dieselben Häfen an - da schaue ich nicht auf die Karte, sondern gebe Wegepunkte und den Zielhafen ein (für COG, SOG, ETA) und segele los.

[Nautico]

Kopieren würde ich die Karten möglichst nicht.
Dagegen spricht zum einen das Urheberrecht, zum anderen aber auch die Massstabsverzerrungen durch den Kopierer. Die sind für eine Navigation nicht gerade förderlich.

Kauf Dir alle 3 oder 4 Jahre einen Satz neue Karten, so teuer sind die nun auch wieder nicht. Gebrauchte sind nämlich nicht nur zerfleddert, sondern in der Regel auch wirklich alt. Außerdem hat der Vorbesitzer wahrscheinlich auch etliche händische Eintragungen vorgenommen (vielleicht ist dies auch mit ein Grund weshalb nur wenig gebraucht angeboten werden)
Gruß
Jörg

[pruno]

Moin,

wer hat schon Zeit die gesammte Ostsee zu besegeln?
Wenn Du Dir mal die erhältlichen Karten ansiehst, wirst Du eine Aufteilung der Gebiete sehen.
Da so gut wie jeder seinen Starthafen kennt (die meisten kennen auch ihren Zielhafen ), und in etwa einordnen kann, wie weit er in der ihm zur Verfügung stehenden Zeit maximal kommt, kauft dann die Seekarte(n) die er braucht.

Alter Kram kommt dann in die Bucht und ganz alter Kram in die Papiertonne.

Beste Grüße
Dirk

[MarkusP]

Sag mal, das schon die zweite Anftage/Umfrage zu dem Thema. Es wäre schön, wenn Du den Zweck erläutern würdest. Mir drängt sich die Frage auf ob das ganze nicht kommerziellen Zwecken dient.

[Volker]

Zu Zeiten, wo es nur Papierkarten gab, war es gang und gäbe, dass man, z.B. in Suez, die Rote Meer/Indik-Karten gegen die Mittelmeerkarten tauschte.

Inzwischen, denke ich, haben doch fast alle einen Plotter, die eine solche Tour machen.

Kopiert habe ich auch schon Karten in Montenegro, weil es die gesamte Küste keine Albanien-Karten gab - auch in Albanien nicht. Hat - bei entsprechender Vorsicht - voll und ganz ausgereicht. Man bewertet viele Sachen einfach über und hat seine eigenen Möglichkeiten (Ausguck, Echolot ...) aus den Augen verloren.

Ansonsten habe ich gebrauchte Karten auch schon da:
http://www.seekarten.net/

gekauft.

Volker

[Smutje Rosa]

Zitat von MarkusP

Sag mal, das schon die zweite Anftage/Umfrage zu dem Thema. Es wäre schön, wenn Du den Zweck erläutern würdest. Mir drängt sich die Frage auf ob das ganze nicht kommerziellen Zwecken dient.

Keine Angst.... nicht kommerziell. Wir sind waschechte Allgäuer. Sprich: Weit weg vom Meer. Segeln aber seit unserer Kindheit aktiv Regatten. Auch Kieler Woche und so, aber eben nur Jolle ohne Seekarten

Seit 2005 sind wir Besitzer einer alten Spreizgaffelketch, die wir komplett restauriert haben ("Die Leidenschaft, die LEiden schafft" ist auf unserer Homepage zu lesen). Nun haben wir uns noch Freiraum geschaufelt und "dürfen" eine Auszeit geniesen. Segeln auf Ostsee, Nordsee und so .... Ja und uns fehlen eben Infos und Erfahrungswerte, denn auf Messen und so entsteht immer das Gefühl, daß man uns was verkaufen will, und so fett ist das Budget eben auch nicht ....

Ach ja, und wir kennen einige Leute aus der Segelscene im Süddeutschen Raum, die eben auch gerne mal Infos hätten, wie das so bei den Nordlichtern mit eigenem Boot am Meer so geht. (Chartern gilt nicht, denn da ist ja alles schon an Bord).

Tja, es gibt eben auch Bergbewohner, die es aufs Meer zieht

Darum danke für Eure Infos ....

[KaiB]

Papierkarten wegwerfen fällt mir schwer auch wenn es eher nostalgische Gründe hat denn praktische.

Gebraucht werden an Bord eh nur die uralten Übersegler und diversen Kartensätze des Revieres das ich /wir innerhalb eines Urlaub-Törns besuchen können.
In meinem Fall Teilbereiche von Nord- Ostsee inklusive etwaiger Ausweichzielgebiete plus Strömungsatlas etc..

Dieser Basiskartenstapel ist dauerhaft an Bord.

Dennoch kommt dann schon soviel zusammen das nebem dem Kartenschapp auch noch unter mancher Koje der ein oder andere Papierstapel hockt.

Die Sportbootkartensätze sind zwar klasse aber wenn man z.B. von der Schlei nach Rügen gurkt hat man schon zwei Kartensätze (mit Überschneidungen) dabei.
Geht man über den Öresund zurück ist man schon bei drei oder vieren wenn man die Belte mitnimmt.

Ausweichhalber noch Elbe, NF- und OF -Inseln, DK Westküste/Limfjord und die "Basisstapel" wachsen...

Kurz es läppert sich.
Selbst auf relativ kleine Revierflächen bezogen hat man bereits allerlei dabei.
Wenn man dann bedenkt das ein Klafter Karten sich auch in Datenform auf einer Micro-SD KArte wiederfinden kann...


Nordsee besonders Watt (!) sollte grundsätzlich aktualisiert sein, z. B. über BSH Berichtigungsservice.
Die BSH -und andere- (Nordsee) Karten z. B. haben meist schon bei Kauf aktuelle kleine Ausschnitt-Kopien beiliegen da der Druck schneller (oder langsamer) als die Veränderungen der Priele war.

In der Ostsee ist i.d.R. weniger zu aktualisieren.
Speziell die felsigen Ecken S und N sind relativ "statisch" was die Nautik anbelangt.
Als Übersegler zur Planung habe ich große Karten aus den 70`ern dabei.

Auch wenn da die ein oder andere Brücke oder Tonne oder Windpark nicht drin ist, zum planen und als Gesamtüberblick über den aktuellen Stropp reichen die allemale.
Details laufen eh über die relativ aktuellen Sportbootsätze.

Über das tauschen und "abmalen" hat Volker ja schon geschrieben das ist bzw. war eher die Domäne von Langfahrern in entlegenen Ecken wo sie evtl. auch nie wieder hinkommen.

Ich selber habe mir das letzte Mal eine Karte geliehen für eine Überführung wo ich wußte das ich da in den nächsten Jahren eh nicht mehr hin wollte.

In der Nord- und Ostsee finden sich meist Segler oder Mopedfahrer die ihren bekannten Pfaden folgen.
Da dürfte kaum Bedarf an Tauschaktionen bestehen.
Jeder hat ohnehin -oder sollte- das dabei haben was er für seine Ecken braucht.
Sei es Papier und/oder E-Navi.

Wenn man in Grena liegt, sieht man die Hälfte der Nachbarn eh auf Anholt wieder, von denen die Hälfte trifft man dann widerum in Schweden nochmal.
Wen man in Sassnitz oder Lohme trifft den trifft man später auch in Rönne wieder usw. usw..

In der Nordsee ist es ähnlich nur das man dort obendrein -je nach Tide- im Pulk losläuft.
Die Ziele ähneln sich meist auch.
So habe ich letztes Mal auf Helgoland auch nur mit einem Kollegen eben die neuesten Fahrwasseränderungen an den friesischen Inseln bekakelt, weil er da herkam und ich hin wollte.
Auch diese Kollegen hatte ich schon einen Hafen vorher schon mal getroffen.

Man ist da eben nicht so weit vom Schuss.
In unbekannte Galaxien stößt da halt keiner mehr vor, eher kommen einem von da schon wieder welche entgegen


Hier noch ein Teil dessen das ich nicht wegwerfen konnte

Machen sich übrigens auch gut als Tapetenersatz, so olle Riesenkarten.

[Smutje Rosa]

Hallo Kai,
Danke, Danke, Danke .... Deine Erklärung war spitze.

Komischerweise haben wir uns das ganz anders vorgestellt. Wer immer von LAnd begrenzt wird, bildet sich ein, daß auf dem Meer viele "fremde Länder" entdecken wollenl. Segeln und reisen, Boot wo parken und im nächsten Urlaub weiterreisen .... .

Kein Wunder, daß es auf dem Markt wenig zum tauschen oder gebraucht gibt. Danke nochmals für Deine Info.

Wir werden wohl jedes Seegebiet nur einmal durchstreifen. Mehr Zeit ist nicht. Mal sehen, wie wir das mit den Karten machen, denn nostalgisch sind wir auch Und Fans von Papierkarten.

Beste Grüße
Ulli + Michl

[wolf b.]

Zitat von Smutje Rosa

Wir werden wohl jedes Seegebiet nur einmal durchstreifen. Mehr Zeit ist nicht. Mal sehen, wie wir das mit den Karten machen, denn nostalgisch sind wir auch Und Fans von Papierkarten.

Ich kenne es so, daß Papierkarten schon mal verliehen werden.
Ist jetzt zwar Binnen, aber meine Mainkarten wanderten schon durch die Hände von etlichen Forumsfreunden. Auch der Schwarzmeer Überflieger sah schon viele Boote, jetzt ist er aber endgültig abgegeben.

Wenn du also einmalig ein Revier besegeln willst, frag doch einfach mal hier nach ob dir jemand die Karten dafür für x Wochen leihen würde.

[alexhb]

Moin,

da ich mit Lübeck/Fehrmarn leider genau auf der Grenze zweier Kartensätze des NV-Verlages bin habe ich beide Kartensätze an Bord liegen.

Übrigens beim NV-Verlag erhält man beim Kauf der Papierkarte eine CD mit einem Windows-Kartenprogramm und die gleiche Karte als digitale Version zum gleichen Preis dazu. Zudem ein Code für eine Android/iOS App mit der gleichen Karte.

Für Touren in weitere Gebiete würde ich die Kartensätze einfach zukaufen. Gebraucht nur wenn sie vollständig sind und nicht älter als 1-2 Jahre.

Kopieren ist zum einen natürlich verboten und es lohnt auch nicht. Das Format ist schlecht zu kopieren und kostet entsprechend auch. Würde ich nur machen wenn ich an die Karte auf anderen Wege nicht rankomme.

Beste Grüße
Alex

[KaiB]

http://www.der-wassersportladen.de/s...seekarten.html

Sieh mal in den Link bzw. auf das beigefügte Bild das ich mir dort (Quelle: siehe Link) rausgepult habe.

Dort sind exemplarisch die Kartensätze von Delius Klasing für die westliche und südliche Ostsee zu sehen.
Die Sätze anderer Anbieter sind durchaus ähnlich und praktisch auch alle in digitaler Form erhältlich.

Die Sätze bestehen aus diversen Einzelblättern diverser Maßstäbe, vom Übersegler bis hin zu Detailplänen plus Begleitheft mit Hafenplänen, Brückenzeiten, Funkkanälen etc..
Insgesamt decken sie jedoch, trotz des "relativ" vielen Papieres pro Satz, nur ein "relativ" kleines Areal ab.

Nimm nur mal die Strecke Kieler Förde bis ins Kattegat oder die schwedischen Westschären.

Die Strecke ist in vier bequemen Tagesmärschen (auch mit nur 5 Kn Schnitt und passendem Wetter) machbar.
Aber man "überquert" dabei bereits drei Kartensätze mit entsprechend viel Masse.

"Früher" mit den großen DHI Karten war das auch nur bedingt "besser", denn außer den tatsächlich viel weniger, dafür aber viel größeren unhandlicheren Karten mit weniger Details, musste man als Ergänzung noch diverse dicke Hafenhandbücher mitschleppen, was das Ganze wieder etwas relativierte.

Man kann aber in dem Bild schön sehen das im Revier der westlichen Ostsee alleine vier Länder D plus Skand. auf "engem Raum" beieinander liegen.
So gesehen kannst Du schon sehr viel unbekanntes ansehen.

Aber das geht jährliche tausenden genau so die das auch tun und trotzdem ist es für ein oder anderen faszinierendes Neuland.

Auf der Nordsee liegen Süd- England und der Kanal auch -relativ gesehen- nahbei.
Im Detail kannst Du z. B. von Ijmuiden in einem Rutsch dahingurken oder Du reist gemütlich durch Holland, Belgien und Frankreich.
Auch dort siehst Du auf wenig Strecke allerlei.

Wie bereits mehrfach erwähnt, ist alles relativ und eine Geschmackssache.

[Volker]

Auch das kann man mit gebrauchten (und natürlich neuen) Seekarten machen:
Habe meine Wohnzimmermöbel mit alten Seekarten bezogen - sieht super aus! #5

http://www.boote-forum.de/showthread...ight=Seekarten

Gruß

Volker
SY JASNA

[nordic]

Das hängt mit Sicherheit auch von den geplanten / durchgeführten Reisen ab.
Für die Reviere vor der Haustüre, wird man sich die neuesten Karten wohl kaufen. Geht es weiter weg, kommt leihen oder gebraucht kaufen schon eher in Frage.
Als ich meine Ostseerundreise plante, sah ich, dass selbst eine Grundversorgung mit neuen Karten über 3.500 € kosten würde.
Da habe ich mir dann die Karten für den Raum Ostsee zusammengeborgt.
Für die Bottensee konnte ich nur auf gebrauchte Karten aus der Berufsschifffahrt zurückgreifen, die ich mir beim Seekartenverlag bestellte.
Zusammen mit den Elektronischen Karten und den unbedingt nötigen Handbüchern, , kamen da trotzdem ca.1.800 € zusammen.
Hätte ich mir für alle Reisen die kompletten Kartensätze neu gekauft, hätte ich wohl mein Boot in Zahlung geben müssen.

[Smutje Rosa]

Voll genial!!!

[Volker]

Was?

[Wuddl]

Deine HP zeigt ein prima Beispiel was man mit zu alten Karten so für Probleme haben kann: In der Ansteuerung Schleimünde liegt z.B. seit ewig das Sperrgebiet Schönhagen. Durchfahrten sind nicht zu empfehlen. Ist aber auf jeder Seekarte nach 1955 oder so verzeichnet.

Sogar auf der Ostsee gibt es zig Veränderungen die es wert sind, hin und wieder mal einen neuen Satz zu haben. Häfen gesperrt, veränderung der Fahrrinnen und Betonnung, unmengen von neuen Windkraftanlagen. Zusätzlich stehen in Karten auch noch eine menge nützliche Informationen wie versorgung in den Häfen, Telefonnummer des Hafenmeisters und UKW Kanal des Rettungsboots.

Auf der Nordsee und den Zuflüssen mit nicht aktuellen Karten zu fahren sowieso ein NoGo.

Nostalgische Karten sind schön, aber auf See nicht zu gebrauchen. Ich habe dieses Jahr einige Weihnachtsgeschenke in Seekarten eingepackt. Dafür sind sie prima.

Tim

[nordic]

Woran man manchmal auch nicht denkt, ist das Seekarten nur die halbe Miete sind.
Gerade in Gebieten etwas ausserhalb der normalen Routen, sind Hafenhandbücher und Revieführer unabdingbar.
In dünner besiedelten Gebieten findet man vor allem die kleineren Häfen und Liegestellen oft nur mit Hilfe einheimischer Literatur.
Sie sind in den Karten nicht vermerkt.
Auch an den Küsten Großbritanniens, ist man ohne den Reeds Almanac nicht ordentlich ausgerüstet.
Hält man sich also nicht nur an die üblichen Reiserouten und möchte auch mal verstecktes entdecken, sind die richtigen Handbücher oft unentbehrlicher als die neuesten Seekarten.
Ich gebe zu, es mit der Aktualität der Karten auch nicht so genau zu nehmen.
Das mache ich eben durch konzentrierte Navigation und einschalten des Verstandes wieder wett.
Zur sicheren Planung und Durchführung einer Reise sind Bücher unabdingbar.

Was mir gerade noch an der Eingangsfrage auffällt: Warum geht die in erster Linie nur an Segler?
Haben Mobofahrer den 7. Sinn und brauchen keine Unterlagen?

[wolf b.]

Zitat von nordic

Woran man manchmal auch nicht denkt, ist das Seekarten nur die halbe Miete sind.
Gerade in Gebieten etwas ausserhalb der normalen Routen, sind Hafenhandbücher und Revierführer unabdingbar.

Als wir 2007 das Schwarzmeer befahren haben gab es weder noch, außer hoffnunglos veraltet.
Mit dem Überflieger und zusammengetragenen Infos ging es auch.
Die veralteten Geschichten hatten wir natürlich dabei, halfen aber tatsächlich kaum.

Der Expeditionscharakter kann auch reizvoll sein
Bei meinem Theißtörn gab es gar nichts, ich wußte nicht mal sicher ob ich durchkomme ......

[Volker]

Vielleicht kennt Ihr auch den netten französischen Ex-Polizisten, der seine Bücher im Eigenverlag zwischen den Hallen aufgestapelt auf der BOOT verkaufte - war vor einigen Jahren (danach bin ich nicht mehr zur BOOT gefahren). Wir haben ewig miteinander geplaudert...
Er hatte keine Ahnung vom Segeln, aber einen Traum:
Der Traum war eine kleine, aus einem Atlas rausgerissene Karte mit einem Ausschnitt Südamerikas der Wassersysteme des Orinoko und des Amazonas.
Da drin gab es eine Verbindungslinie zwischen den beiden Systemen weit oberhalb der Flußläufe im Landesinneren.
Er kauft sich eine kleine Segelyacht, bringt sich die Grundregeln des Segelns bei, segelt mit seiner Frau über den Atlantik und beginnt, den Orinoko hoch zu fahren. Je weiter er kommt, desto weniger wissen die Menschen dort etwas von dem Verbindungsfluß.
Er findet ihn, befährt ihn, lebt noch einige Monate bei Eingeborenen und fährt den Amazonas wieder runter.

Was ich damit sagen will:
um sich DEN Traum zu erfüllen, reicht manchmal als Karte ein Fetzen aus einem Schulatlas

Gruß

Volker
SY JASNA
Buch ist leider auf der JASNA, deswegen weiß ich weder Titel noch Autor

[nordic]

Das Buch heißt: "Vom Orinoko zum Amazonas" von Jean-Francois Dine`.
(Übersetzt von Ruth Wenzel)