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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo BF-ler,
Hintergrund meiner Frage: Habe Samstag am Abend mein altes aber noch nicht wertloses Auto bei den "Bucht"-Kleinanzeigen zum Verkauf inseriert. Sonntag Vormittag waren bereits mehrere Kaufangebote eingegangen. Das erste Telefonat verlief hinsichtlich der meinerseits bereits erwarteten Preisverhandlung durchaus realistisch und wir haben uns auf eine Summe geeinigt, aber dann ging es inhaltlich etwa so weiter: ER: "ich habe hier noch Kennzeichen die sind nur noch heute gültig. Komme heute Nachmittag und hole Auto." ICH: "Aber heute ist Sonntag, da kann ich den Wagen nicht abmelden." ER: "Macht nix, wir machen Kaufvertrag und Du behältst Schilder und Papiere und kannst morgen abmelden, dann schickst Du mir alles." ICH: "OK, dann treffen wir uns vor der XYZ-Bank, Du kannst Dir das Auto in Ruhe anschauen und wenn alles gut ist gehen wir zum Einzahlungsautomaten, Du zahlst ein, der Deal ist perfekt und Du kannst das Auto mitnehmen." ER: "Aaaah, wir sind Firma, machen Zahlung nur mit Banküberweisung. Du behältst Schilder und Brief und Mittwoch ist Geld da und du schickst." ICH: "Nein, ich möchte das Geld sofort. Wenn Du heute nicht an Geld kommst, dann treffen wir uns eben morgen oder übermorgen." ER: "Aaahh, nein, zu spät, da ist Kennzeichen abgelaufen." ![]() Dann haben wir uns noch kurz darüber verständigt, dass es nicht zum Handel kommt. Ca. 1 h später nächstes Telefonat mit anderem Interessenten. Preisverhandlung wieder realistisch, Einzelheiten für Übergabe vereinbart: ER: "OK, Du meldest morgen früh ab und ich komme am Nachmittag und hole Auto. Schick SMS mit Treffpunkt für Navi." ICH: "OK" In der SMS habe ich als Treffpunkt wieder den Parkplatz vor der Bank angegeben und noch mal daran erinnert, dass der vereinbarte Betrag in bar auf mein Konto einzuzahlen ist. Als Antwort kam ein "OK", also bis hier alles im grünen Bereich. Da bin ich also gestern früh losgefahren, habe den Wagen vor der Bank geparkt, Nummernschilder abgebaut und bin dann zur Zulassungsstelle und habe ihn abgemeldet. Dann zum vereinbarten Zeitpunkt auf Käufer gewartet...und gewartet...und gewartet...und nach akademischem Viertel dann das Handy bemüht. Ergebnis: ER: "Meine Leute sind fast schon da, hatten Panne, machen grad Auto ganz." ICH: "OK, kann passieren, wann sind die etwa hier?" ER: "Oh, hab isch grad gesehen, Auto ganz kaputt, die können nicht mehr kommen, aber isch habe andere Transporter und fahre jetzt selber los und hole Auto." ICH: "Alles klar, wann bist Du etwa hier?" ER: "naaa so eine Stunde, aber ich muss Dich fragen, ich habe hier nur XX,XX EUR (Anm. d. Red.: das waren 70 % des vereinbarten Preises), das kriegst Du gleich, den Rest mache ich Übermorgen mit Bank." ![]() ICH: "nein, ich möchte den vereinbarten Betrag in voller Summe in bar auf mein Konto eingezahlt haben, darüber waren wir uns doch einig." ER: "Wo ist Problem, wir machen Kaufvertrag und Du behältst Brief und schickst mir wenn Rest-Geld da ist." ICH: "nein, ich möchte den vollen Betrag alles auf einmal am Bankeinzahlungsautomat. Dann kannst Du Auto mitnehmen" ER: "Aaahh, krieg Geld nicht so schnell in bar, was machen wir? ICH: "Wenn Du den vereinbarten Betrag nicht in bar hast, dann kannst Du das Auto nicht kaufen." ER: "OK, dann nicht" Bei beiden Angeboten hatte ich die Befürchtung, dass das Auto weg ist und ich dann hier sitze mit dem Fahrzeugbrief und ewig auf mein Geld warten kann. ![]() Und wie ich so im Nachhinein darüber nachdenke stelle ich mir die Frage: Können die das Auto ohne den Brief ausführen? Einen Kaufvertrag hätten sie ja. Dass dort dann bei „Summe erhalten“ keine Unterschrift steht, ist denen scheinbar nicht so wichtig. Wie seht Ihr das, was macht man mit einem Auto ohne Brief? ![]()
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Sebastian ----------------------------------------------------------------- Theoretisch sind Theorie und Praxis gleich,...aber praktisch nicht! ![]() |
#2
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Ich nix, aber die organisierte Kriminalität ist dort versiert und löst diese Probleme zig mal jeden Tag.
Mal wird ausgeschlachtet, mal gibt es neue Papiere, mal eine neue Fahrgestellnummer. |
#3
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Finger weg von solchen Leuten
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Gruß 45meilen ![]() In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative ![]()
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#4
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Keine Angst, Wagen steht noch aufm Hof.
Ganz so gutgläubig bin ich ja dann doch nicht. ![]() Wollte halt nur wissen, was die mit dem Auto ohne Brief gemacht hätten.
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Sebastian ----------------------------------------------------------------- Theoretisch sind Theorie und Praxis gleich,...aber praktisch nicht! ![]() |
#5
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Die terrorisieren Dich so lange bis Du Ihnen den Brief gibst und auf den Rest des Kaufpreises verzichtest. Ist hier in Hamburg gang und gebe... Scheint so eine Art neuer Volkssport zu sein; die vermeintliche Einigung dient nur dazu, dass der Verkäufer anderen Interessenten absagt.
... und genau den Profis aus Beitrag 1 sind nun Einschränkungen zu verdanken wie beim Kurzzeitkennzeichen.
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#6
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Da ich auch öfters mal mit den Kollegen aus PL CZ und co zu tun hab, sag ich alles richtig gemacht. In 99% wird der exporthändler auch vor der Bank noch mal handeln wollen, da heist es dann hartnäckig bleiben.... Aber meist haben die eh viel mehr einstecken, als sie geben wollen. 2mal hatte ich es auch schon wo es ans bezahlen ging, das sie den preis noch mal drücken wollten, da hab ich dann nach oben gehandelt, da darf man ruhig auch mal frech sein. Achso bei solchen Aktionen hab ich immer jemand der sich im Hintergrund aufhällt, zu meiner Sicherheit....
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Ciao Danilo ![]()
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#7
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![]() Zitat:
![]() und auch wenn es nicht direkt meine Frage war, fühle ich mich durch Eure Meinungen bestätigt, dass ich das Auto nicht hergegeben habe. Zu meiner eigentlichen Frage: Frank hat schon diverse Möglichkeiten der weiteren Verwendung geschildert, dafür ein "Danke" an Frank. Aber gibt es auch noch legalere Möglichkeiten, den Wagen ohne Brief außer Landes zu bekommen? ![]() Ich meine, die wollen doch nicht ständig die Polente an der Hacke haben, oder ist das für die schon normal? So nach dem Motto: Kollege1: "Eyhh, isch hatte heute keine Polizei am Heck" Kollege2: "Du Looser" OK, Spass muss sein, aber mal ernsthaft: Wie geht das möglichst weitestgehend legal, dass ein Export-Fahrzeug ohne Brief die deutschen oder europäischen Grenzen passieren kann? Lasst bitte das hochkriminelle weg, auch wenn oft so dargestellt, der Zoll und die Kontrolleure an den EU-Grenzen schlafen nicht. Aber es muss dann eine Möglichkeit bestehen, entsprechende Fahrzeuge "legal" auszuführen, so dass die Alarmglocken gar nicht erst läuten. So, nun mal Eure Butter, Fisch hab ich schon (noch).
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Sebastian ----------------------------------------------------------------- Theoretisch sind Theorie und Praxis gleich,...aber praktisch nicht! ![]() |
#8
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Ganz einfach mit roten kennzeichen 5tagekennzeichen oder exportkennzeichen braucht man keinen brief, man muss nur die fahrgestellnummer eintragen, die wird ja dann ggf auch von beamten kontrolliert ob die sauber ist, dann brauchen die nochen einen guten herkunftsnachweis (kaufvertag, vielleicht noch mit dem zusatz "zur ersatzteilgewinnung" und schon gehts ab... Bis du als geprellter verkäufer das zur anzeige bringst vergehen bestimmt 5tage...da kann das auto schon 1000km ausserhalb von D sein...
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Ciao Danilo ![]()
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#9
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Oder es werden Papiere und Kennzeichen eines baugleichen Modelles benutzt. Über das Netz ist es ja einfach, gezielt nach passenden Autos zu suchen. Und wie Senator schreibt wird die Trägheit des Behördenapparates genutzt. Bis du realisierst, dass du beschissen wurdest, ist dein Auto längst in Moskau zugelassen.
Gruß Hubert
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#10
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![]() Zitat:
Hier im Hamburger Hafen stehen ja nun tausende Autos die exportiert werden, inzwischen fast nur noch bessere Modelle mit geregeltem Kat. Wenn das einer prüft, dann geben die nur Fahrgestellnummern ein, ob die als gestohlen gemeldet sind. Wie sonst konnten so viele prämierte Abwrackautos den Weg nach Afrika finden, wenn doch die Fahrzeugpapiere gegen Auszahlung der Abwrackprämie eingezogen wurden... Auf dem gleichen Weg beschaffen die sich übrigens auch in Deutschland neue Papiere für Fahrzeuge, wo diese fehlen. So macht es im übrigen auch die Oldtimergemeinde mit "Scheunenfunden". So eine Diebstahlsanzeige kannst Du gar nicht aufgeben wenn Ihr einen Vertrag habt. Da liegt der Hase im Pfeffer, Dein Auto könnte also nach Afrika oder Kirgisien verschifft werden, ohne dass Du es verhindern kannst auch wenn der Kaufpreis noch nicht voll bezahlt ist, da Du nur einen zivilrechtlichen Anspruch hast. Das Fahrzeug als gestohlen melden ist der einzig mögliche Schutz, dass es bei einer zufälligen Kontrolle an der Grenze sichergestellt würde. Ehe wir jetzt noch mehr Leute auf Ideen bringen, schreiben wir lieber nicht noch mehr Details, wie das funktionieren könnte...
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