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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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Themen-Optionen
  #101  
Alt 05.09.2007, 15:14
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Zitat:
Zitat von Skibbää Beitrag anzeigen
aber in einem TV-Bericht sollten vor kurzem Schüler einer Abitur (!) Klasse die Bevölkerungszahl Deutschlands aufsagen.... da war zwischen 3 Mio bis 1. Mrd alles dabei. Traurig!!!!
In Deinem Beispiel ist es egal, ob 10. Klasse Hauptschule oder Abitur.
Woher sollen Sie es wissen, wenn es ihnen keiner beibringt ? Ich will der Demokratiediskussion hier keine neue Richtung geben, aber mich nervt es, dass immer die Schüler als die dummen, auf dem Sofa gammelnde Playstation-Junkies dargestellt werden.

Meine Nichte (15), mit beeindruckend guten Zeugnissen hat auf dem Weg zum Abitur bisher noch nicht das Wort Hiroshima gehört gehabt. Das hat mich beeindruckt.

Gruß

Andreas
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  #102  
Alt 05.09.2007, 15:21
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Ich zitiere ein Signum so in etwa sinngemäß: Die beiden größten Probleme unserer Gesellschaft sind Desinteresse und Gleichgültigkeit...
__________________
Grüße Ingo

...woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese, was ich schreibe...

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  #103  
Alt 05.09.2007, 15:41
Thomas Hamburg Thomas Hamburg ist offline
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@TomM

leider werden durch Interessen-Gruppen und Polikter die den schnellen Erfolg lieben auch Irrwege vorangetrieben: Ich denke an die direkte Einspeisung von nicht stetigen Stromerzeugern, an Biokraftstoffe usw. Die Krux ist doch dass bei der Energieumwandlung in Strom und mechn. Bewegung (Verkehr) ca. 60% der aufgewandten Primärenergie in die Atmosphäre geblasen in Form von Wärme mit allen Nebenwirkungen wie Co2, Stäube etc.
Mit anderen Worten, mann sollte versuchen die Grundenergie, nämlich die Sonnenenergie besser zu nutzen. Und das heißt Speicherung in großem Masstab von Wärme, die dann nach Bedarf weiter gewandelt oder direkt benutzt wird.
Bestes Beispiel ist der Vorschlag sogenannte Alternativ Energien für Häuser zu nutzen, wie z.B. Solarwärmekollektoren, Holzpellets, Biosprit oder ÖL. Da geht schon wieder los. Solarwärmekollektoren ist OK mit einem Wärmespeicher. Holzpelletz setzen gerade wieder Co2 frei welches ja im Holz "gespeichert" ist, genau wie im Erdöl. Und das Co2 soll ja wieder gespeichert werden. Weil durch das Verbrennen von riesigen Mengen fossillen Brennstoffen in den letzten Hundert Jahren das über Jahrtausende gespeicherte Co2 fast "schalgartig" freigesetzt wird und wurde.
Da bin kritisch gegenüber den Politikern und Herrn Gabriel: Riesige mengen von populistischen Ideen, wo nur ein % etwas taugt.

Übrigens ich habe noch nie eine Aufstellung gesehen, welche Gesamtmenge Energie in KW/h in D gebraucht wird und welchen Anteil "alternative" Energieformen darin übernehmen könnten. Gefühlsmäßig gehe ich davon aus, dass alle das Staunen bekommen würden.
__________________
Gruß
Thomas

Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt)
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  #104  
Alt 05.09.2007, 15:55
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Zitat:
Zitat von Pusteblume Beitrag anzeigen
Demokratie setzt den gebildeten, mündigen, interessierten Bürger voraus. Ich habe den Verdacht, diese Eingangsvoraussetzung ist nicht gegeben.
Deshalb zahlen wir auch GEZ, damit jeder sich allgemein bilden kann.
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  #105  
Alt 05.09.2007, 16:01
Skibbää Skibbää ist offline
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Zitat:
Zitat von wolf b. Beitrag anzeigen
Deshalb zahlen wir auch GEZ, damit jeder sich allgemein bilden kann.
Ach so.... ich dachte ich zahle GEZ weil ich einfach zu blöd bin
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  #106  
Alt 05.09.2007, 16:17
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wolf b. wolf b. ist offline
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Zitat:
Zitat von Skibbää Beitrag anzeigen
Ach so.... ich dachte ich zahle GEZ weil ich einfach zu blöd bin
Nene, die ist billiger.
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  #107  
Alt 05.09.2007, 16:57
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Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient", so der französische Philosoph und Politiker Joseph Marie de Maistre (1753-1821).

Würden sich die Wähler umfassend informieren, möglich ist das bei uns, wären viele Gestalten auf der Bühne der Politik schon lange abgegangen. Bei den Wahlen zählt für viele die gerade aktuelle Schlagzeile mehr als das Programm der Parteien, die eh kaum jemand kennt.

Unser System gibt - bei all seinen Fehlern - her, gezielt engagierte und ehrliche Politiker zu wählen. Wenn sich keiner informiert greift obiges Zitat.
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  #108  
Alt 05.09.2007, 17:01
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Zitat:
Zitat von Thomas Hamburg Beitrag anzeigen
@TomM

leider werden durch Interessen-Gruppen und Polikter die den schnellen Erfolg lieben auch Irrwege vorangetrieben: Ich denke an die direkte Einspeisung von nicht stetigen Stromerzeugern, an Biokraftstoffe usw. Die Krux ist doch dass bei der Energieumwandlung in Strom und mechn. Bewegung (Verkehr) ca. 60% der aufgewandten Primärenergie in die Atmosphäre geblasen in Form von Wärme mit allen Nebenwirkungen wie Co2, Stäube etc.
Mit anderen Worten, mann sollte versuchen die Grundenergie, nämlich die Sonnenenergie besser zu nutzen. Und das heißt Speicherung in großem Masstab von Wärme, die dann nach Bedarf weiter gewandelt oder direkt benutzt wird.
Bestes Beispiel ist der Vorschlag sogenannte Alternativ Energien für Häuser zu nutzen, wie z.B. Solarwärmekollektoren, Holzpellets, Biosprit oder ÖL. Da geht schon wieder los. Solarwärmekollektoren ist OK mit einem Wärmespeicher. Holzpelletz setzen gerade wieder Co2 frei welches ja im Holz "gespeichert" ist, genau wie im Erdöl. Und das Co2 soll ja wieder gespeichert werden. Weil durch das Verbrennen von riesigen Mengen fossillen Brennstoffen in den letzten Hundert Jahren das über Jahrtausende gespeicherte Co2 fast "schalgartig" freigesetzt wird und wurde.
Da bin kritisch gegenüber den Politikern und Herrn Gabriel: Riesige mengen von populistischen Ideen, wo nur ein % etwas taugt.

Übrigens ich habe noch nie eine Aufstellung gesehen, welche Gesamtmenge Energie in KW/h in D gebraucht wird und welchen Anteil "alternative" Energieformen darin übernehmen könnten. Gefühlsmäßig gehe ich davon aus, dass alle das Staunen bekommen würden.
Moin,

sorry für das fullquote - mag ich eigentlich nciht - aber es sind zuviele gute Ansätze drinnen.

Vielleicht einfach und schnell zusammengefasst:

Sonnenenergie wird im großen Maßstab erforscht und es entsteht gerade das größte Solarkraftwerk der Erde in Spanien. Dabei geht man unterschiedliche Wege, nämlich einmal mit Hohlspiegeln auf eine Röhre und einmal auf einen Brennpunkt ausgerichtet.

Holzpellets haben den Vorteil nicht CO2 von vor Urzeiten freizusetzen sondern relativ frisch gewachsenes Holz zu beinhalten daher geht man zumindest beim Verbrennungsprozess von CO2 Neutralität aus. Das trifft natürlich nicht für Erzeugung und Transport zu - allerdings sind die Pellets auch nur der Abfall aus der Holzindustrie.

Man ist auch dran das CO2 wieder aufzufangen und/oder zu absorbieren. Sollten daraus gar ein geschäft zu machen sein, dann wird es in Zukunft ein anderes Problem geben, nämlich zuwenig CO2 .

Alternative Energieerzeugung könnt mit Sicherheit über 50% des Energiebedarfs decken (möglicherweise sogar deutlich mehr) - das weiß man heute und schon heute hat Windenergie und Solarnergie einen Anteil von 15 bis 25% (je nach Quelle).

Es ist halt einfach nicht interessant genug für die Energiewirtschaft solche Projekte öffentlich zu machen - solange man noch immer Gehör findet wenn es um Laufzeitverlängerung geht, solange gibt es keinen billigeren Weg - wohlgemerkt, die Entsorgung trägt der Staat, die Versicherung ebenso und bezahlt sind die Dinger zu großen Teilen auch aus Steuergeldern.
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  #109  
Alt 05.09.2007, 17:09
Visara Visara ist offline
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Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
...
@ Visara,

wer nicht wählt unterstützt die Splitterparteien, die keine Chance auf Einzug in den Bundestag hätten. Die Linke wird es auch so schaffen, die kleinen DVU's und anderen werden es auch so nicht schaffen aber die braunen, die immer an der Kippe stehen werden es sehr wohl so schaffen wenn zu viele nicht wählen gehen. Von daher stimmt die Aussage schon - denn gerade die, die an der 5% Schwelle stehen erjhlaten durch Nichtwähler Vorteile.
Den ersten und den letzten Satz unterstreiche ich gerne - ich habe auch nichts anderes behauptet; der Rest basiert nicht auf Fakten, sondern auf Hypothesen: das kann so sein, muss aber nicht.

Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Dene Aussage, dass der, der eine Regierungspartei gewählt hat sich nicht beschweren darf ist Unsinn - er hatte bestimmte Vorstellungen und bestimmte Wahlversprechen. Wenn diese nicht eingehalten werden darf und muß er sich sehr wohl beschweren.
Für diesen Fall (nicht eingehaltene Wahlversprechen) gebe ich Dir gerne Recht; ich hatte ja bereits angedeutet, dass man da durchaus anderer Meinung sein kann...

Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Das genau ist Demokratie - nicht alle vier jahre in Wahlamt gehen und zwei Kreuze machen und dann ehrfürchtig zugucken.
Aha, gut zu wissen. Demokratie ist, wenn man alle vier Jahre einer oder auch mehreren Parteien den Regierungsauftrag erteilt, sich dann vier Jahre über nicht eingehaltene Wahlversprechen und anderes Ungemach beschwert, um anschließend wieder wählen zu gehen. Da hat man aber eine Menge zu tun.
Hm, mein Verständnis für Nichtwähler wächst.

Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Wer nicht wählen geht, hat keinem den Regierungsauftrag geben wollen, ergo ist es ihm bei der Wahl egal gewesen was gemacht wird und ergo hat er auch kein Recht sich über das zu beschweren was gemacht wird.
Schade, dass Du auf meinen Satz bezüglich des 'Verdonnerns' eine Partei wählen zu müssen (!), nicht eingegangen bist.

Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Interessant, wie unterschiedlich eine Demokratieauffassung sein kann.
Das ist allerdings wahr.

Visara.

Edit:
Eine Sache hinsichtlich der Mindestlohngeschichte. In den Medien geistert eine Zahl von X-tausend Arbeitsplätzen, die durch die Einführung von Mindestlöhnen verloren gehen (die genaue Zahl habe ich nicht zur Hand). Meine - zugegeben, vielleicht etwas naiv anmutende - Frage in die Runde:
Wer macht denn dann in Zukunft die Arbeit dieser Niedriglohnempfänger? Schwarz? Oder bleibt sie liegen?

Geändert von Visara (05.09.2007 um 17:15 Uhr)
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  #110  
Alt 05.09.2007, 17:18
Benutzerbild von TomM
TomM TomM ist offline
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Zitat:
Zitat von Visara Beitrag anzeigen
...
Zitat:
Zitat von TomM
Das genau ist Demokratie - nicht alle vier jahre in Wahlamt gehen und zwei Kreuze machen und dann ehrfürchtig zugucken.

Aha, gut zu wissen. Demokratie ist, wenn man alle vier Jahre einer oder auch mehreren Parteien den Regierungsauftrag erteilt, sich dann vier Jahre über nicht eingehaltene Wahlversprechen und anderes Ungemach beschwert, um anschließend wieder wählen zu gehen. Da hat man aber eine Menge zu tun.
Hm, mein Verständnis für Nichtwähler wächst.
Moin,

das ist aber mehr als aus dem Zusammenhang gerissen. Ich habbe deutlich gesagt, was Demokratie ist (Mitgestalten, verbessern, überwachen durch den Wähler...) und gerade NICHT nur mal alle vier Jahre zu wählen und dann gucken was die machen und nach vier Jahren wieder wählen.

Ein klein wenig intersse gehört schon dazu.
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  #111  
Alt 05.09.2007, 17:37
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Bärlinskipper Bärlinskipper ist offline
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Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Ich habbe deutlich gesagt, was Demokratie ist (Mitgestalten, verbessern, überwachen durch den Wähler...) und gerade NICHT nur mal alle vier Jahre zu wählen und dann gucken was die machen und nach vier Jahren wieder wählen.

Moin Tom,

nur rein interessehalber, darf ich dich mal fragen, welchen der von dir aufgezählten Inhalte der Demokratie du in deinem Leben aktiv verwirklichst und in welcher Form?

Das würde mich ehrlich gesagt mal interessieren.
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Grüße aus Bärlin

Thomas
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  #112  
Alt 05.09.2007, 18:24
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Zitat:
Zitat von boneman Beitrag anzeigen
In Deinem Beispiel ist es egal, ob 10. Klasse Hauptschule oder Abitur.
Woher sollen Sie es wissen, wenn es ihnen keiner beibringt ? Ich will der Demokratiediskussion hier keine neue Richtung geben, aber mich nervt es, dass immer die Schüler als die dummen, auf dem Sofa gammelnde Playstation-Junkies dargestellt werden.

Meine Nichte (15), mit beeindruckend guten Zeugnissen hat auf dem Weg zum Abitur bisher noch nicht das Wort Hiroshima gehört gehabt. Das hat mich beeindruckt.

Gruß

Andreas
Bitte bring auch Du dem Mädchen was bei, denn ein gutes Zeugnis ist heutzutage leider kein Garant für gutes Allgemeinwissen - eher ein Zeugnis dafür besser als der Durchschnitt in der Schule zu sein.

Habe ich oft getestet, ist leider nicht besser geworden. Da hat eine Bewerberin eine 1 (sehr gut) in Mathe (Realschule, 10 Klasse). Frage ich sie nach dem Satz des Phytagoras, guckt sie mich an, als frage ich sie nach einer Geschlechtskrankheit, sie wollte Vermessungstechnikerin werden....

Bernd.
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Auch ein Komma kann lebenswichtig sein!
Richterspruch A: Hinrichten, kann man nicht laufen lassen!
Richterspruch B: Hinrichten kann man nicht, laufen lassen!
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  #113  
Alt 05.09.2007, 18:47
Skibbää Skibbää ist offline
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Zitat:
Zitat von Kuddel Beitrag anzeigen
Bitte bring auch Du dem Mädchen was bei, denn ein gutes Zeugnis ist heutzutage leider kein Garant für gutes Allgemeinwissen - eher ein Zeugnis dafür besser als der Durchschnitt in der Schule zu sein.

Habe ich oft getestet, ist leider nicht besser geworden. Da hat eine Bewerberin eine 1 (sehr gut) in Mathe (Realschule, 10 Klasse). Frage ich sie nach dem Satz des Phytagoras, guckt sie mich an, als frage ich sie nach einer Geschlechtskrankheit, sie wollte Vermessungstechnikerin werden....

Bernd.
Ups.... da wirst Du wohl nach dem Satz des Euklid wohl gar nicht erst gefragt haben
Wobei man aber auch dazu sagen muß, das es weniger auf die Bennung einer Rechenformel -Pythagoras-Satz- als viel mehr auf deren Anwendung drauf ankommt....wobei das eine leider öfters auch das andere mit sich bringt....
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  #114  
Alt 05.09.2007, 19:21
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Zitat:
Zitat von Visara Beitrag anzeigen


Aha, gut zu wissen. Demokratie ist, wenn man alle vier Jahre einer oder auch mehreren Parteien den Regierungsauftrag erteilt, sich dann vier Jahre über nicht eingehaltene Wahlversprechen und anderes Ungemach beschwert, um anschließend wieder wählen zu gehen. Da hat man aber eine Menge zu tun.
Hm, mein Verständnis für Nichtwähler wächst.

Visara.

Edit:
Eine Sache hinsichtlich der Mindestlohngeschichte. In den Medien geistert eine Zahl von X-tausend Arbeitsplätzen, die durch die Einführung von Mindestlöhnen verloren gehen (die genaue Zahl habe ich nicht zur Hand). Meine - zugegeben, vielleicht etwas naiv anmutende - Frage in die Runde:
Wer macht denn dann in Zukunft die Arbeit dieser Niedriglohnempfänger? Schwarz? Oder bleibt sie liegen?
1. Wenn Du eine Partei gewählt hast und die dann die Regierung zu bilden in der Lage ist, so ist es ganz klar, dass Du sie an ihren Wahlversprechen messen kannst.
Mehreren Parteien kann der Wähler wohl nach wie vor nicht gezielt einen Regierungsauftrag erteilen. Auch der großen Koalition hat der Wähler sicher keinen Regierungsauftrag erteilt. Wenn die FDP mitgemacht hätte, so hätten wir wohl eine SPD-FDP-Grüne Regierung oder, wenn die Grünen mitgemacht hätten, hätten wir heute eine CDU/CSU-FDP-Grüne Regierung.
Das wäre sicher alles unter "Wählerwille" gelaufen.

Wie will man die Parteien an ihren Wahlversprechen messen, wenn sie der Wähler mit seinem Votum zu Koalitionen veranlasst, in denen jeweils der Partner die Limits für die eigene politische Linie vorgibt? Mit dem Niedergang der beiden Volksparteien und der auf absehbare Zeit etablierten Präsenz von 5 oder gar 6 Parteien (wenn man CDU und CSU als zwei Parteien betrachtet sogar 7) rechne ich damit, dass im Vorfeld von Wahlen noch mehr als bisher gelogen und versprochen wird, als das bisher schon der Fall war. Der Wähler scheint es so zu wünschen. Hoffentlich bleiben uns "Weimarer Verhältnisse" erspart.

2. Beides könnte passieren: sowohl der Wegfall der Billig-Jobs, als auch noch mehr Schwarzarbeit. Die Bereitschaft zu letzterem ist weit verbreitet und zwar auf beiden Seiten.

Servus

Paul
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  #115  
Alt 05.09.2007, 19:22
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Fletcher-Andi Fletcher-Andi ist offline
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Zitat:
Wer macht denn dann in Zukunft die Arbeit dieser Niedriglohnempfänger? Schwarz? Oder bleibt sie liegen?
Es gehen noch mehr Arbeitsplätze gen Osten

Ich kenne Leute, die in Mathe ne 5 hatten und Dir den Satz des Pythagoras auswendig vorgeplappert hätten, hättste die eingestellt??
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  #116  
Alt 05.09.2007, 22:47
Esmeralda Esmeralda ist offline
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Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Nach wie vor ist es einfach Scheixxe. Ein Hartz IV Empfänger mit Frau und einem Kind hat inkl. Miete, Telefonanteil, Stromanteil, Heizungsanteil alles zusammengenommen durchschnittlich 1500 Euro im Monat als Netto"verdienst" - hab ich zusammen mit der Agentur für Arbeit bei der Einstellung so ausgerchnet (beinhaltet sämmtlich Leistungen, die gerne verschwiegen werden).
Strom ist im Regelsatz enthalten und muß davon bezahlt werden. Telefonanteil? Nur wenn er bei der Telekom ist, dann kriegt er 6,94 Euro auf Gespräche ins deutsche Festnetz gutgeschrieben. Regelsatz für ein Paar mit einem Kind: 862,50 Euro (vor der Erhöhung um ca. 3 Euro im Sommer). Dann zahlt er also 640 Euro Miete.

Anneke
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  #117  
Alt 06.09.2007, 04:33
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TomM TomM ist offline
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Zitat:
Zitat von Anneke Beitrag anzeigen
Strom ist im Regelsatz enthalten und muß davon bezahlt werden. Telefonanteil? Nur wenn er bei der Telekom ist, dann kriegt er 6,94 Euro auf Gespräche ins deutsche Festnetz gutgeschrieben. Regelsatz für ein Paar mit einem Kind: 862,50 Euro (vor der Erhöhung um ca. 3 Euro im Sommer). Dann zahlt er also 640 Euro Miete.

Anneke
Bitte Anke,

das wurde vor der Einstellung mit dem Sozialzentrum im beisein des Betroffenen so besprochen.

Übrigens - ich wollt ich hätte immer 862,50 SICHER jeden Monat gehabt. Da gab es uch andere Zeiten.

Aber interessant, Dann bekomt also der 1 Euro Jobber mit Frau und Kind 1062,50 netto im Monat plus Miete, denn 200 Euro darf er behalten und Hartz IV läuft weiter. Ist irgendwie nicht sooo schlecht und vor allem deutlich mehr als Sozialhilfe früher - ach so bei Sozialhilfe hast nen Kühlschrank beantragt, ein neues Sofa, einen Fernseher und dafür einen extrazettel bekommen - war das nicht so?
__________________
so long -> Tom

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  #118  
Alt 06.09.2007, 04:39
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Zitat:
Zitat von Bärlinskipper Beitrag anzeigen
Moin Tom,

nur rein interessehalber, darf ich dich mal fragen, welchen der von dir aufgezählten Inhalte der Demokratie du in deinem Leben aktiv verwirklichst und in welcher Form?

Das würde mich ehrlich gesagt mal interessieren.
Moin Bärlinskipper,

Derzeit ist das Überwachen/Beobachten und die Diskussion das einzige was ich zeitlich hinbekommen.

Nebenbei hab ich Kontakt zu Stadtabgeordneten und reden mit denen - leider nicht in Flensburg sondern in meiner alten Heimat Frankfurt.

Mitgestalten mache ich durch diese beiden Punkte und durch meine Wahl am Wahltag.

Am wichtigsten scheint mir jedoch das Augen auf und kritisch hinterfragen - auch solche Stränge hier im Forum dienen der Demokratie und beinhalten das Mitgestalten.

Auf jeden Fall hock ich nicht da und wart was geschieht. Nur wer fragt und redet, dem kann geholfen werden.
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so long -> Tom

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  #119  
Alt 06.09.2007, 07:22
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Das bewußte Mitgestalten des Wählers durch seine Wahl mag ja auf lokaler Ebene auch sehr gut funktionieren. Jedoch nimmt dieser Effekt umso stärker ab, je weiter wir uns von dieser Ebene entfernen.
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Grüße Ingo

...woher soll ich wissen was ich denke, bevor ich lese, was ich schreibe...

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  #120  
Alt 06.09.2007, 09:23
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Zitat:
Zitat von hmigor Beitrag anzeigen
Das bewußte Mitgestalten des Wählers durch seine Wahl mag ja auf lokaler Ebene auch sehr gut funktionieren. Jedoch nimmt dieser Effekt umso stärker ab, je weiter wir uns von dieser Ebene entfernen.
Die Stimme des einzelnen -für sich betrachtet ja- das ist aber mathematisch leider mal so und wird sich auch nicht wirklich ändern lassen. Allerdings sieht aus diesem Grunde unsere Verfassung vor, das zumindest bei Bundestagswahlen durch die Personenwahl ( die Wahl des Direktmandates bzw. des MdBs ) zu mehr oder weniger 50% nur die Wählerschaft eines Wahlkreises über den Einzug einer Person ins Parlament entscheiden kann. Das sind zwar in der Regel immer noch 100000 bis 200000 berechtigte Wähler, aber doch deutlich weniger als bei der 2. Stimme, wo ja bekanntlich die gesamte Bevölkerung Deutschland ausschlaggebend ist.
Mitgestalten kannst Du auf Bundesebene natürlich nicht nur durch Wahlen, sondern auch durch den Kontakt zum Wahlkreisvertreter in Berlin.
Aber auch da gilt.....Ein Bundestagsabgeordneter kann in einem Parlament mit über 650 MdB natürlich erst einmal nur einen bescheidenen Einfluß nehmen....er muß Mehrheiten finden, Kompromisse eingehen, Teile seiner Position aufgeben, um andere durchsetzten zu können.....das ganze nennt sich am Ende dann DEMOKRATIE.
Aber auf die Meinung des Einzelnen kommt es trotzdem an.......bestes Beispiel war glaube ich die letzte Präsidentschaftswahl in den USA...die haben zwar ein einkleinwenig anderes Wahlsystem, aber in letzter Konsequenz hats nur an ein paar Stimmen gelegen
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  #121  
Alt 06.09.2007, 09:36
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik Beitrag anzeigen
1. Wenn Du eine Partei gewählt hast und die dann die Regierung zu bilden in der Lage ist, so ist es ganz klar, dass Du sie an ihren Wahlversprechen messen kannst.
Das kann ich sogar, wenn ich sie nicht gewählt habe.

Zitat:
Zitat von Paul Petersik Beitrag anzeigen

Auch der großen Koalition hat der Wähler sicher keinen Regierungsauftrag erteilt.
...
Allerdings gibt es, laut entsprechenden Umfragen, eine nicht eben unerhebliche Anzahl von Wählern, die sich durchaus die Große Koalition erhofft hatten. Aber halten wir das doch mal so fest: Wir haben eine Regierung, die vom Volk keinen Regierungsauftrag hat. Das klingt, jedenfalls für mich, irgendwie nicht so richtig nach 'formvollendeter' Demokratie.

Zitat:
Zitat von Paul Petersik Beitrag anzeigen
Wie will man die Parteien an ihren Wahlversprechen messen, wenn sie der Wähler mit seinem Votum zu Koalitionen veranlasst, in denen jeweils der Partner die Limits für die eigene politische Linie vorgibt? Mit dem Niedergang der beiden Volksparteien und der auf absehbare Zeit etablierten Präsenz von 5 oder gar 6 Parteien (wenn man CDU und CSU als zwei Parteien betrachtet sogar 7) rechne ich damit, dass im Vorfeld von Wahlen noch mehr als bisher gelogen und versprochen wird, als das bisher schon der Fall war. Der Wähler scheint es so zu wünschen. Hoffentlich bleiben uns "Weimarer Verhältnisse" erspart.
Der Wähler veranlasst niemanden zur Koalition! Der Wähler wählt die Partei, die seine Interessen am ehesten vertritt. Nein, es muss natürlich lauten: Der Wähler wählt die Partei, von der er meint (z. B. aufgrund von Wahlversprechen), dass diese seine Interessen am ehesten vertritt. Zur Koalition werden die Parteien aufgrund des Wahlergebnisses und des Wahlgesetzes veranlasst.
Wer verbietet denn den Parteien, sich vor(!) einer Wahl mit den möglichen Koalitionspartnern zusammen zu setzen und entsprechend abzustimmen? Wer verbietet denn den Parteien, sich vor(!) einer Wahl mit verlässlichen Aussagen wie 'Wenn wir mit 'Rosa Linke' koalieren, haben wir uns im Vorfeld wie folgt geeinigt:...', an ihre Wähler zu richten? Richtig. das verbietet niemand. Die Fragen sind auch falsch gestellt; es muss nämlich heißen: Was(!) verbietet den Parteien anders zu handeln? Und die Antwort ist uns eigentlich allen bekannt: Macht, Posten, Geld – ganz einfach. Ich möchte betonen, dass ich nicht der Meinung bin, alle Politiker seien auschließlich schlecht und lediglich auf Macht versessen; nein, es gibt auch einige Ausnahmen.
Den Parteien jedoch geht es primär um Macht, sie kreisen in erster Linie um sich selbst. Und Wahlbetrug ist legal geworden; gehört zum Geschäft, wie es ja bekanntlich ein Bundestagsabgeordneter (auf dessen Namen ich leider im Moment nicht komme) vor laufender Kamera geradezu prahlerisch verkündet hat.

Die bei uns mögliche Parteienvielfalt ist ein Grundpfeiler unserer Demokratie! Dem Wähler nun zu unterstellen (wenn auch nur scheinbar), er wolle von den Parteien belogen werden und trägt daran auch selber schuld, weil er in der Vergangenheit die großen Volksparteien nicht entsprechend unterstützt und damit zu deren Verfall beigetragen hat, ist unter aller Kanone! Noch hoffe ich, dass Du das anders gemeint hast, als ich es verstanden habe.

Zitat:
Zitat von Paul Petersik Beitrag anzeigen
2. Beides könnte passieren: sowohl der Wegfall der Billig-Jobs, als auch noch mehr Schwarzarbeit. Die Bereitschaft zu letzterem ist weit verbreitet und zwar auf beiden Seiten.
Missverständnis. Die Frage war nicht, ob die Billig-Jobs wegfallen, sondern, wer die Arbeit macht, wenn diese weggefallen sind. Ich denke, dass nicht alle Niedriglohnarbeitsplätze einfach wegfallen oder ins Ausland verlagert werden, sondern dass ein nicht unerheblicher Anteil dieser Arbeit dann mit den geforderten Mindestlöhnen entlohnt wird und die entsprechenden Produkte oder Dienstleistungen ggf. verteuert werden.

Visara.
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  #122  
Alt 06.09.2007, 11:53
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Mal ne provokante Frage: Muß es überhaupt Koalitionen geben? Und wenn ja, warum?

Warum können die gewählten Volksvertreter nicht von Thema zu Thema so agieren, wie sie sich das vorstellen, meinetwegen noch mit Fraktionszwang - auch dann gibt es doch Mehrheiten und vielleicht sogar bessere.

Anneke
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  #123  
Alt 06.09.2007, 12:07
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Zitat:
Zitat von TomM Beitrag anzeigen
Aber interessant, Dann bekomt also der 1 Euro Jobber mit Frau und Kind 1062,50 netto im Monat plus Miete, denn 200 Euro darf er behalten und Hartz IV läuft weiter. Ist irgendwie nicht sooo schlecht und vor allem deutlich mehr als Sozialhilfe früher - ach so bei Sozialhilfe hast nen Kühlschrank beantragt, ein neues Sofa, einen Fernseher und dafür einen extrazettel bekommen - war das nicht so?
Das stimmt so nicht.

Der 1-Euro-Jobber bekommt je nach Alter und Vermittlungshindernissen und anderen Kriterien zwischen 53 Cent und 1,26 Euro die Stunde ausgezahlt. Menschen unter 25 Jahren z. B. die 53 Cent, egal welchen Familienstand sie haben - und da soll es durchaus schon Familienväter geben!!!
Außerdem bekommen sie die Fahrkarte zum Arbeitsplatz - aber auch nicht wirklich. In Bremen haben wir gerade den Fall, daß Bürger aus Hemelingen zu einer Maßnahme nach Bremen-Nord fahren müssen - da ist aber eine Zahlgrenze und die Fahrt wird zuschlagpflichtig - sie bekommen nur die Regelfahrkarte innerhalb Bremens, den Zuschlag müssen sie von den 53 Cent bezahlen.
Der 1-Euro-Jobber zahlt durchaus manchmal drauf. Ihm entstehen durch den Job ja doch Kosten, z. B. durch Verpflegung den TAg über und auch dadurch, daß er sich durch die Arbeitszeit nun z. B. nicht mehr die Lebensmittel bei der TAFEL abholen kann und sie teurer kaufen muß.
Man kann also 1-Euro-Jobs nicht pauschaliert betrachten. Dazu kommt noch, daß sie - eigentlich - überzählige JObs sein müssen, gemeinnützig etc. , dürfen keine regulären Arbeitsverhältnisse ersetzen.... die Realität sieht anders aus, es sind viele dieser Leute in gewerblichen Betrieben tätig.
Und man darf dabei nicht vergessen, daß der Arbeitgeber für diese Jobs zwischen 500 und 800 Euro im Monat kassiert - ist also eine schöne Einnahmequelle , wenn er davon höchstens 200 Euro an die Arbeitskraft weitergeben muß.

Ob es mehr als Sozialhilfe ist, mag ich so nicht beurteilen. Du hast recht, damals gab es alle drei Jahre Tapeten, es gab Möbel, Kühlschränke, Waschmaschinen auf Antrag. Das muß nun alles aus dem Regelsatz bezahlt werden, ich denke, jetzt sieht es schlechter aus als vorher. Aber das ist nur eine gefühlte Annahme, die ich jetzt nicht durch Zahlen belegen kann.
Früher war er z. b. von der Zuzahlung bei Arzneimitteln befreit, jetzt muß er bis 82,50 Euro im Jahr selber tragen, genauso wie die 10 Euro beim Arztbesuch.
Gestern habe ich gehört, daß bei einem Krankenhausaufenthalt 33 % der Bezüge gekürzt werden, man aber trotzdem die 10 Euro Selbstbeteiligung pro Tag zahlen muß.

Sozialneid auf Hartz-IV-Empfänger ist also wohl irgendwo daneben.

Und ich weiß nicht, wie Du Dich fühlen würdest, wenn Du gezwungen würdest, das kleine Einmaleins der Chemie, also das, was Du mal in den ersten Chemiestunden in der Schule gelernt hast, 13 Wochen lang in einer "Qualifizierungsmaßnahme" wiederzukäuen ..... obwohl Du jahrelang mit einer eigenen Giftküche selbständig warst und den Unterricht selbst viel besser und qualifizierter abhalten könntest.


Anneke
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  #124  
Alt 06.09.2007, 12:41
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Zitat:
Zitat von Anneke Beitrag anzeigen
Mal ne provokante Frage: Muß es überhaupt Koalitionen geben? Und wenn ja, warum?

Warum können die gewählten Volksvertreter nicht von Thema zu Thema so agieren, wie sie sich das vorstellen, meinetwegen noch mit Fraktionszwang - auch dann gibt es doch Mehrheiten und vielleicht sogar bessere.

Anneke
Koalitionen sind in keiner Weise vorgerschrieben.... sie haben sich nur als probates Mittel durchgesetzt....Voklsvertreter können immer -auch unter "Fraktionszwang" selbst entscheiden- sollen sie sogar nach bestem Wissen und Gewissen....in der Realität sieht es halt i.R. anders aus, weil wenn jeder so stimmen würde wie er´s gerade meint, ohne auch nur den geringsten Kompromiss einzugehen, dann hätten wir jedes Jahr ein paar Bundestagswahlen und ich glaube nicht das das dann unter dem Motto "Demokratie in ihrer besten Form" sondern eher unter "Politikverdrossenheit" laufen würde....und das wäre nur die mit Abstand positivste Beschreibung....

Das ist das große Manko der Demokratie. Das war im alten Griechenland genauso wie heute.... Kompromisse sind nie die optimale Lösung. Ohne Zweifel. Aber in einer Demokratie ist das nun mal so.....und in unserer hat das immerhin dazu geführt, das wir ein passables Grundgesetz haben,das vorallem auch vom Staat durchgesetzt wird! Auch wenns manchmal unschön ist -siehe NPD-Verbotsversuch, eine laufende Wirtschaft, ein sozialsystem etc....ich wiederhole mich gerade...

Eine Diktatur wäre, wenn sich eine geeignete Person fände bestimmt besser! Aber zum einen scheitert es an ersterm und zum anderen wäre zu klären, wie das der Herr Diktator- wenn sich denn ein perfekter fände- wohl mit der Minderheit machen wollte, die z.B. gerne bei Rot und nicht bei Grün über die Ampel will? Wenn er da keine Lösung findet ist er ja schon wieder kein guter Diktator, zumindest nicht für alle....und da kommen wir auch schon wieder auf die Demokratie... Sie ist der Kompromiss, der in unserer Geselschaft der beste und der tragfähigste ist.
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  #125  
Alt 06.09.2007, 12:50
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Moin Anke,

ich verwehre mich einfach gegen diese Jammerei. Denn:
  1. Ein 1 Euro Jobber verdient Hartz IV PLUS max 200 Euro im Monat. Bei unserer Beispielrechnung waren das 1063,50 Euro plus Miete sagen wir mal 500 Euro. Das ind 1563,50 Euro netto oder 9,09 Euro netto/Stunde oder 12,09 Euro/Stunde brutto. Müllwagenfahrer in Leiptig sind gerade von 12,50 auf 6 - 8 Euro/Stunde brutto "heruntergestuft" worden.
  2. Es ist völlig irrelevant was ein Arbeitgeber für einen 1 Euro Jobber bekommt, denn ein "normaler" Arbeitgeber kann keine 1 Euro Jobber einstellen - das ist ausschließlich der öffentliche Dienst respektive die kommunalen oder städtischen Betriebe (auch wenn die mittlerweile ausgelagert wurden. Relevant ist nur was der Hartz IV Empfänger am Ende in der Tasche hat. Genau das schein mir nicht sooo unendlich wenig zu sein. "Mein" Hartz IV'ler verdient ungelernt runde 1.500 Euro netto oder 2.000 Euro brutto, oder 2.400 Euro Arbeitgeberbelastung. Wieviele 20 Euro Packerl soll der packen und verschicken um sich selbst zu bezahlen? Genau 120 Packerl und dann hab ich noch kein Porto, keine Produktionszeit, keine Rohstoffe, keinen Strom, keine Heizung und vor allem noch nichts verdient.
  3. Der eklatante Nachteil für Hartz IV Empfänger ist, dass sie auch Ihre private Altersversorgung erst mal versilbern müssen (gilt wohl nicht für Riester Sparverträge). Das ist nicht in Ordnung ,denn dadurch hängen sie den Sozialkassen auch in der Rentenzeit "auf der Pelle".
  4. Was soll das mit Fahrtgeld, und, und, und? "Mein" Mitarbeiter bekommt dies auch nicht und hat am Ende weniger in der Tasche als der Hartz IV Empfänger.
  5. Der Leitsatz hieß mal fördern und fordern - wenn allerdings solche Rechnereien eine Rolle spielen, Wenn ich dann noch die Fahrtkosten... dann kann ich niemanden fördern und fordern. Wenn keine Bereitschaft da ist auch mal für etwas weniger einen Einstieg in den Beruf zu bekommen und dann evtl. nacheiner "Wiedereingliederung" mehr zu verdienen, dann kann ich auch niemanden fördern und fordern.
Das alles soll nicht heißen - alles ist gut und Hartz IV ist die Gelegenheit um reich zu werden. Es soll nur heißen, so schlecht wie dargestellt ist vieles nicht.

So, und nun back to topic
__________________
so long -> Tom

Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller)

Geändert von TomM (06.09.2007 um 12:53 Uhr)
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