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  #1  
Alt 28.08.2025, 22:18
Bartje Bartje ist offline
 
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Standard Dachsanierung bei (Holz-) Oldtimer /Schichtaufbau/ Epoxy?

Liebe Leute,
ich bin neu hier und gespannt : )
Ich saniere gerade einen Saloncruiser, Niederlande, 1947, Stahlrumpf mit Holzaufbau, Motorboot.
Die Beschichtung der Dächer ist marode, die Sperrholzschicht darunter ist auch angegammelt.
Die des vorderen Daches habe ich entfernt, die Sperrholzplatten (4mm) waren unter Gespachtel und Lack jeweils am Rand entlang mit hunderten kleinen Schrauben in 3-cm-Abstand verschraubt, ansonsten nicht verklebt oder sonstwie flächig mit dem Untergrund verbunden.
Die Fläche darunter ist und war wohl immer trocken. Sie sah zunächst aus, als sei sie mal lackiert gewesen und der Lack ist mittlerweile rissig, stellenweise pulverig geworden. Vermutlich ist es aber Spachtelmasse oder etwas ähnliches:
an der ausgebauten Luke sieht man den Schichtaufbau:
zu unterst ca. 10 mm dicke Nut- und Federbretter (bzw. Nutbretter, die durch eine Federleiste verbunden sind)
dann 2 bis drei Lagen Zeitungspapier (niederländisch mit Datum 1947),
darauf Gewebe, ich würde sagen grobes Sackleinen
und das dann "durchtränkt" mit eben dieser Spachtelmasse (?).
Die Ränder des Daches sind mit sehr weichem, formbaren Metall eingefasst, das eine Rundung formt und in eine Regenrinne übergeht, die aus steiferem Metall ist und durch das weiche ins Holz geschraubt wurde.
Würde ich das mit hunderten Nägeln befestigte weiche Metall entfernen, könnte ich es nicht mehr wieder anbringen.
Die Sperrholzplatten lagen innerhalb der Einfassung, die folgenden Schichten liegen wohl darunter.

Meine Ursprungsidee war, die Sperrholzplatten durch neue zu ersetzen und dann alles (also auch die Metallränder inkl. oberer Teil der Regenrinnen) mit Epoxy und Glasgewebe verstärken und zu versiegeln. (das Dach bisher war zwar begehbar, aber nicht gerade fest unter den Füßen)

Problem (?):
Das Dach ist quer wie längs gewölbt. Den größten Teil überspannte EINE Sperrholzplatte.
Auf 1,80 m Breite ist sie in der Mitte ca. 6-8 cm höher, als an den Rändern.
In Längsrichtung (. ) ist die Wölbung nur wenig schwächer.

FRAGEN:
-So weit ich weiß, kann man eine Sperrholzplatte doch nur entweder in die eine, ODER in die andere Richtung wölben.
Wie kann das hier also gehen? (ohne sie aufwändig in der Hitzekammer zu verformen)
Oder kann ich doch einfach die alten Platten als Schablonen nehmen und die neuen genauso mit 5000 Schrauben den Rand entlang befestigen, verspachteln, Epoxy?
-Oder kann ich das Epoxy einfach auf das Sackleinen mit Spachtelpulver gießen??
-Ich könnte auch alles bis auf´s Holz runterholen, spachteln (dann auch die Ränder schließen und rundspachteln, die jetzt in Metall gefaßt sind), Glasgewebe drüber, alte Regenrinne dran, fertig. Wäre aber vielleicht schade bei so einem Oldtimer...?
-Kann mir jemand erklären, was dieser alte Aufbau soll?? -Holz, Zeitung, Sackleinen, Sperrholz.... Zeitungspapier zur Isolation?? Als Feuchtigkeitsregulator? ??

Ich bedanke mich sehr für eure Meinung und Mithilfe!
Und lade noch Fotos hoch, wenn ich das auf die Reihe kriege...
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  #2  
Alt 29.08.2025, 07:20
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hein mk hein mk ist offline
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Moin
Tatsächlich kann man, vernünftig, Sperrholz nur in eine Richtung biegen. Die Erfahrung habe ich vor über 40 Jahren machen müssen beim Neubau eines Deckshausdach für einen 30er Jollenkreuzer. Deshalb wurden früher Dächer mit Buchten in Längs- und Querrichtung aus schmalen Leisten gebaut, da drüber wurde dann starkes Segeltuch gespannt das durch viele Schichten Lack dicht wurde.
Man kann das Problem der wellenwerfenden Spannungen umgehen in dem man das Sperrholz in schmalere Streifen aufteilt und ähnlich wie bei der Sperrholzformverleimung eines Rumpfes quer über das vorhandene Leistendeck mit Epoxidharz verleimt, bei 4mm Sperrholz würde ich das heute mit Edelstahlklammern tackern.
Wenn man das Dach mit zwei Lagen 4-6mm Fugen- und/oder Richtungsversetzt vollflächig mit Epoxidharz verleimt/verklebt aufbaut und auf der Oberseite zwei bis drei mal mit Ep-Harz beschichtet braucht man nach meiner Erfahrung da nicht mehr mit Matte rumkleistern und erhält ein sehr festes Dach. So habe ich das vor über 30 Jahren beim Neubau meines Bootes mit zwei Lagen 6mm Siposperrholz(Sommerfeld) gemacht.
Gruß Hein

Geändert von hein mk (29.08.2025 um 13:37 Uhr)
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  #3  
Alt 30.08.2025, 20:47
Bartje Bartje ist offline
 
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Lieber Hein,
vielen Dank für die schnelle Antwort!
Was mich wundert ist, daß ja eine durchgehende Sperrholzplatte verbaut war! Daß drei Platten verbaut wurden, lag nicht an der doppelten Wölbung, sondern wohl an den vorhandenen Plattengrößen. (Die größte ist 232 x 172 cm, daneben dann noch ein schmaler Streifen und in der Länge noch eine Platte mit 86 x 172 cm)
Am liebsten würde ich es eben genau so nachbauen.
Vielleicht besorge ich das Holz für 2 Lagen, nehme die alten Platten als Schablone, versuche die neue dann anzutackern, und wenn das dann vermutlich nicht klappt, schneide ich sie in Streifen und laminiere sie auf, wie von Dir beschrieben. (merci!)
Oder machen die Fugen (Sägeblattbreite 2,4 mm) dann Probleme?
(wenn ja: Fugen nach dem verkleben verspachteln? oder dann doch mit Matte?)
Wenn ich mir die Matte sparen könnte, wäre das natürlich großartig! Die Übergänge zu den Matalleinfassungen würde ich dann einfach mit Epoxy überpinseln, oder?
Und die Platten beim Verkleben und beim Beschichten jedes mal kräftig mit Epoxy bepinseln, nicht sparsam?
Vielen Dank schonmal! Georg
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  #4  
Alt 30.08.2025, 20:50
Bartje Bartje ist offline
 
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Korrektur: minimale Sägeblatt(Fugen)breite: 1,8 mm
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  #5  
Alt 31.08.2025, 21:22
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Moin Georg
Ich hatte da durch, dass ich das Sperrholz gleich so aufgeteilt habe, dass die erste Lage die Stoßfugen immer auf den Decksbalken oder anderen Unterbau landeten, soll von innen ja wie nix zu sehen sein, nur sehr enge Fugen die ich dann mit angedicktem(Microfasern) verspachtelt habe. Die zweite Lage dann um einen Decksbalkenabstand die Stöße versetzt aufgebracht. Damals mit rostfreien Spaxschrauben jeweils, sind auch leicht versenkt und verspachtelt.
Tackern war mir zu unsicher weil 6mm Siposperrholz( alle Furnierlagen) ganz gut widerspenstig ist.
Das hält bis heute 1A, ich latsche mit meinen 100Kg da oft drauf um Das Großsegel zusammen zu legen Z.B.. Durch die Balkenbucht, Stich ca 15cm auf 1,6m Spannweite, ist das eine recht steife Geschichte. Der Unterbau muss allerdings top ausgestrakt sein.
Gruß Hein
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