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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel

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  #1  
Alt 04.07.2024, 12:29
Thomas69 Thomas69 ist offline
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Standard Notantrieb bei Maschinenausfall

Immer wieder wird das Thema Maschinenausfall angesprochen und Lösungen diskutiert (Außenborder an der Badeleiter etc.)

Gerade bei Dieselpest kann es sogar beide Maschinen betreffen also wäre eine dieselunabhängige, schnelle Verfügbarkeit sinnvoll.

Wie wäre ein Hybridantrieb: Generator/Motor per Riemen auf die Schraubenwelle, gespeist aus dem LFP Bordnetzakku?

Zum einen wäre das ein zusätzlicher Stromlieferant während der normalen Fahrt, zum anderen auf Knopfdruck verfügbare Leistung auf der Welle.

Ein 4kW Motor sollte doch reichen? In unseren 600Ah LFPs wäre damit genug Saft für ca. 30 Minuten. Damit käme man doch wohl aus der Fahrrinne und ggf sogar bis zum nächsten Anleger.

Für wellengetriebene Generatoren finde ich vernünftige Angebote, bei Hybrid wird es schnell exorbitant teuer (meist wollen die einem einen ganz neuen Antriebsstrang verkaufen)

Habt ihr so etwas schon gesehen?
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  #2  
Alt 04.07.2024, 15:48
Oldskipper Oldskipper ist gerade online
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Nicht jedes Getriebe mag das. Fehlender Öldruck und keine Schmierung.
Es gibt aber Getriebe wo das kein Problem ist.
Frequenzumrichter und ein fetter Inverter. Schon läuft das
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  #3  
Alt 04.07.2024, 17:05
Thomas69 Thomas69 ist offline
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Hmm. Es wird ja nur die Getriebeabtriebsseite ohne jede Lastübertragung gedreht?

Die käuflichen Wellengeneratoren für Segler lassen das Getriebe ja auch mitlaufen?
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  #4  
Alt 04.07.2024, 19:11
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Zitat:
Zitat von Thomas69 Beitrag anzeigen
Hmm. Es wird ja nur die Getriebeabtriebsseite ohne jede Lastübertragung gedreht?

Die käuflichen Wellengeneratoren für Segler lassen das Getriebe ja auch mitlaufen?
So einfach ist das in der Tat nicht.
Viele hydraulische Getriebe haben in der Krafteingangsseite (Motor) eine Ölpumpe, die alle Lager versorgt.

Wird nur die Abgangswelle bewegt, kommt es zum Abriss der Schmierung.
Daher empfehlen viele Getriebehersteller auch im wechselseitigen Betrieb von doppelmotorigen Antrieben je Strang nicht eine gewisse Höchststundenzahl zu überschreiten.

Ebenso liest man in den Manuals oft, dass die Getriebe für längeren Schleppbetrieb (Ausfall derAntriebsanlage) bis "zur Halskrause" mit Öl zu befüllen sein.
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Gruss, Dirk

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  #5  
Alt 04.07.2024, 20:34
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Ich kann hier gern das Bild unseres BorgWarner Velvet Drives anhängen, da sind ausschließlich Kugellager drin die in Öl laufen. Da kann keine Schmierung abreißen.

Ausschließlich für die Betätigung der Kupplungen (Vorwärts/Rückwärts) wird ein Öldruck benötigt, deshalb überhaupt die Pumpe. Unter Last ist auch Sprühöl wichtig aber wir sprechen hier von Leerlauf.

Da dreht sich lediglich der Abtriebsstummel mit seinem Kugellager.
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  #6  
Alt 04.07.2024, 21:27
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Moin
Ich denke wenn man nur kurzfristig, also die angesprochene halbe Stunde, mit dann ja auch reduzierter Wellendrehzahl fährt, passiert da an den Lagern und wichtiger den Lamellen der Kupplungen, nichts. Ich meine viele Hersteller machen auch Angaben wie lange Segler mit Festpropeller das Getriebe leer "mitmöllern" lassen dürfen. Tatsächlich ließt man immer wieder mal was über Segler die Hybridantriebe realisieren wollen, macht m.E. in Zukunft viel Sinn wenn man auf Segelbooten/Schiffen auf Langfahrten mit viel Verdrängung einen Teil des Ballastes durch fette Batteriebänke ersetzten kann. Na ja da bräuchte man dann auch optimierte Verstellpropeller um die mit Steigungsanpassung an den Turbinenbetrieb (Kaplanturbine) laufen zu lassen.
Gruß Hein
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  #7  
Alt 04.07.2024, 22:17
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Passen würde für so etwas ein Standard RSG (Riemenstartergenerator), im einfachsten Fall aus einem Smart 451. Der kann bei 12 Volt zwar nur maximal 2kW auf die Welle geben aber besser als nichts.

RSG gibt es auch mit erheblich mehr Leistung, dann aber nur für 48Volt Systeme. Wobei ein Umbau auf 48Volt Bordnetz heutzutage kein Drama wäre, denn die verbliebenen 12Volt Verbraucher wären bei weitem in der Minderzahl (gemessen an der Stromaufnahme). Aus 48Volt kann ein Multiplus dann auch richtig Strom machen, da geht dann auch elektrisch kochen
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  #8  
Alt 05.07.2024, 09:01
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Moin moin,
Zitat:
Zitat von Thomas69 Beitrag anzeigen
Passen würde für so etwas ein Standard RSG (Riemenstartergenerator), im einfachsten Fall aus einem Smart 451. Der kann bei 12 Volt zwar nur maximal 2kW auf die Welle geben aber besser als nichts.

RSG gibt es auch mit erheblich mehr Leistung, dann aber nur für 48Volt Systeme. Wobei ein Umbau auf 48Volt Bordnetz heutzutage kein Drama wäre, denn die verbliebenen 12Volt Verbraucher wären bei weitem in der Minderzahl (gemessen an der Stromaufnahme). Aus 48Volt kann ein Multiplus dann auch richtig Strom machen, da geht dann auch elektrisch kochen
ich denke mal das Hauptproblem bei einem halbwegs leistungsfähigen RSG ist die Tatsache, daß solche Systeme alle in irgendeiner Art intelligent sind heutzutage - sprich, da entscheidet ein auf das Fahrzeug angepasstes Steuergerät über den Einsatz, das macht die Adaptierung in ein völlig fremdes System etwas mehr tricky. Die Frage wäre, wie aufwendig genau ist die Adaptierung des Ganzen - die einschlägigen Hersteller bieten sowas als Komplettsysteme an (also RSG, DC-DC-Wandler und 48V-Batteriepack), man könnte sich bei Interesse ja mal schlaufragen...

lg, justme, 48V-MHEV im Auto fahrend und das System liebend
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  #9  
Alt 05.07.2024, 09:11
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Ein stinknormaler Elektromotor wie er tausendfach in der Industrie verwendet wird. 3Phasen Wechselstrom. Dazu 3 Wechselrichter, die ein 3phasiges Netz erstellen und zu Ansteuerung ein Frequenzumrichter.
Das dürfte die preiswerteste Lösung sein.
Produziert natürlich durch mehrfache Umwandlung Verluste. Für einen Notanteieb, dürfte das zu verschmerzen sein.
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  #10  
Alt 05.07.2024, 09:22
fignon83 fignon83 ist offline
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Das Problem ist doch mit einem Notantrieb, der die bestehende Übertragung nutzt, nur für einen Maschinenausfall hilft. Also nur für einen Teil der Antriebsprobleme die so auftreten. Nach meiner subjektiven Statististik (Berichte von Pannen, selber passiertes) sind meistens Probleme mit der Kraftübertragung ursächlich für Manöverierunfähigkeit. Z B. Schraube verloren, Welle krumm durch Grundberührung, heisslaufendes Lager. Richtige Maschinenschäden sind doch selten. Eher so was blödes wie die Dieselpest. Und kann man ja schon Vorsorge treffen.
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  #11  
Alt 05.07.2024, 13:24
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Guter Punkt - ein tauglicher Notantrieb sollte komplett unabhängig vom normalen Antrieb sein. Z. B. ein Aussenborder mit eigenem Tank.

Oder Paddel

bis denn,

Uwe
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  #12  
Alt 06.07.2024, 12:19
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Moin,
komplett unabhängig wäre ein Saildrive mit Faltprpoeller. Das gibt es ja bereits.
An einen Saildrive könnte dann auch ein Gleichstrommotor angeflanscht werden. Satz gibt es hier auch die Trööts „Goldenmotor“ usw.

Grüße
Detlef
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