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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Für immer auf dem Boot leben?
Die eigene Wohnung aufgeben, um dauerhaft auf dem Boot zu leben, nicht wie manche als Projekt für ein paar Monate oder den Sommer über, nicht à la "Rummelsburger Bucht" oder Weltumsegler. Nein, ganz konkret als normal arbeitender Durchschnittsbürger die Wohnung oder das Haus aufgeben, um auf einem Boot zu leben, Sommer wie Winter mit allen Hochs und Tiefs.
Gibt es hier wirkliche Erfahrungen oder traut ihr Euch das zu, ist es Strebenswert oder einfach nur eine Illusion? Habe mit der Suchfunktion gesucht und keinen passenden Thread gefunden, sollte ich einen übersehen haben einfach dorthin verschieben! Grund meiner Frage ist ein wie ich denke, lesenswerten Artikel dazu im Stern, stelle ihn mal auszugsweise ein. Quelle: https://www.stern.de/reise/von-wg-aufs-hausboot--influencerin-laura-woodley-ueber-die-nachteile-34470154.html Auszüge: Frau zieht aus WG und kauft sich Hausboot: "Nicht so billig und leicht, wie viele denken" Viele Menschen würden denken, dass sie auf einem Boot lebe, um Geld zu sparen. Aber tatsächlich gebe sie mehr aus als früher, als sie noch eine Wohnung mit Mitbewohnern gemietet hatte, erzählt sie. "Die meisten Menschen, denen ich begegnet bin, denken, dass ich nicht arbeite oder dass ich reich bin und das Boot gekauft habe, weil ich reich bin", erklärt sie in einem ihrer Videos. "Offensichtlich sind beide Annahmen nicht wahr. Ich arbeite, meistens von zu Hause aus, und ich bin nicht reich." Bis 2025 muss sie immer noch monatliche Kreditraten in Höhe von 650 Pfund (rund 760 Euro) abzahlen. Eine der Hauptausgaben sei die Lizenz, um das Boot auf den britischen Gewässern zu halten – umgerechnet etwa 70 Euro pro Monat. Für Wäscherei, Kohle und Holz zum Heizen sowie die Kosten für die Toiletten-Entleerung kämen noch einmal umgerechnet 220 Euro im Monat dazu. Plus rund 200 Euro monatliche Wartungskosten. "Außerdem sollte man immer etwas Geld auf dem Sparbuch haben, falls etwas Unerwartetes passiert". Als ihr Kamin vor einigen Jahren ausfiel, musste sie mehr als 800 Euro Reparaturkosten zahlen. Zudem habe man nur begrenzt Platz. "Wenn du nicht ein riesiges holländisches Binnenschiff oder ein breites Boot kaufst, musst du dich verkleinern. Du musst die meisten deiner Besitztümer loswerden, um alles, was du brauchst, auf dem Boot unterzubringen", so Woodley. Schließlich würde der Platz auf dem Boot nicht nur von den eigenen Sachen eingenommen, sondern auch von Bootsutensilien. Auch gäbe es keine guten Lösungen für Toiletten an Bord. Woodley selbst hat eine Entleerungstoilette. "Eigentlich wollte ich eine Komposttoilette haben, wie es die meisten Leute auf Booten haben. Aber auch das hat seine eigenen Probleme. Egal welche Toilette du hast, du wirst irgendwann damit umgehen müssen. Du wirst Dinge sehen, die du nicht unbedingt sehen möchtest, und du wirst mit Dingen interagieren müssen, mit denen du nicht unbedingt interagieren möchtest." "Du wirst schockiert sein, wie schnell man einen Wassertank leeren kann". Und vieles, was in einer Mietwohnung selbstverständlich ist, ist es auf einem Boot nicht: "Es wäre fantastisch, wenn man einfach die Heizung einschalten, den Wasserhahn aufdrehen oder ein Bad nehmen könnte. Besonders wenn man verkatert ist. Ausgerechnet in solchen Momenten geht einem immer das Wasser aus, wenn man dringend duschen möchte, wenn man nachts spät nach Hause kommt und sich nur einen Tee kochen will und kein Gas mehr da ist", so die 35-Jährige. "Du wirst schockiert sein, wie schnell man einen Wassertank leeren kann."
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt) Geändert von Fronmobil (19.02.2024 um 08:17 Uhr) Grund: Überschrift korrigiert
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#2
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Zitat:
Es gibt hier im boote-forum.de mindestens 4-5 Leute die ganzjährig als "Normalbürger" auf ihren Booten leben. Sei es als Arbeitnehmer oder Rentner. Mal sehen, ob sich der ein oder andere hier meldet ... Ein "Spezialfall" war der leider verstorbene Hubert hier aus dem Forum. Er lebte sehr spartanisch auf seinem 9 m Segler und bekam vom Amt die Miete für seine Box in einem Berliner Verein bezahlt. Klaus, für den das keine Option ist
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Das größte Ankermanöver Deutschlands - STERN-VON-BERLIN.de - jetzt für den 13. Juli 2024 anmelden! Geändert von Fronmobil (19.02.2024 um 13:01 Uhr) Grund: von 8 auf 9 m
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#3
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Klaus , bitte…..die Überschrift……
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Gruß Bergi : Heimathafen beim EWV-Hennigsdorf Erstes BF-Binnen-Sommertreffen 2024 hier anmelden https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=329810 |
#4
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Zitat:
Für mich oder uns auch keine Option, sicher gerne die schönen Tage (müssen nicht nur sonnige Sommertage sein), doch eine komplette Wohnungs- oder Hausabgabe keinesfalls. Ps.: Danke für das Ändern
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt)
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#5
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Ich werde mit meiner frau auch aufs Boot ziehen wenn die Kinder raus sind und wir bis dahin kein Haus haben(was angesichts der preise auch unmöglich scheint)
Wie die Dame aus dem Artikel würde ich das aber nicht handhaben sondern eher richtung 15m hausboot mit festem liegeplatz. In unserer Region bietet sich das aber auch an da man quasi überall auch auf dem wasserweg hinkommt.(und meine frau sogar am wasser Arbeitet...)
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Grüße Gordon Nüffe? Welfe Nüffe? |
#6
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In dem Artikel geht es um eine junge Frau die in England auf einem Narrowboat wohnt. Das ist dort nicht alltäglich, aber auch nicht unüblich. Sprich, die Umstände sind andere als in Deutschland.
Ich hätte in 3 Jahren die Möglichkeit das zu tun, möchte es aber nicht tun. Mir sind die Winter auf dem Boot zu lang.
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Physik gilt auch für Menschen die sie nicht verstehen. |
#7
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Das kommt ganz klar auf das Boot an und ja, ich kann es mir auch vorstellen.
Bzw. finde ich es durchaus erstrebenswert, dauerhaft auf dem Wasser zu leben. Ein gewisser Komfort ist aber Grundvoraussetzung. Bootfahren ist eine der letzten Freiheiten, die wir noch haben... Gruß Totti
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#8
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Peter hat es vor Jahren umgesetzt ...
https://www.boote-forum.de/showthrea...ht=Kaffee+Bord Hartwig war ebenfalls lange Bootsbewohner ... https://www.boote-forum.de/showthrea...ghlight=Wavuvi Huberts Piratenleben https://www.boote-forum.de/showthrea...nteuer+der+Ran Klaus, der merkt, wie die Zeit vergeht
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Das größte Ankermanöver Deutschlands - STERN-VON-BERLIN.de - jetzt für den 13. Juli 2024 anmelden! Geändert von Fronmobil (19.02.2024 um 09:31 Uhr)
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#9
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Zitat:
Zitat:
Klaus..... Danke für die Hinweise bzw. Links zum Thema, habe zwar mit den Suchbegriffen wie "Leben auf dem Boot" als Thema gesucht, bin allerdings nicht auf diese Beiträge gestoßen.
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Gib niemals auf - höchstens einen Brief. (Heinz Erhardt)
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#10
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Ja, auf dem Boot wohnen ist auch für uns ein Ziel. Wir gehen aber den kleinen Mittelweg, wenn wir (Frau und ich) in Rente sind. Dann wohnen (die Zeit verbringen) wir über die Sommermonate (ca. April/Mai bis September/Oktober) überwiegend auf unserem Boot. Komplett, auch über die Wintermonate, können wir uns aber nicht vorstellen und dafür ist im Prinzip unser Boot (Merry Fisher 1095) auch nicht wirklich ausgelegt (geeignet). Gleichwohl entschleunigt es und wir sind auch jetzt schon fast jedes WE und in unserem Urlaub komplett an Bord. Über mehrere Monate ist dann natürlich nochmal anders, aber genau das haben wir vor und werden das auch so machen.
LG Dirk |
#11
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Ich glaube, früher oder später träumt jeder mal von sowas.
Das ist für mich so ähnlich wie "ich kaufe mir eine abgelegene Insel" oder "ich suche mir ein einsames Häuschen in Schweden (wahlweise Andalusien oder wasweissich)". Aber ob das wirklich so erstrebenswert ist? Ich weiss es nicht. Meine Eltern haben ein sehr großes Haus, aber hadern z.B. sehr damit, dass sie ihre Kinder und Enkel nur selten sehen - wegen der Distanz geht's halt nicht besser. Schwiegereltern hingegen wohnen fussläufig, beschränken sich auf eine Eigentumswohnung und gehen voll in der temporären Betreuung von vier Enkeln auf. Tja, was macht wirklich zufrieden im Leben?
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#12
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Zitat:
Man wohnt praktisch in der Stadt, mit allen Möglichkeiten von Arbeit bis Einkauf und Arztbesuchen. Das gibt es auch in Birmingham und Manchester. Das Klima ist in Südengland auch ganz anders als bei uns, es ist dort im Jahresmittel deutlich wärmer und man spürt den Golfstrom. Die Tage mit Frost sind sehr selten.
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Physik gilt auch für Menschen die sie nicht verstehen. |
#13
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Zitat:
Wohnen an Land in der dortigen Gegend wäre für die meisten Normalbürger praktisch nicht bezahlbar. Matthias
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#14
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Die Sache stellt sich doch recht einfach dar.
Wer nur zwei Jeans und 5 T-Shirts braucht, nicht mehr an die Schüppe muss und genug Kohle im Kreuz hat, kann sich gern die teuerste Art des Wohnens leisten. Wer neben der o.g. Kleidung noch ein paar Anzüge im Schrank haben muss, Mortorradkleidung, Skiausrüstung und diverse andere Hobbysachen verstauen muss, kann weder auf einem Boot, noch in einem Tiny-Haus leben. Da gäbe es die Option, die bisherige Höhle zu behalten. Man schleppt seine Sommer-/Winterklamotten zwischen Massivhaus und Hausboot hin und her... Aber dann wäre es ja kein echtes Leben auf dem Hausboot? Mit Aufkommen des Mobilfunknetzes und dem Zugriff auf eine Stromerzeugung/-speicherung, die gut funktioniert, ist das Leben auf dem Wasser realisierbarer geworden. Da hört es dann auch auf. Liegeplatz, Heizen, Reparaturen (Ihr kennt die Preise für das AF für ein 15m Ponton?), lassen das Einkommen oder die Reserven dahin schmelzen. Und wer will bei Frost die vereisten Stufen einer Hafenmauer hoch kraxeln? Wer schleppt die Einkäufe aufs Boot?
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
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#15
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Zitat:
Moin für mich persönlich erstrebenswert. Eigentlich träume ich schon immer von einem großen Kahn auf dem ich wohnen und arbeiten kann und fahren soll der am besten auch noch. Das heißt das man sich sehr reduzieren muss auf das Wesentliche, ich plane da schon länger Richtung Rente und mach mir da konkrete Gedanken. Mein momentanes Boot wäre zu klein dafür aber das Nächste hab ich schon im Visier. Den Platz den ich bräuchte wär ein Verdränger, ab 15m Länge, 4m breit. Das mich das mehr kostet als eine 3 Zimmer Wohnung auf Dauer ist mir bewußt und ist einkalkuliert. Auf dem kleinen Boot werd ich den nächsten Sommer verbringen, in der letzten Saison hab ich fast drauf gewohnt, allerdings war das eine Dauerbaustelle und nicht wirklich bequem. Platz ist entscheidend und Freiraum. Man ist ständig am umräumen wenn man irgendwo ran will. Wintertauglich muss das Boot auch sein und ich weiß auch das ich eine Wohnung an Land zwischendurch auch mal vermissen werde. Warmwasser aus der Dusche, ohne sich Gedanken zu machen wo das jetzt herkommt und ob der Tankinhalt reicht hat auch was. Andererseits lebt man definitiv bewußter in Bezug auf Wasser- und Energieverbrauch. Wäre es nicht so unglaublich arbeitsintensiv, Zeit- und Geld fressend, würde ich jetzt schon nach genau dem Kahn suchen, in eine Halle stellen und dort schon loslegen und mir das Boot so umbauen wie ich es mir vorstelle. Aber wer weiß was noch kommt bis dahin. Solange ich einigermaßen gesund bin und noch rumspringen kann bleibt der Plan erstmal bestehen. Hoffen wir das nicht zuviel dazwischen kommt bis dahin und das die Zeiten nicht zu verrückt werden das man sowas überhaupt noch machen kann. Vor ein paar Jahren hab ich ein älteres Ehepaar in Frysland kennen gelernt. Die waren da mit ihrem Riesenhausboot unterwegs, verbringen ihre Rente ganzjährig dort wo es ihnen gerade gefällt. Da war ich ganz neidisch drauf.
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Gruß |
#16
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Um dauerhaft auf einem Boot zu wohnen, was ich mir durchaus auch vorstellen kann, sehe ich in unserem Land einige "Hürden" welche zu nehmen sind
- ein ausreichend großes Boot (Narrowboot wäre mir zu eng) - einen Liegeplatz, welcher bezahlbar ist - sowie eine Stadt, welche den Liegeplatz als Hauptwohnsitz zuläßt Gruß Regi |
#17
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Zitat:
Sobald das Rentenalter erreicht ist, hat jeder seine Zipperlein und ist vielfach mit einer andere Realität konfrontiert als 20 Jahre zuvor. Stellt euch vor ihr seid 70 und der Partner kann/will nicht mehr oder - noch schlimmer - einer scheidet dahin. Soll ja vorkommen im Alter. Pflegebedürftigkeit ist jetzt auch nicht so exotisch. Wenn das alles so superduper toll und einfach wäre, dann würden es viel mehr Menschen machen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages! |
#18
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Ich wohne den Sommer über komplett auf dem Boot, den Winter über kann ich mir das nicht vorstellen.
Das fängt schon damit an, dass der Hafen im Winter den Betrieb einstellt.
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#19
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Zitat:
Persönlich gekannt hab ich nur den Hartwig, der hatte etwa mein Alter. |
#20
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Das ist mit dem Boot ähnlich wie mit dem Wohnmobil.
Viele denken, ist ja schön billig und ich spar mir die Miete. Nach ein paar Monaten (und insbesondere dem ersten Winter) dämmert die Erkenntis, dass man billiger als in einer günstigen, kleinen Mietwohnung kaum wohnen kann. Wohnen wohlgemerkt, hausen geht auch günstiger... Man zahlt halt nur nicht mehr an den Vermieter, sondern für Entsorgung, Heizmaterial, Frischwasser, Reparaturen am Fahrzeug/Boot, Kraftstoff, Stellplatz/Liegeplatz usw. usf. Man kann das natürlich machen, wenn man lieber auf dem Boot oder im Wohnmobil als in einer Wohnung oder einem Haus ist. Aber billiger ist das nicht, wenn die mobile Bleibe nicht vergammeln soll. Was der Unterhalt eines Boots kostet, wisst ihr ja alle selbst ganz gut. Break Out Another Thousand... bis denn, Uwe
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A boat is a depression in the water lined with fiberglass into which money is poured |
#21
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Finanzielle Gründe sind vermutlich nicht der Antrieb dafür, auf einem Boot leben zu wollen.
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#22
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Den Gedanken finde ich ja nach wie vor wirklich sehr reizvoll. Aber findet man das auch dann noch so schön, wenn man im Winter doch mal eingefroren ist und weder Abwasser entsorgen noch Frischwasser aufnehmen kann? Da bräuchte man dann doch eine sehr ausgefeilte landseitige Infrastruktur, die üblicherweise nicht vorhanden ist.
Matthias |
#23
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@ Klaus : nur weil der Unterschied von 8m zu 9m dramatisch ist : Hubert hatte 9m
@ all : gurgelt mal nach Thies Madsen und Kiki Ericson : die leben seit 40 (?) Jahren auf einer der berühmtesten Yachten der Welt = der 1952 gebauten Wanderer III, und habe wie ihre Vorbesitzer Erik und Susan Hiscock die höchste Auszeichnung der Welt dafür bekommen + haben z.B. 2 Jahre im Süden; genau Süd Georgien; gelebt. Grüße, Reinhard |
#24
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Zitat:
Auch wenn ich mir ein zeitlich beschränktes Liegen in London sehr reizvoll vorstelle, ist mir ein Narrowboat zu klein / schmal. Und die Londoner Regel, dass Du alle 14 Tage den Liegeplatz wechseln musst, ist schon sehr nervig. Ich habe mal nachgezählt: seit letzten März war ich insgesamt ca. 4 Wochen im Haus (5km...), meine (bis letzten Dezember) arbeitende Frau war ca. 15 Wochen mit an Bord. Inzwischen hat sich ihr Schwerpunkt auf die Enkelbetreuung (3km...) verschoben. Eine Bleibe im Hintergrund ist schon sehr nett, alleine um mal das Gummiboot im Garten zu schrubben oder Bodenbleche des Maschinenraums im Winter im temperierten Keller zu streichen. Aber missen möchte ich das Bordleben nicht. Geändert von stenner (19.02.2024 um 14:32 Uhr) |
#25
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Meine Gründe NICHT dauerhaft am Boot zu leben
Servus Helmut!
Darf ich dir meine Gründe nennen, warum ich mich gegen ein dauerhaftes Leben auf dem Boot entschieden habe. Ausgangspunkt waren Bootsurlaube mit der Familie in den 2000er Jahren auf den Waterways of Britain in gecharterten Narrowboats. Mit NBoats um die 60 Fuß habe ich praktisch alle "Rings" abgefahren, die das Kanalnetz zu bieten hat. In den bis zu 4 Wochen langen Touren habe ich auch das Gespräch mit und die Erfahrung von den Leuten "on the cut" gesucht, weil mir ein Leben am Boot in der Pension erstrebenswert erschienen ist. Ja, es gab tatsächlich einige, die das Leben am Wasser gut hingekriegt haben. Jetzt im Pensionsalter sehe ich die Situation differenzierter: Erstens ist das UK raus aus der EU und NHS zum Sterben heruntergewirtschaftet und zweitens wäre jetzt eine Permit of Residence im UK als Pensionist gar nicht so leicht zu erlangen. Dazu - und das ist wohl der entscheidende Punkt - kommt die Erfahrung mit den Leiden des Alters, wie ich sie bei meinen Eltern und anderen Verwandten eine Generation vor mir sehen kann. Ein Rollator am vereisten Steg im Winter? Hausbesuch vom Doc im Naturhafen Stopfenreuth? Einkaufen, wenn die Wege lang und die Kondition kurz ist? Bettlägrigkeit im Boot? Rekonvaleszenz nach einer Prostataentfernung? Fazit: Solange der Körper einigermaßen mitspielt ist ein Leben am Boot 24/7 übers ganze Jahr machbar, wenngleich mit Einschränkungen. Wehe aber, wenn Du auf einen Plan B angewiesen bist. Also alle Brücken hinter dir zu verbrennen, Haus, Auto etc. verkaufen und ab ins Boot endet spätestens dann in einer Katastrophe, wenn der Körper nimmer mitspielt. Alternative: Du stirbst kerngesund plötzlich an einem Schlaganfall. Realiter stehen dem männlichen Durchschnittsösterreicher mindestens sieben mobilitätseingeschränkte Jahre mit zunehmenden Pflegebedarf gegen das Lebensende (mit statistischen 84 Jahren) bevor. Das sagt die Statistik Austria - und die werde es wohl wissen. Also genug Gründe zum Bootfahren, solange es noch geht und das Haus / die Wohnung behalten. |
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