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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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UKW Seefunkantenne
Hallo,
ich brauche eine neue UKW Seefunkantenne von 2,40 m Länge. Ich habe verschiedene gefunden mit den Angaben 3 dB und 6 dB Ist da ein großer Unterschied gegeben beim Senden was die Reichweite angeht? Grüße Detlef |
#2
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Ich glaube auf einem Boot würde ich lieber die 3 dB nehmen.
Der limitierende Faktor ist da eh die Antennenhöhe. Die Sendeleistung reicht in dem Bereich immer. Je geringer der Gewinn umso geringer ist auch die Richtwirkung einer Antenne und einen möglichst weiten Winkel braucht man ja wenn man Krängung hat.
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Gruß Jörg |
#3
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Zitat:
Ansonsten spielt die Höhe die entscheidende Rolle. Das ist korrekt. Bei Richtantennen reduziert sich der horizontale Öffnungswinkel mit zunehmendem Gewinn und das Vor/Rückverhältnis nimmt zu. Richtantennen sind aber auf Booten weder zugelassen noch sinnvoll.
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#5
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Zitat:
Damit kommen wir aber zum Hauptproblem bei 6 dBi Antennen, die rd. 2,3 Meter lang sind. Diese werden oft nach hinten geneigt montiert. damit haben sie indirekt doch Richtwirkung. Der Öffnungswinkel im Abstrahlbild dieser Antennen hat ein Maximum um die 10°. Die Antenne strahlt in allen Richtungen gleichmäßig und hat klassisch somit keine Richtwirkung. Das gilt dann, wenn sie genau senkrecht montiert ist. Wird sie nach achtern geneigt montiert, ist das vordere Abstrahlmaximum nach schräg oben, das achtere nach schräg unten. Nur nach beiden Seiten ist es genau horizontal und empfängt andere Funkstellen optimal bzw. hat sendeseitig ihr Maximum. Daher bleibt es bei der Aussage, die Antenne auch tatsächlich senkrecht zu montieren (Polarisationsebene senkrecht) und dann könnte eine 6 dBi Antenne auch tatsächlich einen Gewinn bringen. Ansonsten wie der mit dem tanzenden Wolf schon schreibt lieber die 3 dBi, die wegen des geringeren Gewinns einen etwas höheren vertikalen Öffnungswinkel hat. Das ist einfache Antennenphysik und wird aus Designgründen oft vernachlässigt. Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli
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#6
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Ich würde im Zweifel die mit dem höheren Gewinn nehmen. Wichtig ist m.E. vor allem ein günstiges Stehwellenvrhältnis, damit die Leistung auch in den Äther geht und nicht die Endstufe zerschießt. Aber bei einem reinen Ersatz sollte das kein großes Problem darstellen.
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Viele Grüße Joachim
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#7
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Zitat:
Das Stehwellenverhältnis ist bei kommerziellen Antennen nahe am Optimum, da braucht man sich keine Sorgen zu machen. Gruß, edjm.
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#8
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Ich versuche mal eine Zusammenfassung:
Eine 6dB Antenne ist nur sinnvoll, wenn eine senkrechte Montage möglich und gewollt ist. UND wenn das Fahrzeug ruhig liegt, entweder aufgrund der Größe oder wegen nicht vorhandener Wellen. Beispiel: Mit einem 5m Boot auf dem Rhein kann man es vergessen. Mit einem 110m Frachter geht es auch auf dem Rhein.
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Gruß Richard ---------------------------------------------------------- Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen ---------------------------------------------------------- Qualität ist besser als Quantität |
#9
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Moin
Kann man so unterschreiben. Das Stehwellenverhältnis sollte bei allen angebotenen Antennen prinzipiell gut sein. Ein schlechtes Stehwellenverhältnis deutet auf eine mangelhafte Montage der Kabel und Steckverbindungen sowie auf Fehler in der Antennenplatzierung (Reflektion durch Teile des Schiffes) hin. Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli |
#10
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Es gibt auch 6dB Antennen mit 1m Länge. Sowohl als Gfk Version, als auch mit Edelstahlrute. Die kann man dann auch senkrecht stellen.
Hält sich der Vorteil von mehr Gewinn auf See noch in Grenzen, kann das im Binnenland schon eine Menge aus machen. Da ist es weniger ein Problem des Abstandes zwischen den Funkstellen sondern eine Frage der freien Sicht. Bäume, Gebäude usw stehen da oft im Weg rum. Da spielt auch Reflexion eine Rolle bei der Reichweite. Ein höherer Antennengewinn kann zwar nicht zaubern, sorgt aber generell trotzdem für mehr Reichweite.
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#11
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Hallo Detlef,
Die Antwort auf deine Frage ist; Ja Eine Verstärkung (Antennengewinn) um 3dB bedeutet, das das Signal um das doppelte verstärkt wird, um 6 dB bedeutet eine Verstärkung um das vierfache. Leider gibt es noch ein paar Sachen die wichtig sind (Höhe, Montage usw.) Kannst du hier nachlesen: http://bootsanglerclub.de.domainpreview.eu/wbb/wbb/index.php?page=Thread&threadID=1698 Grüße Jack
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#12
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Und um die Verwirrung komplett zu machen:
Um die Reichweite bei optimalen Bedingungen zu verdoppeln, muss man die Leistung vervierfachen. Immer bezogen auf eine Antenne mit 0dB Gewinn. Eine Antenne mit 6dB Gewinn verdoppelt also die theoretische Reichweite. Wenn ich mich jetzt nicht verechnet habe beträgt der Unterschied in der Reichweite im Vergleich zur 3dB Antenne aber nur 25% Wie gesagt, in der Praxis funktioniert das Alles nur unter optimalen Bedingungen.
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#13
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Insbesondere in den Hochglanzprospekten der Betrüger.
Eine dB Gewinnangabe braucht IMMER eine Vergleichsantenne , auf die sich der Gewinn beziehen muss, sonst ist die Gewinnangabe völlig sinnlos . Eine 1m Antenne kann gegenüber einem Nagel in der Antennenbuchse auch einen "Gewinn" von 30 dB und mehr haben. Ein Antennengewinn muss immer als "dBd" , heißt : Gewinn gegenüber einem Dipol , im Seefunk ca. 1m lang , oder "dBi" , gegenüber dem (selten existierenden , idealisierten) Isotropstahler angegeben werden , um Sinn zu machen. Üblich war der Bezug zum Dipol. Inzwischen vermehrt auch zum Iso Strahler , dann sind die (theoretischen) Gewinnangsben nochmal gut 2 dB höher als zum Dipol.
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann Geändert von hermann.l (04.10.2020 um 13:05 Uhr)
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#14
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Zitat:
0 dB Antenne: theoretische Bezugsgröße Reichweite 1 3 db Antenne: Leistung mal 2, also Reichweite Wurzel aus 2 = 1,41 6 db Antenne: Leistung mal 4, also Reichweite Wurzel aus 4 = 2 Nimmt man nun die reale 3 db Antenne als Bezug, so verändert sich die Reichweite mit der 6 dB Antenne um den Faktor (2/1,41) = 1,41. Somit hätte man mit der 6 dB Antenne 41% mehr Reichweite als mit der 3 db Antenne. Nimmt man aber die reale 6 db Antenne als Bezug, so verändert sich die Reichweite mit der 3 dB Antenne um den Faktor (1,41/2) = 0,705. Somit hätte man mit der 3 dB Antenne 30% weniger Reichweite als mit der 6 db Antenne. Noch ein Hinweis: Das ist natürlich alles Theorie, ein Sichthindernis, eine schlecht ausgerichtete Antenne oder eine Störung macht das alle zunichte.
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Gruß Richard ---------------------------------------------------------- Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen ---------------------------------------------------------- Qualität ist besser als Quantität Geändert von coffeemuc (04.10.2020 um 16:34 Uhr)
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#15
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So Detleff jetzt weiß du bescheid.
Hoffentlich bist du jetzt noch da Bleibt jetzt nur die Frage welche Antenne/(Funk gerat/Kabel) muss ich jetzt kaufen? Ich bin sehr begeistert von Lowrance und Antenne Shakespeare (5226-XT Black) 5225 XT mit RG-8x Kabel. Und wieso: Lowrance hat ein sehr einfache Menü Führung. Ich hab ein Lowrance link 9 mit AIS. Brauch ich das: Nein, aber ich wollte schon immer AIS haben und das Ding war im Angebot (399,- Euries) Ich hatte ein Icom (auch gut) aber ich brauchte immer das Handbuch. Wieso Shakespeare, ganz einfach, Die sind alle begeistert von Shakespeare und ich hab im Internet kein selchtest Bericht gefunden über Shakespeare. Naja, nur meine Meinung Grüße Jack
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#16
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Hallo,
erst einmal vielen Dank für die vielen Hinweise, die Links habe ich mir auch durch gelesen. Wenn ich ein Resümee ziehe, sollte die Antenne immer senkrecht stehen und 6 dB bringt die größte Reichweite. Bisher hatte ich die lange Antenne aus optischen Gründen immer etwas schräg nach hinten gestellt. Der Antennenfuss steht derzeit auf ca 3,50 m Höhe und mit der Reichweite bin ich bisher immer gut ausgekommen. Jetzt stellt sich mir die Frage ob ich vielleicht besser bedient bin wenn ich eine Antenne nehme die nur ca 1,20 m hoch ist und dafür richtig senkrecht gestellt wird? Gruss Detlef |
#17
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Und hier der aktuelle Rekordhalter :
SCOUT KS - 43 Nur 1,5 m lang und versehen mit einer unter physikslisch - technichen Gedichtspunkten völlig sinnentleerten Gewinnangabe von 6dB . Vermutlich wurde vorher der nasse Finger als Vergleichsantenne an/in die Antennenbuchse gehalten. Das ist dann " Schwarze Magie" --> Black Edition !
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann |
#18
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Oftmals wird der Gewinn gegenüber einem Dipol im Kettenhemd gemessen.
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. . Akki irgendwas ist ja immer...
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#19
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Moin
Das ist das Problem mit den ganzen Hochglanzprospekten. Der entscheidende Faktor bei einer Antenne ist immer die Position und die Polarisationsebene. Im Optimum ist sie so hoch wie möglich und senkrecht zu montieren. Der zweite Faktor eine ordnungsgemäße Verkabelung. Stimmt einer von beiden nicht, hilft auch kein zusätzlicher Gewinn. Vergleichen wir Segelboot mit Montage auf Mast ohne umgebende Reflektoren mit Motorboot Montage auf Gerätebügel mit umgebenden Anbauteilen kann das Ergebnis am Stehwellenverhältnis einfach ablesen. Es reicht auch schon aus, während der Messung einfach mit der Hand neben die Antenne zu gehen und schon sieht man eine Verschlechterung des Verhältnisses. Besonders spannend sind die UKW-Antennen, die während der Fahrt nach hinten umgelegt sind. Aber nichtsdestotrotz, das funktioniert im Nahbereich auch, sonst würden die ganzen Binnenschiffer nicht mit den Schleusen reden können. Aber eben nicht auf See, wo es ggf. auf Reichweite ankommt. Antennen mit hohem Gewinn (professionelle wie z. B. von Kathrein oder Procom) haben immer auch einen aufwändigen mechanischen Aufbau und sind eben groß. Deswegen sind ja auch die 3 dBi Antennen mit einer Strahlerlänge von knapp 1 m ein guter Kompromiss. Muss ich aus Designgründen eine 6 dBi Antenne mit über 2 m Länge montieren, muss ich eben Nachteile in kauf nehmen. Auch hier wird man im Nahbereich kaum einen Unterschied feststellen und UKW ist fast immer auch Funk mit Funkstellen im Nahbereich und Sichtweite. Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli
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#20
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Antennen für Schiffsfunk die über 2m lang sind, machen überhaupt keinen Sinn. Auch in den weißen fetten Plastikrohren verbergen sich oftmals J-Antennen, die eh optimal nur etwa 1,3m lang sind (1/4 + 2/4 lambda). Der Rest ist Luft...
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. . Akki irgendwas ist ja immer...
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#21
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Ich habe grade das SRC und UBI gemacht. Jetzt lese ich hier zufällig über Antennen. Habe ein Garmin 215i AIS was an meinen Plotter kommt. Antenne ist ca 2,5m lang und ca 1,5m über der Wasserlinie angebracht. In der Prüfung gibt es dazu auch mehrere Fragen.
- Antennen werden immer vertikal ausgerichtet. - Die Reichweite einer Anlage ist von der Antennenhöhe abhängig. - Im Seefunk werden immer mit DSC (Ch 70) und Kanal 16 (Sprechfunk) Notmeldungen mit 25W abgesetzt. - Wetter oder sonst was hat keinen Einfluss auf die Reichweite. Binnen werden je nachdem auf NIF (25 Watt wenn möglich) oder Kanal 10 (1 Watt) Notmeldungen abgesetzt. Die Antennenlänge ist nicht gleich die Antennenhöhe über der Wasserlinie. Das macht Sinn da sich UKW Wellen quasiotisch ausbreiten. Vielleicht hilft das dem Themenstarter ja. Lieben Gruß, Udo
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#22
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früher gab es in der Prüfung auch Fragen, wo die erwartete Antwort einfach falsch war. Man musste sie aber trotzdem so beantworten.
IIRC: Wie nennt man das, wenn eine Funkstelle duplex und sie andere in simplex funkt? Erwartete Antwort: halbduplex. Und das ist natürlich falsch. "Wetter oder sonst was hat keinen Einfluss auf die Reichweite." scheint mir auch in diese Kategorie zu fallen
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Gruß Richard ---------------------------------------------------------- Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen ---------------------------------------------------------- Qualität ist besser als Quantität |
#23
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Zitat:
Gruß und bleibt gesund Kapitaenwalli |
#24
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Zitat:
2,4m wird im 2 Meter Band nicht gehen.
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viele Grüße Blondini (Blondini, der berühmte Seiltänzer, stürzte während einer Vorstellung in Manchester und fiel in den Löwenkäfig, der bereits in der Manege stand. Die erschreckten Tiere sprangen auseinander und blieben grollend am Gitter. Blondini wurde vom Dompteur aus dem Käfig gezogen und trat schon am Abend wieder auf.)
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#25
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2,4m ist da eine recht verbreitete Länge bei den Funkantennen. Die eigentliche Antenne ist aber nur halb so lang, die untere Hälfte ist nur ein Rohr um Höhe zu gewinnen. Bei unserer Glomex gab es die sogar getrennt. Binnen haben wir nur die 1,2m Antenne auf dem kleinen Gleiter drauf. Wenn wir mal auf die See wollen liegt die Verlängerung aber schon bereit.
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Gruß Jörg
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