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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Massiver Rost im Steven
Liebe Formgemeinde,
dies ist mein erster, aktiver Beitrag, obwohl ich in diesem wunderbaren Forum schon seit vielen Jahren immer gute Anregungen, Lösungen und Antworten auf meine Fragen gefunden habe. Zu meinem Hintergrund: Nach dreißig Jahren auf und mit GFK-Segelbooten der unterschiedlichsten Größen bin ich vor einigen Wochen auf einem älteren Stahl-Motorboot, einer deRuider 13.25, an Bord gegangen. Zunächst also erst mal herzlichen Dank für eure freundliche Hilfe und die schier endlose Geduld, wenn sich doch mal die Fragen ähnlich sind. Auch ich habe dieses mal die Suche bemüht, konnte aber keine passende Antwort finden. Also melde ich mich mal selbst zu Wort. Jetzt aber zur Sache: Bei einer Inspektion hatte ich festgestellt, das im sich Steven ca. 30 Liter Wasser befand welches wohl aus einer defekten Abwasserleitung stammte. Ich habe das Wasser durch einen rel. kleinen Schlitz zwischen Stevenrohr und innerer Stevenwand entfernen können und den Steven trockengelegt. Nun finde ich am Boden des Stevens etwa 10 cm hoch eine Schicht von Rost; teils in Form von unterschieldlich großen Plattenstücken, teils schmierigen Schlamm. Auch an den Seiten sind großflächige Abplatzungen. Ich kann durch den Schlitz zwischen Stevenrohr und Stevenwand nur etwa 60 cm des Stevens direkt sehen, aber die Situation scheint in der gesamten Länge des Stevens ähnlich. In einemkleinen Teilstück konnte ich den Schrott bis auf den Stevenboden entfernen. Der Stevenboden sieht schwarz aus und macht keinen gammeligen Eindruck. Jetzt meine Fragen: 1. Ist das normal bei einem fünfzig Jahre alten Stahlboot? 2. Wie bedenklich schätzen das die Experten ein? 3. Gibt es akuten Handlungsbedarf? 4. Welche Möglichkeiten der Sanierung gibt es? Habt vielen Dank für eure Beachtung und Antworten, Liebe Grüße, Reinhard |
#2
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Moinsen
Rost macht sich immer wichtig und ist vom Volumen deutlich mehr als das Eisen allein. Heißt die Placken sind nicht 1 zu 1 mit fehlendem Material gleichzusetzen. Für auch nur den Anflug des Versuchs einer groben Einschätzung des Schadens sind Bilder unumgänglich. Sinnvollerweise bei Rostdetailaufnahmen mit was zur Grösseneinschätzung dabei. NE brauchbare ( nicht haltbare ) Endoskopkamera für aufs Handy gibt's mittlerweile für'n 50. Vom Versuch einer gründlichen Sanierung würde ich bis zur Klärung des Schadebbildes imWasser allerdings absehen. - ist a bisserl doof, wenn man da auf mal " durchstößt". Selbst falls unwahrscheinlicher Weise der Boden durchforsten sollte, ist dies ja nun ne sehr kleine Leckstelle. Sollte der Rost ,Nu wirklich gravierend sein , würde ich sehr achtsam gegenüber Dalben ,, Bojen und was einem sonst noch so im Wasser spontan anspringen kann.( strukturelle Integrität )
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Geschafft ! 2025 werden wir mehr CO2 in der Luft haben wie der bisherige Höchststand vor3,3Mill Jahren. War bisher die heißeste Zeit der Erde |
#3
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Moin Reinhard
Mal abgesehen da von,dass ich mir unter "Stevenboden und Stevenwand"nicht so richtig was vostellen kann,denn die Steven sind das vordere und achtere senkrechte oder leicht schräge Ende des Schiffes.Könnte mir nur vorstellen ,dass du die Bilge und ein Schott oder eine Bodenwrange im achteren Bereich meinst.Aber eines ist mal klar Rost kommt eben mal vor in Stahlbootsbilgen aber Blattrost spricht für jahrelange vernachlässigung und wenn das jezt noch dicht ist würde ich nicht drann rütteln und kratzen sondern das Boot alsbald slippen,kranen oder eindocken um das an Land weiter zu untersuchen. Die einfachste Untersuchung findet mit einem 300gr Schlosserhammer statt(habe ich im BF schon beschrieben wer es kennt braucht nicht weiterlesen),da bei klopft man das untewrwasserschiff in den kritischen bereichen mit der Hammerfinne und leichten schlägen ab,gesunder Stahl macht"bäng,bang,bäng" Rott und Gammel macht"boff oder boff und durch". Man kann für etwas Geld natürlich auch einen sachverständigen mit einem Ultraschallmessgerät zu Rate ziehen.Als erstes würde ich dann auch den Vorbesitzer fragen wie viel aufmerksamkeit er seiner Bilge gegönnt hat.Also ich schau da mehrfach im Jahr rein und wenn da Anrostungen sind dann wird das trocken gelegt(geht gut bei dem Wetter und Wassertemperaturen zur Zeit) gebürstet,geprimert und mit Bilgenfarbe gestrichen,Blattrost wäre mir ein Graus und allerhöchste Allarmstufe. gruss hein |
#4
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Und hier auch ein Bild
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#5
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Moin und Danke für die schnellen Antworten nach Hamburg und Kleve!
Ich habe es geschafft ein Foto von dem Schrott zu machen (siehe oben). damit ist der Steven etwa 10 cm hoch gefüllt. Mit Steven meine ich die achterliche Unterkante vom Kiel, ca. 2,5 Meter, durch die das Stevenrohr mit der Welle verläuft. Ist das so nachvollziehbar? Ein zu Rate gezogener (vermeintlicher?) Bootsbaumeister meinte, dass sein alles unbedenktlich und in einem Steven würde so viel Stahl verbaut, das könne nie und nimmer durchrosten. Meine hier geäusserten Fragen begründen sich in meinem Zweifel an des Gutachters Aussage. Daher hier noch mal meine dringendste Frage: wie akut schätzt ihr den Handlungsbedarf ein? lg, Reinhard |
#6
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...und noch zu den Abmessungen im Bild:
Das Stück im Vordergrund hat etwa 5 x 10 cm. |
#7
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Moin Reinhard
Egal wie dick der Bodengang ursprünglich gebaut war,solche Blattrostschichten haben in keinem Stahlboot/schiff was zu suchen.Erfahrungsgemäß gibt es da dann noch andere Stellen die dann schon gefährlich abgerostet sein könnten.Nur mal als Beispiel:Würde ein Gutachter bei einem Rundumblick bei einem zu begutachtendem Berufsschiff solche Rosschichten im Innerem vorfinden dann würde es mit einem Schwimmfähikeitsgutachten erst was werden wenn das Zeugs komplet entfernt ist und dann die Stahldicke erneut gemessen wurde. So darf das nicht aussehen und noch mal es zeugt von jashrelangem nicht hinsehen. Handlungsbedarf?Ich würde das Boot schnellstens an Land stellen,die Bilgen trocken legen und anfangen alles lose Rostlzeugs loszuklopfen und zu entfernen und dann mal sehen ob die Stahldicke noch überall ausreicht,was durchaus sein könnte bei dem Zustand aber äußerst unsicher ist. gruss hein |
#8
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Zitat:
Die Bilge ist trocken, der Steven/Kiel auch. Ich habe noch mal ein paar Bilder gemacht und eine Zeichnung von dem, was ich mit 'Steven" gemeint habe. Ich habe nur diesen schmalen Schlitz auf dem Foto, um in das Innere zu gelangen. Welche Möglichkeit habe ich da, den Rost zu "klopfen"? Muss ich den ganzen Kiel aufschneiden? LG, Reinhard |
#9
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Moin Reinhard
wenn das jezt trocken ist dann ist,ist das schon mal gut.das ist ja sozusagen der geodätisch tiefste Punkt im Boot und es wird sich jeder Fatz Wasser der immer mal in einem Stahboot entsteht(Schwitzwasser,Leckwasser Stopfbuchse usw)hier her begeben und für den Gammel sorgen den du schon sehen kannst,wann das jezt durch ist lässt sich schwer sagen,es ist, weil schwer erreichbar für konservierende Arbeiten,eine nicht voll durchdachte Konstruktion die man früher bei anderen booten vorsorglich mit Beton vergossen hat da mit an schwer zugänglichen stellen kein Wasser stehen bleiben kann.Ich würde da jezt nicht weiter rumkratzen sondern das ganze an Land untersuchen.Der Bodenwrangendurchbruch für das Stervenrohr zeugt schon wie lieblos das seiner Zeit gemacht wurde,normalerweise werden die ecken so eines Durchbruchs mit einem Radius versehen und die Grate und Brennschlacken werden weggeputzt,ein Schiffbauer der mir solche Arbeit abliefert bekommt einen auf den Mors und ordentlich Abzug vom geforderten Preis.Kommt aber bei mir nicht vor weil ich es lieber gleich selber mache. gruss hein Geändert von hein mk (19.08.2018 um 09:00 Uhr)
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#10
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Tja, wer kann, der kann (selbermachen), aber Stahl ist für mich absolutes Neuland. Und einen "Gutachter" hatte ich schon hier (siehe oben).
Deshalb auch meine nächste Frage: Weiss jemand einen zuverlässigen Stahlbootsbauer im Umkreis Von Hörstel, möglichst mit 15-to Krahn, der so was nicht zum ersten mal macht? |
#11
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OK, vielleicht zu viel verlangt. Ich frage mal anders: Wie bzw. wo finde ich jemanden, der mein Problem zuverlässig lösen kann?
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#12
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Hallo aus Rheine,
ich denke in Haren/Ems kann dir geholfen werden. Musst aber wohl auf eigenem Kiel hinfahren. Ist eine Tagesreise. In der blauen Donau gibt es noch Werften für so etwas. Vielleicht mal vor Ort anrufen.
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Wat mutt dat mutt!!!
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#13
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Zitat:
Andersherum gefragt.Gibt es keine Schiffsreparaturbetriebe oder Werften in der Nähe?Hier in hamburg wüsste ich gleich eine ganze Reihe von Betrieben,unter anderem meine Liegeplatzwerft,die entsprechende Untersuchungen und reparaturarbeiten durchführen,in Duisburg bei der Meidericher-Schiffswerft wird auch kompetent repariert und untersucht. gruss hein |
#14
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Zitat:
Danke für den Hinweis. Harem ist kein Problem, wird mein Kiel hoffentlich noch durchhalten. Aber ich kann da niemanden erreichen. Hat jemand da vieleicht einen Kontakt? @Hein: Das scheint hier schwieriger zu sein, als ich angenommen haben. Ich bin da ein bisschen verwöhnt aus Holland, da hat man nahezu alle 10 km einen 20 to Kran... Duisburg oder Hamburg sind schon eine Hausnummer, da das Boot dann wahrscheinlich auch länger bleiben muss. Kranen kann ich hier notfalls auch mit einem Autokran, aber wo finde ich einen verlässlichen Fachmann? lg, Reinhard |
#15
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Hallo zusammen,
wir haben auf unsere Aquanaut (AK1150, BJ 1994) ein ähnliches Problem: Die Seitenwände und der Boden des "Steven" sind stark angerostet. Im Frühjahr nach dem Winterlager in Straßburg haben wir extra eine Dickenmessung machen lassen. Ergebnis war ein Minium von 3,5 mm. Ich vermute mal es waren mal 5 mm. Am Ende der jetzigen Saison werden wir in Sneek bei der Aquanaut Werft vorstellig um das Problem lösen zu lassen. Da man an die Stelle von innen sehr schlecht bis gar nicht ran kommt, bleibt meiner Meinung nach nur, den ganzen "Stevenkiel" abzutrennen und einen Neuen anzuschweißen. Da hoffen wir mal auf den Sachverstand der Werft. Und klar ist auch: Das wird nicht billig Hoffentlich muss nicht der ganze Holzinnenausbau der Achterkabine raus.
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Gruß Schmitti |
#16
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Was ein schlechter Schiffsbau
Kannten nur ausgebrannt und nicht gesäubert....
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. . Akki irgendwas ist ja immer...
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#17
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Das sieht, handwerklich gesehen, schon recht "schwach" aus. Möglicherweise wurde da im Nachhinein was verändert. Selbst dann muss es nicht so aussehen.
So oder so wird man das alles weitestgehend freilegen müssen, sonst gammelt es da im Verborgenen immer weiter.
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#18
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Zitat:
Gruß Totti
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#19
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Mit den "Fachmänner" in den Werften ist das hier im wohl Binnenland so eine Sache. Ich habe In den vergangenen Tagen im Umkreis von 100 Kilometern gesucht - bis jetzt erfolglos. Die "Experten" entpuppen sich bei näherem Hinsehen gern mal als Schreiner oder Autolakierer, alles nicht sehr vertrauenserweckend.
Frage: Wie bzw woran erkenne ich einen vertrauenswürdigen Fachmann (Und vor allem wo finde ich den)? M.e. müsse dieser wenigstens diverse Schweißscheine vorweisen können und diverse, prüfbare Refferenzen haben? Geändert von Talitha (23.08.2018 um 03:05 Uhr) |
#20
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@Schmitti:
Hat dir die Werft schon eine Größenordnung oder sonst etwas konkretes gesagt? |
#21
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Zitat:
nein natürlich nicht. Sie wollen sich erst den Schaden genau ansehen und dann entscheiden was gemacht werden muss. Evtl. gibt es auch eine Lösung ohne einen neuen Kiel anzuschweißen. Wir sind mitte Oktober dort, dann kann ich berichten
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Gruß Schmitti |
#22
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Zitat:
... und deshalb fahren wir mit dem Boot zur Werft die es gebaut hat. Die haben einen eigenen Stahlbau und können bestimmt schweißen An das Problem mit unserem "Steven" trauen sich manche garnicht ran. Zumindest eine Berliner Marina mit großer Werkstatt hat uns geraten das in der Werft beheben zulassen.
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Gruß Schmitti |
#23
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Vielleicht kannst du das Problem teilen: eine Werft suchen, die dein Boot rausnimmt und zulässt, dass ein firmenfremder daran arbeitet. Und einen Metallbaubetrieb suchen, der die eigentlichen Arbeiten erledigt. Hat ein Bekannter so gemacht, mache ich demnächst auch so.
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#24
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Zitat:
Mehr geht nicht...
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#25
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