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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Ich möchte gerne eine Situation zur Diskussion stellen, die dieses Jahr im Stadthafen Rostock entstand:
Ich lag mit meiner Vlet (Stahl-Motorboot, Tiefgang 1,2 m) als Einhand-Motorbootfahrer im Stadthafen von Rostock. Es windete mit ca. 5 - 6 Bft. Ich erhob mich nach meinem Abendessen aus der vorzüglichen Bordküche, zu dem ich auch einige Gläser Wein getrunken hatte, um mich dem leider notwendigen Abwasch zu widmen. Beim routinemäßigen Rundumblick sah ich, daß ca. 80 m direkt N-lich von meinem Liegeplatz ein Segelboot gekentert war. Zwei Menschen schwammen am Boot und versuchten offensichtlich vergeblich, das Boot wieder aufzurichten. Jahreszeit war Anfang September, Wassertemperatur ca. 16°C. Wie lange die Beiden bereits im Wasser waren, wußte ich nicht. Nach einigen Minuten, während derer ich die Situation einzuschätzen versuchte, griff ich zum Funkgerät und rief "Mayday Relais". Das MRCC-Bremen meldete sich prompt und ich schilderte die Situation. Nach einigen Rückfragen, die der genaueren Beschreibung der Situation und der Position dienten, wurde ich vom MRCC gefragt, ob ich denn nicht selber zur Hilfe eilen könne. Meine Antwort auf die Frage des MRCC war, daß ich mir das nicht zutrauen würde: Alleine auf dem Boot, viel Wind, einige Gläser Wein, Unsicherheit bezüglich des Tiefganges bzw. der Wassertiefe. Das MRCC griff dann offensichtlich zu anderen Mitteln: Es kam die Feuerwehr mit drei Zügen, die Wasserschutzpolizei, ein Krankenwagen sowie ein kleines Motorboot. Von dem Motorboot wurden zunächst die beiden schwimmenden Menschen geborgen und zum Krankenwagen gebracht. Danach wurde von einem weiteren kleinen Motorboot (bzw. natürlich immer von deren Besatzungen) das gekenterte Segelboot aufgerichtet (nicht einfach, da der Mast im Grund feststeckte) und in Sicherheit geschleppt. Die Wasserschutzpolizei lag noch eine geraume Zeit vor Ort und dann war alles wieder ruhig. Mein Frage ist nun: Hätte ich - unter den beschriebenen Bedingungen - nach der Anfrage des MRCC-Bremen mit meinem Boot zu den Havaristen fahren müssen, um diese zu retten? Oder war meine oben beschriebene Reaktion angemessen. Vielen Dank für Eure Stellungnahmen, edjm.
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#2
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Man soll nur helfen wenn man dies auch kann. Es hätte nichts gebracht wenn du dich zusätzlich gefährdist. Durch deinen Notruf hast du deinen Teil geleistet und alles richtig gemacht.
Lg Max Gesendet von meinem London mit Tapatalk
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#3
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Ich denke du hast alles richtig gemacht.
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![]() Gruß Frank |
#4
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Sehe ich genauso!
![]() Ich hätte allerdings kein Mayday Release abgesetzt, sondern die 112 gerufen.
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Gruß Karl-Heinz ![]() Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. ![]() Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#5
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Meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Genau dafür sind die Retter da, was nutzt es wenn Du es versucht hättest und selbst hättest gerettet werden müssen. Vorallem Hilfe zu rufen ist schon der 1. richtige Schritt, wer weiß wieviele das ganze gesehen haben OHNE Hilfe zu holen.
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#7
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Mit Alkohol im Blut aktiv retten? Wie soll das gehen? Als Nichtalkoholiker wäre ich nach 2 Gläsern "zu".
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#8
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Moin
hättest Du Garnichts gemacht, wäre das unter Umständen der Straftatbestand der "Unterlassenen Hilfeleistung". Das war hier aber nicht der Fall. Besonders wenn Eigengefährdung vorliegt, ist es auch zweifelhaft, ob eigenes Tätigwerden zielführend ist. Möglicherweise haben die Retter dann mehr zu tun. MRCC Bremen fragt grundsätzlich nach, da die Augenzeugen i.d.R. auch am schnellsten an der Einsatzstelle sein könnten. Die Funksprecher nehmen es unter den genannten Umständen aber auch nicht übel, wenn man selbst nicht helfen kann. Am Funk erscheinen sie manchmal unwirsch, das liegt aber daran, dass sie sofort anfangen, über Telefon die zuständige Rettungsleitstelle zu informieren. Das merkt der Funkteilnehmer natürlich nicht, führt aber oft zu Irritationen. Ich denke: Alles richtig gemacht! Gruß kapitaenwalli |
#9
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kann mich den meinungen nur anschließen.
es ist niemand verunglückt. ob es passiert wäre lässt sich nicht sagen. da de die lage den rettungskräften geschildert hast, die die sache ja 'nüchtern' betrachten kann man auch nicht von überreaktion sprechen. um es genau festzustellen könnteste ja mal bei der wasserwacht anfragen. vllt gibts ja noch nen kleinen belohnungswein von den geretteten. kev |
#10
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Hallo,
tlw. komische Antworten hier. "Meiner Meinung nach....., Ruf 112 ..?" Natürlich darf man mit "ein paar" Gläschen Wein nicht selbst rausfahren, versteht sich. Mayday relay war genau richtig. |
#11
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Nach einigen Minuten, während derer ich die Situation einzuschätzen versuchte, griff ich zum Funkgerät und rief "Mayday Relais".
Meine Antwort auf die Frage des MRCC war, daß ich mir das nicht zutrauen würde: Alleine auf dem Boot, viel Wind, einige Gläser Wein, Unsicherheit bezüglich des Tiefganges bzw. der Wassertiefe. Ich bin mit 5 Jahren sicher kein Boot Profi. Aber mit über 20 Jahren Erfahrung im OP Akutbereich. Würde ich behaupten, dass du richtig gehandelt hast. Ich weiß nicht was der deutsche Gesetzgeber sagt. Bei uns in Österreich sieht es gesetzlich so aus. Das wenn du die Rettungskette in Lauf setzt. Erste Hilfe leistest. Jeder kann nur das machen was er sich selbst zutraut. Keine Hilfe zu holen wäre Unterlassung und somit strafbar gewesen. Und Eigenschutz wird bei jeder "Blaulicht Organisation gelehrt. Natürlich für einen selbst ist diese Situation unangenehm. Da man sich vielleicht überlegt doch gehandelt zu haben. Aber du hast es den Profis überlassen. Und dich um die Leute gesorgt. Bravo Lg Elke ![]()
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#12
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m.M. nach genau das richtige gemacht, wurde ja auch schon mehrfach gesagt
![]() Wenn akute Lebensnot auszumachen gewesen wäre, hätte ich sicher etwas emotionaler reagiert. Ob ich in einer ähnlichen Lage dann selbst, schnell, besser reagieren hätte können ......... ![]() Wenn andere Skipper in der Nähe sind lässt sich manchmal zu zweit, oder dritt noch etwas bewirken.
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Gruß 45meilen ![]() In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative ![]()
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#13
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![]() Zitat:
Wenn Dein Alkoholkonsum und/oder Deine Erfahrung eine Hilfeleistung bei Winstaerke 5 – 6 nicht zugelassen hat, ist die Beurteilung Deiner Entscheidung doch klar? Wenn Du lediglich eine Entschuldigung suchst, bei dem Wetter keine Hilfeleistung geben zu muessen, ist es doch auch klar? Was wirklich zutrifft, kannst doch nur Du selbst beurteilen.
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#14
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Alles richtig gemacht. Eigensicherung ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die getroffen werden müssen.
Was nützt ein "Held", der dann auch noch gerettet werden muss?
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Gruss Andre Kluge Menschen reagieren auf Kritik gelassen, dumme Menschen trotzig. |
#15
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Ich möchte mich dem Trend der Antworten anschließen - mit einer Randnotiz:
Welche Möglichkeiten bestehen beim Boot von edjm, Menschen aus dem Wasser zu bergen? Schaft es jemand mit einer evtl. Unterkühlung nur mit Hilfe einer Person an Bord? Im vorliegenden Fall wäre auch ein stocknüchterner Skipper allein mit Bedienung des Bootes UND gleichzeitig Rettung schnell an seine Grenzen gestoßen.
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Gruß Ewald
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#16
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![]() Zitat:
Du hast alles richtig gemacht, auch mit Mayday Release. Gruß Andreas
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Ja,ich führe Selbstgespräche. Es gibt einfach Momente da brauche ich den Rat eines Experten. ![]() Gruß Andreas |
#17
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Mayday Relay (nennen sie das MayDay Release?) ist nach meiner meinung ein richtiges handeln.
Kenne die Situation zur Ort nicht, aber "im Hafen" hatte 112 ein gutes Alternativ gewesen
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg |
#18
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@ sbfsee
Was ist an der Antwort komisch? ![]() Bei Unfällen im Hafen ist die Feuerwehr in der Regel schneller vor Ort als ein Seenotkreuzer. Deswegen wurde sie in diesem Fall ja auch von der MRCC alarmiert.
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Gruß Karl-Heinz ![]() Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. ![]() Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#19
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Ich denke auch das war richtig gehandelt, wobei mich das Mayday Relay irritiert, denn Du hast ja keinen Notruf weitergeleitet, sondern auf die Not eines anderen aufmerksam gemacht, ich denke dazu ist "Pan-Pan" da, oder? Weia, weia, mein LRC ist schon etwas her :-}
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Gruß Matthias Ich will auch eine Signatur! |
#20
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Komme gerade heute Abend von der SRC Prüfung. Hätte ich deine geschilderte Situation als Aufgabe bekommen: MAYDAY RELAY
Du hast alles richtig gemacht. Klasse, dass Du überhaupt deinen Ausguck gemacht und die Situation bemerkt hast.
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#21
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![]() Zitat:
Alles richtig gemacht. Du kannst deinen Alkoholpegel in dem Moment nicht einschätzen und überschätzt dich leicht. Man bringt sich als Helfer niemals selbst in Gefahr, war ja nicht grad glatte See in dem Moment. ![]()
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Gruß
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#22
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Richtig reagiert, keine Frage.
..... und zur Frage Mayday oder Mayday relay: Mayday relay wird nur gegeben, um einen empfangenen Notruf weiter zu geben. Mayday kann natürlich auch gegeben werden, wenn sich ein anderes Boot in lebensbedrohlicher Gefahr befindet. Dann muss der Inhalt des Funkspruches eben entsprechend angepasst werden. ..... wobei es jedoch völlig egal sein wird, welche Art von Funkspruch hier abgesetzt wird. Da kommt es nur auf den Erfolg an und niemand wird hier wegen Spitzfindigkeiten rumeiern.
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_____________ Gruss Carsten
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#23
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Natürlich "Mayday Relay"...... es ist ja ein bemerkter Notfall eines Dritten, den Du weiterleitest, und nicht der eigene.
Alles nach Bilderbuch gemacht, Daumen hoch... Gruß Thomas
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Wer nicht ständig besser wird, hört auf gut zu sein. |
#24
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Niemals release....!
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Wer nicht ständig besser wird, hört auf gut zu sein. |
#25
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![]() Zitat:
Relay darf nicht nur genutz werden um ein notruf weiter zu leiten, auch um ein notruf eines anderen schiffes zu machen. Ist gut zu horen auf den Tonband aufnahmen von den Ramp mit den Herald of Free Enterprise. Dort sah ein Schlepper was passierte, und machte direkt ein MayDay Relay.
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Rob Der Fliegenden Holländer Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf dem Rhein zur Berg
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