Verweichlicht die Welt ?

[Ostsee2015]

So, jetzt hatte ich Zeit, die letzten Nachrichten zu lesen ...

Zitat von jaha

@ Ostsee, ich lasse mich gerne eines besseren belehren, kein Problem [...] Nach wie vor bin ich der Meinung, dass Methylphenidat nicht wesensverändernd ist, wenn Tante T aber das Gegenteil belegen mag, wäre ich sehr dankbar

Du wirst lachen, wir haben das heute beim Frühstück diskutiert und hatten schon Schwierigkeiten damit, was denn "wesensverändernd" bedeutet. Und dann ob das überhaupt schlecht ist. Oder ob das nicht sogar gewünscht ist. Insofern bin ich auf einmal auch gar nicht mehr so erpicht darauf, das "wesensverändernd" zu widerlegen ...

Zitat von aunt t

Nu der einzigste aber entscheidene Unterschied zwischen Mpd und Koks:
Während Mdp alle Dopaminteilchen im synaptischem spalt am abtransport hemmt, sorgt Kokain gezielt dagfür, das nur die Dopaminteilchen mit der weißen Nase im Spalt zurücbleiben. (Für die erklärung würd mich nen Neurobiologe hauen, die stimmt allerdings, wenn auch stark vereinfacht.)

Was interessiert mich der Neurobiologe, für mich ist das verständlich und hilfreich, deshalb danke. Und bringt mich wieder zu der US-Untersuchung: es hat m.E. keinen Sinn, Tiere und Menschen ohne AD(H)S dafür herzunehmen. Ganz einfach weil MPD bei ihnen anders wirkt als beim Betroffenen.

Was wohl "Üblich" ist, ist Methylphenidatt zur Leistungsteigerung vor Uniarbeiten/ Prüfungen zu nehmen. Allerdings auh sauber mit Dünnpfiff auf Beton geschi..... Mehere Studien haben mittlerweile belegt, das es keinen unterschied in der Leistung zwischen ner probantengruppe mit Mpd und einer mit placebos gab

Bei nicht-Betroffenen wohlgemerkt. Spannend, nicht wahr? Was das Verhältnis Herstellkosten zu (Apo)Thekenpreis angeht, das ist bei vielem so und nicht per se schlecht, denke ich.

[Sayang]

Zitat von Ostsee2015

...
Was diese von Sayang genannten Ergebnisse angeht - dümmer geht's nicht, oder? Tieren oder Menschen, die nicht an der Krankheit leiden, ein Medikament dagegen zu geben - wie sollen die denn bewerten, wie es beim Betroffenen wirkt? Das ist als würde ich die Anti-Baby-Pille meiner Freundin nehmen und wenn sie dann schwanger ist, sagen "die Pille taugt überhaupt nichts, wirkt genauso als hätte ich Smarties geschluckt".

Für die oberflächliche Betrachtung eines Laien vielleicht.

In der Phytopathologie und Entomologie, Gebiete in denen ich mehr zuhause bin, ist die Unterscheidung von Wirkmechanismen von entscheidender Bedeutung. Ein Wirkstoff kann verschiede Wirkungen zeigen, unterschiedliche Wirkstoffe die gleiche Wirkung, ohne den gleichen Mechanismus zu haben.

Ich bin sicher, dass es in der Humanmedizin auch so ist.

Im diskutierten Fall lassen sich damit Scluesse auf Wechselwirkungen, Ersatzwirkstoffe, Suchtpotential, unerwünschte Wirkungen und anderes zeihen, die dann gezielt untersucht werden können.

Es wäre nicht nur dumm, sondern verantwortungslos, darauf zu verzichten.

[Ostsee2015]

Auf diesem Niveau möchte ich wiederum nicht diskutieren.

[Sayang]

Zitat von Ostsee2015

Auf diesem Niveau möchte ich wiederum nicht diskutieren.

Du hast recht, ich hätte es einfacher ausdrücken sollen.

[aunt t]

Zitat von Sayang

........In der Phytopathologie und Entomologie, Gebiete in denen ich mehr zuhause bin, ist die Unterscheidung von Wirkmechanismen von entscheidender Bedeutung. Ein Wirkstoff kann verschiede Wirkungen zeigen, unterschiedliche Wirkstoffe die gleiche Wirkung, ohne den gleichen Mechanismus zu haben.........

...Ich bin sicher, dass es in der Humanmedizin auch so ist......

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Moinsen
Ja sicher gibts das auch in "Human". Bestes und schreckliches Beispiel ist Contergan.( Für die jüngeren: Contergan war ein Beruhigungs und Schlafmittel, das für schwangere Empholen war wg Nebenwirkungsarm. Teilweise jedoch extrem Fötusschädigend, die Menschen kamen mit extrem verkrüppelten Gliedmassen auf die Welt)
Thalidomid, der wirkstoff von Contergan kommt,- ähnlich wie Milchsäure, rechts und linklsdrehend vor(chirale substanzen), der Rechtsdrehende ist ein gut wirkendes Schlafmittel mit kaum Nebenwirkung, der linksdrehende war extrem Fötusschädigend.( Ich hoffe, die Drehrichtungsangaben sind richtig)
Und allein ein Blick ins "Schmerzmittelregal" reicht um zu sehen, wie verschiedenste Wirkstoffe auf unterschiedloiche Arten ins "Schmerzgeschen" engreifen, bei (erhoffter) gleicher/ähnlicher Wirkung.

Das Suchtpotenzial von Ritalin zu bewerten,ist nicht ganz einfach. Klar ist, das sich unter ADHS "erkrankten" und mit Methylphendidat behandelten Menschen eine extrem auffällige hohe Anzahl von Personen gibt, die Kommorbitäten ( heißt, es gibt ausser der Primär nopch weitere Diagnosen) mit Suchterkrankungen zeigen ( Da nicht "mein" Gebiet, hab ich die % nicht im Kopf), sowohl Stofflich wie nichtstofflich.
Allerdings zeigen Menschen mit ADHS aufgrunf ihrer (generellen) Persönlichkeitsstruktur sowieso eher eine erhöhte Risikobereitschaft und Neugierde (a bisserl platt ist das schon so formuliert) und stehen damit auf der risikoliste "Suchterkrankung" sowieso schon weit oben. Insofern:
Was davon ist das Methylphenidat, was die Persönlichkeitsstruktur?

[helmle]

Hi,

Ich bin absoluter Leihe bei medizinischen Themen.
Folgernder Bericht kam neulich im TV und hier zum nachdenken..

http://www.meinungsverbrechen.de/ges...t-es-garnicht/
Gruß
Richi

[aunt t]

Moin Richi
Das stimmt so nicht.
Also . Eisenberg hat dafür gesorgt, das ADHS ins DSM (Diagnostik and Sttistk Manuall of Mental disorders) als eigene Erkrankung aufgenommen wurde. Auch hat Eisenberg diagnostische Kriterien für ADHS (mit)entwickelt.
Erste schriftliche Berichte über Symthomatiken die als ADHS gelten können, gibt es aus dem 11/12 Jahrhundert. War glaub ich sogar wer aus dem "deutschsprachigem" Raum)
Eisenberg hat in späteren Jahren, und ja auch auf seinem Totenbett, nicht dem Vorhandensein von ADHS widersprochen, sondern wollte ADHS den Krankheitsstatus nehmen. - Wie ich finde aus gutem Grund.
Ansonsten nhat der Artikel natürlich teilweise,- seit der Veröffentlichung vom DSM V größtenteils ,-recht. Aber frag zb mal jemanden, der an einer Erkrankung aus dem depressiven Formenkreis leidet, ob sein "Krankheitsgefühl" durch ne bessere Akzeptanz seiner Erkrankung beeinflußt wird.