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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Hallo zusammen
lese hier schon länger still mit, und habe mir nun ein Kajütboot aus den 70ern gekauft (Argo 25, in England Eastwood 24 genannt). Das Boot steht seit mehreren Jahren trocken an Land. Ich hab am Rumpf unterhalb der Wasserlinie flächige Stressrisse im Gelcoat entdeckt, die ich sanieren wollte (von innen ist an den diesen Stellen ein Teil des Ausbaus befestigt). Also erstmal die Fläche angeschliffen, bis die Risse verschwinden. Nur war ich da leider schon im Laminat, und je tiefer ich kam, umso mehr Blasen tauchten plötzlich auf (siehe erstes Bild). Einzelne Blasen fangen offenbar am Ende der Gelcoat-Schicht an, die meisten aber erst im Laminat selbst. Um zu wissen, woran ich bin, hab ich an einer anderen, intakt aussehenden Stelle mit Flex + Schleifteller so weit geschliffen, bis die Blasen verschwinden. Das war bei ca. 5mm Tiefe (zweites Bild mittig links), das Laminat hat hier ca. 8mm Gesamtstärke. Hab ich hier einen kapitalen Osmoseschaden, oder sind das Fertigungsfehler? Meine erste Idee war eigentlich, das kaputte Laminat mit nem Gelplane abzuziehen, und dann Gelege aufzulaminieren. Wenn ich dafür 5mm von 8mm wegnehmen müsste, kann ich aber vermutlich auch gleich nen Container bestellen... |
#2
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Moin,
nach Osmose schaut es mir nicht aus, wenn du zuvo nach Außen keine Blasen hattest aus der eine klebrige Flüssigkeit rausgekommen ist. Da scheint Luft im Gebinde bei der Hestellung drin gewesen zu sein. Die Risse sind schon arg heftig. Also runter schleifen und mehrere Lagen neu aufbauen, damit es wieder stabil wird. Zum Entsorgen deutlich zu früh ![]()
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LG Mirko |
#3
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Glasfasergewebe sehe ich nicht, also ist es gespritztes GFK (Faserschnipsel).
Da gab es häufig schlecht verdichtetes Laminat. Man wählte daher direkt oft etwas "überdimensionierte" Schichtstärken. Aus diesem Grund waren diese Boote zwar meist etwas billiger, aber stets ein gutes Stück schwerer, als aus Gewebelagen aufgebaute Boote. ![]() Ich (persönlich) würde mit dünnem Harz und Härter (Polyester, kein Epoxi), die Stellen erst versiegeln und dann die von dir so tief ausgeschliffene Stelle mit Glasfasergelege (Köper), in der letzten Lage mit Abreißgewebe, wieder akkurat auffüllen und anschließend den Abschluß mit Topcoat einigermaßen farblich angleichen. Ein untrügliches Zeichen für Osmose wäre übrigens dieser säuerliche Geruch, den du gerade bei frisch aufgeschliffenen Blasen riechen müsstest. Die Risse an Stelle der Einbauten, sind ebenfalls verständlich, wenn das Boot durch häufigen Seegang oder hoher Motorisierung in der Struktur stark belastet wurde. Ich würde solche Risse nur "anschäften", also im V-Winkel aufschleifen (Dremel) und spachteln. Wie man sieht, setzen die sich im eigentlichen Laminat auch gar nicht fort. Der Ursprungsgelcoat hat nicht die gleichen Elastizitätswerte wie das Laminat und an den Stellen, wo die Einbauten sind, kann sich die Belastung nicht auf einer großen Fläche verteilen. Denn das Laminat kann durch die inneren Einbauten nicht "flächig" nachgeben, folglich wird das Laminat an den Stellen stärker ver- formt. Das ein wenig sprödere Gelcoat kann nach einigen Jahren den Belast- ungen, (mech./chemisch durch UV / Anschleifen / Bewuchsschutz/ Alterung), eben nicht mehr standhalten und bildet dann genau diese Brüche aus. Oft findet man, (wenn man genau genug guckt), an diesen Stellen aber auch schon in den ersten Jahren feine Mikrorisse...
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gregor ![]() Geändert von Dicke Lippe (06.06.2019 um 09:21 Uhr)
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#4
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Vielen Dank für eure Einschätzung, hilft mir sehr weiter! Mir war nicht bewusst, dass GFK auch mit derart vielen Einschlüssen hergestellt wurde. Sah jedenfalls erstmal übel aus.
Die Stressrisse (Bild 1) waren übrigens so flächig und verzweigt, dass nur noch Schleifen Sinn gemacht hat. Man kann das Muster in der unteren Bildhälfte noch schwach erkennen. Am Kiel seitlich habe ich nun einen längeren (>1m) feinen Längsriss teilweise aufgedremelt, leider geht dieser offenbar bis tief ins GFK. Da bleibt mir vermutlich nur auf voller Länge des Risses anschäften und dann neu auflaminieren. @gregor Habe noch eine Frage zu deinem Vorschlag. Warum explizit Polyester? Wegen der höheren Flexibilität? Geändert von zu-tal (10.06.2019 um 22:38 Uhr) Grund: Tippfehler |
#5
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Ich persönlich repariere Polyester immert auch mit Polyester. Warum auch nicht? Ist ohnehin billiger ...
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gregor ![]() |
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