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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Hallo Community,
eine Frage zu den Segelyachten komplett aus Stahl: Gibt es Gründe, warum die Cockpit-Lenzrohre nicht aus einem eingeschweißten Stahlrohr sein sollten? Ich habe diese selbst mal an einer Sneekermeer erneuert und war mit dem Ergebnis zufrieden... Die Originalrohre waren über Kreuz und gebogen und nach ca. 40 Jahren durchgerostet. Zum Glück im Winterlager gemerkt, also mal auf Verdacht mit dem Hammer innen auf die Biegung gehauen und ein Loch gehabt. Ich habe dann die alten Löcher aufgefeilt, neue Rohre durchgesteckt und innen wie außen verschweißt. Weil sie nicht über Kreuz waren, hatte ich bei Schräglage eine Pütz Wasser in der Plicht, aber da auf den entsprechenden Kursen öfters mal was von oben kam, hat mich das nicht gestört. Dafür konnte ich die Rohre mit abgewinkeltem Pinsel innen streichen. Jetzt habe ich ein größeres Boot (knapp 12m) und das Cockpit lenzt über Gummischläuche und Seeventile. Das funktioniert, aber gefällt mir nicht so gut. Bei einem Ozeanriesen muss das bestimmt ein Schlauch sein, weil das Schiff sich elastisch verwinden kann und nicht total steif ist, aber gilt das auch für ein 12m-Boot? |
#2
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Bei meinem GfK-Segler sind die Lenzrohre direkt im Cockpitboden einlaminiert, und da sie sogar mit ausreichendem Querschnitt versehen sind, wird das Cockpit auch noch schnell leer. Ich sehe nicht, warum das bei einem Stahlrumpf anders sein soll, zumindest kann kein Schlauch porös werden oder Seeventil versagen.
Kleine Anekdote dazu: Ein Freund von mir hatte auf der Ostsee starken Wassereinbruch im Schiff, seine Frau übernahm also das Ruder und hielt mit voller Fahrt auf das Ufer zu während er mit einem Eimer das Wasser aus der Kajüte durch den Niedergang ins Cockpit lenzte. So erreichten sie mit Mühe und Not den Strand und setzten das Boot auf. Mit einem Trecker wurde es dann aufs Trockene gezogen, wo wir dann feststellten, dass ein Lenzschlauch abgerutscht war (Schelle vergammelt) und er die ganze Zeit ins Schiff gelenzt hatte, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473
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#3
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Moin
Normal werden Lenzrohre bei Stahlbooten schon in mindestens Rumpfmaterialstärke, schlicht weg und ohne Absperrorgane, eingeschweißt. Lage der Rohre Platzangebot und die Höhe der Cockpitwanne sind dann entscheidend ob da was über kreuz geführt werden sollte oder die Rohre wie bei meinem Boot gerade nach unten geführt werden. Muss man sich also alle Bedingungen genau ansehen. Viele Selbstreparierer scheuen allerdings die Schweißarbeiten und da kommen dann solche Schlauchlösungen zustande, wo bei wenn das alles richtig gemacht wird, z.B. mit Abgasgummischlauch, rostfreien Schlauchschellen, Bronze- oder Edelstahlborddurchlässen usw., dann sind auch die Kugelhähne oder Ventile am Borddurchlass überflüssig. Gruß Hein
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#4
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Hein,
ich lese Deine sachlich fundierten Beiträge immer sehr gerne. Aber bei einem Borddurchlass mit Schlauch auf ein Ventil zu verzichten, halte ich für fahrlässig. Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, in Versicherungspolicen reinzuschauen, bin mir aber sicher, was da rauskommen würde...
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Gruss, Dirk "Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen." (Heiner Geissler, 1930 - 2017) |
#5
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![]() Zitat:
Ich schrieb aber etwas von Abgasgummischlauch, das Hauptargument für Absperrorgane ist, wenn es um Segler geht, ja die Problematik, dass bei denen die Lenzer immer durch oder ganz in der Nähe der Motorunterbringung verlaufen. Ich halte Abgasgummischläuche für so feuerwiderstehend, dass wenn die wegschmoren das Boot ohnehin nicht zu retten ist. Und wenn wir mal gaaanz ehrlich sind, ist es so, dass bei gaanz vielen Booten die Absperrarmaturen der Borddurchbrüche so stiefmütterlich behandelt werden, dass sie im Ernstfall oft gar nicht zu betätigen sind. Aber die Ansichten von Versicherern und Klassifizierungsgesellschaften können da durchaus abweichend sein, stimmt schon. Gruß Hein |
#6
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Moin
Ich habe bei Bau meines Stahlsegelbootes die Position der Lenzrohre, abweichend von der Konstruktionszeichnung, an das achtere Ende der Cockpitwanne statt an das vordere Ende gesetzt, weil mir der platzverbrauch seitlich der Maschine nicht schmeckte. Das hat ab und an zur Folge, dass bei voll voraus, je nach Anzahl der Personen im Cockpit einige Spritzer der Heckwelle "zu Besuch" kommen. da aber meine Grätig etwas höher liegt stört das nicht und als Offensegler(ohne Steuerhaus) muss man ohnehin ab und an mal in die Gummiletten. Bei den älteren Luffe 37 war das, bei hartem Amwindsegeln normal, dass die See zu Besuch kam. Gruß Hein |
#7
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Thomas "Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie ihren Standpunkt". (Albert Einstein)
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#8
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![]() Zitat:
Ganz einfach gesagt: Hast recht ! ![]()
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#9
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Kenne eigentlich beides.
Durchgehende Stahlrohr und Schläuche ( dann allerdings mit Absperrhahn ) Allerdings wurde mir beigebracht, dass die immer über Kreuz durch die Bilge gehen, damit die bei Schräglage beim Segeln Dir nicht die Cockpitplicht fluten ![]() Vorziehen würde ich immer ( wie von Hein schon geschrieben ) durchgehende Rohre in Rumpfmaterialstärke, eher vllt sogar aus etwas höher fertigem Material als der Rumpf ![]()
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Gruß 45meilen ![]() In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative ![]() |
#10
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![]() Zitat:
Jo,habe ich bei meinem Boot auch so gemacht. Anderthalb Zoll (schwere Reihe) verzinktes Gewinderohr, innen liegende Rumpfaufdoppelungen mit ca dreifachem Rohrdurchmesser am Bodengang. Da rostet eher das Boot drum rum weg. Aber unterschätzen soll man das korrosionsfördernde Klima in den Lenzrohren nicht, immer schön nachkonservieren wenn das Unterwasserschiff gepönt wird. Gruß Hein Gruß Hein |
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