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Pinnenpilot f. kleinen Kreuzer
Hallo Experten,
ich möchte hier noch einmal das Thema Autopilot aufnehmen. Ich plane, meiner "marsvin" zur Saison einen Pinnenpiloten zu spendieren, bei LÜA 5,59 und knapp einer Tonne Verdrängung sollten nach Herstellerangaben die jeweils kleinsten Piloten ausreichen. Jetzt hat mir aber jemand empfohlen, lieber einen größeren, also Raymarine ST2000+ oder Simrad TP 30 zu nehmen, da das schnellere Ruderlegen der größern Anlagen eher mit dem lebendigen Kursverhalten eines kleinen Kreuzers fertig wird. meine Fragen dazu: 1. Wer hat Erfahrungen mit welchen Autopiloten auf kleinen Kreuzern bis ca. 6,5m LÜA? 2. Welche Erfahrungen bestehen bezüglich der Zuverlässigkeit der Geräte von Raymarine (Autohelm) und Simrad (Navico). Welche sind enpfehlenswert? 3: Wer kann Bezugsquellen enpfehlen? (Schwenkner scheint mir recht günstig zu sein) Ich hoffe auf viele Antworten und eine lebhafte Diskussion, Handbeit Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#2
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nicht die Zeit ist entscheidend, sondern die Schubkraft und da reicht bei 6,5 M der jeweils kleinste. Den TP 10 haut Compass momentan für 299,- raus, günstiger wirst Du ihn nirgends kriegen. Raymarine hat qualitativ stark nachgelassen, wenn Du in den Fachgeschäften fachsimpelst, empfiehlt dir Raymarine niemand mehr.
Ansonsten - immer eine Empfehlung wert - Pieper in Gladbeck, anrufen, die versenden auch und sind immer etwa 10 - 15 EURO günstiger als der billigste Versender. www.pieper-freizeit.de Onlineauftritt wenig Aussagefähig, aber immerhin ne Telefonnummer. Z.B. Simrad TP 20 bei Pieper unverhandelt 485, im Versand min. 499. Du kannst auch für 50 EURO meinen alten TP 1000 ( der noch ohne Display ) haben, dafür erhältst Du bei Eising für 180 EURO ne neue Platine, dann bist Du bei 230. Mechanik etc. sind tipptopp, nur die Platine halt nicht. Der TP 1000 ist für uns zu klein. Wie wärs ?
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beste Grüße Stefan |
#3
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Hallo marsvin,
was Dein Bekannter gesagt hat, kann ich auch bestätigen: Gerade auf einem kleinen Schiff ist weniger die Schubkraft die Grenze des Piloten, als vielmehr die Schnelligkeit. Während der menschliche Rudergänger beim Steuern "mal kurz" für eine Sekunde die Pinne um 30° einschlägt, benötigt der Pilot dafür mehrere Sekunden. Da der (neue!) Autohelm, wenn ich mich richtig erinnere, doppelt so schnell ist wie der Autohelm 1000, ist dies durchaus ein Argument, den an sich überdimensionierten Autohelm 2000 zu kaufen. Um die Schelligkeit der Anlage zu erhöhen, bestände aber auch die Möglichkeit, den Angriffspunkt auf der Pinne weiter in Richtung Ruderschaft zu setzten, dann wird der Pilot zwar schwächer, dafür aber entsprechend schneller. Gruß Seamaster |
#4
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Seid's mer net bös, in meiner Anleitung steht was von Kompensation und Dämpfungseinstellung um die Tätigkeit des immerhin bis zu 6A "fressenden" Pinnenpiloten zu minimieren.
Der eiserne Heinrich steuert eh nicht wie ein Mensch! Ich weiß nicht ob einer von euch mal über ein Kabel gefahren ist und es ihn fast über Bord gehebelt hat, weil der Kompass dachte Norden sei nun im Süden. Unter segeln is das Dingens eh präziser im Geradeaus als der Mensch - es kann halt keine Böen ablesen - auch nicht mit Windfahne. Was wichtig ist, ist dass der Pilot - egal von wem - ein ordentliche Schnittstelle hat und somit mit anderen Instrumenten kooperieren und komunizieren kann. Ist nicht verkehrt, lieber eine Ecke Dicker und beim nächsten Schiff mitnehmen. Aber wenn man die kleinen sooo günstig kriegt dann eher den kleinen kaufen.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#5
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Ach so, und noch was - ein Schiffchen von 6m ist eh schon nervös zu steuern, das Wilde hin und her macht es nur langsamer. Immer schön ruhig geradeaus ist die Devise beim segeln.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#6
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Mal kurz aus der Praxis,
hatte auf 5,70 m Schiff einen Autopiloten von Autohelm(?) Marke uralt, ich glaube Typ 600 oder sowas, jedenfalls gekauft vor 16-17 Jahren. Das Ding hat obendrauf so eine Kompaßrose, an der der Kurs eingestellt wurde und noch einen Schalter für "ruhig" und "rauh". Gefahren bin ich damit bis ca. 5-6 Bft. und entsprechender Welle. Darunter war es nie ein Problem, unter Motor sowie so nicht. Da musste man schon hingucken, ob er überhaupt was machte, und dann immer nur sehr kleine Ausschläge. Der Autopilot wurde dann auf 7,40 m übernommen und tat da für 12 Jahre seinen Dienst ohne Probleme, ohne Reparaturen usw. Außerhalb vom Hafen haben wir, seit wir den Autopiloten hatten, eigentlich nicht mehr manuell gesteuert. Nur bei Wind oberhalb der erwähnten Bft. wurde zeitweise von Hand gesteuert, da im Hintern doch mehr Gefühl ist, wenn die nächste Welle das Boot vom Kurs abbrigen wollte. Aber selbst bei mehr Welle - und nur die bringt ein Boot heftig vom Kurs ab - hat der kleine Autopilot keine generellen Probleme, er ist halt etwas aktivierer. Eins ist sicher, das Boot muß so getrimmt werden, dass ein "vernünftiges" Steuerverhalten herrscht. Will sagen Pinne am Bauch um die Luvgierigkeit auszugleichen mag kein Autopilot. PS: Unser "Piepsi" (Spitzname, weil er beim Ansprechen immer Piieps, Piies machte) existiert immer noch reparturfrei. Gruß tboat Nachtrag: Gefahren wurde eigentlich immer in Stellung "rauh", dann ist er nicht so aktiv und wartet erst mal ab, ob der Kahn nicht von alleine auf Kurs zurückkommt. |
#7
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Zitat:
Mit der Schnelligkeit des Piloten meine ich z.B. folgende Situation: Welle schräg von hinten. Bei jeder durchlaufenden Welle zieht der menschliche Steuermann um etwa 30° an der Pinne. Der Autopilot ist u.U. so langsam, dass er bei diesem Winkel erst angekomen ist, wenn die Welle schon unter ihm hindurchgelaufen ist und eigentlich die Pinne schon wieder in die Ausgangsstellung gebracht haben sollte. Genau dies ist die Situation, wenn der Pilot bei mehr Wind an seine Grenzen stößt -- eben weil er nicht schnell genug ist. Gruß Seamaster |
#8
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#9
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Also mein "Gustav" lernt, fragt mich nicht wie aber er kann es.
Anfangs versucht er, das Rollen des Bootes auszugleichen. Ein "Zickzack" Kurs endsteht. Dieses wird aber im Laufe der Zeit immer geringer bis der Autopilot fast ruhig ist. Ich würde immer leicht gegensteuern, er hat's kapiert, das es nicht nötig ist. Keiner steuert solange so gleichmäßig wie ein auch noch so langsamer Autopilot. Ich mag die Dinger |
#10
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Zitat:
Seamaster |
#11
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Zitat:
Ansonsten bin ich voll zufrieden mit meinem AP, ein Raytheon ST1000+ mit nmea Schnittstelle. Sehr wichtig finde ich allerdings wie laut der AP beim Betrieb ist, es kann sehr nerven wen der Motor alle paar Sekunden zu laute Geräusche von sich gibt. Grüße Jan |
#12
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Stimmt Jan,
wobei wenn er läuft, bin ich eh beim Bier auf dem Vordeck und beim Kochen unter Deck Wenn ich den Piloten anhab, segel ich keine Regatta, habe also Zeit. Und wenn's zu laut surrt, stelle ich die Musik lauter |
#13
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Klar, wenn man den Piloten nicht überfordert, dann bewegt er sich auch bei mir kaum (einfach genial!) und es ist egal, wie schnell er ist. Entscheidend für mich ich aber zu fragen, was die Ursache ist, wenn der Pilot bei anwachsendem Wind/Wellen an seine Grenzen kommt. Und dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass es (insbesondere bei einem kleinen Boot) nicht die mangelnde Schubkraft, sondern die Geschwindigkeit ist.
Seamaster |
#14
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Die Grenze erlebe ich bei Starkwind. Ganz einfach, der Weg reicht nicht mehr. Bei starker Kränkung kommt das Ruderblatt zu weit aus dem Wasser und ich muß mehr Ruderlage geben. Dafür reicht der Pilot einfach nicht. Abhilfe halt nur durch reffen oder komplette Kursänderung.
Zweite Grenze: Starker achterlicher Seegang. Bei Yugo und 2-3m Welle schiebt mir die See das Heck hin und her, das der "Gustav" das auch nicht mehr packt. Aber in beiden Situationen habe ich eine Hand an der Pinne und gönne dem Piloten eine Pause. Wenn ich dann allein bin, auf's Vorschiff muß, ändere ich vorher den Kurs, das der Autopilot klar kommt. |
#15
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Zum achterlichen Wind/Welle noch:
In dieser Situation richte ich das Schiff ja auch der Welle aus, nicht dem gewollten Kurs. Das kann der Autopilot ja auch nicht wissen. Da die hohen Wellen grundsätzlich nicht aus der selben Richtung kommen, ist jede manuelle Korrektur anders. Der Pilot will das Schiff immer zum Kurs zurückbringen was bei manch Seegang falsch ist, da die Welle abgeritten werden muß. |
#16
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Jow, mein Eindruck ist voll bestätigt. Bei achterlichen Winden mit hoher Welle ist manch "manueller" Steuermann überfordert. Der Heinrich kann eben nur nach Kompass, wenn der sich schnell bewegt, bewegt sich auch mein Heinrich (Autohelm 2000) schneller.
Aber das Ding bleibt insgesamt ruhiger als ich selbst - wo ich schon hundertmal mit der Pinne gezappelt hätte wartet er in Ruhe und kommt mit minimalen Korrekturen wieder auf Kurs. Das man das nicht im engen Tonnenfahrwasser macht ist wohl klar - da gehört eh der Mann an die Pinne - wobei meine Frau viel ruhiger steuert (fast wie der Heinrich). Ich bin fest überzeugt, dass wir viel zu viel an der Pinne zerren. und wenn die Krängung so stark ist, dass man die Pinne am Bauch hält, dann sollte man eh reffen - es wird nur schräg aber nicht schnell.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller) |
#17
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Du solltest den Raymarine ST 1000+ erwerben,das ist ein zuverlässiger Autopilot (Bis auf die Steckverbindung,die sollte man mit einer fetten zweipoligen -Din Verbindung ersetzen)
Interessant ist dieser Pilot auch deshalb,weil sich einige der von den Vorrednern genannten Parametern verändern lassen- und im Gegensatz zu den älteren Piloten hat er PowerMosfets (IRFZ) anstelle einer bipolaren Endstufe -die haben sich als deutlich robuster erwiesen.Die Platine ist übrigens identisch mit der des ST2000+ Nicht zuletzt erscheint mir die Bedienung einfacher und logischer als die der Navico Geräte. Auch wenn hier im forum die ET Preise von Raymarine häufiger "im Gespräch " sieht es bei Navico/Chorus erheblich düsterer aus.(zuletzt erlebt mit der 400er Instrumenten Reihe.Da es die Firma bereits jahrelang nicht mehr gibt,scheint es sich bei den Compass Angeboten um riesige Restpostenverkäufe zu handeln.Fragt dort mal nach einem Echolotgeber bzw. der aktiven Windeinheit für das C400AD oder nur nach einem Pinnenpin und Ihr wißt sofort,was ich meine.Das Produktionsdatum aktuell verkaufter Navico Geräte ist z.T.98 und älter......Wer weiß,was nach den zwei Jahren ist. Ich lasse mich aber gerne belehren,wenn jemand mehr weiß Gruß Kai ,der immer noch einen ST4000+ bis 550Euro (klappt mit dem Zeichen irgendwie nicht);sucht |
#18
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also mein Navico "lernt" es nie
Auf unserer ETAP ist der echt nur zum motoren geeignet, fürs segeln hat er einfach zu wenig "Gefühl" bzw. ist das Boot zu nervös. Ich denke mal es hängt auch stark vom Boot ab ob man son Kameraden gebrauchen kann, meine Steuerfrau kann er jedenfalls nicht ersetzen Gruß Jörg
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Grüße aus dem hohen Norden Jörg Durch eine Minute Ärger gehen 60 wertvolle Sekunden Freude im Leben verloren |
#19
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Hallo erstmal ,
segle einen alten Atlanta Flamingo Kimmschwerter . Gewicht unter 600 kg und ca. 15 qm Segelfläche . Revier Aussenweser und Jade . Habe einen schon älteren Pinnenpilot Autohelm 1000 (hab ich mal bei Ebay für 150 Euro gekauft) . Funktioniert trotz des leichten Bootes sehr gut . Kein Zick Zack Kurs , nur bei Vorwindkurs und Welle muss er ganz schön ackern . Da steuere ich selbst aber auch nicht viel besser ;) Gruß Andre |
#20
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Hallo Andre,
Herzlich Willkommen hier im Forum, schön das Du uns gefunden hast Du wirst hier viel Spaß haben und viel Information bekommen können. Und auch wir können von Dir lernen, also ran an die Themen |
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Zitat:
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gruss donald |
#22
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moin moin
Wenn man anstatt 2 Kielen 2 Schwerter durch den Rumpf steckt hat man nen Kimmschwerter. Nicht zu verwechseln mit Seitenschwertern wie die Plattboden haben. War nicht die Kolibri oder Koralle auch son Ding ?? Gruß Jörg
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Grüße aus dem hohen Norden Jörg Durch eine Minute Ärger gehen 60 wertvolle Sekunden Freude im Leben verloren |
#23
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Hallo , danke für die nette Begrüssung
Etap4fun hat es schon genau richtig erklärt , anstatt zwei fester Kimmkiele , hat der Flamingo einfach zwei aufholbare Schwerter . Das funktioniert ganz gut (solange nicht die Schwertbolzen festrosten...) , hat den Vorteil das man keinen Schwertkasten mitten im Boot hat . Die Koralle hatte dieses System auch . Gruß Andre |
#24
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Moin,
meines Wissens sollte man den AP nach der Verdrängung auslegen. Das Programm der APs ist meist in den Lernmodus schaltbar. Damit paßt sich der AP automatisch an die Eigenheiten des Schiffes an. Zickt der Antrieb ständig, so ist er bald defekt. Grüße K-H
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#25
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@all:
Danke für die Tips, die Empfehlung scheint ja wohl auf Raymarine 1000+ hinzulaufen (danke, Jan). Werde mal sehen, wo ich ihn am billigsten kriege, SVB scheint vorne zu liegen. Handbreit Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
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