Motor dreht, und an der Schraube kommt kaum etwas an - boote-forum.de

Arethusa · #1 12.03.2004, 08:03

Hallo,
wir haben folgendes Problem:
wir starten den Motor, Motor läuft gut und nimmt sauber Gas an- die Drehzahlen schwanken nicht. Gang rein und unser Boot bewegt sich gaaanz langsam - egal wieviel Gas wir geben.
Also, der erste Gedanke, da ist keine Schraube mehr dran, kann ja nicht stimmen- aber was kann das sein?. Wenns ein Auto wäre, würde ich auf die Kupplung tippen.

wer weiss Rat?

Danke

Arethusa

gerd5 · #2 12.03.2004, 08:08

Hallo Arethusa,

was hast Du für einen Antrieb, Welle Z-Antrieb

boatman · #3 12.03.2004, 08:25

Bei Z-Antrieb würde ich -wenns sonst keine auffälligen Geräusche gibt- auf die Rutschkupplung vom Propeller tippen.

Sollten andere Sachen kaputt sein, wei Lager, Wellen ,Gelenke, Zahnräder, dann geht das mit Geräuschen einher.

Bei Welle kenn ich mich nicht aus. Da sollte es aber einfacher sein zu suchen.

Motor dreht!
Welle auch? -> sonst Verbindung Motor / Welle prüfen
Welle dreht! Propeller auch? -> Verbindung Welle / Propeller prüfen.

Um Prop an beiden Systemen zu prüfen:

1. Motor aus (zur Sicherheit Stromkreis unterbrechen !!!)
2. Gang einlegen, damit eine starre verbindung zum Prop gegeben ist.
3. Am Prop feste drehen um zu schauen ob diese Verbindung noch kraftschlüssig ist.

Ebro Skipper · #4 12.03.2004, 08:40

Gibt es da nicht zwischen Motor und Antrieb auch so eine Art Kupplung

Bernd · #5 12.03.2004, 09:01

Also da würde ich auch auf die Rutschkupplung der Schraube tippen. Alles andere macht mehr Lärm. Jetzt bei Z-Antrieb.

PS: http://www.groever-propeller.de/ die kleben dir das wieder zusammen.
Bernd

charlyvoss · #6 12.03.2004, 09:06

bei meinem älteren 35 PS Evinrude AB wurde das Boot aus voller Fahrt immer langsamer und blieb dann ganz stehen obwohl der Motor normal drehte und es auch keine untypischen Geräusche gab.

Diagnose in der Werkstatt: Unterwasserteil defekt, Reparaturkosten ca. 600 DM (1996). Was genau kaputt war weiss ich nicht. Hab das Teil einem verkauft dem der Motor verreckt war.

gerhard-kainz · #7 12.03.2004, 09:23

Hallo Arethusa !
Wenn`s ein älterer AB ist: Scherstift schon überprüft ??

MfG., Gerhard

Arethusa · #8 12.03.2004, 09:29

Hallo,

es handelt sich um einen Renault-Marine Motor mit fester Welle und es gibt keine Geräusche.

Gruss

Arethusa

Muckymu · #9 12.03.2004, 09:36

Mach mal den Versuch, wie ihn Boatman beschrieben hat.

Motor AUS
Gang rein
Am Propeller drehen

Vieleicht rutscht ja irgendeine Verbindung der Welle

Arethusa · #10 12.03.2004, 09:40

das möchte ich vermeiden, das Wasser ist sehr kalt und einen Kran für die 10Tonnen haben wir z.zt. nicht.

Gruß

Harald Volkmann

charlyvoss · #11 12.03.2004, 09:48

Hallo Harald,

ich tippe mal dass Getriebeöl fehlt.

Da müsste ein Meßstab dran sein oder ne Einfüllschraube (meist Vierkant) an der Seite des Getriebes.

In der Regel ist ATF Öl nachzufüllen.

charlyvoss · #12 12.03.2004, 09:52

noch was,

wenn der Vortrieb im Vorwärts- und im Rückwärtsgang unterschiedlich ist (z.B. vorwärts tut sich fast garnichts aber rückwärts gehts etwas besser), ist es zu 90 % fehlendes Getriebeöl.

MOMO · #13 12.03.2004, 10:01

Moin,

Sichtüberprüfung der Verbindung Welle--> Getriebe, Flex Kupplung i.O. ??!!
-->> Getriebeüberprüfen nach Anleitung Charly
-->>>

Gruß
Bernd

Arethusa · #14 12.03.2004, 10:04

Erstmal danke!

wir fahren jetzt zum Boot und checken Eure Tips.

Report folgt

gruß

Arethusa

MOMO · #15 12.03.2004, 10:14

Viel Glück

und (Daumendrück!) hoffentlich ist es mit einem Liter ATF erledigt

Bernd

boatman · #16 12.03.2004, 11:20

Zitat:

Zitat von charlyvoss

Hallo Harald,

ich tippe mal dass Getriebeöl fehlt.

Da müsste ein Meßstab dran sein oder ne Einfüllschraube (meist Vierkant) an der Seite des Getriebes.

In der Regel ist ATF Öl nachzufüllen.

Warum? Wie funktioniert so ein Getriebe? Sind da nicht Zahnräder die ineinander greifen?

Bei einer Lammellenkupplung könnte ich mir das eher erklären, wenn da Öl fehlt, gehts halt nicht.

Oder meinen wir das gleiche

charlyvoss · #17 12.03.2004, 14:58

@ Boatman,

Hi Thomas, Du kannst Fragen fragen

Da mein Getriebe bisher immer funktioniert hat, hab ich mir über die Wirkungsweise noch keine großen Gedanken gemacht. In der Beschreibung steht was von einem "hydraulischen Wendegetriebe". Ist wohl sowas wie bei einem Wandler-Schaltkupplung. Sonst müßte man ja eine Kupplung einbauen weil sich die Zahnräder in der Regel nicht unter Last schalten lassen.

boatman · #18 12.03.2004, 15:14

Na dann wirds wohl eine Definitionsfrage sein, was ein Getriebe ist.

Ich bin vom klassischen Fischertechnikwissen ausgegangen und habe gedacht, da werden ein paar Ritzel hin und her geschoben.

Wenn du sagst, vorwärts und Rückwärts wird über einen Wandler mit Öl gemacht, dann wird das bestimmt richtig sein. Ich glaube Dir mal.

charlyvoss · #19 12.03.2004, 15:29

Zitat:

Zitat von boatman

Wenn du sagst, vorwärts und Rückwärts wird über einen Wandler mit Öl gemacht, dann wird das bestimmt richtig sein. Ich glaube Dir mal.

kannst Du ruhig

zumindest solange bis es jemand besser weiss

Dirk · #20 12.03.2004, 16:34

Zitat:

Zitat von boatman

Warum? Wie funktioniert so ein Getriebe? Sind da nicht Zahnräder die ineinander greifen?

.....bei einem Wandlergetriebe erfolgt die Kraftübertragung über's Öl. Da sollte nichts mechanisch greifen, Öl wird mit hohem Druck auf ein "Schaufelrad" gedrückt und diese dadurch angetrieben. War jedenfalls bei den dieselhydraulischen Lokomotiven so: Motor-Pumpe-Oelgetriebe-Achse.

Zitat:

Bei einer Lamellenkupplung könnte ich mir das eher erklären, wenn da Öl fehlt, gehts halt nichts mehr..

Doch! Das Öl verhindert doch nur die Abnutzung der Lamellen, kühlt diese und nimmt die enorme Reibungshitze auf. Bei zu viel Öl rutscht die Kupplung deshalb auch.

Thomas Hamburg · #21 12.03.2004, 21:09

Zum Beispiel eine Ausführung: HS1A von VP: Lammellen werden über eine hydraulisch beaufschlagte Fläche zusammengedrückt. Entweder jenes Paket für Vorwärts oder das andere für Rückwärts. Die Zahnräder laufen ständig im Eingriff. Jedoch die Abtriebswelle wird von dem jeweiligen Lamellenpaket mit dem entsprechenden Kegelrad verbunden. Mit dem "Ganghebel" wird nur der Öldruck entsprechend gesteuert.
Ach ja. Es gibt natürlich eine kleine Olpumpe, angeflanscht an die Eingangswelle.
Und ohne Öl kein Druck

Wem einmal das Innenleben interessiert: Zwei Zeichnungen könnte ich nächste Woche scannen und zu mailen. Aber nur wenn echtes Interesse besteht.

#22 12.03.2004, 21:16

Thomas,
so etwas interessiert immer, zumindest die technisch Interessierten.

Gruß Willy
PS. wer nichts mehr dazu lernen kann, ist ein armer Tropf...

MOMO · #23 12.03.2004, 22:11

@ Thomas

dito Interesse bekundet, aber warum per mail geht es nicht auch hier im Forum

oder sind die Scans zu groß?

bernd

Thomas Hamburg · #24 13.03.2004, 20:53

na ja, ich scanne diese ja aus Handbüchern eines Herstellers. Und wenn ich die gescannten Zeichnungen ins Netz stelle. Was dann?

Will mal sehen, ob die Zeichnungen auf meine HP stelle: Werde wohl eine Rubrik machen "Nur für Boote-Forums Mitglieder"

Arethusa · #25 16.03.2004, 07:54

Danke für die Tips.
Es war wie immer: es gab mehrere Ursachen.
Öl war nur noch eine kakaoartige Brühe -haben wir erneuert.
Die Schrauben, die die Welle fixieren waren abgenutzt- wir haben einen 10mm Edelstahlstab durch die Welle gesetzt und nu läufts wieder.

Gruss
Arethusa