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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #1  
Alt 25.03.2009, 13:43
seneca seneca ist offline
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Standard Piraten erschlagen Segler

Hi, trauriges Thema

http://www.spiegel.de/panorama/justi...615386,00.html

Fair Winds Seneca
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  #2  
Alt 25.03.2009, 14:24
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Gesehen.
Dank dortiger Gesetze wink den Tätern aber wenigstens der Strick...
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Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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  #3  
Alt 25.03.2009, 15:05
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Christo Cologne Christo Cologne ist offline
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Oh man - da war ich ja ganz nah bei.
Katastrophe!
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Niemals mit den Händen in den Taschen
auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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  #4  
Alt 02.04.2009, 02:13
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Ein sehr schwieriges und an Aktualität nicht zu vernachlässigendes Thema für Langfahrten, dem die meisten Leute ausweichen, es verdrängen. Sehr Heikel.
Tragisch ist jeder Einzelfall, von denen es leider viele gibt und nicht alle werden bekannt.
Ich habe mich, als ich meine Langfahrt plante, sehr ausgiebig mit dem Thema Selbstschutz befaßt. Alles sehr widersprüchlich und die Auseinandersetzung damit war sehr langwierig und schwer. Jeder Fall ist anders und eine allgemeingültige Antwort dazu habe ich nicht finden können. Nicht bei anderen und nicht bei mir selbst. Soll man Waffen an Bord haben, die einen in fast jedem Hafen der Welt in Schwierigkeiten bringen können? Und wenn, wird man die Kraft haben sie auch einzusetzen? Zu Töten auf Verdacht, nach dem Motto: Wer zuerst schießt, stirbt zuletzt? Und wie lebt man danach damit? In diesem Fall wäre es sicherlich richtig gewesen, zu Töten oder zu verletzen. Aber weis man das in einem Moment wo Sekundenbruchteile zu einer Entscheidung zwingen! Womöglich aus dem besten Schlaf gerissen? Kann man Entscheiden, ein harmloser, neugieriger Fischerjunge, oder ein zu allem bereiter Pirat von der Brutalsten Sorte, wo ein "Hey, was willst du hier" schon den Tod Bedeuten kann? Wie gesagt, ich habe keine schlüssige Antwort darauf für mich selber gefunden.
Um nun jedoch nicht ganz Schutzlos zu sein, oder mich auf eine piepsige Alarmanlage verlassen zu müssen, habe ich mir einen Selbstschuß- Apparat bei der Firma Kieferle gekauft. Leider gibt es dieses simple und sehr Effektvolle Gerät in dieser Form nicht mehr. Es ist heute anders Konstruiert. Das Vorgängermodell war ein langer, viereckig geformter Metallklotz mit heausschraubbarem Patronenlager, Kaliber 16 mm. Mit einem passendem Vierkant, konnte ich das Gerät in die Aufnahme der Winschkurbel, auf die Winsch unter die Sprayhood setzen und mit einem schmutzigen Lappen darüber Tarnen. Die Auslösung erfolgte dann über einen um das gesamte Cockpit gespannten, dünnen Nylonfaden,(Angelschnur).
Betritt nun jemand von außen das Cockpit, wird er unweigerlich diesen fast unsichtbaren Faden berühren, wodurch sich der Schuß löst. Aber was für einer. Das gab einen derartigen Knall! Hab ich nicht einmal bei der Bundeswehr gehört. Der Knall droht einem fast das Trommelfell zu Verletzen! Sollte es Umgebung geben, dann ist im Umkreis von mehreren Hundert Metern, alles Wach. Jeder kennt den Anschuß bei Regatten. Diesen Knall muß man sich mindesten 10 mal Lauter vorstellen. Und dann aus nächster Nähe. Mein Gedankengang war: Wenn also ein Bandit die Absicht hat etwas zu rauben, dann wird er innerlich sehr Angespannt / Aufgeregt sein, nicht Erwischt zu werden, oder zu Überraschen. Sein Adrenalinspiegel ist jedenfalls sehr hoch anzusiedeln. Der Knall in unmittelbaren Nähe ist so Laut, das er vor Schreck Ohnmächtig werden, oder sogar einen Infarkt erleiden könnte. Man Erschrickt sich selbst dann wenn man das Gerät vorbereitet und Bewußt abfeuert. Eigentlich sollten der oder die dann wohl Abhauen. Aber wenn nicht, Was dann? Diese letzten Fragen blieben und bleiben für mich ungeklärt. Meiner Ansicht nach, gibt es keinen zuverlässigen Schutz, gegen zu allem bereite Gewalttäter.
Bei Delius Klasing, gibtes mehrere Bücher, die sich mit diesem Thema Beschäftigen, sehr Empfehlenswert zu lesen und auch spannend geschrieben.
Hier zwei Links zu dem Nachfolgegerät. Muß jeder selbst Entscheiden, ob es Sinn macht für ihn, oder nicht.
In großer Betroffenheit für die Witwe und Angehörigen des Ermordeten Malcom Robertson, mein Beileid.
Hans
http://www.siepmann.net/download/372...lbstschuss.pdf
http://www.kieferle.com/jagdbedarf/m...llen/12024.php
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  #5  
Alt 02.04.2009, 07:14
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Flybridge Flybridge ist offline
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Lieber Hans,

deine Überlegungen und Gedanken in allen Ehren, aber ich denke, du solltest dieses Forum mit deinen Ideen verschonen.

Ich hatte mal das seltene Glück bei einer Veranstaltung den GF der Fa. Toribos (www.toribos.de) kennen zu lernen. Ich selbst beschäftige mich beruflich mit dem Thema "kidnap and ransom"; nicht in aktiver Hinsicht, sondern ich kümmere mich in diesem Falle für einen Großkonzern um die finanziellen Folgen und die administrative Abwicklung solcher Dinge.

Ich kann nur sagen, dass so ein Schuss nach hinten losgeht. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Selbst wenn ich nur vermute, dass du diese Waffe nur als Selbstschutz in einer abgelegenen Bucht anwenden willst, dann solltest du mal ein paar Dinge überlegen:

1. Was ist, wenn nachts etwas mit dem Schiff passiert (z.B. Anker löst sich) und du schlaftrunken an Deck kletterst...

2. Was passiert, wenn ein anderer Segler oder ein Einheimischer an Bord kommt (was er natürlich ohne dein Einverständnis nicht darf und sollte, aber dennoch tut) und dann in so eine Falle läuft

3. Was ist, wenn es mehrere Einbrecher gibt. Der erste geht an Deck vor und die anderen klettern gerade hinterher. Rate mal, was die anderen dann mit dir machen...

Um es kurz zu machen. Ich habe mir aus mehreren Quellen mehrfach bestätigen lassen, dass alle Selbstschutzversuche (also Gegenangriff des Angreifers) in den meisten Fällen gründlich in die Hose gingen und mit dem Tot des überfallenen Mitarbeiters und dessen Familie endete.

In den Fällen, wo sich das Opfer nicht wehrte und alle Wertsachen widerstandslos herausgab oder bei der Entführung aktiv mitarbeitete, lagen die Überlebenschancen deutlich höher.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705
Micha


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  #6  
Alt 02.04.2009, 08:04
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Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Lieber Hans,

deine Überlegungen und Gedanken in allen Ehren, aber ich denke, du solltest dieses Forum mit deinen Ideen verschonen....

In den Fällen, wo sich das Opfer nicht wehrte und alle Wertsachen widerstandslos herausgab oder bei der Entführung aktiv mitarbeitete, lagen die Überlebenschancen deutlich höher.
So schlecht fand ich Hans seine Gedanken aber nun nicht, hier wird viel größerer Unsinn verbreitet -meine Beiträge nicht ausgenommen-
Von daher finde ich es unfair so etwas abwürgen zu wollen aber gleichzeitig einen anderen Standpunkt kundzutun.


Gruß Ingo
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  #7  
Alt 02.04.2009, 08:27
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Ich teile die Ansichten von Flybridge. Je besser die Yachties bewaffnet sind, um so brutaler werden Piraten vorgehen.
Dieses Thema kann sehr schnell in eine politische Diskussion über Sinn und Unsinn von Bewaffnung und Waffen im allgemeinen führen, die wir schon an anderer Stelle hatten.
Die Problematik Überfälle, Diebstähle, Piraten, wird sich nicht verringern. Die derzeitige Weltwirtschafts Situation wird eher zu einer deutlichen Verschärfung der Problematik führen, mit dem Ergebnis das einige "Traumziele" nur mit hohem Risiko für Leib und Leben zu bereisen sind.
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  #8  
Alt 02.04.2009, 08:27
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Ein langjähriger Weltumsegler hat mir mal erzählt, was ein mittelamerikanischer Polizeichef ihm zu diesem Thema geraten hat:
Nicht mit der Waffe drohen sondern gleich schiessen, dann Anker auf und das Land so schnell wie möglich verlassen...
Wie gesagt...der Tip des Polizeichefs dieses Landes, nicht meiner
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  #9  
Alt 02.04.2009, 09:17
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Moment Jungs, Hans schrieb nicht von einer Selbstschussanlage nach sozialistischem Vorbild zur Ermordung von Grenzgängern, sondern offenbar "nur" von einer Apparatur, die per Stolperdraht eine Signalpatrone auslöst.

Und ja, die würde einen wirklich wecken, und Strauchdiebe vielleicht verjagen.
Militante paramilitärische Piraten könnten allerdings auch ein einen Waffengebrauch denken und per MG aus dem Segler ein Sieb machen...

Wir haben solche Themen schon durchgekaut, damals noch mit Paul P.

Eine Kombination aus aktiver und passiver Sicherheit sowie einer Eigenbewaffnung für den zweiten Schritt schien ideal zu sein. Zumindest verhindert eine laute Sirene (anstelle des Knallsignals), dass sich die Piraten angegriffen fühlen und das Feuer eröffnen.

Spontanidee : Seit es grüne 100mW-Laser für wenige Euro zu kaufen gibt, wäre auch dies eine gute Verteidigungmöglichkeit, um Piraten auf Distanz klar zu machen, dass man sie erkannt hat. Ich könnte mir vorstellen, dass diejenigen, die dabei keinen sofortigen Augenschaden erleiden, abdrehen, da sie nicht wissen, ob es sich vielleicht um eine Zielvorrichting handelt...
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Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
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  #10  
Alt 02.04.2009, 09:54
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ich find es schade, dass in diesem forum praktisch jede idee, die man nicht selber hat, zu tode geredet wird. in aller regel auch von leuten, die das thema eh nur vom hören sagen kennen.
piratenüberfälle nehmen leider weltweit zu. eine traurige tatsache. dagegen kann man sich leider nur mit wirkungsvollen massnahmen schützen. auch wenn das die mitteleuropäischen baggersee- und rheinkapitäne nicht wahrhaben wollen.
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  #11  
Alt 02.04.2009, 10:03
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Zitat:
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auch wenn das die mitteleuropäischen baggersee- und rheinkapitäne nicht wahrhaben wollen.
Mit denen hast du es aber, Johannes
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  #12  
Alt 02.04.2009, 11:40
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Eckaat Eckaat ist offline
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Lieber Baggerseekapitän als tot.

Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an.
Leo Tolstoi


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Alt 02.04.2009, 12:05
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Zitat:
Zitat von zibl3 Beitrag anzeigen
ich find es schade, dass in diesem forum praktisch jede idee, die man nicht selber hat, zu tode geredet wird. in aller regel auch von leuten, die das thema eh nur vom hören sagen kennen.
piratenüberfälle nehmen leider weltweit zu. eine traurige tatsache. dagegen kann man sich leider nur mit wirkungsvollen massnahmen schützen. auch wenn das die mitteleuropäischen baggersee- und rheinkapitäne nicht wahrhaben wollen.
Es ist sicher möglich gegen einfache Diebe zu schützen,aber ich bezweifel das man sich gegen Piratenüberfälle wirkungsvoll schützen kann.
Es sei denn man befährt gewisse Gewässer nicht.
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  #14  
Alt 02.04.2009, 13:22
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VirginWood VirginWood ist offline
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Zitat:
Zitat von Fjalar Beitrag anzeigen
Es ist sicher möglich gegen einfache Diebe zu schützen,aber ich bezweifel das man sich gegen Piratenüberfälle wirkungsvoll schützen kann.
Es sei denn man befährt gewisse Gewässer nicht.
...und wird dann in der Münchener U-Bahn fast tot geschlagen
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  #15  
Alt 02.04.2009, 13:42
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...oder in Rostock verbrannt!
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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  #16  
Alt 02.04.2009, 14:15
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Flybridge Flybridge ist offline
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Jetzt geht die alte Leier schon wieder los.

Klar möchte man sein Leben und sein Schiff schützen. Und auf hoher See, in einer einsamen Bucht, einer Insel mitten im Ozean ticken die Uhren manchmal anders. Ein wenig Sicherheit wäre da nicht schlecht.

Es soll aber Länder und Kulturkreise geben, wo ein Leben - auch das eigene - nichts wert ist. Diese Leute lassen sich i.d.R. auch nicht durch Waffengewalt von ihrem Vorhaben abbringen.

In dem Moment würde ich ihnen mein Schlauchi, meine Kamera und sontswas geben, damit sie abziehen und wäre nicht bestrebt, großes Palawer zu machen. So meine ich das.

Und ich würde mir niemals Selbstschussanlagen ins Cockpit bauen, in die ich aus Doofheit noch selbst reinlaufe....
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  #17  
Alt 02.04.2009, 14:43
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HolleKapitän HolleKapitän ist offline
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Ich will hoffen das wir hier in unseren Gefilden noch lange von Piraten verschont bleiben. Ich hab hier im norddeutschen Raum noch ein sehr sicheres Gefühl auf dem Wasser. Die meisten meiner Kollegen haben "teure" Geräte wie Funkgerät oder Echolot das ganze Jahr im Steuerstand montiert, und dann nur eine Persenning über der Plicht...

Gruß Holger
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  #18  
Alt 02.04.2009, 15:03
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Lieber Hans,

deine Überlegungen und Gedanken in allen Ehren, aber ich denke, du solltest dieses Forum mit deinen Ideen verschonen.

Ich hatte mal das seltene Glück bei einer Veranstaltung den GF der Fa. Toribos (www.toribos.de) kennen zu lernen. Ich selbst beschäftige mich beruflich mit dem Thema "kidnap and ransom"; nicht in aktiver Hinsicht, sondern ich kümmere mich in diesem Falle für einen Großkonzern um die finanziellen Folgen und die administrative Abwicklung solcher Dinge.

Ich kann nur sagen, dass so ein Schuss nach hinten losgeht. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Selbst wenn ich nur vermute, dass du diese Waffe nur als Selbstschutz in einer abgelegenen Bucht anwenden willst, dann solltest du mal ein paar Dinge überlegen:

1. Was ist, wenn nachts etwas mit dem Schiff passiert (z.B. Anker löst sich) und du schlaftrunken an Deck kletterst...

2. Was passiert, wenn ein anderer Segler oder ein Einheimischer an Bord kommt (was er natürlich ohne dein Einverständnis nicht darf und sollte, aber dennoch tut) und dann in so eine Falle läuft

3. Was ist, wenn es mehrere Einbrecher gibt. Der erste geht an Deck vor und die anderen klettern gerade hinterher. Rate mal, was die anderen dann mit dir machen...

Um es kurz zu machen. Ich habe mir aus mehreren Quellen mehrfach bestätigen lassen, dass alle Selbstschutzversuche (also Gegenangriff des Angreifers) in den meisten Fällen gründlich in die Hose gingen und mit dem Tot des überfallenen Mitarbeiters und dessen Familie endete.

In den Fällen, wo sich das Opfer nicht wehrte und alle Wertsachen widerstandslos herausgab oder bei der Entführung aktiv mitarbeitete, lagen die Überlebenschancen deutlich höher.

Ach Micha,
danke für die Anregungen, jedoch solltest du meinen Beitrag zu diesem Thema besser zweimal lesen und dann ein wenig darüber nachdenken, bevor du mich so kritisierst. Ich habe niemandem geraten, so wie ich zu verfahren, sondern ich habe mit allen Zweifeln geschildert, was ich für mich getan habe. MIT ALLEN ZWEIFELN!! Glaube kaum das man es viel besser Schildern kann.

Und ich habe geraten, sich mit der zur Verfügung stehenden Literatur auseinanderzusetzen. Das Thema ist Kompliziert!! Dein seltenes Glück eines Gespräches mit dem Geschäftsführer von www.toribos.de) auch in allen Ehren. Mag ja auch sein das es für Dich OK war, das was der dir Gesagt, Erklärt hat. Dann ist es eben dein Ding und wenn du so verfährst im Fall des Falles: Du hast meine besten Wünsche.

Du hast ja freundlicherweise einen Link beigesteuert, den ich mir angesehen habe.
Zu diesem Thema paßt nur dieses Advertisement:

Zitat
www.toribos.de :
Emergency Services
Akutes Krisenmanagement (egal ob Evakuierung oder krimineller Angriff) erfordert hochgradige Spezialisierung.
Unsere Berater sind in Ihren schwersten Stunden an Ihrer Seite und unterstützen Sie bei der Krisenbewältigung. Dieses schließt Kontakte zu lokalen Verantwortungsträgern, kurzfristige länderübergreifende Informationsbeschaffung, Angehörigenbetreuung und unkonventionelles Lösen ungewöhnlicher Probleme ein.
Wir garantieren unseren Kunden weltweite Verfügbarkeit und Erreichbarkeit 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr.
Zitat Ende

Ich erspare es mir in diesem Zusammenhang darauf einzugehen, wo die denn Tätig hätten sein können in diesem oder ähnlichen Fällen.
Meine Beiträge sind eh immer zu lang, werden es bleiben.

Und wie du selber sagst, du Beschäftigst dich mit den Finanziellen Folgen. Administrativen Dingen. Sehr schön und für die Hinterbliebenen sehr wichtig. Aber es sind Hinterbliebene und nichts als Hinterbliebene.
Ich wollte aber SEIN und nicht Hinterbliebene Hinterlassen. Unterschied?

Auch sehr nett, deine angefügten Punkte, 1 bis 3 und dem anschließendem Nachsatz, dem ich entnommen habe, das es sich um an Land, in möglicherweise Krisengebieten tätige Mitarbeiter großer Konzerne handelt. Oder Irre ich da?
Wenn du es wirklich Ernst meinst, daß das auf die hier zu erörternden Aspekte zutrifft, Sorry, da muß ich bei aller Ernsthaftigkeit dieses Themas etwas lächeln.

Hier geht es um Langfahrten in wilde Gebiete und angeblich sichere Häfen. ANGEBLICH SICHER!!
Ich denke das ich in meinem Beitrag deutlich gemacht habe, das es kein allgemein wirksames Rezept gibt, sich zu schützen. Wenn nicht, dann Entschuldige ich mich für diesen Beitrag Ausdrücklich. Jedoch werde ich dieses Forum natürlich nicht mit meinen Beiträgen verschonen. Es bereitet mir großes Vergnügen. Aber wenn es dir stinkt, dann kannst du ja einen Ausschlußantrag stellen. Jedoch finde ich deinen Beitrag weder konstruktiv noch Bereichernd. Insbesondere, weil du dich ja als ein mit der Materie Vertrauter, geoutet hast.
Es wäre besser gewesen, wenn du zu den von dir angeführten Punkten 1 bis 3 die jeweilige Lösung aus deinem Erfahrungsschatz für Langzeitsegler angeboten hättest, anstatt noch mehr Zweifel und Unsicherheit in dieser komplizierten und für Langfahrtsegler äußerst wichtigen Thematik zu produzieren.
Denn es gibt nach meiner Meinung keine Garantie. Weder bei dem einen noch bei dem anderen Verhalten. Es gibt sie nicht. Aber es gibt die vorbereitende Auseinandersetzungs- Möglichkeit mit diesem Thema. Und jeder kann nach seiner ihm eigenen, Persönlichen Beschaffenheit, Mentalität, aus Möglichkeit und Phantasie, WÄHLEN! Mit allen Konsequenzen!

Und genau darum geht es! Niemand kann ihm oder ihr Strategie und Entscheidung abnehmen!
NIEMAND!! Ist das so schwer zu begreifen?

Auch und gerade hier. Das jeder seine Meinung oder Erfahrung hier öffentlich machen kann. Frank und Frei. Was macht denn sonst so ein Forum für einen Sinn, notwendig oder nötig? Ich Respektiere deine Ansicht, jedoch teile ich sie nicht.
Auch kannte oder kenne ich Malcom Robertson, den Ermordeten, um den es hier geht, nicht.
Aber deine Ansicht, diffamiert. Sie ist zu Oberflächlich und bezeugt dem Thema nicht den nötigen Respekt.

Auch werde ich weder einen Ausschlußantrag gegen dich fordern noch will ich einen solchen gegen mich Provozieren. Aber deine Kritik, akzeptiere ich so nicht. Zu einfach gedacht, Entschuldige bitte.

Und selbstverständlich geht mal ein Schuß nach hinten los.
Das erfahren jede Woche ein paar Millionen Lottospieler. (Joke).

Ich kann mit Kritik als Ex- Person des öffentlichen Lebens auch sehr gut umgehen, sie hat mich immer bereichert, ich konnte fast immer etwas lernen. Aber konstruktiv, sollte sie schon sein. Deine war es für mich leider nicht. Take it better, next time.

Ebenso sportlicher Gruß an den Admiral vom wunderschönen Rhein, von einem Cadetten, dem einige Meere bereisten Hans
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  #19  
Alt 02.04.2009, 15:55
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Flybridge Flybridge ist offline
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25.070 Danke in 8.988 Beiträgen
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Hans, vielen Dank für deine Ausführungen, die ich sehr gern gelesen habe.

Aber entspanne dich und gehe mal davon aus, dass andere Leute auch nicht auf den Bäumen schlafen.

Nur weil ich nett vom Rhein grüße, heißt das lange noch nicht, dass ich keine Ahnung habe, oder noch nie woanders gefahren bin.

Das von mir genannte Unternehmen wird z.B. in Fällen, wie wir sie derzeit in Somalia vorfinden, eingesetzt. Natürlich sind auch unsere Polizei, das BKA und weitere Stellen behilflich, wenn Reedereien die Schiffe gekapert werden. Aber das Lösegeld kommt meist aus einem Finanzpool und nicht vom Steuerzahler, wie mancher so glaubt. Und das darfst du mir jetzt glauben...

Das in Somalia bisher kein Besatzungsmitglied getötet wurde, ist sicherlich nicht die Folge von Selbstschussanlagen auf Deck, sondern die Folge von Verhandlungen mit den Piraten; ob man das nun toll findet oder nicht. Mit Folge ist nicht etwa eine Lebensversicherung für die Hinterbliebenen gemeint, sondern das Bezahlen eines Lösegeldes und das Finanzieren von diesen so genannten Sicherheitsberatern. Die machen das nämlich nicht aus reiner Menschenfreunde.

Ich denke wir liegen da nicht all zu weit auseinander, wenn wir feststellen, dass jede Situation anders bewertet und eingeschätzt werden muss.

Ich sehe durchaus einen Sinn darin, sich gegen zwei Halunken, die ein altes Fischmesser in der Hand haben, zu wehren; aber bei einem Schnellbootangriff von 7 schwer bewaffneten Leuten würde ich nicht auf die "Schieße-zuerst-Taktik" schwören.

Ach so; ist noch gar nicht so lange her, da würde auf dem Rhein auch geplündert...
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  #20  
Alt 02.04.2009, 16:50
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Dicke Lippe Dicke Lippe ist offline
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25.057 Danke in 8.867 Beiträgen
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Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
...l
Und ich würde mir niemals Selbstschussanlagen ins Cockpit bauen, in die ich aus Doofheit noch selbst reinlaufe....
Na und, dann hat er ein paar Stunden / Tage einen Tinnitus... Lärm zur Abschreckung ist eigentlich immer gut, vorausgesetzt dieser Lärm kann auch etwas bewirken. Weit draussen auf See ist es so sinnvoll nicht. Aber in einem relativ "als sicher geltenden" Hafen mit Sicherheit ein probates Mittel, welches dafür sorgt, dass sich die Halunken schnellstmöglich zurückziehen und nicht noch anfangen nach Wertgegenständen zu suchen. Nur echte Piraten sind auf der See und nicht im Hafen, da sind es eher Einbrecher und das Teil ist auch wirksam, wenn ich gerade in der Hafenspelunke sitze und mir einen sundowner gönne.

Zumal die Knallgeschütze auch gewöhnliche Einbrecher im tiefen Wald beim Einbruch in Jagdhütten von Ihrem Tun abhalten, obwohl da niemand kommt und die Dinger auch nur einmal ausgelöst werden können.

Man sollte nur bei der Installation schon gut aufpassen. Im Gegensatz zu den ganz alten Geräten, haben die neuen Geräte schon einige Jagdhütten durch die Stichflamme (quasi Mündungsfeuer) zum Brennen gebracht.

Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
... wenn Reedereien die Schiffe gekapert werden. ...

Ich sehe durchaus einen Sinn darin, sich gegen zwei Halunken, die ein altes Fischmesser in der Hand haben, zu wehren; aber bei einem Schnellbootangriff von 7 schwer bewaffneten Leuten würde ich nicht auf die "Schieße-zuerst-Taktik" schwören.
...
Hier geht es nicht um aufgebrachte Schiffe mit großer Besatzung. Sondern um einen lütten Segler. Die erzielte Beute unter 7 schweren Jungs aufzuteilen wird da eher schwierig. Ist für diese typischen Schnellboote vielleicht nicht gerade das typische Beuteschema. (Hilfreich ist es bestimmt, das Boot auf Langfahrt im Hippistyle verkommen/verschmutzen zu lassen. Glaubt man an einen abgebrannten Aussteiger ist man schwerlich interessant genug. Protzt man dagegen in jedem Hafen mit ultraneuer und hypermoderner Ausrüstung, poliert die automat. Satanlage etc. noch hübsch und macht im Hafen auch noch auf Dicke Hose, Goldketten, Rolex etc., spricht sich das unter zwielichtigen Gestalten schnell rum: "Da ist bestimmt was zu holen...")

Woran erkenne ich eigentlich nachts auf See ob da nun 2 oder 7 Halunken mit Fischmesser oder mit Kalaschnikows herangefahren kommen?
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gregor

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  #21  
Alt 02.04.2009, 17:20
bootsmann bootsmann ist offline
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Ich erinnere mich gerade daran, mit was für Mitteln und Waffen Ihr gegen Katzen und Maulwürfe vorgehen wolltet! (Tröt vor einigen Wochen!)

Und nun wird hier einer kritisiert, der sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat und nicht leichtfertig durch die Gegend ballert!

Hans hat , so wie ich es lese, nur von einem "Knallmacher" geschrieben! -da fliegt noch keine Kugel!

Die Großen arbeiten doch auch mit "Schallkanonen"!

Ich denke auch, daß er die Situation für den Einsatz seiner "Knallabwehrwaffe" sehr gut selber abschätzen kann!

Gruß Digger
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Alt 02.04.2009, 17:34
Einhandsegler Hans Einhandsegler Hans ist offline
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Zitat:
Zitat von Flybridge Beitrag anzeigen
Hans, vielen Dank für deine Ausführungen, die ich sehr gern gelesen habe.

Aber entspanne dich und gehe mal davon aus, dass andere Leute auch nicht auf den Bäumen schlafen.

Nur weil ich nett vom Rhein grüße, heißt das lange noch nicht, dass ich keine Ahnung habe, oder noch nie woanders gefahren bin.

Das von mir genannte Unternehmen wird z.B. in Fällen, wie wir sie derzeit in Somalia vorfinden, eingesetzt. Natürlich sind auch unsere Polizei, das BKA und weitere Stellen behilflich, wenn Reedereien die Schiffe gekapert werden. Aber das Lösegeld kommt meist aus einem Finanzpool und nicht vom Steuerzahler, wie mancher so glaubt. Und das darfst du mir jetzt glauben...

Das in Somalia bisher kein Besatzungsmitglied getötet wurde, ist sicherlich nicht die Folge von Selbstschussanlagen auf Deck, sondern die Folge von Verhandlungen mit den Piraten; ob man das nun toll findet oder nicht. Mit Folge ist nicht etwa eine Lebensversicherung für die Hinterbliebenen gemeint, sondern das Bezahlen eines Lösegeldes und das Finanzieren von diesen so genannten Sicherheitsberatern. Die machen das nämlich nicht aus reiner Menschenfreunde.

Ich denke wir liegen da nicht all zu weit auseinander, wenn wir feststellen, dass jede Situation anders bewertet und eingeschätzt werden muss.

Ich sehe durchaus einen Sinn darin, sich gegen zwei Halunken, die ein altes Fischmesser in der Hand haben, zu wehren; aber bei einem Schnellbootangriff von 7 schwer bewaffneten Leuten würde ich nicht auf die "Schieße-zuerst-Taktik" schwören.

Ach so; ist noch gar nicht so lange her, da würde auf dem Rhein auch geplündert...

Schnell und gut Beantwortet!
Dennoch geht es am Thema hier etwas vorbei.
Nein, ich denke nicht das ich Rheinländer als nicht Seetauglich betrachte. Es kommen mehr Kapitäne aus den, wie sagt man, kontinentalen Zonen, denn von den Küsten.
Ich empfinde nur deine Kritik am Thema Langzeitsegeln, als total vorbei am Thema.
Und sorry, ich kann auch nicht glauben, das die Rheinländer auf den Bäumen schlafen.
Aber:
Wenn einer auf Langfahrt geht, dann muß er sich mit jeder, jeder denkbaren Gefahr auseinandersetzen. Das ist das Thema. Und das ist eine große, eine Riesige Problematik, die leider Romantisch verklärt, schlicht vernachlässigt ist.
Wie im aktuellen Thema, nach 10 Jahren Erfahrung des Malcom Robertson, was hat sie genützt? Er ist Tot! Ob meine Strategie was genutzt hätte? Niemand kann das wissen, oder sagen. Es ist ein Dilemma. Es hat mit Not und Existenz in bestimmten Ländern und Zonen in der Welt zu tun. Fragen des Gleichgewichtes zwischen Ländern und Nationen. Wahrnehmung Humanitärer Interessen und Ignoranz derer. Toleranz und Intoleranz. Sehr Vielschichtig.
Mir ging und geht es darum, das man sich als Langzeitsegler dieser Gefahren Bewußt ist oder wird.
Lösungen, universelle? Ich habe keine.
Und die ich schieße zuerst Taktik? Huii, ich möchte da nicht in solch eine Situation kommen. Aber damit auseinandersetzten sollte, muß man sich schon und durchaus.
Und wie du geschrieben hast, auch ich würde bei erkenntlicher Übermacht, alles, aber auch komplett alles heraus geben, um das einzige was ich habe zu Retten: Mein leben und das der mir eventuell anvertrauten Menschen. Eine Echt Beschissene Problematik, ohne Erfolgsgarantie.
Alle Segler haben die Bücher der berühmten Segler gelesen. Will die Namen hier nicht nennen. Aber diese Zeiten sind vorbei. Over, Empty!! Mehr als 15.000 Langzeitsegler sind zu den romantischsten, schönsten, einsamsten, begehrenswertesten Plätzen in der Welt unterwegs. In Gruppen, oder alleine.
Und diese Plätze sind gleichermaßen von Armut und Begehrlichkeit geprägt.
Meistens ohne funktionierende Verwaltung, Gesetzmäßigkeit, viel Schikane.
Man muß sich Entscheiden! Binnen weniger Sekunden, für was auch immer!!!
Geht es noch Beschissener?
Jedoch ist es zum Glück nicht der Alltag. Das Positive überwiegt noch immer.
Grüße aus den sonnigen Philippinen, Hans
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Alt 02.04.2009, 21:56
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Zitat:
Zitat von Einhandsegler Hans Beitrag anzeigen
............
Wenn einer auf Langfahrt geht, dann muß er sich mit jeder, jeder denkbaren Gefahr auseinandersetzen. ........Lösungen, universelle? Ich habe keine............
Moin,
ich kann zumindest gut nachvollziehen, wie Du denkst. Als wir unterwegs waren, habe ich hauptsächlich auf die Vermeidungsstratgie gesetzt. Nirgends rumfahren, wo ein erkennbares Risiko deutlich wird. Und fragen, fragen, fragen. Uns hat zB die Küstenwache von Trinidad ziemlich eindeutige Anweisungen gegeben, wie man von da nach Maragarita fährt, ohne den Piraten vom Festland über den Weg zu laufen. Und wo man in Port of Spain wirklich nicht rumlaufen darf, erfährt man von Leuten, die da schon länger wohnen. Ein Nachbar, der das nicht glauben konnte, wurde in Lavantille erschossen.
Insgesamt hat die Strategie so halbwegs geklappt, obwohl wir auch ein paar weniger nette Erlebnisse hatten.

Nur am Ende man kann gar nicht so dumm denken, wie es kommt. Auf Grenada hat Hurrican Ivan 2004 nicht nur die Insel ruiniert, nee, er musste auch noch das Dach vom Inselgefängnis wegblasen. Die Plünderungen usw. hätte es sicher in den Tagen danach auch so gegeben, nur jetzt liefen da auch noch ein paar hundert finstere Zeitgenossen rum, die unbedingt von der Insel wegwollten. Wo die so schnell die Waffen herhatten, weiss ich nicht. Schon in der ersten Nacht nach Ivan gingen die Überfälle los. Und auf die Hilferufe über Sprechfunk hat die lokale Küstenwache nur völlig hilflos reagiert und nicht eingegriffen. Die Bucht, in der wir in den Mangroven festsassen, wurde wohl nur deswegen nicht dauernd heimgesucht, weil da reichlich Amerikaner mit Waffen waren. Das hat das Risiko für die Ganoven anscheinend so weit erhöht, das die dann nach drei Fehlversuchen lieber woanders tätig wurden. Wir hingen da fünf Nächte fest, bevor Lena freigeschleppt wurde. Und ich habe gut Angst gehabt, zumal wir an einer Ecke lagen, wo sonst kein anderes Boot war. Die Signalpistole geladen mit Blitz Knall hat auch wenig beruhigt. Und ich bin nicht der Waffen-Fürsprecher. Nur die Amis mit den vielen Kanonen waren in der Situation schon gut. Aber wie Du schon gesagt hast, da kann man nichts verallgemeinern und jeder darf für sich selber beschliessen, wie er es macht. Ich weiss auch nicht zu Hundert Prozent, ob ich direkt auf den Ersten Eindringling gleich geschossen hätte.
Nur Null Risiko habe ich hier an der Ostsee jetzt auch nicht, zumindest beim Autofahren. Und natürlich haben die positiven Sachen der Tour weit überwogen.
gruesse
Hanse (ist übrigens mein Rufname seit ich denken kann)
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Alt 02.04.2009, 22:13
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Ein eindrucksvoller Erfahrungsbericht. Was hättet ihr denn ohne den bewaffneten US-Schild (und ohne eigene Waffe) gemacht ? Gab es Hilfe durch Militär/Botschaften ?
__________________
Mit freundlichem Gruß,
Thorsten
Sapere aude !
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Alt 02.04.2009, 22:50
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Wie bekommen denn eigentlich die Amis ihre Waffen ins (Aus-)Land? Für die gelten doch die gleichen Rechte wie für unsereins.
Haben die bessere Verstecke im Boot?
Oder haben US-Bürger andere Rechte (all animals are equal, but some animals are more equal than the others)?
Schmieren sie besser?

Es weiss doch jeder, und sicherlich auch alle Beamten aller Ports of entry, dass die Amis mit einer halben Armee sehr oft rumfahren - werden die weniger kontrolliert?

Auf hoher See verstehe ich ja - aber im Ausland müssten die doch auch die Ballermänner unter Zollverschluß haben!

Gruß

Volker
SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!

Geändert von Volker (02.04.2009 um 23:21 Uhr) Grund: engl. Fehler korrigiert
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