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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Charter-Frischling
Hallo Ihr Lieben,
sicher ist die Frage an anderer Stelle schon 1.000 mal gestellt worden - hier nun zum 1000 und ersten mal: worauf ist bei der Übernahme besonders zu achten, wenn man eine Segelyacht chartert? Im Sommer werden wir mit einigen Leuten zum ersten Mal ein Boot chartern, ohne dass ein alter Hase dabei ist...... Bin dankbar für alle Tips und Hinweise und Warnungen und Schauergeschichten.... |
#2
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oha.... hm... Anja.... sag wann, wo, damit ich meine Törnplanung entsprechend machen kann......
nee... mal ganz im Ernst, das Thema "unerfahrene" Charterer hatten wir gestern Abend in ner Kneipe. Hm... how to say, das probl. ist schlicht, segeln besteht aus 5% Wissen, 5% Glück 90% Erfahrung, tja und die muß man/frau erfahren.... Also klingt das für mich nicht so toll, wenn du schreibst, daß kein "erfahrener" bei euerm Törn mitmacht. Kann dir also nur empfehlen nicht auf den gemachten Schein zu vertrauen, sondern sich noch ein erfahrenes Crewmitglied zuzulegen. Weiß, das hört sich alles abwertend an und ziemlich überheblich, aber erlebe halt oft Crew`s mit größeren Charteryachten, die leider das Gerät nicht beherrschen. |
#3
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__/)__ skipper |
#4
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Hallo Anja,
der Empfehlung von Wafi kann ich mich nur anschließen. Insbesondere sollte man An- und Ablegemanöver sicher beherrschen. Letzte Woche habe ich noch live erlebt, wie jemand seine Kaution verloren hat, als er beim Anlegen bei Wind auf die Reihe der festgemachten Boote gedrückt wurde und sich mit Ruder und Kiel in den Murings vertörnte. Das Ruderblatt war danach beschädigt. Das Anlegen ohne Motor ist auch hin- und wieder nötig (Motor springt nicht an, Leinen im Propeller, ich selber hatte dieses "Vergnügen" mal wegen einer zerbröselten Kurbelwellendichtung). Andererseits - irgendwann muß man ja auch selber anfangen zu skippern. Eine ausführliche Checkliste findest Du ---> hier. Aber auch nach vielen Jahren Chartererfahrung können immer wieder neue Überraschungen auftauchen. Vorletztes Mal habe ich beim Einchecken nicht entdeckt, dass die Segellatten in den (Elvström-) Rollsegeln fehlten. Diese Variante gab es allerdings auch nur selten. Die Instrumente waren nicht kalibriert. Letzte Woche entdeckte ich erst beim Aufholen des Ankers, dass die Kette minimal zu groß für die Nuß war und durchrutschte (anscheinend Zoll- statt metrisches Maß). In solchen Situationen heißt es cool bleiben und dabei hilft Erfahrung wohl am besten. Rechne damit, dass bei miesem Wetter die Crew ausfallen kann. Beherrschst Du das Schiff dann alleine? Ansonsten sind es immer wieder die selben Nigglichkeiten: die Gasflaschen sind fast leer, keine Reserveflasche an Bord, die Ausrüstung ist nicht komplett, lange Festmacher sind Mangelware, etc. Da mußt Du beim Check-in auf Nachbesserung bestehen. Wenn Ihr bei einer seriösen Firma chartert, solltet Ihr keine Probleme mit Ein- und Auschecken haben. Wenn es Schäden gibt - nennt sie. Lass Dich durch die genannten Punkte nicht abschrecken, nimm sie als Hinweise. Nehmt Euch bei fehlender Erfahrung einen halben Tag Zeit, um Hafenmanöver zu üben. Oder - besser - nehmt noch ein Crewmitglied mit Erfahrung mit. Bei den Törns, die ich bisher als Skipper gefahren bin, hatte ich immer noch jemanden mit Erfahrung dabei und habe mich alleine deswegen schon besser gefühlt. Und noch einiges dazugelernt. Viel Spass und immer eine Handbreit... Tilo PS: Wo soll es denn hingehen? |
#5
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Boah ey, skipper,
tolle Seite, guter Tipp! |
#6
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Wafi, Tilo, und alle anderen die sich sorgen......
wie soll ich sagen... sooooooo ist's nun auch nicht. Wir wissen alle wie man "Boot" buchstabiert und noch 'n klein bisschen mehr... Es ging mehr darum, worauf man bei der Übernahme der Yacht achten muss, weil das bisher halt nicht im Vordergrund stand - das hat eben sonst immer der Skipper und sein Co. gemacht und so wie man als Beifahrer sich Wege oft nicht so gut merkt, passt man bei solchen Sachen eben doch nicht so richtig auf wenn man nicht muss. Also keine Panik.....und zum Trost: wir haben zu dritt zwei SBF See, zwei SBF Binnen und hoffentlich bis dahin auch einen SKS und außer den Scheinen und der Theorie schon so viel Erfahrung dass wir glauben, jetzt müssen wir selber. und mein Revier verrate ich auch nicht, ätsch!! Hihi.... und ansonsten danke für die Links. Liebe Grüsse, |
#7
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Jo (wo)man
Die Seite von Joachim Preuss ist wirklich gut. Anja, schau auch in die Zubehörvorschläge. Was mir immer fehlt sind Bändsel, eine lange Leine, diverser Kleinkram (vom Schäkel bis zur selbsthemmenden Schraube) Fernglas und Peilkompas, GPS usw. Man glaubt ja gar nicht was alle NICHT an Bord ist oder in wenig diskutabler Qualität. Überprüfe nicht nur das übliche (alle Tasen im Schrank) sondern schau mal in die Bootspapiere. Da steht z.B. drin was alles an Pflichtzubehör an Bord sein muß (x Feuerlöscher, Leinen bestimmter Länge usw.) Auch so was fehlt gerne mal. Sind die Handbücher vollständig (Revierliteratur, Karten, Manuals), Werkzeug, Ersatzteile, Alarmzeugs. Kann man den Handscheinwerfer nur im Salon nutzen oder auch an Deck (braucht 12V-Dose, die ist aber nur am Navitisch und das Kabel zu kurz - auch schon erlebt). Schau mal, wie alt die Prüfplaketten sind (Gasanlage). Frag mal wie viel der Motor pro Stunde verbraucht (wissen auch viele nicht). Lass mal spaßeshalber die Notpinne anbringen (falls Radsteuerung). Kann lustig werden, ein Vercharterer hat mal 2 Stunden gebraucht bis sie endlich funzte. Verschlüsse funktionieren nicht (Gasflasche fast leer, Verschluss festgewachsen). Falls Rollgroß: unbedingt vorführen lassen. Maße erfragen (Tiefgang, Durchfahrthöhe) Worauf ist der Tiefenmesser geeicht (Kiel, Rumpf- oder Wasserlinie) So - genug Brainstorming. Noch einen: klär vorher ab, wo Du den Wetterbericht kriegst (gute Senderzusammenstellung und Wetterformulare bei www-palstek. Checklisten und nen schickes Skipperhandbuch - falls man/frau mal nicht mehr weiß wie ein Manöver laufen sollte im Downloadbereich bei esys) Viel Spaß!!!!! gruß Christoph
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"E´n Schipp mokt man ut Holt, ut Plastik mokt man Klodeckels!" für Palm und PocketPC: http://navtool.bootstechnik.de |
#8
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Moin
Auch dir meinen Senf Und prüfe ob die Karten korrigiert wurden, wir haben 2002. Ansonsten viel Spaß Listen hast du ja genug. Was mir eigentlich immer obliegt ist die Stagen und Wanten prüfen, Mastenleiter steht da bestimmt irgeendwo rum ansonsten mit Bootsman Stuhl hochziehen lassen. bringt Punkte weil manchmal gibts da böse überraschungen. Und nicht aufs Handy setzen bzw in die Backskiste vor Wurt zuknallen ( erster Teil der Kaution ) Und nicht die Ansteuerungstonne treffen ( zweiter Teil der Kaution ) Das war nen teurer Charter Gruß der Klotzfisch |
#9
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...und noch ein typisches Juristenposting:
Vor der Übernahme mit dem Vercharterer die vorhandenen Vorschäden besprechen und im Übergabeprotokoll festhalten. Vom Vercharterer oder dessen Beauftragten abzeichnen lassen. Manchmal ganz erstaunlich, wie begehrend manche Schiffsvermieter hinter Deiner Kaution her sind... Helmut |
#10
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Noch eine Ergänzung nach Diskussion mit meinem Anhang (Umgang mit Schadensmeldungen der Vor Crew):
Schau mal ins Logbuch was die anderen Crews an Mängeln/Problemen ud Schäden eigetragen haben. Die Frage an den Übergeber: "Was wurde in dieser Hinsicht unternommen?" kann auch Aufschluss über die Seriosität der "Veranstaltung geben. Übrigens hat es uns sehr gewundert, dass man in Mallorca davon ausging, dass wir unser Logbuch selbst mitbringen, es also kein "Schiffslogbuch" gab. Dieses würde dann den o.a. Vorschlag ad absurdum führen
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#11
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Da komme ich auch mal zu Wort
Wir haben in unserem Logbuch eine komplette Checkliste drinnen. Am Ende des Logbuches haben wir 2 Mängelseiten. Zwei weil eine bleibt im Logbuch, die zweite zum herausreissen (ist die einzige Seite die aus der Numerierung herausfällt). Auf jeder Seite ist ein Autogramm vom Skipper und eines vom Stützpunktleiter oder der Übergabeperson. Könnt das Logbuch (Word 97, 2000, 2002 - Vorlage) ja testen und mir Verbesserungsvorschläge bringen. http://members.kabsi.at/mihu/Downloads/Logbuch.zip Gruß aus Wien Gerwin |
#12
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Logbücher an Bord einer Charteryacht? Eher selten vorhanden, lieber mitbringen, schon wegen des Tagebuchs. Vorschäden: wichtiger Punkt. Gilt für den Rumpf genauso wie fürs Holz innen.
Die Prozeduren beim Check-In sind sehr verschieden. Manche Vercharterer verbringen Stunden mit dem Abhaken der Inventarlisten (gibt dafür beim Abgeben keine Diskussionen), andere machen nur eine Kurzeinweisung. Alle sind sie aber froh, wenn sie Schäden mitgeteilt bekommen. Alles könnt und werdet Ihr nicht finden, solange der Charter-Mitarbeiter mit Euch die Übergabe/Einweisung macht. Nehmt Euch noch genug Zeit, das Boot weiter zu untersuchen, wenn er wieder weg ist (ihm das natürlich vorher sagen). Die Checklisten habt Ihr ja nun. Wenn Ihr noch etwas findet, geht zu ihm, laßt es auf das Übergabeprotokoll setzen und abzeichnen. Oder beheben, falls nötig. Und gerade auch, wenn es anscheinend nur Kleinigkeiten sind. Eine abgebrochene Ecke in der Plastikabdeckung eines Instrumentes hat uns schon mal über 40,-Dm gekostet, man darf vermuten, dass jede Crew das Ding bezahlt hat. Die eigene Untersuchung kann man aufteilen: die Pantry, das Rigg, den Rumpf, sonstige Ausrüstung. Je penibler der Charter-Mitarbeiter ist, desto problemloser die Rückgabe - ist jedenfalls meine Erfahrung. Und wenn Ihr unterwegs etwas reparieren müsst (was Ihr nicht selber kaputtgemacht habt), dann kann man das hinterher evtl. gegen zerdepperte Kaffeekannen "eintauschen". Wegen der Kaution: fragt vorher mal nach, ob die an der Basis Kreditkarten nehmen. Bestsail in Sukosan beispielsweise will nur Bargeld. Was mir aus der Rubrik Schauergeschichten noch einfällt: einen Riss im Mast (sah schon älter aus) hatten wir auch schon mal. Vielleicht sollten wir ein eigenes Thema dazu aufmachen? Was hatten wir denn schon so alles an Mängeln bei Charteryachten? Lass nach Eurem Törn mal von Dir hören, wie's gelaufen ist. Tilo |
#13
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Hallo Anja,
die Autoren vor mir haben sozusagen schon alles gesagt. Hier geht es ja nicht darum, wie man Boot sagt, sondern um die Übergabe/Übernahme der Yacht. Hier must du wie schon gesagt dich am ersten Tag genau ins Schiff einweisen lassen und deinerseits möglicherweise vom Vorgänger verschwiegene Schäden finden oder andere Mängel beseitigen (Wir machten bei unserem Chartertörn erst einen Tag lang Testfahrten vor dem Stützpunkt. Ergebnis: Großfall durchgescheuert, Unterliekstrecker in den Baum gerutscht, Ruderspitze fehlte(Grundberührung der Vorgänger!!!). Das Schiff war noch nagelneu und im selben Jahr gebaut worden!!!). Dies ist zu eurer Sicherheit und eurem Geldbeutel. Am besten lade die Yacht-Checkliste, laß dir vom Vercharterer eine Ausrüstungsliste senden und gleiche die mit der Checkliste ab. Dies spart Zeit dann vor Ort. Ansonsten müßt ihr die Erfahrungen selbst sammeln. Nehmt am besten eigenes Logbuch, Navi-Besteck, Fernglas, eigenes Werkzeug und starke Taschenlampen noch zusätzlich selbst mit. Viel Spaß Grüße Karl-Heinz
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Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#14
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Hallo Leute,
da komme ich mir inzwischen ganz klein vor, wenn ich mir die ganzen Vorschläge anschaue! ... und bin heilfroh, daß ich selber ein kleines Schiffle habe. Wenn man das alles so liest, bekommt man ja den Eindruck, Chartern sei so eine Art überteuerter Selbstmordversuch bei dem, war Ihr so über Schäden, Mängel und juristische Fallstricke schreibt. Die Anja bekommt ja Metaphysikangst und spirituelles Kotzen (also ich wäre kurz davor). |
#15
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Moin,
ja bisweilen kann ich mich dem Eindruck der wegelagerei auch nicht erwehren . Aber was will man machen entweder nichtsnutzig auf dem Baggersee Havel rumdümpeln ( und sich den Hohn und spott der Charterer anhören wegen der Havel ) Und vor allem die dann noch die dreistigkeit zu besitzen einhand segeln zu wollen :green: Oder tagelang den AB zu einer fahrt einladen und kanäle motoren oder aber zeit sparen die gesparte Zeit fürs Kanal Motoren in x Euronia² umrechnen und chartern. Ach was ist das alles kompliziert. Naja da macht die liebe Anja das schon ganz richtig das Eis brechen und hinein ins vergnügen . Gruß der Klotzfisch |
#16
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Uff und danke!
Lieber Jürgen, ich lass mich nicht entmutigen, genau deshalb hab ich ja gefragt. Liebe Gemeinde, ich sag euch dann hinterher, was uns gefehlt hat. Lieber Klotzfisch, danke für den Zuspruch, und du weisst ja, ich wohne in Berlin und werde im Zweifel die Havel terrorisieren Also, nochmal, vielen Dank an alle für alle Tips, Hinweise und Warnungen. Der nächste Törn ist noch mit fachkundiger Leitung (hihi), und da werde ich die Augen und Ohren gezielter offenhalten. |
#17
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Zitat:
Ich weiß deswegen will ich dich ja an der Ostsee dem Piraten tum nachgehend wähnen dann habe ich hier mehr Platz :green: Das nennt man glaube ich outsourcen oder so viel Spaß bei allem was kommt und das wichtigste fast vergesseen zu raten wer brüllt geht tauchen Gruß der Klotzfisch |
#18
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Vielleicht noch folgende Tipps:
Ich habe mir eine Kladde zugelegt in der ich alle Checklisten für Übergabecheck, Rückgabecheck, Seenotrolle, Notmeldungsvordrucke, Ausrüstungsliste, Seewetter-Info, Regeln für den Notfall etc. immer geordnet dabei habe. Zusätzlich habe ich eine Box mit eigener Ausrüstung (Fernglas, Hand-GPS, Kompass, Nav-Besteck, 220V-Adapter, Gardena-Adapter, Weckzeug, Klebeband etc.) - das hat sich bei meinen Törns immer bewährt. Stets fehlt im entscheidenden Moment das entsprechende Teil und dann ist man froh wenn man auf seine eigenen Sachen zurückgreifen kann. Was man braucht und was häufig fehlt das lernt man mit der Zeit. Was ich noch empfehlen möchte ist eine Skipper-Haftpflichtversicherung. Hat mir schon sehr geholfen. Gruß ralph |
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