Wer redet da noch von Kroatien...

[xtw]

...wenn man sich mal die Preissteigerungen der letzten Wochen im Lebensmittelsektor ansieht ?!

Beim Einkaufen fiel mir heute auf, dass sich in kurzer Zeit (1 Mon) die Preise für Lebensmittel bei meinem Supermarkt drastisch erhöht haben. War irgendwas los ? Kaufen die Chinesen jetzt auch unsere Schlachtereien leer ?

Hier ein paar sonderangebotsfreie Vergleiche binnen exakt 1 Monat (16.07., auf 5% gerundet) :
Gouda +20%
Schokowaffeln +15%
Geflügelsalat +20%
Knäckebrot +20%
Brennecke-Bratwurst +15%
Kroketten +10%
Kräcker +15%
Eier +10%
Becks Lemon +10%
Capri Sonne +10%
Thunfischfilets +15%
Kochschinken +20%

Ich habe keine Artikel gefunden, die günstiger wurden...
Wie sind Eure Erfahrungen mit den Preisen der letzten Wochen ?

[Balu2000]

Mit den Chinesen könntest du recht haben. Hunde sind ja z.Zt. dabu.

[blaue-elise]

Zitat von xtw

...wenn man sich mal die Preissteigerungen der letzten Wochen im Lebensmittelsektor ansieht ?!

Und das sind nur die Steigerungen der letzten Wochen. Im Lebensmittelbereich gab es seit Einführung des Euro immer wieder deutliche Erhöhungen.
Es sind die unauffälligen Erhöhungen von hier mal 20 Cent und da mal 30 Cent, die einzeln betrachtet nicht viel ausmachen, bei einem Einkauf für einen 4-Personenhaushalt aber dann plötzlich mit 40-50 € pro Einkauf zu Buche schlagen.
Wenn man sich die Steigerungen der letzten Zeit bei Benzin, Heizkosten, Strom und Lebensmittel mal ansieht, ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile viele Haushalte mit Kindern und niedrigem Einkommen da finanziell arg in Bedrängnis kommen und dagegen noch nicht mal etwas tun können.

Gruß
Norman

[Christo Cologne]

Zitat von blaue-elise

...mit 40-50 € pro Einkauf ...

40-50€???
Also das war mal zu DM-Zeiten, daß wir einen Hunni pro Einkauf hatten.
Heute schieben wir die Karre selten für unter 100€ durch die Kasse (4-Personen Haushalt).

[Trickski-Fee]

Da gab es doch noch den Vorschlag aus der Politik einen dicken Pullover anzuziehen, um Heizkosten zu sparen *duck und wech*

Jetzt mal ernsthaft, ist mir auch schon aufgefallen, aber da immer mehr Nahrungsmittel für Energieerzeugung verbraucht werden, und Klimaänderungen Ernteeinbußen in vielen Bereichen nach sich ziehen, Nahrungsmittel im allgemeinen also knapper werden, nicht verwunderlich.

[blaue-elise]

Zitat von Chris

40-50€???
Also das war mal zu DM-Zeiten, daß wir einen Hunni pro Einkauf hatten.
Heute schieben wir die Karre selten für unter 100€ durch die Kasse (4-Personen Haushalt).

Damit meinte ich nicht die Summe des Einkaufs, sondern die Summe der zusätzlichen Ausgaben durch die Preissteigerungen.
Mir ist natürlich klar, dass im Laufe der Jahre die Dinge insgesamt gesehen auch teurer werden müssen, aber im Lebensmittelbereich hat das mittlerweile wirklich abnorme Ausmaße angenommen.
Mit unter 100 € kommen wir so gut wie nie durch die Kasse. Wenn ja fehlte noch was, dass man dann noch in einem anderen Laden kaufen muss.
Und der Einkauf hält dann auch nur ein paar Tage.

Gruß
Norman

[burmi]

Zitat von Trickski-Fee

Da gab es doch noch den Vorschlag aus der Politik einen dicken Pullover anzuziehen, um Heizkosten zu sparen *duck und wech*

Jetzt mal ernsthaft, ist mir auch schon aufgefallen, aber da immer mehr Nahrungsmittel für Energieerzeugung verbraucht werden, und Klimaänderungen Ernteeinbußen in vielen Bereichen nach sich ziehen, Nahrungsmittel im allgemeinen also knapper werden, nicht verwunderlich.

Stimmt, Rapsöl im Herbst 2007 0,85€, im Juni 2008 1,15 €, vor 2 Wochen 1,35€, aktuellen Preis hab ich nicht

[hilgoli]

Ich rechne nie die Einzelpreise nach merke die Teurung aber in der gesamtsumme.

Der Wocheneinkauf der sonst ca 70 € lag, kostet nun 100-110 Euro.

Bewundern muss man dabei das satistische Bundesamt. Wie die es schaffen die Infalationsrate immer noch auf Werte um 3 % schönzurechen ist eine tolle Leistung.

[Tschinkefraeser]

Das ist wie bei der Milch reine Abzocke der Händler!
Beim Erzeuger kommt davon genausoviel an wie früher, oder noch weniger!
Die Händler versuchen immer ganz unten einzusparen, erhöhen aber gerne ihre Marge!
Das ist eben Marktwirtschaft! Viele Zwischenhändler -> Hoher Preis! Man müßte vielmehr wieder auf den Direktvertrieb setzen, bzw. direkt beim hersteller einkaufen!

Gruß
Dirk

[Flybridge]

Zitat von Tschinkefraeser

Man müßte vielmehr wieder auf den Direktvertrieb setzen, bzw. direkt beim hersteller einkaufen!

Gruß
Dirk

Nicht jeder hat einen Bauernhof um die Ecke.

Meine Ernährungsgewohnheiten haben sich in den letzten Jahr sehr stark geändert. Chips oder andere Produkte in dieser Richtung, die nicht unbedingt den Vitamin- und Mineralienhaushalt auffüllen, wurden ersatzlos gestrichen. Ferner gehe ich öfters in den Familienbetrieb der Albrechts. Nettes Ambiente, persönliche Beratung und die netten Menschen, die von meinen Sozialversicherungsabgaben sich einen schönen Tag machen, trifft man auch dort. Ich gehe extra zur Mittagszeit, weil ich dann ein Schwätzchen mit den Rentner halten kann...

[Balu2000]

Zitat von burmi

Stimmt, Rapsöl im Herbst 2007 0,85€, im Juni 2008 1,15 €, vor 2 Wochen 1,35€, aktuellen Preis hab ich nicht

Welche Region möchtest du? Suche dir aus.
http://www.oelbestellung.de/preise/rapsoel-preis-13.htm

[Pit]

Da hat dirk nur eingeschränkt recht, denn versuch mal als "Stadtmensch" direkt beim Hersteller die Lebensmittel zu bekommen.

Hier aufm Land ist das auf dem Wochenmarkt oder den vielen Bauernhöfen mit Bauernmarkt noch gut möglich. Unsere Vorzugsmilch (also noch ganz nah an der Kuh von der Konsistenz her) bekommen wir sogar 2 x wchtl. direkt vom erzeuger nach Hause geliefert. Und er Bietet viele weitere Mlchprodukte aus eigener Produktion zu vernünftigen Preisen, die er jetzt seit 2 Jahren stabil gehalten hat!
Das ist zwar auf den ersten Blick teurer, aber der 2. und 3. blick sagen: ich muss nicht fahren (also zeit und Spritersparnis) und habe sehr gute Qualität (also auch wegen der guten Inhaltsstoffe weitere Nahrungszusätze gespart) etc.

Das versuch mal in der Grosstadt. Freunde die mitten in größeren Städten wohnen beneiden uns. Wir sind ein "Dorf" mit c.a. 17.000 Einw. ohne Vororte

[Honda1000cbx]

Es sind ja nicht nur die offensichtlichen Preissteigerungen sondern teilweise werden die Mengen in den Verpackungen um 10-20% reduziert. Nachwiegen sollte man auch besser nicht. Ich denke da würden wir uns alle wundern.

Dafür sinken natürlich Preise für mittel- oder langfristige Güter (PC, Telefon ...). So rechnen die ihre Inflationsraten schön.

Wenn ich mr dann aber ansehe was ein Auto kostet Hab gerade einen A4 bestellt. Mit Extras 45T. Dafür hab ich vor 10 Jahren in Oldenburg noch eine Eigentumswohnung kaufen können. Jetzt lang es gerade noch für einen Mittelklasse-Wagen.

[Esmeralda]

Schokolade - ritter sport - von 69 auf 85 Cent gestiegen . Und ich hab früher nicht annähernd für ein Kilo Tomaten 6 DM gezahlt, für ein Kilo Kirschen 12 DM, für ein Kilo Heidelbeeren 6 DM usw. usw. Wenn ich umrechne dann kaufe ich das Zeug nicht. Wobei auch Obst und Gemüse bei Feinkost Albrecht und dem anderen Filialisten, der gerüchteweise zur Scientology gehört, nur einen Bruchteil dessen kosten, was sie bei "normalen" Discountern oder Einkaufsmärkten kosten.

Anneke

[Tschinkefraeser]

Zitat von Honda1000cbx

Wenn ich mr dann aber ansehe was ein Auto kostet Hab gerade einen A4 bestellt. Mit Extras 45T. Dafür hab ich vor 10 Jahren in Oldenburg noch eine Eigentumswohnung kaufen können. Jetzt lang es gerade noch für einen Mittelklasse-Wagen.

Oder einen A8 voll ausgestattet!
Karosse kommt mittlerweile bei Audi komplett aus Bulgarien oder von sonstwo, Elektronik aus China, aber wo sind die Einsparungen im Endpreis?

Gruß
Dirk

[Bubi]

ja, mittlerweile habe ich auch probleme das geld für den neuen daimler 145T€
zusammen zu kratzen
:w all:



ich brauche weder einen neuen audi,
noch frische heidelbeeren im winter
klar wird alles überproportional teurer, das war seit mitte der 70er schon immer so,
aber solange ich noch über kirschen vom feinkost oder einen kroatienurlaub nachdenken kann
sollte ich eigentlich nicht unzufrieden werden

[Eckaat]

Habt ihr jetzt genug geheult?

Euer Gejammer um ein paar Cent ist sehr kleinkariert und ärmlich, wenn man bedenkt, dass alle paar Sekunden irgendwo auf der Welt ein Kind verhungert.

Wenn ich in dem Kaufland in Rostock stehe, dann frage ich mich oft, wer eigentlich 100 Sorten Nudeln oder 20 Sorten Klopapier braucht.

Und wenn ich im Winter Kirschen essen möchte, dann muss ich das Geld eben berappen und brauch mich darüber nicht zu beklagen. Normalerweise gibts im Winter keine Kirschen und Erdbeeren und an diesem Mangel ist auch noch niemand gestorben.

Das wird hier zunehmend ein Jammerlappenforum und ich sehe auch immer wieder die gleichen, die sich mit solchem kleinbürgerlichem Kram die Zeit vertrubeln.

Gruß Ecki

[blaue-elise]

Zitat von Eckaat

Habt ihr jetzt genug geheult?

Euer Gejammer um ein paar Cent ist sehr kleinkariert und ärmlich, wenn man bedenkt, dass alle paar Sekunden irgendwo auf der Welt ein Kind verhungert.

Ecki, was ist das denn für ein alberner Vergleich? Müssen wir uns jetzt schuldig fühlen, weil hier niemand verhungert?
Ich kann auch auf die Klospülung verzichten, weil woanders Menschen verdursten. Bringt denen aber auch nichts.

Gruß
Norman

[Eckaat]

Nachsatz:

Wenn ich mir angucke, wieviele tausend Euro ich im Monat für laufende Kosten ausgebe, dann sind die 400 Euro für die Fresserei wirklich nur ein Piepenschiss!

Gruß Ecki

[xtw]

Es geht hier weder um Überfluss in den Regalen, Jammern um Cents, noch um zu hohes Anspruchsdenken oder natürliche Regularien von Mutter Natur.

Es ging und geht darum, dass sich innerhalb eines Monats ohne erkennbaren Grund (aber auch ohne Medienmeldung) Preise für alltägliche Lebensmittel um o.g. Prozente erhöht haben und um die Frage aller Fragen - warum ???

[Eckaat]

Zitat von blaue-elise

Ecki, was ist das denn für ein alberner Vergleich? Müssen wir uns jetzt schuldig fühlen, weil hier niemand verhungert?
Ich kann auch auf die Klospülung verzichten, weil woanders Menschen verdursten. Bringt denen aber auch nichts.

Gruß
Norman

Nein, das soll niemand. Aber ich bin dankbar und oft auch beschämt, wenn ich in so einem Fresstempel auf der Suche nach irgend etwas umherirre und diesen Überfluss an Nahrung um mich herum sehe.

Da käme ich gar nicht auf den Gedanken mich künstlich aufzuplustern, nur weil die Milch jetzt 5 Cent mehr kostet, sondern bin einfach froh sie endlich gefunden zu haben!

Gruß Ecki

[zwazl]

Ich denke mal beide Seiten haben (leider) recht.

Zum Einen sind Lebensmittel bei uns im Vergleich zu den meisten Ländern die ich kenne immer noch recht günstig (ich gebe im Monat z.B. mehr für Sprit aus als für Lebensmittel für einen 4-Pers.-Haushalt).

Andererseits sind die Preissteigerungen in allen Bereichen, aber auch im Lebensmittelbereich schlicht unverschämt.

[Eckaat]

Zitat von xtw

Es ging und geht darum, dass sich innerhalb eines Monats ohne erkennbaren Grund (aber auch ohne Medienmeldung) Preise für alltägliche Lebensmittel um o.g. Prozente erhöht haben und um die Frage aller Fragen - warum ???

Ich denke dass hat in hohem Maße mit den gestiegenen Transportkosten zu tun. Und dabei geht es ja nicht nur um die Lebensmittel an sich, sondern trifft auch die Verpackungs und Pfandindustrie.

Und die Bezahlung im Einzelhandel ist ja nun auch nicht gerade prächtig, vielleicht haben die Mitarbeiter jetzt mehr Lohn in der Tüte, das Geld muss ja auch irgendwo herkommen.

Gruß Ecki

[wolf b.]

Ich denke, daß vieles an den Transportkosten liegt. solange die Kartoffeln von Bayern nach Italien gekarrt werden um sie dort zu schälen und dann zurück zur Verarbeitung, wird sich das bei steigenden Energiekosten auch nicht ändern.

Meine Vor Ort Erzeuger haben ihre Preise nicht geändert.

Klar können das nicht alle so machen, aber etwas beitragen geht durchaus.

Übrigens, meine Stromkosten sind auch lange nicht so gestiegen wie die der großen Konzerne. Die Steigerung bleibt im Rahmen der Inflation bei 3 bis 4%.

edit: Ecki war schneller.

[blaue-elise]

Auf jeden Fall kann ich verstehen, dass es einigen Familien mit wenig Einkommen finanziell mittlerweile echt an den Kragen geht.
Habe grad mal nachgesehen und überschlagen. Alleine wir haben durch den Preisanstieg beim Heizöl eine monatlich höhere Belastung von 135 €, als noch vor 3 Jahren. Zusätzlichdurch die höhere Belastung durch die letzten Preissteigerungen im Lebensmittelbereich sind das dann nochmal rund 150 €. Macht zusammen 285 € monatlich (zum Vergleich wären das zu DM-Zeiten rund 565,- DM monatlich).

Pro Jahr also eine höhere Belastung von 3.420 € für einen stinknormalen 4-Personenhaushalt.
Was machen eigentlich die Familien, die auch vorher mit ihrem Geld nicht auskommen konnten?

Ich habe bewusst die Dinge weggelassen, die ich beeinflussen kann, wie z.B. Benzin. Ich jammere auch nicht, da ich mir die Dinge trotzdem kaufen kann, habe aber auch dafür Verständnis, dass das nicht allen so geht.
Diejenigen, denen das wirklich das Genick bricht, sagen in der Regel nämlich nichts, oder werden nicht gehört. Tauchen dann aber in den Statistiken zur wachsenden Armut in Deutschland wieder auf und die geht uns alle an.

Ich finde es für die Allgemeinheit gesehen jedenfalls allmählich beängstigend.

Gruß
Norman