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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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"Weiches" Deck bei GFK-Motorsegler
Moin
Ein Freund bat mich, hier wegen eines Problems bei seinem Motorsegler nachzuforschen, wie ihm geholfen werden könnte: Sein Boot, eine Kirié, ist um den Mastfuß "weich" geworden. Als wir nun den Mastfuß und die Doraden-Lüfter in der vorderen Kajüte demontiert hatten, kam uns braune Soße und die Holz-Zwischenschicht (Sandwich-Bauweise) in nassen Klümpchen entgegen. Nun überlegen wir, wie der Kahn noch irgendwie zu retten ist. Bevor Ihr mit Tips loslegt, möchte ich meine Idee zum Besten geben, Ihr könnt dann ja sagen, was Ihr davon haltet. Ich denke, man könnte versuchen, durch die vorhandenen Öffnungen (Lüfterlöcher, Rahmen der Decksluke demontieren) das verrottete Holz mit alten Sägeblättern, Schweissdrahthaken, o.ä. heraus zu fummeln, das ganze austrocknen und, wenn alles trocken ist, den Zwischenraum mit Giesharz auszufüllen. Eventuell könnte man den Bereich unter dem Mastfuß mit einem Stück Tischlerplatte passender Stärke, daß an der Öffnung der Decksluke (..zwischen Kajütenzugang und Mastfuß..) zwischen die innere und äußere GFK-Schicht geschoben und vergossen wird, verstärken. So, jetzt bitte ich um Eure Ratschläge.. Gruß aus Berlin Christian von der Pellworm |
#2
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Deck ringsum aufschneiden, neues Holz rein und wieder zulaminieren! Anders gehts nicht!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#3
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Hallo Christian
wie gross ist denn die vermutete weiche Stelle ? Aber eine einfache Sache wird das leider nicht. Ja in etwa so, wie Emotion schreibt evt Bilder
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#4
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Zitat:
Den gleichen Fehler wiederholen? Dann doch lieber Airex C70-200 nehmen. (http://www.core-and-more.de/airex.0.html) Und bloß nicht nur mit Giessharz verfüllen. Dann kannste auch gleich Blei reingießen. Ist nur schwer und trägt nicht. Ich hatte das auch bei meinem Boot. Ist mit ca. 8m vielleicht etwas kleiner. Habe einfach ein Quadrat von 0,5m² an der Stelle des Mastfußes rausgeschnitten und mit o.g. Hartschaumplatte und entsprechendem Laminat verstärkt. Nicht verkehrt ist, wenn Du unter Deck eine Stütze druntersetzt. Falls die Fallen umgelenkt nach achtern laufen, Unterdeck-Spanner nicht vergessen. mfG Götz
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#5
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Erstmal wären Bilder (innen und aussen) von Vorteil ...
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Grüsse Ulli
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#6
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Moinsen!
Gleiches Problem habe ich bei mir im Vorschiff behoben. Es gibt leider nur eine einzige Möglichkeit: 1. Multimaster mit Sägeblatt zur Hand nehmen. 2. Den betroffenen Bereich GROSSFLÄCHIG (alsoein paar cm mehr als der vermoderte Bereich, sodass die angrenzenden Stellen im Sandwich wirklich trocken sind) von innen raussägen. Dabei nach möglichkeit das von innen herausgesägte Laminatstück in einem Stück erhalten (kann man dann ganz einfach wieder einbauen). 3. Das vergammelte Holz rauskratzen. 4. Die Stelle trocknen lassen (Viel Zeit lassen!!), damt garantiert keine Feuchtigkeit mehr da ist.# 5. Die Ränder des Laminats am Deck und auch die des herausgeschnittenen Stücks etwa 10 cm anschäften. 6. Airex 80 Platte mit angedicktem (hochfester Füller!) Epoxydharz satt einstreichen und einkleben. 7. Darauf dann die herausgeschnittene Laminatplatte ebenfalls mit SATT aufgetragenen angedicktem Epoxydharz (Hochfester Füller!!!!!) draufkleben und von unten fixieren (am Besten geht das mit so einer Stütze für den Trockenbau ausm Baumarkt). Wichtig ist, dass alles wirklich dick und satt mit Harz eingestrichen wird, damit sich keine Luftblasen innerhalb des neuen Sandwich bilden. Auch wichtig ist es, den hochfesten Füller zu nehmen (gibt es von West-Systems), das gibt noch mehr Festigkeit. 8. Dann über die angeschäfteten Ränder so 5-6 Lagen Gewebe laminieren (die erste Lage schmal und dann immer breiter werden). 9. Bier trinken und über die neue Super-Festigkeit freuen. Generell ist es gar nicht so schlimm. Es tut schon ganz schön weh, ein Stück aus dem Deck zu schneiden aber nach der ersten Überwindung geht es wirklich gut von der Hand. Der Multimaster ist dafür auch das einzig ideale Werkzeug. Wenn die Stelle dann trocken ist, ist der Rest an einem Arbeitstag locker zu schaffen und ist wirklich nicht schwer. Ich würde es auch wie beschrieben von unten machen, damit Du nicht das sichtbare Deck zerschneidest, denn das bekommst Du nur schwer wieder schier hin. Ich kann Dir versichern, dass das ERgebnins Dich überzeugen wird. Du bekommst eine Bomben-Festigkeit. Eine andere Möglichkeit gibt es wirklich nicht. Auch die Methode, das Deck aufzubohren und mitr Harz zu verfüllen bringt gar nix, weil sich das Harz nicht mit nassem Holz verbindet und daher fröhlich weitergammelt, bis der Mast irgendwann im Salon steht... Gerade bei diesem wichtigen Strukturellen Bereich gibt es keine halbe Lösung!!!!! Keine Angst, ist ein relativ einfaches Projekt. Ich empfehle Dir: Epoxyd-Harz und Füller von West-Systems Airex 80 -Schaumplatte Viele Grüße Harry
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"Today is a special Day - Because EVERY Day is a special Day" J. Edwards
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#7
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Moin!
Ich muss jetzt in den nächsten Wochen auch ran! Bei meiner Polaris Monaco ist das Vorschiffdeck auch weich. Ich werde es auch wie schon beschrieben (navisnavis) machen!-allerdings von oben! Da ich das gesamte Deck danach mit Flexi -Teek belegen will , bietet sich diese Methode an. Von unten ist das Vorschiffdeck mittels zusätzlicher Decksbalken aus Leimholzbalken schon verstärkt und verkleidet . Werde die ganze Aktion nach Abschluss hier einstellen! Gruß Dierk
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#8
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Hi, Dierk!
Bei Dir ist das natürlich klar. Von oben ist es ja auch noch einfacher und wenn Du eh Flexiteek drüberlegts ist es kein Problem. Besonders gespannt bin ich auf Deinen Flexiteek- Bericht. Grüße Harry
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"Today is a special Day - Because EVERY Day is a special Day" J. Edwards |
#9
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Hallo Harry
Erstmal vielen Dank für die umfassende Antwort. Gibt es diese Airex-Platte auch flexibel, das Deck oder besser das Kajütendach in ja leicht rund? Gruß Christian |
#10
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#11
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Zitat:
Also, die Platte ist 10mm stark und passt sich auch einem leicht gewölbten Deck an. Falls nicht, dann schneidest Du die Platte einfach in Streifen und klebst die Streifen dann einfach ein. wichtig ist nur, dass Du dann auch die Seiten der jeweiligen Streifen dick mit Epoxy-Masse einschmierst. Insgesamt wird Dir diese Methode auch noch etwas mehr Festigkeit bringen (brauchst Du aber i.d.R. nicht). Grüße Harry
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"Today is a special Day - Because EVERY Day is a special Day" J. Edwards
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#12
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Moin
So, der Ordnung halber nochmal ein kurzer Bericht von unserer Reparatur des Schiffes meines Freundes: Wir hatten uns von Lutter und Voss einen zweikomponentigen, geschlossenporigen Kunststoffschaum besorgt. Die Schadstellen hatten wir von unten aufgeschnitten, ausgeräumt und einige Tage im Frühjahr durchtrocknen lassen. Dann haben wir die Öffnungen wieder verschlossen, wozu sich transparentes GFK von der Rolle anbietet (Baumarkt), daß man am besten mit Poppnieten ringsum befestigt. Zum Befüllen der Bereiche und zum Entweichen überschüssigen Schaums sollten Öffnungen vorgesehen werden. Für das Befüllen haben wir Plastikflaschen mit spitzer Tülle gesammelt, so um die 0,2 Liter Volumen, auf deren Tülle wir ca. 30 cm lange transparente Schlauchstücke gesetzt hatten. (Ultraschall-Gel-Flaschen, mal beim Doc fragen..). Beide Komponenten wurden zunächst in separaten Messbechern abgefüllt, und dann in die Flasche gegossen. Für das Verschließen der Flasche, das Schütteln, und das Einführen des Schlauches in den zu füllenden Bereich, bleibt noch etwa eine Minute, bis sich der Schaum ausdehnt. Um ein unbeabsichtigtes Aufbeulen der Unterseite durch die Ausdehnung des Schaums zu vermeiden, empfiehlt es sich u.U. gegenzudrücken, bzw. einen Stempel zu setzen, bis die Ausdehnung nach etwa 2-3 Minuten beendet ist. Das ganze ist eine ziemliche Sauerei, Auskleiden des Arbeitsraums mit Folie, und Verwendung von Arbeitskleidung und Handschuhen, die hinterher in den Müll wandern, sind Pflicht. Nichtsdestotrotz scheint mir diese Reparatur eine preiswerte Alternative zu den vorher beschriebenen Methoden zu sein. Bisher hat alles prima gehalten, ist trittfest und auch im Mastfußbereich stabil. Gruß aus Berlin, Christian von der Pellworm |
#13
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Hallo, welcher Schaum war das genau? Lutter und Voss scheint da mehrere zu haben? Habt Ihr Fotos gemacht?
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Ein Herz für Außenseiterboote
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#14
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Moin
Nein, Bilder haben wir leider keine. Wegen der Schaumsorte melde ich mich in den nächsten Tagen, mein Kumpel hat die Rechnung im Büro, und kommt erst Montag dran. Die Sorte ist uns bei Voss-Chemie Berlin für den Zweck empfohlen worden. Allerdings meinte man, daß es besser wäre, das Zeug von oben einzufüllen, wobei man sich die Decksoberfläche versaut hätte. Deshalb hatten wir uns die Alternative mit den Plastikflaschen ausgedacht. Gruß aus Berlin Christian von der Pellworm |
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