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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen.

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  #1  
Alt 15.06.2007, 22:47
RoterBaron RoterBaron ist offline
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Standard Wohnungsbrand in Recklinghausen, 3 Kleinkinder tot

Tja, gelesen habt ihr das sicher schon in der Zeitung oder im TV gesehen, der Wohnungsbrand am Mittwoch, 13.6.

Ca. eine Stunde nach Ausbruch des Brandes kam der Sohn vom Vermieter in mein Büro und sagte etwas zerknirscht, beim Brand wären wohl 3 Kinder umgekommen. Brandort ca. 60 Meter entfernt, um die Ecke, 3. Haus. Dann denkt man 'Auch wenn man die Leute nicht kennt...'

Heute Mittag kommt er wieder in mein Büro "Das waren die Enkel von unserem ehemaligen Nachbarn..." Der Opa hat mehr als 10 Jahr im selben Haus gewohnt, der Vater muß der Junge sein, den ich noch als 12jährigen kenne...

Die Pressemeldungen und TV Berichte sind evtl. auch unvollständig. Öfter ist der Rede von Schaulustigen, die die Arbeiten behinderten.

Da ich nicht zu den Glotzern gehöre, kann ich dazu nur was aus 2. Hand wiedergeben:

Um 22 Uhr traf ich einen, der im Haus wohnt, heftig mit einem anderen Bekannten debattierend und auf die Polizei schimpfend. Die Polizei habe Hausbewohner nicht mehr reingelassen, die die Kinder rausholen wollten und mit einer Kette verhindert, daß noch jemand ins Haus ging, man habe sich mit den Polizisten geprügelt. Daß er noch einen Schock hat, ist klar, aber für den stand Mittwoch abend fest, die Kinder würden noch leben, wenn man die Leute, die rein wollten, reingelassen hätte.

Ohne am Ort gewesen zu sein, halte ich das mal für eine sehr voreilige Meinung. In dem relativ kleinen Haus dürften nach kurzer Zeit sehr viele Rauchgase gewesen sein. Und bei dem vielen Plastik usw., das in Wohnungen kokelt, dauert es nicht lange bis zur Rauchvergiftung mit den typischen Folgen wie sehr schneller Verlust des Orientierungsvermögens, Bewußtlosigkeit usw.

Nach heutigem Bericht der Lokalpresse haben 2 Frauen, die mit als erste den Brand bemerkten, versucht, ins Haus zu kommen und mußten den Versuch sofort aufgeben.

Eine Frau aus einem gegenüberliegenden Geschäft sprach heute davon, daß es nach Eintreffen der Feuerwehr Übergriffe auf die Feuerwehrleute gab, evtl. auch, weil jemand in Panik ins Haus wollte.

Heute war von Leuten auf der Straße auch noch zu hören, die Feuerwehr wäre viel zu spät gekommen,a uch vom Deutschen. Daß Angehöhirge / Hausbewohner es subjektiv anders sehen ist verstehbar. Nicht zu verstehen ist, daß es inzwischen im Forum einer Zeitung einen Beitrag gibt, in dem sich jemand über Migranten mokiert, die niedriges Bildungsniveau hätten und Rettungskräfte lynchen würden. Dem Herr sei mal gesagt, daß einige Söhne meines Ex-Nachbarn es zum selbstständigen Unternehmer geschafft haben.

Denn Rettungskräften wird man kaum einen Vorwurf machen können. Es geht nicht, Leute in völlig verräuchertes Haus reinzulassen.

Und zum Thema Rettungskräfte "kamen zu spät":

Die Feuerwache ist nur 3 Autominuten entfernt. Auch als wir Dezember einen Brand in unserem Haus hatten, dauerte es ca. 7 Minuten, bis die ersten Feuerwehrleute da waren. Zwischen Alarmzeit und Anrücken vergehen immer Minuten.

Kurz vor der Brandzeit in diesem Haus waren wir im Büro und nacheinander fuhren mehrere Rettungswagen udn Feuerwehrfahrzeuge in Richtung OST.

Ca. 7 - 10 Minuten später kamen Fahrzeuge von OST nach WEST. Ich dachte zuerst, die transportieren Verletzte ab.

Erst kurz danach viel mir ein Verkehrsstau vor dem Büro auf, der schlimmer als normal um diese Zeit ist.

Ca. 15 bis 20 Minuten nachdem die Fahrzeuge von OST nach WEST fuhren, war der Hubschrauber zu hören und heute liefen hier noch Leute rum, die Gerüchte verbreiteten, die Feuerwehr wäre 20 Minuten nach Ausbruch des Feuers angekommen. Zu dieser Zeit war die Straße bereits von Polzei und Feuerwehr abgeriegelt.

Als der Hunschrauber wieder abhob, ging ich dann doch zur Kreuzung, nicht um die alleine hier in der Seitenstraße ca. 100 Schaulustigen zu verstärken, sondern, einfach, weil ich wissen wollte, was los ist. Ist schließlich die Uhrzeit, um die meine Frau oft nach Hause kommt, diese Kreuzung überquert, und von Brand war hier nichts zu merken. Kein Brandgeruch.

An der Absperrung gab gerade ein Feuerwehrmann einem Reporter Auskunft, man habe das Problem gehabt, daß es kurz vorher einen Kellerbrand (wenn ich bei dem Krach richtig hörte) in König-Ludwig gab, das ist ein Stadtteil im Osten, und bevor man den gelöscht hatte, sei der Brand in der Wohnung ausgebrochen. Deckt sich auch mit dem, was zu hören und sehen war: zuerst Rettungswagen, die Richtung Ost fuhren, ca. 7 - 10 Minuten später Fahrzeuge in Richtung Westen.

Gegen 22 Uhr sah ich noch vom Parkplatz des Tiermarktes an der Ecke Krankenwagen aus der Nachbarstadt Herne abrücken - mit sichtlich erschütterten und fertigen Sanitätern in der Kabine und ich glaube, wenn man Rettungskräfte aus Nachbarstädten hinzu gezogen hat, hat man wirklich alles getan, was nötig und möglich war.

Heute vormittag und nachmittag waren immer wieder Presseleute und TV Leute mit Foto- und Videokameras zu sehen, die die Gedenkstätte, die es dort inzwischen gibt, abknipsten, und die Leute, die sich dort immer wieder sammeln und diskutieren.

Ich hoffe nur, das wenigstens einer dieser Presseheinis mal einen sinnvollen Bericht macht, in dem mehr zu lesen ist als "Oh, mal wieder ne Katastrophe". Wäre doch toll, wenn mal ein Pressemensch auf die Idee käme, seinen Bericht sinnvoll anzureichern oder über weitere Berichte und Artikel nachzudenken.

Themenvorschlag wäre z.B., daß billige Brandmelder besser als keine sind und Leben retten können oder auch mal ein Bericht über mögliche Brandursachen in Altbauten wie diesem: alte elektrische Leitungen, die mürbe sind, Gerümpel unterm Dach und im Keller usw.

Gruß, Karl
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  #2  
Alt 16.06.2007, 07:07
Lutti Lutti ist offline
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Hier einige Videos dazu: http://www.blaulichtreporter.de/pageID_4688853.html


Mein Mitgefühl gilt den Eltern und Angehörigen!
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Gruß Ludger

Geändert von Lutti (16.06.2007 um 07:10 Uhr)
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  #3  
Alt 16.06.2007, 19:20
Benutzerbild von apiroma
apiroma apiroma ist gerade online
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Das sofortige Sperren des Zugangs hat wahrsch. noch mehr Tote (die Nachbarn bzw. "Laienretter") verhindert.
Bei Kunststoffbränden entsteht so ein giftiger Rauch, daß eine ungeschützte Person bereits nach 2-3 Atemzügen ums Leben kommen kann.
Ein Rauchmelder hätte entweder schneller Aufmerksamkeit erregt und bei richtigem Training der Kinder (bei Auslösung z.B. die Nachbarn alarmieren) evtl. den Unfall verhindern können.
__________________
Grüße
Karl-Heinz
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