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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 09.06.2007, 13:07
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Standard Kollisionskurs mit der Willi K. und fast versenkt

Kleiner Schwank aus meiner Jugend….!
Ich oute mich damit zwar ein bisschen, aber wir sind doch alle nur Menschen!!!




Vor zwei Jahren kaufte sich mein Kumpel Timo eine gebrauchte Gelderbloom 21 Fishing.

Nachdem er das Boot gründlich inspiziert hatte und von seinem tadellosen Zustand überzeugt war, lud er mich zu einer Probefahrt auf der Elbe im Raum Brunsbüttel ein.

Wir hatten brisigen Wind aus Ost, auflaufend Wasser und einen Wellenhöhe von ca. 0,6 bis 0,8 Meter, die Sonne lachte und es schien ein perfekter Tag zu werden.
Gut gelaunt steuerte mein Kumpel schon eine Weile das neue Spielzeug und wir befanden uns mittlerweile auf der Höhe des alten Elbanlegers Brunsbüttel Cuxhaven, als der Motor zu stucken anfing.
Jedesmal, wenn wir ein Wellenkamm erklommen, setze der Motor kurz aus. Genervt und ein wenig beängstigt übergab Timo mir das Ruder und öffnete die Motorklappe um dem Fehler auf die Schliche zu kommen. Aber Ratlosigkeit machte sich schnell breit!
Kurzerhand entschlossen wir uns zurück nach Neufeld, dem Ausgangspunkt, zu fahren und das Boot auszuslippen, um zu Hause den Mangel auszumerzen. Kaum war der Gedanke ausgesprochen, verstummte der Motor gänzlich. Es verging eine Schreckenssekunde, fassungslos sahen wir uns beide an und stürzten nach hinten, um in den Motorraum zu sehen, unsere Köpfe tauchten tief in die finsteren Katakomben des Bootrumpfes, wir wackelten und drückten, aber nichts.
Erneut versuchte mein Kumpel das Triebwerk zu starten, aber statt Anlassergeräusche nur Stille und eine nicht unerhebliche Qualmwolke stieg aus dem Stauraum unter der Skippersitzbank.
„Scheiße es brennt!“ schrie Timo und riss mit brachialer Gewalt die Luke unter der Sitzbank auf und wurde von einer schwarzen, stinkenden Wolke begrüßt. Glücklicherweise war am Fahrstand ein kleiner Handfeuerlöscher befestigt, diesen griff er sich, entfernte den Sicherungsriegel und….Nichts. Was nun?
Wir wurden mit einem sehr unangenehmen, langen und lautem Hupen aus unserer Situation gerissen. Wer schon einmal den Film „Das Boot“ gesehen hat, kennt bestimmt die Szene als Jürgen Prochnow am Periskop hängt, so durch die Gegend guckt und wie aus heiterem Himmel auf einen schnell anrauschenden Zerstörer blickt.
Genau so fühlte ich mich in diesem Augenblick auch, nur war das kein Zerstörer, der da angerauscht kam, sondern die Wilhelm Krüger. Ein ca. 50 Meter großes, schwarzes Saugbaggerschiff, dass die örtlichen Fahrrinnen freihält.

Nur gut, dass dort ein Profi am Ruder sitzt, sein Manöver der letzten Sekunde klappte vorzüglich und durch die Nähe, des vorbeiziehenden Schiffrumpfes und dem dementsprechenden, lauten Wellenschlag konnten wir auch nicht genau verstehen, was der gute Mann von oben aus den Lautsprechen uns zu verstehen gab. Die Stimme klang aber ziemlich hastig.

Der unangenehme Geruch und das Brennen in den Augen brachte uns aber schnell wieder zu unserem grundlegenden Problem zurück. Da machte sich meine damalige Ausbildung bei der Jugendfeuerwehr bezahlt. Entschlossen nahm ich den Pütz, füllte ihn mit Seewasser und löschte den Schwellbrand. Mit lautem Zischen war das Feuer auch gleich niedergeschlagen. Der anerkennende Blick meines Kumpels, machte mich unheimlich stolz auf mich selbst und es sprossen bestimmt zwei oder noch mehr neue Brusthaare.
Timo übernahm wieder das Kommando und befahl den Anker zu schmeißen und fügte hinzu: Dass es hier sehr tief ist und ich zwei Leinen verknoten müsse.
Der Anker mit Leine lag unüblicherweise in der seitlichen Backskiste. Mein geübtes Auge erkannte aber sofort, dass mehrere Leinen übereinander lagen. Zwei Rote und eine dünnere Gelbe, ich beschloss, die gleichstarken Roten miteinander zu verknoten.

Inzwischen wurde mein Kumpel wieder hektisch, denn wir trieben auf den letzten Stacken vor der Yachthafeneinfahrt Brunsbüttel zu.
Ich setzte schnell und gekonnt die Seemannsknoten und warf den Anker über Bord. Das vermeintliche Ende hatte ich an der Steuerbordklampe befestigt! Voller Überraschung stellte ich fest, dass die schöne rote Ankerleine auf einmal weg war!
Voller Eifer hatte ich übersehen, dass drei rote Leinen in de Backskiste unaufgeschossen lagen. Zu meiner ( und auch Timos ) Unzufriedenheit musste ich kläglich feststellen, dass ich das Ende der Ankerleine nicht angefasst hatte, dafür aber die Enden der zweiten Leine völlig seemännisch miteinander verbunden habe und auf der Dritten einen sauberen Palstek gelegt und diesen auch gewissenhaft auf die Heckklampe verbracht hatte.
Mir wurde wieder warm, obwohl diesmal kein Feuer in der Nähe war…
Ich schnappte mir die gelbe Leine aus der Backskiste stürzte nach vorne auf den Bug und gab einem wahrscheinlich eher zufällig nähernden Segler das Zeichen Leine hoch. Dieser begriff auch sofort den Ernst der Situation, hatte uns ratz fatz am Haken und brachte uns in wirklich aller letzten Minute in Sicherheit. Der Abstand zum Steinstacken war vielleicht noch 20 Meter.
Wären wir dort aufgelaufen, wäre das Boot innerhalb von Sekunden zerschellt und gesunken.

In diesem Sinne:
  • Immer nur mit geeigneter Ausrüstung fahren
  • Nie Panik bekommen
  • Stets unter Wassersportlern, egal ob Segel oder MoBo fest zusammenhalten
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  #2  
Alt 11.06.2007, 07:42
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Kleiner Anhang:
Das dicke Pluskabel der LiMa lief stramm unter der Verrosteten und dadurch arg rauen Ölwanne.
Der Zahn der Zeit, nagte somit die Schutzummantelung des Kabels durch und verursachten einen Kurzen.
Warum die Batterie deswegen starb, ...wissen die Techniker unter Euch bestimmt besser als ich?!
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  #3  
Alt 11.06.2007, 15:45
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oha .... zum Glück hats noch nen guten Ausklang genommen ....
hätte ja bös ins Auge gehen können ....
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  #4  
Alt 16.06.2007, 10:41
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Hallo BF ler!

Kann noch jemand von solchen Schoten berichten?

Sicherlich bin ich nicht der einzige Wassersportler der mal einen schlechten Tag hatte.

Wer hat die lustigste Geschichte?

Ich bin echt gespannt...
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  #5  
Alt 16.06.2007, 11:59
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Keiner???
Ogott, ich trau mich nicht mehr raus......!
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  #6  
Alt 16.06.2007, 12:55
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Aber klar, da gabs schon einige Threads. Der hier zum Beispiel:

http://www.boote-forum.de/showthread...ight=breitling

Man will ja nicht immer alles doppelt schreiben.

Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an.
Leo Tolstoi


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  #7  
Alt 16.06.2007, 13:19
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Uuuups, ... aber Euer Forum ist auch ganz schön dick!

Obwohl ich schon eine ganze Weile blätter und schmöcker gibt es noch viel Neues zu entdecken.


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