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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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: Anlasser dreht weiter trotz gezogenem Zündschlüssel – Mercury 40 PS 4-Takt (Bj. 2000/2001) – Fehlersuche?
Servus Gemeinde, ich bin aktuell mit meinem Boot im Urlaub in Kroatien und brauche dringend euren Rat – ausgerechnet am ersten Tag tritt direkt ein technisches Problem auf, das ich alleine nicht sicher eingrenzen kann. Zum Setup: Ich habe einen Mercury Außenborder, 40 PS, Viertakter, Baujahr ca. 2000/2001. Nach zwei Jahren Standzeit habe ich das Boot wieder fit gemacht – Vergaser gereinigt, neue Batterie eingebaut, Kontakte überprüft. Vor zwei Wochen der erste Testlauf: Motor sprang sofort an wie ein Kätzchen, sauberer Leerlauf, keine Auffälligkeiten. Alles lief bestens. Heute habe ich das Boot ins Wasser gelassen und bin etwa eine Stunde ohne Probleme gefahren – Motor lief sauber unter Last. Dann habe ich kurz angelegt, wollte später wieder starten und da begann das Problem: Beim Neustart ging der Motor zunächst zwei- bis dreimal direkt wieder aus – was mich schon gewundert hat. Danach lief er, aber plötzlich hörte ich während der Fahrt ein starkes Surren – der Anlasser drehte dauerhaft mit, obwohl der Motor bereits lief! Ich habe sofort reagiert, den Zündschlüssel auf „OFF“ gedreht – keine Wirkung. Dann komplett abgezogen – der Anlasser drehte trotzdem weiter! Erst nach dem Abklemmen der Batterie stoppte das Ganze. ⸻ Meine Vermutungen: • Magnetschalter / Starterrelais hängt eventuell mechanisch oder elektrisch fest und gibt permanent Strom auf den Anlasser? • Oder ist es ein Problem mit dem Zündschloss selbst? → Nach zwei Jahren Stillstand evtl. Korrosion oder Kurzschluss, sodass die Verbindung intern hängen bleibt? • Könnte es sogar ein Problem mit der Verkabelung sein (z. B. Massefehler oder Plusleitung klemmt irgendwo)? ⸻ Was ich euch frage: 1. Wie würdet ihr die Fehlersuche systematisch angehen? Ich hab nur begrenzt Werkzeug an Bord, aber Zugriff auf etwas Basiswerkzeug. 2. Wie kann ich Zündschloss und Relais voneinander als Fehlerquelle abgrenzen, ohne sofort alles auszubauen? 3. Gibt es bei genau diesem Mercury-Modell (40 PS 4-Takt, um 2000) bekannte Schwachstellen? 4. Wäre es kurzfristig möglich, den Motor über einen Bypass ohne Zündschloss zu starten, um zumindest fahren zu können? Ich wäre euch echt sehr dankbar für jeden praxisnahen Tipp – ich hab zwei Wochen Urlaub, und sitze am ersten Tag nach zwei Stunden Fahrt schon wieder am Steg 😅 Viele Grüße und danke im Voraus Chris |
#2
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Hallo Chris,
stelle mal fest ob das Anlasserhilfsrelais (dauernd) bestromt wird, was sonst nur in der Zündschlüssel Startstellung passiert. Das ist ein gelb/rot gestreiftes Kabel, es kommt vom Zündschloss. Ein Fremdstart ist durch das kurzschießen der beiden großen Kontakte, mittels metallischem Werkzeug/Schraubendreher etc. jederzeit möglich. Der Start aber erfolgt nur bei eingeschalteter Zündung
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![]() M.f.G. Bo Geändert von menschmeier (Gestern um 17:38 Uhr) |
#3
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Als Ursache für den ungewollten Anlasserlauf können idT nur ein mechanisch def. Hilfsrelais oder ein Kurzschluss zwischen dem gelb/rot gestreiften Kabel mit einer + Leitung bzw. ein mechanisch def. Zündschloss sein.
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![]() M.f.G. Bo |
#4
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![]() Zitat:
Nur damit ich’s richtig verstehe – ich würde das morgen früh folgendermaßen ausprobieren: 1. Ich ziehe das gelb/rot gestreifte Kabel, das vom Zündschloss kommt, am Anlasserhilfsrelais ab – korrekt? 2. Danach schalte ich die Zündung ein und überbrücke testweise die beiden großen Kontakte am Relais (z. B. mit einem Schraubendreher), um so einen Fremdstart auszulösen. 3. Wenn der Anlasser dann nicht von allein weiterläuft, heißt das: das Zündschloss war die Ursache (weil dann keine ungewollte Spannung mehr kommt)? 4. Wenn ich dann wieder das gelb/rote Kabel anschließe und der Anlasser sofort oder dauerhaft weiterdreht, dann liegt das Problem eher am Relais selbst, weil es mechanisch hängt – korrekt verstanden? Würde mich freuen, wenn du nochmal kurz bestätigst, ob ich die Logik so richtig aufgefasst habe. Danke dir nochmal – das bringt mich wirklich weiter! Gruß Chris |
#5
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Ich würde folgendes machen:
1. das Steuerkabel (das dünne) am Anlasser abklemmen . Damit ist sichergestellt dass der Magnetschalter stromlos ist und somit die Arbeitskontakte nicht schließen kann. Außerdem ist der Magnetschalter eine Art Kupplung und rückt beim schließen der Arbeitskontakte auch das Anlasserritzel nach vorne um die mechanische Kraft auf den Zahnkranz des Motors zu übertragen. Es könnte durchaus sein, dass Dein Anlassen möglicherweise einfach nur etwas Pflege benötigt. Möglicherweise hängt er fest und geht deswegen nicht zurück. Eine Rückholfeder drückt eigentlich den Anlasserzahnkranz in die "Parkstellung" wenn das Steuerkabel stromlos ist. Anlasser ausbauen , reinigen und etwas fetten damit der wieder leichtgängig zurückgeht wenn stromlos. Dabei ist es vorteilhaft den Magnetschalter zu öffnen auszubauen wenn das möglich ist. Dahinter befindet sich den mechanische Mechanismus der mit der Feder wo das öl/Fett fehlt. |
#6
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Schnittbild Anlasser
https://www.old-germany.de/html/anlasser1.html |
#7
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3. Wenn der Anlasser dann nicht von allein weiterläuft, heißt das: das Zündschloss war die Ursache (weil dann keine ungewollte Spannung mehr kommt)?
NEIN 4. Wenn ich dann wieder das gelb/rote Kabel anschließe und der Anlasser sofort oder dauerhaft weiterdreht, dann liegt das Problem eher am Relais selbst, weil es mechanisch hängt – korrekt verstanden? Wiederum NEIN Wenn das Hilfsrelais mechanisch defekt ist, dann fällt die innere kupferbrücke auf diese zwei kontakte und der Alasser dreht ungewollt Am Hilfsrelais an den oberen 2 Schraubkontakten kommt einmal das + Batteriekabel an, am 2. Kontakt dann das +30 Anlasser Kabel. somit reicht dort oben das überbrücken, das sonst eine , im Innern des Hilfsrelais vom bestromten Elektromagneten noch vorn gedrückte Kupferbrücke macht
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![]() M.f.G. Bo
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#8
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VASEROW :
Außenborder mit einem Zahnkranz am oberen Schwungrad haben idR keinen Magnetschalter am Anlasser, sondern ein Anlasser Hilfsrelais und der Zahnkranz des Anlassers wird durch den Drehschwung Moment über ein Steilgewinde nach oben zum Schwungradzahnkranz gedreht.
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![]() M.f.G. Bo
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#9
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![]() Zitat:
Wieder was gelernt,danke! |
#10
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![]() Zitat:
Allgemeinwissen hilft nur im Allgemeinen, aber dem TE nicht bei seinem speziellen Problem. ![]() Es ist sogar für den TE in seiner akuten Situation eher verwirrend.
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Schöne Grüße aus Hamburg, Dietmar
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