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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Hallo liebes Forum, dies ist mein erster Beitrag hier und ich wollte erstmal hallo sagen und uns vorstellen. Wir fahren eine Regal Cuddy 2250 aus dem Jahr 2005 und lieben unser Boot trotz mittlerweile vieler technischer Probleme und steigender Repareatur- und Instandhaltungskosten über alles. Meist sind wir auf dem Rhein bei Speyer unterwegs, im Sommer trifft man uns aber gelegentlich auch in Kroatien. Dort haben wir viele Urlaube auf Cres, Mali Losinj, Rab und Korcula verbracht und auch in den Jahren 2014 und 2015 jeweils einen unvergesslichen 2-wöchigen Trip mit Übernachtungen auf dem Boot in der Marina (damals noch zu zweit ohne Kinder) absolviert. Seit dem haben wir unser Boot ausschließlich auf dem Rhein bewegt und waren nun nach längerer Kinderpause letztes Jahr wieder in Kroatien - mal wieder ein traumhafter Bootsurlaub!
Ich habe hier schon vieles Hilfreiche und bezüglich einiger Reparaturen Zielführende gelesen und schätze dieses Forum sehr. Ohne Eure Hilfe wären einige Reparaturen deutlich teurer ausgefallen - vielen Dank dafür!!! Nach mehrtägigem Durchforsten des Forums bezüglich unseres aktuellen Problems konnte ich den wahrscheinlich vorliegenden Defekt einngrenzen, wir können uns auf das Verhalten unserer Lenkung aber keinen endgültigen Reim machen. Es handelt sich dabei um einen Volvo Penta Innenborder mit hydraulsichem Lenkzylinder, der vom Lenkrad aus per Seilzug betrieben wird. Solange der Motor nicht läuft, lässt sich der Antrieb auch relativ leicht in beide Richtungen bewegen. Sobald die Maschine jedoch läuft und die Servopumpe Druck aufbaut, lenkt der Antrieb bis zum Anschlag nach Backbord und lässt sich auch nicht mehr aus dieser Position bewegen. Der Lenkzylinder ist dann komplett eingefahren. Wir konnten kein Leck finden, der Ölstand in der Servopumpe passt auch, die Lenkung hat bis zum Einwintern auch einwandfrei funktioniert. Kennt jemand dieses Verhalten und lässt sich das Problem ggf. auf ein Bauteil eingrenzen? Liebe Grüße, Martin |
#2
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Da wird die hydraulische Steuerung verklemmt sein, evtl. durch Feuchtigkeit im Öl und Rost. Was für ein Antrieb ist dran? SX, DP-SM...
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#3
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DP-SM mit diesem Lenkzylinder:
Leider kann man bei diesem Zylinder nicht sehen, ob das Steuerventil festsitzt. |
#4
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Nach der Standzeit und vielleicht etwas Salzwasser wird die Gewindehülse, auf die der Mantel des Lenkkabels aufgeschraubt ist, klemmen. Die Hülse betätigt damit ständig das Steuerventil. Versuche ein wenig am Mantel des Lenkkabel am Lenkzylinder zu ziehen, zu drücken und etwas zu ölen. Die Hülse sollte sich wenige Millimeter bewegen lassen.
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#5
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Meinst du diese Hülse?
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#6
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Ja. Auf den beiden Bildern ist die Hülse auch unterschiedlich weit zur Ventilbetätigung eingeschoben und sie sollte sich leicht einige Millimeter hin- und herschieben lassen.
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#7
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Nachdem mehrere Versuche, die "Hülse" im eingebautem Zustand des Lenkzyinders zu bewegen gescheitert sind, habe ich diesen heute ausgebaut. Jetzt konnte man sich alle Teile genauer anschauen und es wurde schnell klar, dass die "Hülse", also das Gewinde für die Aufnahme des Lenkseilzuges nicht beweglich ist. Es ist das komplette obere Rohr, das sich beim Lenken bewegt und damit mit dem auf dem Bild rechten senkrechten Arm den Zylinder unterhalb verschiebt. Es brauchte auch hier trotz Einsatz von WD40 und Rostlöser mehrere Schläge mit dem Gummihammer, bis es wieder frei war. Habe es danach gereinigt und an allen angegriffenen Stellen poliert. Wie man im Video erkennen kann, ist es nun wieder sehr leichtgängig:
https://1drv.ms/v/c/1652674853491cc8...Jyy7g?e=LGLRX2 Leider habe ich aber bei der Ausbauaktion die Lauffläche des unteren Zylinders beschädigt und hoffe nun, dass die Kratzer nur bis zum Abstreifring reichen und der O-Ring dicht hält. Werde es morgen provisorisch einbauen und auf Dichtigkeit testen. Weiterhin bin ich aber immer noch stutzig, ob die normale Funktion wieder gegeben ist. Ich hätte gedacht, dass der Zylinder bei unbewegtem Lenkrad mittels Federn immer in die Mittelstellung gebracht wird, sodass die hydraulische Unterstützung dann unterbrochen wird. Dem ist aktuell leider nicht so, das verschiebliche obere Rohr verbleibt in der zuletzt eingestellten Position. Vielleicht bin ich morgen schlauer, werde es dann wieder berichten. |
#8
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Es ist vollbracht, der Zylinder ist wieder eingebaut und funktioniert tadellos. Die Lenkung ist wieder so leichtgängig, wie seit 15 Jahren nicht. Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Bootswerkstätten wir bezüglich der schwergämgigen Lenkung schon um Instandsetzung gebeten haben. Ein mal wurde das Hydrauliköl, ein mal das Lenkseil getauscht - ohne merkliche Verbesserung. Ein mal sollte die Servopumpe ersetzt werden, was ich jedoch abgelehnt hatte, weil sie meiner Meinung nach normal funktioniert hat. Scheinbar lag es schon immer am Lenkzylinder, der in diesem Winter dann ganz festgegangen ist.
Die Kratzer auf dem unteren Rohr, auf dem der Schlitten läuft, habe ich mit Scotch-Brite rauspoliert. Beim Probelauf ist kein Öl ausgetreten, hoffe der Simmerring hält auch. Die Funktionsweise des Lenkzylinders kann man wie folgt beschreiben: Bei Zug des Lenkseils wird der bewegliche Teil des oberen Rohres, an dem auch der untere Zylinder mittels einer senkrechten Strebe verbunden ist, zum Lenkseilanschluss hin gezogen. Dadurch verschiebt sich der untere Zylinder im unteren, festen Rohr, wodurch ein darin verbautes Ventil die Befüllung der für die Lenkrichtung entsprechenden Kammer frei gibt. Sobald das Lenkrad nicht mehr gedreht wird, richtet sich das obere Rohr wieder mittig aus (was scheinbar hydraulisch bewerkstelligt wird, da keine Mechanik oder Rückstellungsfedern hierfür vorhanden sind) und die Lenkunterstützung wird beendet. Dreht man das Lenkrad nun in die entgegengesetzte Richtung, schiebt das Lenkseil den beweglichen Teil des oberen Rohres vom Anschluss weg und es wird die andere Kammer im Zylinder für die Servo befüllt. Man kann die Funktion ganz gut anhand des oben eingestellten Videos nachvollziehen. Es gibt aber keine direkt am Lenkseil sitzende bewegliche Hülse, die das Steuerventil bedient, wie es scheinbar bei älteren Modellen der Fall war. Also falls euch das gleiche widerfährt und die Lenkung macht sich beim Motorlauf selbständig und lässt sich dann auch ggf. nicht mehr verstellen, dann sitzt das den Seilzug verlängernde, bewegiche Rohr fest. Grüße!
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