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Reisebericht: Siebentägiger Törn über den Rhein von Plasmolen nach Erfelden
Montag, 12. August: Nach einer langen und abenteuerlichen Anreise vom Frankfurter Umland nach Plasmolen, bei der wir sieben Mal die Regionalbahnen und Busse wechseln mussten, erreichten wir schließlich unser Ziel. Die Freude war groß, als wir endlich an Bord unseres Bootes, dem holländischen Stahlverdränger "Enterprise", gingen. Wir hatten das Boot erst kürzlich in den Niederlanden erworben und haben es gleich ins Herz geschlossen. Dienstag, 13. August: Der Tag begann früh mit der Vorbereitung und dem Betanken unseres Bootes. Um 10:00 Uhr legten wir ab, glitten über den Mookerplas hinaus auf die Maas und passierten wenig später die Schleuse Weurt, um auf die mächtige Waal zu gelangen. Schon zu Beginn unserer Reise wurden wir von einer überraschenden Szenerie begrüßt: Kühe, die direkt am Ufer der Waal standen, grasten und sogar im Wasser badeten. Es war ein unerwartet idyllischer Anblick, der uns ein Lächeln ins Gesicht zauberte und uns die Naturverbundenheit dieser Region vor Augen führte. Nach etwa dreieinhalb Stunden erreichten wir die deutsche Grenze. Gegen 16:00 Uhr legten wir im Yachthafen Emmerich eine Pause ein und genossen ein köstliches Essen mit Blick auf den majestätischen Rhein. Auf dem Weg zu unserem Tagesziel, dem WSV Xanten, zogen plötzlich dunkle Wolken am Himmel auf. Gegen 20:00 Uhr gerieten wir in ein schweres Unwetter, das uns zwang, den Mahnensee anzulaufen. Blitz und Donner umgaben uns, während der Wind die Wellen hochpeitschte. Nach etwa 30 Minuten, als der Sturm nachließ, setzten wir unsere Fahrt fort und erreichten um 21:40 Uhr schließlich sicher den Hafen in Xanten. Mittwoch, 14. August: Nach einer erholsamen Nacht legten wir um 09:30 Uhr in Xanten ab und verbrachten den gesamten Tag auf dem Wasser. Während der Fahrt erhaschten wir immer wieder Blicke auf malerische Uferlandschaften und kleine Dörfer, die sich am Horizont abzeichneten. Wieder sahen wir Kühe, die direkt am Rheinufer standen und gemächlich im Wasser plantschten. Dieser friedliche Anblick begleitete uns auf vielen Abschnitten unserer Reise. Um 18:30 Uhr liefen wir in die Marina Duisburg ein, wo uns das industrielle Herz des Ruhrgebiets mit offenen Armen empfing. Nach dem Abendessen beschlossen wir, noch eine nächtliche Tour zu unternehmen, um die beeindruckende lodernde Fackel des Stahlwerks zu sehen. Gegen 21:00 Uhr legten wir ab, und während die Dunkelheit über Duisburg hereinbrach, tauchte die Fackel am Horizont auf. Ihr feuriges Glühen war in der Nacht besonders eindrucksvoll und verlieh der Industrieanlage eine fast magische Aura. Um 23:00 Uhr kehrten wir in den Hafen zurück und ließen den ereignisreichen Tag ausklingen. Donnerstag, 15. August: Nach einem gemütlichen Frühstück machten wir zu Fuß Besorgungen in Duisburg, bevor wir um 11:30 Uhr wieder in See stachen. Der Rhein wurde breiter und stärker, während wir uns seinem Mittellauf näherten. Gegen 22:30 Uhr erreichten wir den Yacht-Club Leverkusen-Hitdorf, wo wir die Nacht verbrachten. Freitag, 16. August: Früh um 08:30 Uhr setzten wir unsere Reise fort und erreichten nach gut drei Stunden Köln. Die Skyline der Domstadt, überragt von den Türmen des Kölner Doms, war ein unvergesslicher Anblick. Nachdem wir im Rheinauhafen vollgetankt hatten, nutzten wir die Gelegenheit, um durch die belebten Straßen Kölns zu schlendern. Am Nachmittag, gegen 15:00 Uhr, setzten wir unsere Fahrt fort und steuerten unser nächstes Ziel an: Bad Honnef. Auf dem Weg dorthin begleiteten uns die imposanten Erhebungen des Siebengebirges, die in der Abenddämmerung eine nahezu mystische Atmosphäre ausstrahlten. Um 21:30 Uhr liefen wir schließlich in die Steganlage des WSV Honnef ein, wo wir die Nacht verbrachten. Samstag, 17. August: Nach einem erfrischenden Morgen starteten wir um 11:00 Uhr unsere Fahrt und machten in Oberwinter einen Tankstopp. Vorbei am Deutschen Eck in Koblenz, wo Rhein und Mosel aufeinandertreffen, setzten wir unsere Reise fort. Die Landschaft des Mittelrheins zeigte sich von ihrer schönsten Seite: malerische Dörfer, steile Weinberge und romantische Burgruinen säumten den Flusslauf. Um 19:45 Uhr erreichten wir den Yachtclub Rheinlache in Koblenz-Oberwerth, wo wir ein köstliches Abendessen genossen und die Nacht verbrachten. Sonntag, 18. August: Bereits um 07:00 Uhr brachen wir auf und fuhren talwärts zum Sportboothafen Neuwied, um nochmals zu tanken. Danach führte uns der Rhein durch eine der spektakulärsten Landschaften Deutschlands, den romantischen Mittelrhein. Vorbei an der sagenumwobenen Loreley, deren Felsen steil über dem Fluss aufragen, setzten wir unseren Kurs fort. Die Fahrt durch das Binger Loch und vorbei am Mäuseturm, der auf einer kleinen Insel im Rhein thront, war ein weiteres Highlight unserer Reise. Um 21:15 Uhr erreichten wir den Motor-Yacht-Club Bingen, wo wir die letzte Nacht unseres Törns verbrachten. Montag, 19. August: Der letzte Tag unserer Reise begann um 10:30 Uhr. Nach einem kurzen Tankstopp am Hafen Oppenheim näherten wir uns langsam unserem Endziel. Die letzten Stunden auf dem Rhein waren von einer gewissen Melancholie begleitet, während wir die wundervolle Reise Revue passieren ließen. Schließlich, um 19:00 Uhr, erreichten wir unseren neuen Heimathafen, den Yachtclub Erfelden. Die Ankunft war ein bittersüßer Moment, denn die Reise war zu Ende, doch die Erinnerungen daran werden uns noch lange begleiten. Technische Details und Vorbereitung: Unser Boot, die „Enterprise“, ein holländischer Stahlverdränger, meisterte den Rhein mit einer Rumpfgeschwindigkeit von etwa 7,5 Knoten. Auf der Bergfahrt, abhängig von der Strömung, schafften wir meist zwischen 4 und 5 Knoten, selbst an der Loreley erreichten wir noch 4,5 Knoten. Da wir mangels UBI-Funkzeugnis kein Funkgerät an Bord hatten, mussten wir uns auf unsere Navigation und Kommunikation per Mobiltelefon verlassen. Ich selbst habe erst seit sechs Wochen meinen Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen) und wir hatten vor diesem Törn nur kürzere Touren auf der Maas unternommen, um das Boot kennenzulernen. Vor dem Start unserer Reise hatten wir die „Enterprise“ technisch aufgerüstet: Ein GPS-Kartenplotter mit AIS (OpenCPN) wurde installiert, um unsere Position und den Verkehr um uns herum sicher zu überwachen. Darüber hinaus haben wir eine 200Ah LiFePo4-Bordbatterie und Solarzellen nachgerüstet, um sicherzustellen, dass wir stets ausreichend Energie an Bord hatten – ein unverzichtbares Upgrade, das uns während der gesamten Reise wertvolle Dienste leistete. Fazit: Diese siebentägige Reise auf dem Rhein war ein unvergleichliches Abenteuer. Die Vielfalt der Landschaften, die wir durchquerten – von den weiten Ebenen mit grasenden und badenden Kühen am Ufer, über die majestätischen Gebirgszüge des Siebengebirges, bis hin zum romantischen Mittelrhein mit seinen Weinbergen und Burgen – hat uns tief beeindruckt. Besonders die nächtliche Fahrt zur lodernden Fackel des Stahlwerks in Duisburg bleibt uns in eindrucksvoller Erinnerung. Es war eine Reise voller Entdeckungen, spannender Erlebnisse und unvergesslicher Eindrücke – eine Reise, die uns für immer in Erinnerung bleiben wird. Geändert von Die-Enterprise (29.08.2024 um 12:15 Uhr) Grund: Typos
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#2
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Was habt ihr für Erfahrungen mit Überführungsfahrten oder längeren Törns den Rhein bergwärts gemacht?
Für uns war es die erste größere Fahrt, nachdem wir zuvor nur auf Tagestouren waren. |
#3
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es war eine schöne aber gerade die Rheinstrecke auch Anstrengende Tour... den Rhein sind wir in 3 Abschnitten bis de Bijland gefahren. 1. Stopp Bingen 2. Stopp Köln 3 Stop De Bijland. das sind Tagesetappen zu Tal von 170km... für einen Gleiter mit 50km/h pro Stunde zu Tal ja kein Problem.. unterwegs hatten wir aber auch Unwetterartige Regenfälle im Bereich Duisburg die Eine Sicht nach vorne fast nicht möglich war... Dank AIS empfänger aber kein Problem die Schifffahrt fürhzeitig zu erkennen... auch zu Berg war es sehr anstrengend die Etappen Kürzer aber auch hier wieder Regen bei Duisburg... die Etappen waren Nieuwegein (wo es auf den Niederhein ging) De Bijland Krefeld (Zwischentanken in Duisburg) Oberwinter St Goar Bingen Speyer Germersheim... zu berg ging es mit 40km/h... aber auch in früheren Jahren sind wir schon den Rhein zu Berg bis Rheinfelden... von Koblenz hoch bis Germersheim nach einem Besuch der Mosel war bisher auch immer möglich... auch schon mit Problemen.. wie Motorausfall kurz vor Bacherach...
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden ![]()
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