Straßensperrung, über 9 Tage keine Zufahrt zum Grundstück.

[uli07]

Bei uns wurde vor etlichen Jahren die Kanalisation gebaut. Vorher hatten wir das berühme 3-Kammersystem. Unser Haus ist das letzte in einer Sackkasse mit 12 Häusern. Da kamen wir bestimmt 5 Wochen nicht mit nem Auto an das Haus. Nen kleiner Pattweg war immer da um an Zufuß die etwa 200 Meter bis an die nächste Straße zu kommen wo auch die Auto's standen und die Mülleimer geleert wurden. Die Feuerwhr hatte damals schon lange Schläuche und die Krankenwagen haben eine Besatzung die Beine hat und laufen kann.

[Giligan]

Tja, die nächste Straße ist die gesperrte Straße. Man käme einigermaßen an eine stark befahrene Bundesstraße aber da die Tonnen von zwanzig Häusern abstellen?

[horstj]

Man kann es den Leuten, die solche Baumaßnahmen planen und durchführen auch völlig unnötig schwer machen. Mit Feuerwehr und Rettungsdienst muss man klarmachen. Der Dialog oben klingt zwar lustig, aber da wird bei größeren Baumaßnahmen genau deshalb begangen und dann in der Leitstelle eine Lösung hinterlegt, dass zur Not irgendwo durch die Hecke die Fahrzeuge durchkommen.
Habe gerade vereinsmäßig solch ein Projekt, was da an Zeit für solche Diskussionen/Anrufe draufgeht.

[Gnubbel]

Egal was man macht, man machts falsch.
Meckern tun eh immer dieselben.
Wird nichts gemacht, wird gejeckert.
Wirds schnell gemacht wird gemeckert, weil gepfuscht.
Wird langsam und ordentlich gemacht wird gemeckert weil das Auto nicht mehr mit am Küchentisch sitzen kann.
Wird in zwei Schichten gearbeitet wird gemeckert weil die Kinder schlafen müssen.
Wird am WE gearbeitet wird gemeckert weil man nach den "anstrengenden" Bürojob gerne seine Siesta im Garten halten möchte.

Es geht hier um lächerliche neun Tage.
In der Zeit kann ein guter Nachbar für die schwangere Nachbarin und die 86 Jahre alten Rentnerin auch mal den Wocheneinkauf machen.
Ich kenne auch keinen Bootsbesitzer ohne Panjewagen. Schleppen muss man also nichts.

[DLK&OCK]

Zitat von Gnubbel

Es geht hier um lächerliche neun Tage.

Bei uns dauerte es 6 Monate bis wir einen befahrbaren Zugangsweg für uns hatten!
Bis dahin hieß es Schleppen und den Bollerwagen über den Winter über Stock und
Stein und über 1000 Meter durch die Baustelle und noch Schlampampa zu zerren!

[Berni]

Willy, bei jeder Baumaßnahme dieser Art gibt es eine straßenbehördliche Anordnung, die auch die Genehmigung zur Vollsperrung für x Tage beinhalten kann. Zudem gibt es einen genauen Plan, wie die Baustelle einzurichten ist! Auch kann die Anordnung beinhalten, wann und wie die Anwohner zu informieren sind.
Bei uns im Ort wird auch die Hauptstraße saniert, inkl. Erneuerung der Kanalisation. Auch hier hätte die Baufirma gerne eine Vollsperrung für xy Tage (hier wären es sogar Monate gewesen) gehabt; dies wurde aber abgelehnt und wurde nun so geplant, dass bis auf 3 Tage jeder zu seinem Haus kommt.
Unser Sohn hat einen Schwerbehindertenparkausweis und wenn die Straße für 3 Tage gesperrt wird, bekommt er so dicht wie möglich einen Parkplatz eingerichtet (wird durch Halteverbotszone mit Freigabe für sein Kennzeichen gemacht).

Zudem ist es fast immer möglich mit dem dortigen Bauleiter eine Lösung zu finden, da es gravierende Unterschiede zwischen Theorie und Praxis gibt. Ich habe übrigens beruflich damit zu tun...

Aber nochmal zu deiner Ausgangsfrage, ja, das ist zulässig!

[Fraenkie]

Bei uns ging das über 1 1/2 Jahre auch völlig undramatisch ohne Geschrei und Bürgerkrieg ab. Mein Sohn hat sich 2 Niederquerschnittsreifen ruiniert. Aber das kann er unter Lehrgeld abbuchen. Er weiss jetzt was Reifen nicht aushalten an Querfugen bis die Karkasse reisst.

Die Mülleimer (mussten beschriftet werden) wurden abgeholt, irgendwohin, und leer wieder gebracht.

Die Arbeiter (und ihr "Kappo") waren immer ansprechbar und haben geholfen. Abends war eigentlich immer aufgeräumt und das meiste zugänglich.

Unsere Feuerwehr hätte halt von unten bis zum Loch "angreifen" müssen.
Bei allem oberhalb wär halt wohl die FW vom Nachbarort gekommen.

Der Bauleiter wollte wohl in der Sabbelveranstaltung nur schnell fertig werden und net eine "tagesaktuelle Planung" abgeben. Der Beste Spruch kam am Schluss das sei halt "eine dynamische Baustelle". (Was soll ne Baustelle sonst sein, statisch)
Bei 1,5 km wo von Hauswand Links bis Hauswand rechts alles neu gemacht wird, Gehwege, Radweg, Fahrbahn, Kanal, Wasser, Strom, Glasfaser und Gas. Man höre und staune, sie haben alle Gewerke gleichzeitig gemacht und net ein Jahr später wieder irgendwas aufgerissen.

Und die 3 Tage Vollsperrung für´s "in einem Zug teeren waren gar keine vollen drei.

An einem Tag haben die gegen Abend ihren schwarzen Bindekram aufgetragen. Manche Barbaren sind da auch später durchgefahren (die Lastermit dem Teer kommen ja am nächsten Tag auch so.
Am nächsten Tag die 1,5 km durchgeteert. Hinter den Maschinen laufen direkt Arbeiter (Kanaldeckel usw). Danach kommen die Dampfwalzen. Danach laufen schon wieder Leute die Messungen machen (Oberfläche und Dicke).
Und ne Stunde später ist das Glummp zwar noch warm, aber man kann schon barfuss über die Strasse zum Zigarettenautomat latschen.

Der dritte Tag war wohl nur "Puffer". Bis auf die Markierungen war da schon alles normal.

[Giligan]

Oberes Bild ca 150m bis zur Bundesstraße*, die Durchfahrt verhindert eine quer geschraubte Leitplanke vor dem roten Auto, der dunkle Wagen, oberer Pfeil, steht am Rand der Bundesstraße.
Das Stück ist durchgehend asphaltiert. Planke raus, "Vorfahrt achten" aufstellen und alle sind zufrieden.

Unteres Bild die Kreuzung mit der zu sperrenden Straße, ca. 300m, bis dahin und drüber auf die andere Seite müssten die Tonnen.

Die Tonnen auf die oben genannte Bundesstraße* zu stellen halte ich für zu gefährlich. Wären für die ganz hinten etwa 450m zu laufen, an einem Tag mit zwei Tonnen, der blauen und der grauen. Die grüne und die gelbe Tonne weiß ich jetzt nicht ob die in den 10 Tagen auch fällig sind.

Hier ist der Fortschritt schon eingetroffen, die Walzen fahren mit Diesel.

[iXware]

Zitat von Giligan

Hi,
In der Tagespresse stand nichts, sonst hätte meine Frau etwas gesagt. Ich selbst lese keine Zeitungen mehr, sondern überfliege nur noch die Nachrichten auf NTV. Von Zeit zu Zeit schau ich in den Rundblick Unna, (Internet).

Wie sagt man immer so schön - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht... Das heißt, Du bis verpflichtet dich über alles wichtige in deiner Kommune selbst zu informieren. Eigentlich alle Kommunen veröffentlichen alles wichtige entweder im Amtsblatt und/oder mind. auf der Webseite. Und für diese Infos gibt es eine Holschuld der Einwohner und zwar regelmäßig.

[Perre Pescadore]

Unsere Durchgangsstraße wurde auch gesperrt für 8 Wochen so sagte unsere Gemeinde..... 8 Monate später wurde alles wieder freigegebenen..... Entweder wusste man es vorher und hat nichts gesagt, wusste es nicht besser oder war einfach zu blöd für die Planung. Öffentliche Hand halt. Die Empfohlene Umleitung war 8 km Umweg für eine Strecke von 400 Metern. Von der Gemeinde war für dieses Thema niemand zu sprechen oder wollte nix sagen. Der Verwaltung ist der Bürger doch egal solange seine Steuern pünktlich kommen. Und zum Thema Feuerwehr und Rettung.... die hatten einfach Mal 7 Minuten längere Anfahrt , normale Anfahrt sind aber schon 9 Minuten....... Da macht der brennende Dachstuhl oder der Herzinfarkt doch gleich viel mehr Spass. Die besten Beispiele für deutsche Planung stehen in Berlin, Stuttgart, Hamburg, Leverkusen, Duisburg, Lüdenscheid und wo sonst noch.

[Giligan]

Zitat von iXware

Wie sagt man immer so schön - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht... Das heißt, Du bis verpflichtet dich über alles wichtige in deiner Kommune selbst zu informieren. Eigentlich alle Kommunen veröffentlichen alles wichtige entweder im Amtsblatt und/oder mind. auf der Webseite. Und für diese Infos gibt es eine Holschuld der Einwohner und zwar regelmäßig.

Ich weiß, macht jeder nur die Leute hier in der Straße nicht. Wir sind halt alle Deppen...

[coffeemuc]

Zitat von iXware

Und für diese Infos gibt es eine Holschuld der Einwohner und zwar regelmäßig.

Eigenartig. Wenn es um das Abbuchen von Geld geht, sind Behörden immer viel mehr serviceorientiert. Das ist bestimmt um den Bürgern die Verzugsgebühren und Zinsen zu ersparen

[horstj]

Um das Stückle auf dem Foto gehts? Da kann die Nachbarschaft ihre Mülltonnen nicht organisieren und der Oma in der Straße helfen?

[Giligan]

Hast du nicht gelesen was ich geschrieben habe?
Zur Baustelle geht nicht weil da die Baustelle ist und kein Müllwagen hin kommt, man müsste die Tonnen über den frischen Asphalt auf die andere Seite rollen.

Die andere Richtung mündet auf eine stark befahrene Hauptstraße.

Papier und Restmüll sind immer tagesgleich fällig, da würden dann über 50 Tonnen stehen. Die stell dir an der Bundesstraße auf dem Radweg, der gleichzeitig Seitenstreifen ist, vor.

[skibo]

Ihr habt es schon schwer in Unna.....
.... kommt bestimmt mal ein Bericht auf NTV....

[Giligan]

Da könnte ich eigentlich mal anrufen....

[herrmic]

Zitat von skibo

Hausnummer an der Mülltonne Typisch deutsch
zum Glück bin ich aus dem Land raus..

Das ist schon mal gut

und nun tue mir persönlich den Gefallen

und bleib auch aus dem raus.

[Marius_Octavius]

Typisch Deutsch, würden wir Ösis und wir Kroaten sagen.

—- Edit: Wie ich soeben sehe, wurde das auch andererseits schon konstatiert, also wohl nicht zu weit hergeholt —-

Da bekommt einer seine Straße neu asphaltiert (Lieber Gott, mach das mal bei uns!) und schon wird gemeckert. Eine Sackgasse, also praktisch seine eigener, ganz privater Zufahrtsweg…
Wir haben hier 34 Jahre lang darauf gewartet.

Sachen gibt‘s, unglaublich. 9 Tage! Was für eine Frechheit, und dann noch die Feuerwehr ins Spiel bringen, man weiß echt nicht, was man da sagen soll…

[Marius_Octavius]

Zitat von Giligan

Hast du nicht gelesen was ich geschrieben habe?
Zur Baustelle geht nicht weil da die Baustelle ist und kein Müllwagen hin kommt, man müsste die Tonnen über den frischen Asphalt auf die andere Seite rollen.

9 Tage lang frischer Asphalt, über den nicht mal die Feuerwehr fahren darf, ich verstehe.
Ich glaube ja eher, ihr kriegt in eurer Straße einen Parkettboden aus südamerikanischem Holz verlegt, der mehrmals geschliffen und versiegelt wird.

[Giligan]

Sicher habe ich zu klein geschrieben, darum schreibe ich mal größer.


Es ist NICHT unsere Straße sondern die Straße von der man in unsere Straße einbiegt.
Durch das Entfernen einer geschraubten Leitplanke die unsere Straße zu einer Sackgasse macht, kann man den problemlosen Zugang sicher stellen

Als demütiger Deutscher sollte man natürlich alles hinnehmen was sich die Behörde so ausdenkt, vielleicht lerne ich es noch.

[Pusteblume]

Jegliches Anbringen von Verkehrszeichen bedarf einer behördlichen Anordnung. Auf dieser muss stehen, auf welcher gesetzlichen Basis dies erfolgt. Bauordnungsrecht ist Landesrecht, entsprechende Verordnungen sind Sache der Kommune.
Beschwerde bei der Verkehrsbehörde, wenn das nichts bringt, OB.
Oder Presse. Alle Politiker und alle leitenden Beamten haben Panik vor schlechter Presse.

[wernerw]

Augen zu und durch. Hier würden sofort welche klagen, die Baustelle wäre ausgebuddelt und würde dann für zwei Jahre so bleiben bis das Gericht entschieden hat. Wenn das in 9 Tagen gemacht sein soll würd ich sogar noch Bier rausstellen als Motivation.
Ich verstehe deinen Unmut, aber ob man hier unken sollte?....

[Tequila]

Zitat von Giligan

Sicher habe ich zu klein geschrieben, darum schreibe ich mal größer.
Es ist NICHT unsere Straße sondern die Straße von der man in unsere Straße einbiegt..

Ist leider so, dass kaum noch Jemand versucht, den Vorgang zu verstehen, sondern nur Fetzen liest und dann antwortet.

Zitat von Giligan

Durch das Entfernen einer geschraubten Leitplanke die unsere Straße zu einer Sackgasse macht, kann man den problemlosen Zugang sicher stellen

Zitat von Giligan

.

Bei uns würden wir in dem Fall wohl einfach illegal die Leitplanke entfernen und nachher wieder anschrauben.

[uli07]

Zitat von Giligan

die Durchfahrt verhindert eine quer geschraubte Leitplanke
Planke raus, "Vorfahrt achten" aufstellen und alle sind zufrieden.

Hast du schonmal dran gedacht die Planken selber und oder mit nem Nachbarn der auch sauer ist rauszubauen? Dürfte jetzt aber schon zu spät sein weil du das schon öffentlich ins Netz gestellt hast und jeder Einsicht hat. Hätte ich erst gemacht und dann nichts im Netz geschrieben.

[Giligan]

Nicht ich würde die Planke, (ist nur eine) entfernen denn ich kann mim Krad daran vorbei fahren. Etwas unangenehm bei Regen weil das Krad dann schmutzig wird aber für 10 Tage kein Thema.

Mein eigentlicher Ärger war ja auch, hätte ich klarer ausführen sollen der, dass es derart kurzfristig angekündigt wurde dass jede Rückfrage bei zuständiger Stelle, (Stadt) ausgeschlossen war.

Freitag 11:45 die Benachrichtigung dass am Dienstag alles dicht ist. Um 12:00 bekommt man hier keinen von der Behörde mehr ans Telefon.

Lasst es nun gut sein, ich werde Dienstag mitteilen was die nun beschlossen haben zu unternehmen.

Wünsche schönen Restsonntag und schönen 1. Mail. Ich liege, leicht genervt, mit einer Erkältung (fast) nieder. Doppelt ärgerlich an so einen schönen Tag, Frau nicht da, Motorräder i.O.