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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#1
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Grüßt Euch, alle, nein keine Angst, das klingt nur wie die Überschrift eines Schulaufsatzes. Ich wollte Euch nur an meinem Bootserelebnis von letzter Woche teilhaben lassen:
Ich befuhr fröhlich mit meiner "Anna" den Sacrow-Paretzer-Kanal aus Richtung Potsdam. Beim Einfahren in einen geraden Streckenabschnitt traute ich meinen Augen kaum. Mir kam auf der Backbordseite ein Frachtschiff entgegen, so ein schönes großes, wie man sie in unserem Revier viel zu selten noch zu sehen bekommt. Da fährt man gern ans steuerbordseitige Ufer, weil ja genug Platz ist und die Frachter oft die erlaubte Geschwindigkeit recht großzügig auslegen. Man will ja keinen Ärger. Allerdings, hoppla, der fette Frachter wurde überholt, nein nicht von einem Kleinfahrzeug im Gleitmodus, sondern von einem noch erheblich größeren und schneller fahrenden Passagierschiff, das, so stellte sich später heraus, unter französischer Flagge fuhr. Nun wurde es eng. Beide Schiffe teilten sich den zur Verfügung stehenden Platz auf dem Kanal mit ausreichendem Abstand zwischen ihnen. Auf den entgegen kommenden kleinen Verdränger hat man dann wohl nicht so achten können. Jedenfalls fand ich mich in sehr unangenehmer Lage wieder. Na klar, das bisschen Fahrt, das man dort macht, herausnehmen, nach Steuerbord ausweichen, so weit es geht, aber irgendwann kommt da das Ufer und es geht nicht mehr weiter. Von vorn sieht man den immer größer werden Bug (war da nicht sogar ein Rammsporn angebracht??) auf sich zukommen, ein gewisser Fluchtreflex macht sich bemerkbar, aber wie und wohin? Der Große macht keine, überhaupt keine, Anstalten, seine Fahrt zu reduzieren oder gar Raum zum Manövrieren zu gewähren. Wir passierten uns dann zu dritt, ich hatte nicht mehr zu hoffen gewagt, da durchzukommen, ich mit der Reling am Ufer, noch eine Handbreit (waagerecht) unter dem Kiel, die beiden Großen unvermindert schnell und breit und nah, sehr nah, an meinem Backbordrumpf. Die Heckwelle des Passagierschiffs gab mir dann noch mal einen Kick zum Abschluss und der Spuk war vorbei. Ich war tatsächlich fassungslos und konnte meiner Frau, die gerade aus der Bugkabine kam und nichts mitbekommen hatte, nur stammelnd von dem Erlebnis erzählen. Es war in der Tat die unangenehmste Situation, die ich in 10 Jahren Freizeitspaß mit Boot erlebt habe. Das war gar nicht schön und extrem bedrohlich. Erst lange danach dachte ich daran, dass es vielleicht nicht verkehrt gewesen wäre, sich den Namen des Passagierschiffs zu notieren. Was hättet Ihr getan? Hätte ich meinerseits die Situation entschärfen können? Wie? Kann das sein, dass man mich auf dem Passagierschiff nicht wahrgenommen hat? Kann es sein, dass es dem Steuermann vielleicht egal war, was aus mir wird? Hat er vielleicht gar ein Recht so zu fahren, man ist ja nur Kleinfahrzeug und irgendwie rechtereduziert gegenüber den großen Fahrzeugen? Jedenfalls, ich mag das nicht noch einmal erleben, mein Gott! Viele Grüße
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Ralf aus Erfurt
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#2
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Hupen, lang und anhaltend. Und anfunken.
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#3
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Waschpo anrufen und dem Kaptain den Arsch versohlen!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ ![]()
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#4
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auf der anderen Seite Einsehen daß der FGS Kapitän zu weiterer
Sicht über den Bug nichts sieht und wenn er keine Kamera hat so rein nach Mutmaßung auf der Ansicht der Zeiten zuvor den Kurs hält! Die Kanalenge, die Geschwindigkeiten sehen aus Boot oft mal anders und eher noch so "Bedrohlicher" aus als wie wenn man auf solchen großen Dampfern auf der Brücke steht! Das sollte jeder mal selbst aus der anderen Sicht Erlebt und Gesehen haben um zu Urteilen!
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Wenn Du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen um Holz zu beschaffen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)
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#5
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Handy raus, Kameraaufzeichnung, und ab damit zu WSP.
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#6
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Anfunken und in die Funke schreien .... Auch Mal ein Mayday bei drohender Kollision da wird auch die Rennleitung hellhörig
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden ![]()
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#7
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Ich bin davon Überzeugt, das der Frachter und das Personenschiff das Sportboot gesehen und wahrgenommen hat.
Hier wir auf übelster Weise Selbstjustiz geübt. Ich würde gerne mal die beteiligten Berufskollegen hören ![]() Im Kanal sind Begegnung mit einen Abstand, seitlich von ca 20-30 cm zum Entgegenkommer keine Seltenheit, das ist Normal, also keine Panik. ![]() Gruß Manfred Geändert von Neck (30.08.2022 um 15:43 Uhr) Grund: Fehlerteufel verjagt
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#8
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Ich musste schmunzeln beim Lesen.
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Zitat:
Das ist manchmal so eine Sache mit der Wahrnehmung. Vielleicht war es gar nicht so schlimm, wu DU es empfunden hast. ![]()
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Gruss aus Frankfurt, Hans Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!
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#9
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Selbstjustiz???
Für mich ist diese Art zu überholen Faustrecht, der Kleine wird schon ausweichen, wohin ist sein Problem, das kann es ja wohl nicht sein. Allerdings erhebt sich die Frage, ob der TE AIS an Bord hat? Dann wäre das Überholen nämlich nicht nur fahrlässig sondern Vorsatz. Daß der Überholte nicht kurz vom Gas geht, erlebt man ja auch bei den Elefantenrennen auf den Autobahnen, genau so unverständlich. |
#10
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![]() komm mal 14 Tage mit an Bord, auf ein richtiges Schiff. Überholen ist immer ein Vorsatz; denn ich will ja meinen Vordermann überholen und dieser Überholvorgang ist mit Sicherheit über Kanal 10 abgesprochen. Hätte, ja Hätte das Sportboot Kanal 10 abgehört, so wußte dann auch der angeblich ein Not geratene Skipper Bescheid. Gruß Manfred
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#11
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Viel schlimmer ist, dass du deine Frau Frau nicht vorher an Deck geholt hast. Ein Segler mit zwei Ehepaaren an Bord hatte vor ein paar Jahren an auf diesem Kanal weniger Glück. Die Männer sind gesprungen, die beiden Frau in der Kajüte sind jämmerlich ertrunken. Bei uns gilt: Bei Begegnungen auf engen Kanäle immer alle Mann an Deck.
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Mahlzeit Jan Alle Möwen sehen so aus, als ob sie Emma hießen. Christian Morgenstern
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#12
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Und daß Überholen Vorsatz ist, ist klar, daß man dabei Andere gefährdet, ist allerdings im strafrechtlichen Sinne betrachtet eine ganz andere Hausnummer. Und wenn ich schon höre: "Komm mal auf ein RICHTIGES Schiff", so als sei das in irgend einer Weise Rechtfertigung. Nein, diese Argumentation ist genau das, was ich geschrieben habe: Faustrecht! Manche Straßen sind halt zu eng zum Überholen. Richtig wäre gewesen, den Entgegenkommenden anzufunken, wenn der nicht reagiert, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Aber drauf ankommen lassen geht gar nicht. Geändert von zooom (30.08.2022 um 16:13 Uhr) |
#13
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ ![]()
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#14
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Ein Freispruch und neue Vorwürfe Es hat nur wenige Minuten gedauert, bis das Segelboot auf den Boden des Schlänitzsees sank. Ein Frachtkahn hatte die Yacht vor zwei Jahren gerammt. Zwei Seglerinnen starben. Der Prozess endet mit einem Freispruch für den Frachtschiffkapitän. https://www.pnn.de/potsdam/unglueck-.../21790514.html
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Zu viele erhabene Sprüche hier - muss nicht noch einen raushauen ![]() |
#15
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Und, weiß man was über die angekündigte Berufung? Ist schon merkwürdig zusammengefaßt das Urteil, das wird wohl etwas differenzierter gewesen sein als: "Ich hab das Segelboot wg. totem Winkel nicht mehr gesehen, bin ich halt weitergefahren" daher trifft den Kapitän keine Schuld... Und der Fall ist nicht vergleichbar, hier handelt es sich nicht um einen Zusammenstoß mit einem Entgegenkommenden in einer engen Wasserstraße. Geändert von zooom (30.08.2022 um 16:32 Uhr) |
#16
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Sicher? Auf besagtem Streckenabschnitt gilt für Schiff - Schiff Kanal 7. Ich habe im Frühjahr vergeblich versucht, einen vor mir fahrenden Berufler anzufunken, um mein Überholen anzukündigen. Keine Reaktion. Erst nach dem ich es auf Kanal 10 versucht habe, hat er reagiert: "ach ja?" ... Und hat nicht auf 7 gewechselt ...
Gruß Frank
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Ogen op, hool rechten Kurs, sunst suppst du af un büst in Mors!
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#17
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Ich habe ihn nur zur Info eingestellt, da Emma den Fall hier im Faden angeführt hat.
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Zu viele erhabene Sprüche hier - muss nicht noch einen raushauen ![]() |
#18
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![]() Dieser Fall sollte als ein gutes Beispiel für die Funkmuffel dienen, so ganz aus Jux hat man sowas nicht. Auf dem Fahrrad einen lustigen bunten Helm tragen und auf den Berliner Kanälen ohne Funk fahren - welche Umsicht. ![]()
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Mahlzeit Jan Alle Möwen sehen so aus, als ob sie Emma hießen. Christian Morgenstern
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#19
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Es ging mir auch um die Frauen in der Kajüte, da sind die Fälle schon vergleichbar. Man kommt bei einer Kollision unten nicht raus, springen kann man meistens. Und wer dran schuld war, ist wurscht. Tot ist tot.
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Mahlzeit Jan Alle Möwen sehen so aus, als ob sie Emma hießen. Christian Morgenstern |
#20
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Du kannst aber dein Überholmanöver mit dem Typhon, Schallsignale, ankündigen. 2 Lang, 2 Kurz, ich überhole an Bb, das hatte früher ohne Funkverkehr gut geklappt. Ich habe mal gelernt das Kanal 10, Schiff-Schiff im noch der Ansprechkanal auf Bundeswasserstraßen ist. Gruß Manfred
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#21
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Jedenfalls kann ich verstehen, dass das kein schönes Erlebnis war. Matthias
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#22
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Moin Ralf,
vielen Dank für deine Schilderung des Vorfalls. Ich kann es völlig nachvollziehen, das ist wirklich eine unangenehme bzw. sogar gefährliche Situation. ![]() Aus meiner Erfahrung ist es ungewöhnlich, daß sich auf dem Sacrow-Paretzer-Kanal zwei Berufler überholen. Hab ich selbst noch nicht erlebt. ![]() Wir haben hier in der Region ein paar Kabinenschiffe die immer mal wieder durch ihr Fahrverhalten negativ auffallen. Es war doch nicht etwa die "berühmt-berüchtigte" Elbe-Prinzess? ![]() Zitat:
![]() Da ich auch schon auf einem Binnenschiff mitgefahren bin, kann ich einschätzen, daß die beiden Kapitäne dich gesehen haben und zumindest auch auf dem Radar sehen konnten. Ein Recht dich zu ignorieren haben sie auf gar keinen Fall! Zur Örtlichkeit: auf dem bereits ausgebauten Teil des Sacrow-Paretzer-Kanal dürfen Schubverbände bis zu 185 m Länge verkehren. Der Kanal hat eine Breite von 42 m. Die Großen sind selten über 12 m breit, also bleiben 18 Meter Raum für Abstand zwischen den Schiffen und für dein Boot ... ![]() ![]() Ob es dort auf dem Kanal ein Überholverbot für die Großen gibt, kannst du selbst mal recherchieren, meiner Meinung nach wahrscheinlich nicht. Aber wie immer gilt ... BinSchStrO § 1.04 Allgemeine Sorgfaltspflicht Über die Anforderungen nach dieser Verordnung hinaus hat jeder Verkehrsteilnehmer auf Binnenschifffahrtsstraßen alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, welche die allgemeine Sorgfaltspflicht und die Übung der Schifffahrt gebieten, um insbesondere
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Gruß von Bord Klaus * Stern-von-Berlin.de 2025 - 321 Boote waren dabei *
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#23
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Hallo Ralf,
danke für deine eindrucksvolle Schilderung. Dies auch vor dem Hintergrund, dass ich vor Jahren diesen Kanal mit nem 25-t-Boot befahren habe und dies im kommenden Jahr wieder machen will. Ich habe mir die Frage gestellt, was ich in der Situation und ohne Funk getan hätte. Sehr wahrscheinlich hätte ich die Crew an Deck gerufen, aufgestoppt und versucht, das Boot in verantwortbarem Abstand zu Ufer und Entgegenkommer zu halten. Aber: Alles leicht gesagt, wenn man nicht in der Situation ist/war. Seinerzeit habe ich - und mittlerweile auch auf meinem kleinen Gleiter - vor Fahrtantritt Manöverpositionen festgelegt. Auch wenn wir nur zu zweit unterwegs sind. Klaus(Fronmobil) hat sehr viel wichtiges und richtiges dazu gesagt. Ob mir das in dem Moment eingefallen wäre - wie gesagt ohne Funk - weiß ich nicht. Danke nochmal für diesen Input. Das hat mir Stoff zum Nachdenken gegeben. Gruß aus Erfurt nach Erfurt Torsten
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Wer sagt eigentlich, dass der Frosch keine Federn hat. Er zeigt sie bloß nicht jedem.
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#24
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Mit AIS und Funk, kann zumindest ein Teil dieser Situationen vermieden werden.
Zumindest kann man nicht so leicht übersehen werden, wenn aktives AIS an Bord ist. Gegen rücksichtslose Kreuzfahrer hilft das aber auch nicht. Ich habe etwas Ähnliches in diesem Sommer erlebt. Da hat der Käpt'n des überholten Schiffes eine Vollbremsung hingelegt. Er wäre fast in die Böschung gekracht. Dadurch konnte der Überholer gerade noch rechtzeitig einscheren. Es gab auch regen Funkverkehr. Der Überholer hat den Überholten um Stopp gebeten. Der hat den Gegenverkehr schlicht nicht gesehen. Ich wollte eigentlich gleich mit überholen. Das wäre wohl schief gegangen. Das entgegenkommende Berufsschiff war ohne AIS unterwegs. Kaputt, wie man dann am Funk erfuhr. Der leichte Knick im Kanal hat gereicht. Das ist der Nachteil von AIS. Es wird auch vor Kurven überholt. Auf dem Schirm ist ja alles frei. Manche sind da Recht schmerzfrei.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#25
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Obwohl die beiden theoretisch nicht mal die halbe Kanalbreite einnehmen, sieht das in der Praxis bedrohlich aus - schon, wenn ein Berufler an einer Baustelle an einem stillliegenden Fahrzeug vorbei fährt. Mit meinen Halbgleiter hätte ich wohl kehrt gemacht und das Überholmanöver abgewartet, um den Überholer später über Funk ausgiebig zu beschimpfen ![]() Da stehen diese Tafelzeichen, der Funkverkehr läuft aber immer auf 7 und 10. Jetzt weiß ich auch warum und dass ich mein Funkgerät zukünftig nicht umstellen muss.
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