Zusammenstoß mit Jollensegler

[infiniti]

Ich tippe mal auf Großbaum

Gruß Jörg / infiniti
ich leg mich wieder hin

[Jlaudi]

Also mir ist auch das auch so geläufig das Segler zwar in betonnten Straßen bzw. Kanälen segeln und kreuzen dürfen jedoch haben diese dort kein uneingeschränktes Vorfahrtsrecht. Soll heissen die dürfen einem Fahrzeug was dem Verlauf der Wasserstraße folgt nicht die Vorfahrt nehmen. Sehr gut lässt sich das auf der Havel Höhe Wannsee beobachten. Dort bin ich vorletztes Jahr auch mit einem Segler ins Gehege gekommen. Segler kreuzt weit vor mir, alles gut fährt weiter Richtung Ufer und wendet dann. Natürlich im 45 Grad Winkel auf mich zu. Ausweichen ging nicht da ich grad von einem anderen Boot recht knapp backbordseitig überholt wurde und von Steuerbord kam ja der Segler. Aufstoppen war auch keine Option da dort schon der nächste Segler auf Angriff ging. Das ganze ist dann mit wenigen Zentimetern Luft grad mal so gut gegangen. Der ist dann knapp zwischen meinen Heck und dem nächsten Segler grad so durchgekommen. Natürlich nicht ohne großes Gebrüll seinerseits wo ich ihm dann noch zugerufen habe das er sich evt. das Regelwerk nochmal zu Gemüte ziehen soll.

Muss aber auch sagen das ich den Eindruck habe das manche Segler das knappe kreuzen mit voller Absicht machen. Teilweise Platz ohne Ende, aber nöö man wartet auf das nächste Fahrzeug um dann ganz knapp vor dessen Bug oder superelegant knapp hinter dem Heck zu queren. Da muss nur mal irgendwas schieflaufen, technisch oder menschlich und es rummst.

[Pusteblume]

@jlaudi: zeig mir bitte den Paragraphen in der Binschstro, in dem geschrieben steht, dass Kleinfahrzeuge unter Motor in der Fahrrinne Vorrang hätten. Da steht, daß Kleinfahrzeuge unter Motor anderen Kleinfahrzeugen ausweichen. Und dass man als Kreuzender Segler einem motorisierten Kleinfahrzeug, was DAS RECHTE UFER anhält, nicht behindern darf. Die Tonnen auf der Unterhavel stehen im Tiefen, von der Pfaueninseldurchfahrt und Sacrow abgesehen. Jenseits der Tonnen fahren Segler und Mobos lustig hin und her.
Auf dem Wannsee selbst folgt die Betonung ohnehin eher dem Ufer.
Berlin ist mit dem von Schmitti geschilderten Geschehen nicht vergleichbar.

[TageDieb]

Zitat von Jlaudi

Muss aber auch sagen das ich den Eindruck habe das manche Segler das knappe kreuzen mit voller Absicht machen. Teilweise Platz ohne Ende, aber nöö man wartet auf das nächste Fahrzeug um dann ganz knapp vor dessen Bug oder superelegant knapp hinter dem Heck zu queren. Da muss nur mal irgendwas schieflaufen, technisch oder menschlich und es rummst.

Hier auf dem Bodensee kann es auch mal eng werden; gerne vor der Hafeneinfahrt...
Ich selbst bin eher tiefenentspannt (wie auch im Straßenverkehr) und unterstelle den anderen erstmal, dass sie sich verschätzt haben, wenig Erfahrung haben, mich übersehen haben etc...

Gruß,
Mario

[horstj]

Enge Situationen können immer mal auftreten. Nach meiner Erfahrung ist die Ursache dann öfter, dass der Längsfahrende nicht wirklich an Steuerbordufer geht, soweit es eben sein Tiefgang zulässt. Dann wird die Situation meines Erachtens schon viel berechenbarer.
Auch bei dem Beispiel an der Havel klingt es danach, wenn der Segler dann plötzlich von Steuerbord gekommen sei. Aber ich kenne die Situation dort nicht.

[billi]

Man muss nur so weit Steuerbord gehen wie das Fahrwasser ist noch cht bis zum Ufer... Wenn. Die Betonung 50,m vom Ufer weg ist muss man nicht hinter die Tonnen fahren...
Das kann in manchen Revieren schnell eng werden

[horstj]

Zitat von billi

Man muss nur so weit Steuerbord gehen wie das Fahrwasser ist noch cht bis zum Ufer... Wenn. Die Betonung 50,m vom Ufer weg ist muss man nicht hinter die Tonnen fahren...
Das kann in manchen Revieren schnell eng werden

die Formulierung soweit ich mich erinnere ist immer "soweit navigatorisch möglich" oder "Steuerbordufer". Von "betonntem Fahrwasser" ist in dem Fall bei Kleinfahrzeugen nie die Rede. Wäre mal interessant, die Allgemeinen und spezifischen Regeln für D im Original zusammenzukopieren und einzustellen.

Für die Binnenschtro habe ich doch mal schnell nachgeschaut und lese das so: Definitv bis zum Steuerbordufer (I, 6.02a, 6). Und wenn das Kleinfahrzeug unter Motor nicht am Steuerbordufer fährt ist es immer ausweichpflichtig gegenüber einem segelnden Kleinfahrzeug (I, 6.02a, 1).

[Pusteblume]

Zitat von billi

Man muss nur so weit Steuerbord gehen wie das Fahrwasser ist noch cht bis zum Ufer... Wenn. Die Betonung 50,m vom Ufer weg ist muss man nicht hinter die Tonnen fahren...
Das kann in manchen Revieren schnell eng werden

Das mag auf dem Rhein so sein, wenn die Betonnung den tatsächlich nutzbaren Bereich der Wasserfläche markiert.
Hier ist dies definitiv anders.

Der entsprechende Paragraph wurde hier schon öfter verlinkt.

[Schmitti]

Zitat von georgk

aber eine Frage hätte ich noch: Was ist mit Kahn Baum gemeint? der Baum vom Großsegel?

Hallo Georg,

Wie das Teil heißt das gebrochen ist weiß ich leider auch nicht. Im Niederländischen heißt es vaarboom

[Pusteblume]

Vaarboom wäre nach Google ein Staken.

[Segelmatt]

Groetjes

Matthias.

[ZK14]

Dass man in den Niederlanden zwar grundsätzlich schon auf den Kanälen segeln darf, aber das Aufkreuzen verboten ist, hat uns vor über 20 Jahren auf dem Prinses-Margriet-Kanal die Besatzung eines in vermeintlich verbotener Gleitfahrt auf uns zukommenden Schlauchbootes erzählt… Wir haben uns dann von der Uniform beeindrucken lassen, die Segel eingeholt und den Rest der Etappe unter Motor zurückgelegt. Sie haben sich immerhin gefügt und den 16jährigen nicht die Bordkasse geplündert…

[zuedo]

Da habt Ihr mit dem Prinses-Margriet-Kanal allerdings auch eine der wenigen Ausnahmen erwischt. Dort darf man tatsächlich nicht kreuzen und in manchen Abschnitten muss sogar der Motor mitlaufen (auch die Jollen müssen über einen Außenborder verfügen).
Das war vo 40 Jahren noch anders, hat uns aber das ein oder andere Mal auch ganz schön in Schwierigkeiten gebracht.

Klaus

[Miracle Man]

Zitat von paulemeier1

rechtlich hättest Du wohl Landraum einfordern können....moralisch muss ich als Segler, Vater einer seit sie 8 ist allein segelnden Tochter heftig den Kopf schütteln und inständig hoffen dass nicht wirklich alle Mobo Fahrer so sind.
Warum?
1. Du schreibst der Kanal war kurz? Ok du warst so auf der Flucht, der Russe hinter Dir dass Du dem Segler die Kurze Zeit nicht gönnen konntest die er zum raus kreuzen brauchst?
2. Du hättest dazu nur kurz vom Gas gemusst.
3. Sicher war es dort zu laut um sich eben langsam anzunähern und sich wie zivilisierte Menschen abzusprechen?

Sorry ich bin Segler und meine Tochter ist es auch, sie ist zum Glück ohne solchen Mobos zu treffen groß geworden, sie hat immer freundliche getroffen die sie sogar geschleppt haben.

Das musste raus, hier gibt es echt viele nette aber ne Jolle ohne Motor in diese Situation zu bringen? Da wist Ihr wo das schlechte ansehen der Mobos herkommt, da werden die Klischees erfüllt

Die Klischees der Segler werden leider auch immer wieder erfüllt. Vor allem dann wenn sie am Liebsten bis in die Box segeln wollen....

Und ganz ehrlich? Dieses Gekreuze im engen Fahrwasser konnte ich auch schon des Öfteren beobachten und das geht zB im Hafen gar nicht.

Zu guter Letzt war niemand von uns dabei. Also werde ich mir dazu auch keine Meinung bilden.

[Tuppernavy]

Zitat von Miracle Man

Die Klischees der Segler werden leider auch immer wieder erfüllt. Vor allem dann wenn sie am Liebsten bis in die Box segeln wollen....

Und ganz ehrlich? Dieses Gekreuze im engen Fahrwasser konnte ich auch schon des Öfteren beobachten und das geht zB im Hafen gar nicht.

Zu guter Letzt war niemand von uns dabei. Also werde ich mir dazu auch keine Meinung bilden.

Hallo Gemeinde,

eines vorweg: Ich habe als Mobofahrer großen Respekt vor der segelnden Zunft. Vor ein paar Jahren durfte ich mit einem Skipper mitsegeln, der es von der Pike auf gelernt hat und der mir vor Augen geführt hat, was Segler können wenn sie es können.

Was ich seinerzeit auch gelernt habe: Ist alles erlaubt, was nicht verboten ist? Um es an einem Beispiel festzumachen: Auf der SOW km 36/37, also am Ende der Regattastrecke Grünau, gab es bis vor ein paar Jahren ein Tafelzeichen, das Seglern das Kreuzen verboten hat. Wer die Gegend kennt, weiß: Da ist es nicht nur eng, sondern besonders an Wochenenden - vorsichtig ausgedrückt - ziemlich verkehrsreich. Außerdem ist da auch die Berufsschifffahrt unterwegs. Trotzdem wurde munter gekreuzt, wie ich es selbst erlebt habe. (siehe Zitat oben)

Nun ist das Tafelzeichen weg. Warum? Weil die Rennleitung nicht kontrollieren konnte oder wollte?

Liebe Segler: Frönt eurem Hobby, das ein sehr schönes ist. Seid gewiss, dass auch nicht alle Mobofahrer eure natürlichen Feinde sind. Lassen wir uns alle bitte ein wenig Luft/Wasser zum navigieren.

Ich wünsche mir, dass wir alle aufm Wasser gut miteinander auskommen.

Gruß Torsten,
bei dem das jetzt auch mal raus musste.