Faryman L30

[Amica]

Hallo zusammen. Wir haben grad eine Delanta 80 gekauft mit einem Faryman L30 8 Ps. Wir haben folgendes Problem: Morgens nach dem Starten können wir problemlos rückwärts fahren. Während der Fahrt hört man den Rückwärtsgang nicht mehr einrasten und das Boot bremst somit auch nicht ab.Vorwärts alles ohne Probleme. Weiß jemand, was das sein könnte und welches Getriebe das ist bei diesem Motor?

[hein mk]

Zitat von Amica

Hallo zusammen. Wir haben grad eine Delanta 80 gekauft mit einem Faryman L30 8 Ps. Wir haben folgendes Problem: Morgens nach dem Starten können wir problemlos rückwärts fahren. Während der Fahrt hört man den Rückwärtsgang nicht mehr einrasten und das Boot bremst somit auch nicht ab. Vorwärts alles ohne Probleme. Weiß jemand, was das sein könnte und welches Getriebe das ist bei diesem Motor?

Moin
Ihr seid lustig, wie sollen die anderen BFler wissen welches Getriebe an eurem L 30 hängt. In der originalen Ausstattung war das ein etwas eckig aussehendes Konuskupplungsgetriebe von Farymann. "Während der Fahrt" umsteuern ist ein weiter Begriff und bisweilen riskant für die Getriebemechanik, vor allem bei höheren Drehzahlen. Der geübte Segler reduziert die Bootsgeschwindigkeit bei Zeiten(so ein Segelboot wiegt ja etwa 3t) und steuert (schaltet) erst um wenn der Motor runter gekommen ist auf Leerlaufdrehzahl, denn die Einzylinder haben
durch ihr heftiges Schwungrad richtig gut Drehmoment. Kein Problem da mit ein Getriebe zu zerlegen( selber so hinbekommen). Hörbar einrasten klingt schon nach zu hoher Umsteuerdrehzahl. Dass das nach einigem Betrieb anders sein soll als im Kaltzustand ist zu mindest merkwürdig und zunächst würde ich mal die Einstellung des Schaltzuges kontrollieren.
Da zu den schaltzug vom Getriebehebelchen lösen, diesen auf neutral stellen(muss einrasten) Schalthebel (Cockpit) auf neutral stellen---Loch am Getriebehebel und Stift oder Loch oder was immer da ist(bei Farrymann oft ein Gabelfitting) muss jetzt übereinstimmen.
Gruß Hein

[Amica]

wir wissen schon, wann man wie schaltet (nach über 50 Jahren Erfahrung) und sicher nicht mit hoher Drehzahl, aber man kann auslaufen lassen, wie man will, derRückwärtsgang hat keine Wirkung, nur morgens kalt nach dem Starten. Scheint ein Faryman Getriebe zu sein

[Amica]

Das Beschriebene bzgl. der Einstellung passt alles

[hein mk]

Zitat von Amica

Das Beschriebene bzgl. der Einstellung passt alles

Moin
Je nach Erreichbarkeit würde ich dann im freiem Wasser mal ausprobieren ob der Schalthebel am Getriebe noch etwas weiter zurück gedrückt werde kann und ob der Achterausgang dann packt, manchmal gibt der Schaltmechanismus(welcher?) nicht genügend Weg her.
Am Ende aller Überprüfungen hölpt dat sons nix und das Getriebe muss mal raus und überprüft werden. Ist beim Farymann Einzylinder meistens etwas fummelig weil die achtere Motoraufhängung am Getriebe ist und die vorderen Gummilager mit an der Schwungradglocke geschraubt sind ich bocke meinen Motor dann auf Holzstücken und Keilen auf wenn ich nur das Getriebe raus haben will.
Gruß Hein

[Amica]

danke, alles geht bis Anschlag, dann muss es wohl mal raus, da sollen irgendwelche Metallklammer oder so drin sein, sagte uns gestern ein Mechaniker

[hein mk]

Zitat von Amica

danke, alles geht bis Anschlag, dann muss es wohl mal raus, da sollen irgendwelche Metallklammer oder so drin sein, sagte uns gestern ein Mechaniker

Moin
Kennt der das Getriebe? Im originalem Farymann-Getriebe kenne ich das nicht, wenn es ein Hurth-Getriebe ist da gibt es auch Metalllamellen, Federn, Klammeren Tellerfedern, Kugeln und Stifte die allesamt am Schaltprozess beteiligt sind. Es sind durchaus auch mal abweichende Getriebe verbaut worden. Ein gutes Foto von dem Getriebe würde helfen das zu identifizieren, einen Großteil der älteren Wendegetriebe erkennt man schon an der Gehäuseform, wenn man sich ab und zu mit der Materie auseinandergesetzt hat.
Gruß Hein

[Amica]

weiß ich nicht, glaube nicht, hatte mit seinem Chef telefoniert. Wir haben das Boot grad übernommen und überführen es gerade. Hier mal ein Foto. Wäre schon schön, wenn wir erstmal wüssten, was für eins das ist. Steht nix drauf

[hein mk]

Moin
Das ist das Farymann-Getriebe, ein Konuskupplungsgetriebe. Da könnte man vorab mal Prüfen ob die Abtriebswelle, an der die originale Gummikupplung montiert ist, axiales Spiel hat. Das Spiel sollte ob warm oder kalt nur sehr gering sein, also maximal einige Zehntel Millimeter. Was wohl bei anderen mal vorgekommen ist, ist dass die Feder Nr. 38 die den schaltkulissenstein in den Schaltkonus(Nr.14) drückt ermüdet war. Bei meinem altem Getriebe war die aber nach geschätzten 50 Jahren noch einwandfrei i.O.
Gruß Hein

[Perre Pescadore]

Ich würde mir eher Sorgen um die Elektrik machen, das Orange Kabel bzw. was davon übrig ist sieht sehr bedenklich aus. Siehe Bild 2

[hein mk]

Moin
Oha ja, da hat Danyel recht. Der verschmorte Draht(der Braune) ist ganz offensichtlich mit auf den Haupt+ am Anlasser geklemmt und pendelt da als blanke Bürste rum, immer wenn er das Getriebegehäuse berührt dürften die funken sprühen. Das muss geändert werden und dann mal mit Putzlappen und Staubsauger das ganze Motorumfeld und den Motor samt Getriebe reinigen. so macht das keinen Spaß da was zu schrauben.
Gruß Hein

[Amica]

Danke, hat mein Mann schon gesehen, ist in Planung. Kommen morgen im zukünftigen Heimathafen an, da ist Arbeit angesagt😬 Elektrik kann er auch, nur mit dm Getriebe…..

[Amica]

Kann man denn da evtl. ein anderes Getriebe anbauen? Uns erschließt sich bei allem nicht, warum das bei kaltem Motor funktioniert und bei warmen nicht mehr, vorwärts geht alles normal

[hein mk]

Zitat von Amica

Kann man denn da evtl. ein anderes Getriebe anbauen? Uns erschließt sich bei allem nicht, warum das bei kaltem Motor funktioniert und bei warmen nicht mehr, vorwärts geht alles normal

Moin
Klar lässt sich da ein anderes Getriebe montieren, nur wird das einige umfangreichere Änderungen an der Schwungradglocke nach sich ziehen, wahrscheinlich wird auch eine neue Dämpferplatte benötigt und ob man den Anlasser dann so noch unterbekommt muss man sehen. Kostengünstige neue Getriebe haben oft keine Möglichkeit die hinteren Dämpfergummis zu Montieren auch da muss man sich was einfallen lassen. Ich habe das bei meinem alötem Farymann 22A/A30 letzten Sommer durchziehen müssen weil ich mein altes Getriebe schwer geschädigt habe und der Umbau auf ein neues TM 40-Technodrive für mich schneller machbar war als die Reparatur. Aaaaber ich bin Maschinenschlosser mit gutem Zugang zu Material, Dreh-und Fräsmaschinen und Schweißgeräten. Alle notwendigen Arbeiten habe ich selbst und alleine gemacht. Hätte ich das "auf Rechnung" mit dem Stundensatz den mein Arbeitgeber für meine Arbeit Kunden berechnet machen sollen, dann wäre das bei einem Getriebepreis von ca 800€ bei einer Endsumme von so um die 1800 € rausgekommen.
Da würde ich eine Durchsicht und evt. Reparatur vorziehen. Bei dem etwas unklarem Fehler kann es sich um ein loses Lager die schon benannte Feder oder oder oder handeln. Mal reinschauen lohnt sich immer. Einem geübten Getriebe/Motorschlosser sollte dieses Getriebe auch keine großen Rätsel aufgeben. Außer den verzahnten Teilen und dem Schaltkonus stecken da was Lager, Schrauben, Sicherungsringe und Dichtungen angeht vioele Normteile drinnen.
Gruß Hein

[Amica]

vielen Dank für die tollen und umfangreichen Infos👍🤗