Stahlverdränger mit dieselelektrischem Antrieb?

[Musikbaer]

Das Ding hier
https://www.boote-forum.de/showthrea...hlverdr%E4nger
fährt mittlerweile. Vielleicht lassen sich ja da Erfahrungswerte ableiten.
Erwähnenswert ist, dass viele Kreuzfahrtschiffe ebenfalls längst dieselelektrisch fahren. Aggregat drehzahlgeregelt immer im Optimalbereich, keine Verkokungsgefahr bei längeren Kanalfahrten, Drehmoment von Beginn an anliegend, flexibler einsetzbar, Aggregat kann an beliebigem/gewichtsbezogen optimalen Ort eingebaut werden, Wirkungsgradverlust ist bei modernen Elektromotoren nahezu vernachlässigbar ... Sollte ich mir mal ein Boot bauen lassen, wird es sicher ebenfalls elektrisch - und mit Solarpaneelen zugekleistert
Warte nur noch a) auf marktreife Feststoffakkus, b) leistungsfähige Landstromanschlüsse und c) den Lottogewinn

[coffeemuc]

Zitat von Musikbaer

Erwähnenswert ist, dass viele Kreuzfahrtschiffe ebenfalls längst dieselelektrisch fahren.

Das hat aber (noch) einen anderen Grund.
Beim großen Schiff braucht es einen großen Propeller, der somit mit niedriger Drehzahl laufen muss.
Damit ein Verbrennungsmotor bei niedriger Drehzahl die benötigte Leistung bereitstellen kann, braucht es entsprechenden Hubraum und somit auch von der Baugröße her riesige Motoren. Untersetzungsgetriebe sind bei der benötigten Leistung nicht möglich.
Beim dieselelektrischen Antrieb entfällt das Problem.

[oliver67]

wenn ich den Platz und das Geld hätte, wären das hier meine Favoriten: https://www.silent-yachts.com/de/

Lutz

[menschmeier]

.....unglaublich, trotzdem Wahr....reicht da ne mille ???

[Pianist]

Total unpraktisch: Hält das Finowmaß nicht ein...

Matthias

[volker1165]

In den FAQs gibts eine Preisübersicht, danach geht es bei 2,77 los

Zitat von menschmeier

.....unglaublich, trotzdem Wahr....reicht da ne mille ???

[oliver67]

dass es überhaupt funktioniert liegt an der Breite der Boote. Auf einen Monohull bekommt man halt nicht die Leistung an Solar drauf. Sie bieten ja auch ein "Speedboot" (8.6m-Schlauchboot) an, dies muss wohl aber von extern geladen werden. Ich denke die Zellen dort auf dem Dach sind zum Stützen der Versorgungsbatterie. Mit 704 Wp kann man keine Dauerleistung von 200kW bereitstellen

Lutz

[Oldskipper]

Zitat von oliver67

dass es überhaupt funktioniert liegt an der Breite der Boote. Auf einen Monohull bekommt man halt nicht die Leistung an Solar drauf. Sie bieten ja auch ein "Speedboot" (8.6m-Schlauchboot) an, dies muss wohl aber von extern geladen werden. Ich denke die Zellen dort auf dem Dach sind zum Stützen der Versorgungsbatterie. Mit 704 Wp kann man keine Dauerleistung von 200kW bereitstellen

Lutz

Naja, die Solaranlage liefert 16kw. Also wenn die Sonne scheint. Da kommen auch keine 200 kW Dauerleistung raus.
Mit Dieselantrieb vergleichbar ist das nicht. Dauerbetrieb geht da allenfalls in Schleichfahrt. Aber für die meisten Nutzungsprofile reicht es dann doch wieder. Für Ausflüge zur nächsten Ankerbucht, oder für Inselhopping passt das schon. Langstrecke wird auch da nicht ohne Generator funktionieren. Der Fahrstrom kommt übrigens aus einer Batterie. Das wird schon ein ordentliches Teil sein

[Musikbaer]

Niemand von uns fährt 40 Wochen im Jahr täglich zehn Stunden in Marschfahrt. Mit Solarenergie kann das schon funktionieren - wenn denn die Pufferbatterie groß genug ist und entsprechend während der Liegezeiten geladen werden kann. Das ist wohl noch das Hauptproblem: zu groß und zu schwer. Aber da tut sich ja derzeit einiges in der Entwicklung; ich denke, in gut fünf Jahren wird es da schon interessante Produkte auf dem Markt geben. Für jemanden wie mich, der überwiegend in BRB/McPomm und nur selten Langstrecke (Ostsee) unterwegs ist, wäre das jedenfalls eine echte Option - abgesehen vom Komfortgewinn.

[Morrrpheus]

In der Großschifffahrt (also nicht unbedingt auf Flüssen...) wird gerade sehr viel in Richtung Dekarbonisierung getan. Und dadurch werden auch einige Themen an Fahrt gewinnen, die hier nicht besprochen worden sind. Wenn man sich die Verbräuche der Großschifffahrt ansieht, dann ist das ein rießiges Potential auf dem auch in andere Bereiche dann aufgebaut werden kann!

In Hamburg lief Anfang des Moants die SMM, eine (oder die Größte) Fachmesse für die Großschifffahrt. Da haben einige Anbieter ihre Fähigkeiten im Bereich P2X, Dekarbonisierung und Wasserstofftechnologien gezeigt.

Es wird nicht mehr den einen Weg geben (den es auch schon lange nicht mehr gibt!) - je nach Anforderungsprofil, wird es unterschiedliche Antriebskonzepte und Motorentechnik geben.
So wie es jetzt auch in der Großschifffahrt Anwendungen für Schweröl, MDO, MGO und Diesel gibt, wird es in Zukunft Bereiche geben, die eben zum Beispiel auf Ammoniak setzen werden (Derzeit die Lösung, um auch Wasserstoff auf dem Seeweg zu transportieren, also nur logisch, dies auch in dieser Form zu verbrennen), Ethanol ist im Gespräch, und in "kleineren" Anwendungen kann es auch zu einem direkten Verbrennen von Gasen kommen.

Vermutlich werden aber zusätzlich noch Ersatzkraftstoffe die ähnlich zu heutigen Kraftstoffen sind, eingesetzt, da viele der neuen P2X Lösungen sonst nicht verbrannt werden können.
Diese können CO2 aus der Umgebung nutzen, um daraus synthetisch Kohlenwasserstoffverbindungen zu erstellen.
Die Reederein Maersk hat sich einen komplett grünen Kurs verschrieben und treibt alle Entwicklungen in bestimmte Richtungen. Zusätzlich Investieren die auch in Erneuerbare Energien um so genug Energie zur Verfügung zu haben!

In der Großschifffahrt gibt es also bestrebungen. Erste Produkte sind am Markt und in den nächsten 3 Jahren werden einige Motorenhersteller mit weiteren Neuheiten auf den Mark kommen - Nachrüstlösungen und komplette Neuentwicklungen sind in der Entwicklung.

Es bleibt hier sehr spannend und der Kurs ist klar und auch wenn es nicht von heute auf Morgen komplett umgestellt wird, so wird derzeit (fast) nicht mehr in konventionelle Motorentechnik investiert, weiterentwickelt.