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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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BSU Untersuchungsbericht Kollision Traditionsschiff No.5 ELBE
Heute kam der BSU-Untersuchungsbericht zur Kollision zwischen Traditionsschiff No.5 ELBE und Containerschiff ASTROSPRINTER auf der Elbe am 8. Juni 2019 heraus,
- der geschlossene Thread zum Thema: https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=287383 - Link zum Untersuchungsbericht: https://www.bsu-bund.de/SharedDocs/p...cht_211_19.pdf - NDR-Beitrag zum Thema: https://www.ndr.de/nachrichten/hambu...choner284.html
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#2
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Danke für das Einstellen. Spannend zu lesen...
Das Ergebnis im Großen und Ganzen war ja so zu erwarten. Ich bin mal gespannt, ob aus der Empfehlung was gemacht wird: Zitat:
Totti
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Flagge zeigen ist eine Tugend!
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#3
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BSU oder beschädigte Vorsegel hin oder her, der Skipper hätte einfach nur ein paar Grad abfallen sollen. Aus der Zirkusnummer alle Traditionssegler in Haftung zu nehmen ist schlicht lächerlich.
Groetjes Matthias. |
#4
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Wie immer ein seehr ausführlicher Bericht der BSU. Wobei ich mich aber auch frage, für WEN das BSU schreibt, wenn ich Sätze wie diesen lese:
Zitat:
Zitat:
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker |
#5
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Zitat:
Es kann aber trotzdem sein das sich auch solche Leute für so einen Bericht interessieren. Ich finde es gut, auf jeden Fall besser als einen Text (wo auch immer) mit Fachbegriffen die ich erst googeln muss.
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#6
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Die Ergebnisse der BSU sind oftmals Grundlage für spätere Prozesse.
Und da Juristen nun mal Juristen und zu 99% der Fälle keine Seeleute sind, werden nautisch/technische Sachverhalte ausführlich und möglichst eindeutig in einfacher Sprache ausgedrückt, so dass es dort nicht zu Missverständnissen kommen kann. Die Berichte sollen ja ganz generell auch die Menschen erreichen, die eben nicht bis über beide Ohren in der Materie stecken. |
#7
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Zitat:
die Pinne war ja auch hier eine der heißdiskutierten Themen, obwohl praktisch keiner die Konstruktion und Bedienung auf dem Schiff kannte (und auch niemand Nachfragen stellte). An solchen Stellen geht die BSU dann immer in grundsätzlicher Art auf die Gegebenheiten ein. Gleichzeitig wird damit versucht sicherzustellen, dass alle Aspekte, die die sich aus der "technischen" Definition ergeben auch geprüft und in ihren Auswirkungen bedacht wurden/werden.
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#8
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Zitat:
Ich denke, diese „Banalitäten“ gehören zu einer vollständigen Beschreibung dazu. Es gibt sicherlich auch Fälle, bei denen durch Umbauten, technische Defekte etc. ein Boot anders gesteuert wurde. Auch das wäre dann in einem solchen Bericht eine wichtige Information. Und wenn es um das Basteln an Booten geht, gibt es wahrscheinlich nichts, was es nicht gibt. Gruß Andreas
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#9
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Ne Menge interessanter Details - wobei vieles nicht Ursächlich mit dem Unfall zu tun hat. Stand denn irgendwo, dass der Dampfer mit Kollissionsschott nicht gesunken wäre?
Interressant auch die als gut ausreichende Maschinenleistung mit knapp 2PS/Tonne. Musik in meinen Ohren. Bis denne, Rainer
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#10
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Für Traditionsschiffe wird die PS Zahl als ausreichend betrachtet - vielleicht schreibt Rob ja noch was dazu
Nachdem ich das nun alles gelesen habe, bin ich wirklich sehr glücklich, dass niemand ernsthaft verletzt wurde. Das wird bestimmt noch einen Rattenschwanz nach sich ziehen - sind ja gleich ne Menge Sachen nicht ganz so glücklich gelaufen.. Segelwahl, Wetterverhältnisse, insbesondere die Punkte des vermutlich ausgefallenen AIS, die nicht beachtetet Hörpflicht am UKW (inkl. des fehlenden Patents dieses überhaupt nutzen zu dürfen), nicht erfolgte Manöverabsprache (Grün / Grün), generell das vermasselte Kreuzen (fahren auf der falschen Fahrwasserseite) - offenbar gab es ja in der verbliebenen Zeit einige andere Optionen. Bin gespannt, was da noch so kommt. Grüße Daniel
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#11
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Unabhängig von dem Unfall, finde ich es sehr bedenklich, dass die Genehmigungen erteilt wurden.
Der Unfall wäre nicht passiert, wenn die Genehmigung nicht erteilt worden wäre. Der Unfall wäre nicht passiert, wenn die Auflage mit maximal 5 Windstärken beachtet worden wäre. Letztendlich war es eine Riesenportion Glück, dass nicht mehr passiert ist. Hätte das Boot den Vorschriften entsprochen, wäre nicht so viel Glück nötig gewesen. Was mir persönlich als Mahnung bleibt: Die jederzeitige Klarheit über die Schiffsituation und das Aufrechterhalten der Aufmerksamkeit über den gesamten Zeitraum der Fahrt. In 99% der Fahrt ist das egal, aber wenn es brenzlig wird rummst es. Offenbar waren hier für einen Moment nur die gerissenen Segel im Blick. Ich kenne das auch. Döse am Ruder vor mich hin und erst das Schiffshorn vom aufkommenden Frachter weckt mich. Oder ein verschütteter Kaffee bindet meine Aufmerksamkeit und das Handy klingelt auch noch. Gerade bei viel Verkehr oder wenig Platz, ist des da ganz schnell mal knapp. Schade. Der Verein hat auch eine Menge richtig gemacht. Gute Mannschaft mit klaren Zuweisungen. Alle wurden eingewiesen . Jeder hatte seine Aufgabe. Eigentlich alles richtig gemacht. Geändert von Oldskipper (03.06.2021 um 11:57 Uhr)
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#12
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Mich würde mal interessieren was da mit der Funkanlage schief gegangen ist. Scheinbar ist ja nach den Kanalwechsel das AIS außer Betrieb gewesen bis zum nächsten Wechsel.
Grade bei AIS A sind das ja getrennte Systeme und keine Combigeräte.
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Gruß Jörg |
#13
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Und während ich das schreibe, weht der Wind die Zeitung vom Tisch. Sogleich stürzt sich der Rasenroboter auf die Zeitung und mein gepflegter Spießergarten verwandelt sich in eine Konfettiparade.
Dabei hatte ich einen schweren Kaffeepott zur Beschwerung auf die Zeitung gestellt, welcher von der besten aller Ehefrauen, der Ordnung halber weggeräumt wurde. Fazit: Übertriebene Ordnung schadet nur und Shit happens. |
#14
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Liest man nicht nur diesen Bericht sondern auch andere kann man schon zu dem Eindruck kommen, dass die Traditionsschifffahrt auch der BSU ein kleiner Dorn im Auge ist.
Der Frachter ist mir zu glimpflich davon gekommen. Immerhin war der Wachhabende neben dieser Aufgabe auch noch Ausguck und Rudergänger für den Fall, dass der Autopilot ausgeschaltet wird. Er war also mit dem bratenden Lotsen alleine auf der Brücke. Alles zulässig auf Schiffen die nicht unter D-Flagge fahren. Ebenso wie die Pinnensteuerung des Traditiosschiffes....... bis denne, Rainer |
#15
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Die BSU ist kein Gericht das einen Schuldigen sucht.
Die stellen nur die Fakten als Grundlage für alles weitere zusammen und sprechen Empfehlungen zur zukünftigen Vermeidung aus. Was bei mir als relativ unwissendem aufgefallen ist war die Tatsache das der Kapitän der Astrosprinter die Brücke in Richtung Kammer verlassen hat obwohl ein Lotse an Bord war.
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Gruß Frank Es bleibt spannend!
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#16
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richtig - dann anders ausgedrückt - ne Menge Empfehlungen hinsichtlich Traditionsschiffahrt, wenig Richtung Frachter.
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#17
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Zitat:
Andere Chancen hatte er nicht und das Versagen liegt immer noch bei der Schiffsführung von Elbe 5. Ist eh fraglich, dass er das noch mitbekommen hat, dass Elbe 5 auf einmal seinen Weg kreuzen wollte. Gruß Totti
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Flagge zeigen ist eine Tugend!
Check out: Surf-Forum.com Windcraft-Sports.com Autoscooter-Forum.com Geändert von Totti-Amun (03.06.2021 um 13:25 Uhr) |
#18
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Naja der Frachter war ja nicht der ursächliche Grund für die Havarie sondern schon der Lotsenschoner. Nichtsdestotrotz hätte man auf der Brücke zur Vermeidung beitragen können und das ist doch auch konkret an mehreren Stellen angesprochen worden.
Auf dem Frachter war es in erster Linie menschliches Fehlverhalten während der Lotsenschoner schon aufgrund seines Alters immer auch konstruktive Ursachen mitbringt.
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Gruß Frank Es bleibt spannend! |
#19
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Ich bleib dabei,
für mich wird es ewig unverständlich bleiben, dass der alte Kahn das in einem Stück überlebt hat. Überspitzt gesagt: Was bringen 5 Schotten in nem modernen Joghurtbecher, wenn´s den mittig in 2 Teile zerbröselt, oder der sonstwie kollabiert. Boote können nunmal sinken, in so Extremsituationen eh. Dafür gibt´s doch Rettungsboote und Schwimmwesten. Als nächstes muss man so ein Traditionsschiff noch auf Kometeneinschläge oder herabfallende Luftfahrzeuge vorbereiten Bei allem was hin und her auf dem Kahn war (Segel gerissen und blabla) für mich ist der am Ruder oder der Käptn schuld. Erstens muss man egal was ist ausguggen und wissen was um einen los ist, welche Ausweichstrategie/ Notausgang es gäbe...., und zweitens darf man es doch gar nicht drauf ankommen lassen, dass es knapp wird. Und zwar scheissegal wer welches (Wege-)Recht hat. m.M. Der Lotse vom Frachter hat das finde ich in nem schönen Bild beschrieben. Überspitzt: Ich spring doch auch net vor nem ICE über die Gleise und wenn 10 mal die Schranke nicht geschlossen ist und ich das dürfte.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war! |
#20
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Also wenn ich das richtig verstanden habe, hatte der Dampfer Vorfahrt, weil auf der rechten Seite des Fahrwassers in Fahrtrichtung des Fahrwassers. Das Segelboot durfte zwar kreuzen, aber sich in diesem Fall nicht auf die KVR berufen.
Unfallursache war offenbar, dass der Segelkapitän nicht den vollen Überblick hatte. Ob schuldhaft oder unvermeidlich sei einmal dahin gestellt. Die Mannschaft vom Frachter und die Verkehrszentrale haben sich zudem auch nicht mit Ruhm bekleckert. Das an Bord des Seglers was nicht stimmt, hatte der vorausfahrende Frachter ja schon gemeldet.
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#21
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Die Verkehrszentrale hatte ja das zusätzliche Problem das sie ja keine AIS Daten vom Schoner erhalten hat, von der Wende gar nichts wusste und das schwache Radarecho erstmal zuordnen musste.
Sie hätte aber den Frachter über Funk warnen können das da der wilde Iwan unterwegs ist
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Gruß Jörg |
#22
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Zitat:
Auch wenn der Kapitän auf der Brücke zugegen ist, bleibt der Steuermann solange im Kommando des Schiffes, bis der Alte eindeutig und ausdrücklich verkündet, dass er die Wache übernimmt.
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#23
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Was mir noch aufgefallen ist:
Das Manöver des letzten Augenblicks ist ja auch komplett in die Hose gegangen: Anstatt mit "Hart Backbord" von der Astrosprinter wegzudrehen, ging es mit Hart Steuerbord voll vor den Bug. Leider wurde nicht geklärt, von wem das Kommando "Hart Backbord" gegeben wurde. Höchstwahrscheinlich doch vom Schiffsführer, einem mit 30 Jahren Lotsentätigkeit auf der Elbe erfahrenen Nautiker. Da herrschte aber schon Panik an Bord, der Steuermann hatte vorher schon sinnlos 5 x kurz gegeben, und dann hat er die PINNE NACH BACKBORD gelegt, wodurch das Ruder natürlich nach Steuerbord ging. Ein offensichtliches Versehen. Echte Tragik. Zitat:
Zitat:
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“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh. Gruß Volker |
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Zitat:
bis denne, Rainer |
#25
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Es wird auf seegehenden Schiffen nie gelingen, daß der Kapitän ständig auf der Brücke ist. Es wurde auch nicht berichtet, warum und für welchen Zeitraum der Kapitän die Brücke verlassen hat
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Gruß Ewald |
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