Kiel kürzen ?

Moin,

die Frage fällt mir nicht leicht und ich war auch versucht, sie unter anderem Namen zu stellen...

Könnte man einen Festkiel kürzen? Also den Tiefgang verringern?
Der Kiel besteht aus GFK wie der übrige Rumpf und ist teilweise mit Beton ausgegossen, die letzten 30-40cm (zum Rumpf hin) werden mit Ballast, 400Kg gefüllt.
Der Ballastanteil beträgt so um die 50 % (wenn ich nicht irre) und das Boot ist untertakelt.
Atlantiküberquerungen sind nicht geplant, wir sind auch nur bei gutem Wetter unterwegs...

Vergebt mir die Frage aber sie brennt mir einfach auf der Seele.

Gruß Willy

[ventum]

Hallo Willy,
ich glaube, daß sich die Frage nicht generell beantworten lässt. Sicher ist, daß sich das Segelverhalten des Schiffes dadurch verändern wird, weil Du auf den Lateralplan Einfluss nimmst (ihn verkleinerst). Vermutlich wird sich die Abdrift deutlich vergrössern, u.U. wird das Boot auch luvgierig.
Du hast ja schon angesprochen, daß sich der Schwerpunkt erheblich verändern wird (nach oben wandert). Deshalb würde ich auf jeden Fall mit einem Bootsbauer konkret für das entsprechende Schiff diskutieren, was gemacht werden kann.

[ramsey]

Hallo Willy - selbst wenn die Fragen, die Helmut schon angesprochen hat, in Deinem Sinne zu lösen sind, bleibt ein erheblicher Arbeitsaufwand. Du mußt ja das GFK an der Kielsohle komplett neu aufbauen bei einem - wie auch immer - aufgehängten Boot, da Du ja von unten an den Kiel rankommen mußt. Was stört Dich denn an dem Kiel? Geht es um die Trailerbarkeit (Gewicht) oder ist es der Tiefgeng?
Gruß
Ramsey

[vindoede]

Hallo Willy, Hallo Boote-forum,
nachdem ich hier schon häufiger als Gast herumgestöbert habe, steige ich hier einfach mal ein.
Ja Willy natürlich geht das.-------
Aaaber: Bei Deinem Boot handelt es sich möglicherweise um einen älteren Langkieler oder gemässigten Langkieler in der Grösse von ca. 7m.
Das vermute ich einfach mal aus Deiner Ballastangabe. Der untere Teil des Kieles müsste also abgetrennt werden, ein grosser Teil des Beton müsste ausgestemmt werden, der weit obenliegende Ballast müsste entnommen werden um ihn später zur Verbesserung des aufrichtenden Momentes tiefer wieder einzubauen, es müssen umfangreiche Laminierarbeiten an wichtigen Strukturen (Kielsohle des Schiffes) durchgeführt werden, möglicherweise muss der bisherige Ballast erhöht werden und last but not least muss ein Fachmann seine Rechenkünste spielen lassen, um die ganze Geschichte einigermassen vorhersehbar zu gestalten. Pi mal Daumen ist da sehr riskant. Nachdem man den gesamten Aufwand betrieben hat, kann man aber immer noch nicht sicher sein, ob man aus einem bis Dato passabel segelnden Schiff eine Krücke macht.
Der finanzielle Aufwand ist erheblich und Du solltest überlegen, ein für Dein Revier besser geeignetes Schiff zu kaufen, wenn das Revier der Grund ist.
Gruss aus Flensburg
Heinrich
P.S.: Um was für ein Schiff geht es eigentlich ?

[kai]

Diesen Kiel zu kürzen ist zu aufwändig,da haben die Jungs recht.

Was Berechnungen angeht - naja, das sehe ich etwas anders.Es gab und gibt Boote,die mit verschiedenen Kielversionen erhältlich waren.Ein gutes Beispiel für die hier angepeilte Bootsgröße ist die Delanta oder die Sprinta 70 ,welche es mit Kielschwertkiel (etwas länger und schwerer) und mit Normalkiel gab.Beide Boote sind vom Konstrukteur (v. de sta.)definitiv für Normalkiel gebaut worden.Bei der Delanta konnte der Kiel durch einfaches umschrauben gewechselt werden.

Die Kielschwertversionen sind aber nur aufgrund von Markterfordernissen gebaut worden-

Die Werft wußte vorher,wie bescheiden das Ergebnis sein würde

mehr als über den Daumen ist da nicht gerechnet worden.Das sollte man nicht überbewerten

(Ich habe z.B. erlebt das meine Anfrage an eine Werft,betreffend Kielgewicht satt falsch beantwortet wurde-sie kannten es einfach nicht)

Die Boote haben natürlich auch entsprechend kürzere Ruderblätter.(Richtig unlustig)

Die Segeleigenschaften sind im Vergleich zum Normalkiel katastrophal.

Und das gilt meiner bisherigen Erfahrung nicht nur für diese beiden Typen.

Dennoch,und das ist das entscheidendeie meisten Besitzer merken das noch nicht mal -mangels Vergleich-und :..........

sind sehr zufrieden mit Ihren Booten.Fürs Kaffeesegeln ist Ihnen das reichlich egal.


Es bleibt ihnen häufig keine Alternative

-und ein Hubkieler mit aufgeholtem Kiel und geholten Ruderblatt

segelt auch wie eine Krücke -mit erhöhtem Schwerpunkt

Ich habe schon mehrere Boote gesehen,wo die Besitzer ihre Kiele gekürzt haben (Guß oder Blei)Tw.sogar zum wieder verbolzen und glücklich damit sind.

Mein Ding ist das zwar nicht nicht,

aber ich glaube ,das eher marktoptimiert als segeloptimiert konstruiert und gebaut wird, lasse mich aber gerne belehren.

[Sayang]

Meine Meinung:
Wenn ich richtig liege, handelt es sich um eine Neptun 22, als Kielboot 315 kg Balast und 1,10 m Tiefgang. Wenn die Verminderung des Tiefgangs gering ist, z.B. 10 cm, mueste m.E. durch Ersetzen des Betons durch Blei die Stabilitaet erhalten werden koennen. Die Verschlechterung der Segeleigenschaften ist zwar nicht zu verhindern, wird sich jedoch in Grenzen halten. Die Arbeitskosten fuer eine solche Operation wird aber einen erheblichen Teil des Zeitwerts des Bootes verschlingen. Daher wuerde ich das nur ins Auge fassen, wenn ich es selbst machen kann, und ich Zugriff auf benoetgtes Werkzeug habe.

Moin,
bin nicht in die Hölle verdammt, das ist schon mal eine Erleichterung!
Der Grund für den "Kürzungsgedanken" liegt einmal im Tiefgang selbst, find ich für das Ijsselmmeer und die Kanäle bzw. Binnenmeere schon recht viel und zum andern in der Möglichkeit, das Schiff doch mal ins Wasser slippen zu können...wenigstens rein, mit Leine oder Winde...
Ich sag euch morgen was es ist, dann weiß ich ob ich es kaufe oder nicht.

Danke Euch, Willy

PS, es ist nicht die N22, die hab ich doch nicht mehr...die war auch kurz genug und ob ihr es glaubt oder nicht, ich fand das sie mit augeholtem Schwert besser lief...irgendwie leichter und flotter und mit weniger Krängung..wie gesagt, war mein Eindruck.

[JCM]

Willy,
Du solltest auch daran denken das so ein "verbessertes" Boot später ziemlich unverkäuflich wird. Gerade wenn es sich um ein Klassenboot handelt.

Grüße Jan

Nachtrag,

auf den Langkieler bin ich gekommen, weil es nicht so weit zu fahren war, nach über 2500 Kilometern Bootssuche habe ich einfach keine Lust mehr durch die Welt zu gurken.
Das Boot gefällt mir bis auf den Tiefgang ausnehmend gut, viel Platz für die Größe, ich darf es mit meinem Auto ziehen und es hat einen Diesel...
Willy

Willy, kommst du morgen wieder bei mir vorbei ??
Der Glühwein ist zwar schon alle aber ich habe noch ein Bier

Hi Virgin,
Morgen gehts in Richtung Köln....ist nicht so weit.

Willy

[Godewind-Skipper]

Hallo Willy,

Falls es ein Folke ist, lass den Kiel wie er ist !

Gruß Jörg

[kai]

Falls es eine Beneteau 25 (genauso wahrscheinlich)ist,
auch nicht kürzen ))

Segelwilly ,was ist es denn für ein Boot?

Gruß Kai

[Seekreuzer]

Ihr könnt jetzt aufhören... der Kiel bleibt dran... zumindest wird Willy nicht an ihm schnitzen.

Siehe...
http://www.boote-forum.de/phpBB2/vie...768&highlight=