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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Verständnisfrage: Holzrumpf, Plankenspalten und Farbe
Moin!
Auch, wenn ich mich hier in letzter Zeit kaum blicken lasse, möchte ich doch an die Holzboot-Fraktion mal eine reine neugierige Verständnisfrage richten: Holzrumpf, Karweel-beplankt, lange auf dem Trockenen. Wir befeuchtet, vorgewässert, was auch immer, vor dem wieder-zu-Wasser-lassen. Alles gut, alles super. Aber: Das Ding wird doch gstrichen, sowohl unter als auch über WL. Die Holzboote die man so sieht, sehen immer alle nett aus, also glatter Rumpf, schöne Farbe. Nicht GFK Hochglanz poliert, aber schöne Flächen und netter Glanz. Wie geht das? Sind die Farben so flexibel, dass ein Quellen der Planken nicht sichtbar wird und/oder die Farbe nicht reißt? Wenn ich den Rumpf mit "Plankenspalten" streiche, bekomme ich ja auch keine richtige Fläche hin, oder sind die Spalten generell eher so klein, dass ich trotzdem einen Gesamt-Farbverlauf streichen kann? Und wenn der Eimer im Wasser dann quillt, quetscht es die Farbe nicht "kaputt"? Warum sehen die Boot dann immer noch so super aus? Wie muss ich mir denn so einen ausgetrockneten Rumpf überhaupt vorstellen, kann ich da von innen nach aussen auf den Werftboden schauen? leuchtet die Sonne da durch? Ernsthaft: Kann mir jemand durch die Schädelspalten mein Hirn erleuchten? Chrischan |
#2
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Man soll wohl Sika verwenden können wich ich durch Zufall vor ein paar Wochen gesehen habe, schau mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=iommTMYMEls Auch wenn die Traditionalisten jetzt bestimmt aufschreien
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Grüße, Till |
#3
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Nein, das sollte man nicht,
unsere Holzboote wurden wie folgt lackiert. 50 Liter Klarlack 15 Liter Härter 15 Liter Verdünnung 20 Liter Elastifizierer Insgesamt 15 Schichten Lackiert, nach den ersten drei Schichten, wurde nach jeder Schicht nass geschliffen. Nach der letzten Schicht wurde nocheimal Nass in Nass nur Verdünnung aufgetragen. Dass ganze in trockenem Zustand, also mindestens vorher 6 Wochen an Land. Vor dem Erstwässern im Frühjahr, eine Woche täglich 3 X mit dem Schlauch von innen gewässert. Nach der ersten Wasserung habe ich grundsätzlich die ersten zwei Nächte trotz Bilgepumpen Schwimmerschalter im Boot geschlafen. Nach ca. einer Woche im Wasser war dann die Bilge so gut wie trocken. Hier und da ein bisschen Wasser und wie es sich gehört, tropfen die Stopfbuchsen. Wie muss ich mir denn so einen ausgetrockneten Rumpf überhaupt vorstellen, kann ich da von innen nach aussen auf den Werftboden schauen? leuchtet die Sonne da durch? Achja: bei unserer ersten Karweel geplankten Timossi konnte man durchschauen, trotz Öl-Teer-Jute Lappen zwischen den beiden Schichten, Die war innen 4 cm ca. 40 Grad diagonal geplankt, und aussen 4cm waagerecht, Bei der anderen die teuerer war (andere Werft) konnte man nicht durchsehen, obwohl die nicht so aufwändig geplankt war.
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Gruß Albert Geändert von Sunseeker_Portofino (16.07.2020 um 17:31 Uhr)
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#4
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Zitat:
Habe eben irgendwo gelesen, dass manche nach 2-3 Monaten nochmal rauskranen, schleifen und nochmal lackieren? |
#5
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Da wird viel geschrieben und versprochen.
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Gruß Albert |
#6
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Stimmt, aber deine Antwort hilft mir auch nicht weiter... Und dem Peter oben aus dem YouTube Link "Travels with Geordie" folge ich seit 5 Jahren und kenne jedes Video. Aber wenn man erhlich ist, restauriert er die Geordie nicht, sondern hält sie am Laufen und macht damit eine sog. "rolling restoration". Was auch gut ist, aber dadurch greift er immer mal wieder auf Temporärlösungen oder "nicht ganz so fachmännische" Bootsbaukunst zu. Das funktioniert auch scheinbar gut, aber er lebt eben auf dem Boot und hat keine Zeit (und wohl auch kein Geld) Monatelange Restaurationsarbeiten durchzuführen und dabei das Boot nicht nutzen zu können. |
#7
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In deiner Fragestellung ging es nicht um Temporärlösungen,
aber ich schreibe nichts mehr dazu da ich auf Diskussionen keine Lust habe.
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Gruß Albert |
#8
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Konkretes Boot?
Moin Yun Lung
Wenn es um ein konkretes Boot geht dann kann man ja auch mal Bilder einstellen.Da gibt es dann u.U.die Möglichkeit den Zustand der Beplankung,vlt noch unter nennung der Holzart,besser zu beurteilen.Grundsätzlich ist es schon so,dass evt.eingebrachte Dichtmassenverdrängt werden wenn die Beplankung sich wieder dicht zieht.Wenn man ein Boot über viele Jahre pflegt dann hat man das irgend wann im Griff und bekommt das zu mindest über der Wasserlinie so hin,dass auch eine Klarlackierung mit Bootslack oder Ovatrol(D1/D2)schmückend wirkt. Dann gibt es allerdings noch viele Holzboote mit verleimten Beplankungen oder gar formverleimt mit Fakebeplankung,die kann man tatschlich problemloser auf Hochglanz bringen. gruss hein |
#9
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Zitat:
Bzw. um die Frage, ob das überhaupt geht, und wenn nein, wie das dann so nach allgem. techn. Stand der Dinge gemacht wird. Eine Aussage wäre ja auch: "Geht gar nicht, man sieht immer die Plankennähte, egal wie gut mal lackiert". Ich hatte mich nur gewundert, dass scheinbar auch ausgetrockenete und auf Spalt geschrumpfte Holzrümpfe scheinbar im Trockenen VOR dem Quellen schick grundiert und lackiert werden und hatte mich gefragt wie eine solche Lackierung dann im Wasser nach dem Quellen aussieht. Bzw. wenn man den Dampfer irgendwann wieder raushebt. Weil: Das Holz sollte ja (WENN gestrichen) auch flächig gestrichen mit dichter Farbschicht sein (zumindest unter Wasser), oder nicht? Das wäre ja quasi unmöglich, wenn die Planken erst im Wasser wieder "auf Maß" zusammenquellen. Ich wil gar nicht diskutieren, ich habe nur null Erfahrung mit solchen Rümpfen und bin von natur aus neugierig und will verstehen. |
#10
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Ich hab bei meiner Resto folgende Erfahrung gemacht :
Unterwasserholz: War bei mir Massivholz, die Holzart weiß ich leider nicht. Ich hatte teilweise bis zu 16mm Spalt und das auf Längen von mehreren Metern. Die Überlegung war erstmals zu kalafatern, aber bei einer Materialstärke von max 15mm geht das kaum. Letztendlich konnte ich das alles nur dicht bekommen durch das einsetzen von individuell angepassten Kiefernleisten für jede Lücke. Im Anschluss hab ich meinen Oldtimer im Unterwasserbereich mit Glas überzogen und mit Epoxi beschichtet. Warum?: Holz hat die Eigenschaft, wenn es Wasser zieht und quillt und wieder einseitig trocknet(innen) dann macht das jedes Holz immer nur ne gewisse Anzahl/Dauer mit. Das sind sicherlich 20- 40/50Jahre, je nach Holzart aber irgendwann verliert auch das beste Holz an Festigkeit und wird morsch, bzw muss gegen neues getauscht werden. Insofern ist das Thema immer ein komplexer Zustand und fordert eine Herangehensweise die auf Boot und Brieftasche bzw. Anspruch des Eigners abgestimmt werden muss Mahagonie Holz im Überwasserbereich: Hab ich bei meiner Resto einfach nur mit Klarlack lackiert. Auch mit existierenden Spalten von ca 0,2-0,8mm (...die Sonne war von innen zu sehen...) Aber nach ca 1Woche wieder zurück im nassen Element waren die Spalten dich, obwohl max. nur Spritzwasser oder Regen ran kommt. Was sich dann auf der Oberfläche gezeigt hatte war bei genauer Betrachtung nicht ganz so schön. Die sich schließenden Spalte haben den noch nicht ganz durchgehärteten Klarlack in kleinen Tropfen (ca. 0,1-0,3mm Durchmesser) raus gedrückt. Aus einer Entfernung von 2-3m war davon nix mehr zu sehen, aber schön ist es trotzdem nicht. Nächstes Mal werde ich vorraussichtlich mit Otravol Öl arbeiten. Das soll ein noch besseres Finish geben. Gruss Georg
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!! Nicht quatschen, machen !! |
#11
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Moin Georg
Ovatrol D1/D2 ist wenn man fertig ist und alles richtig gemacht hat eine feine Sache,aber auch einigermaßen teuer und aufwendig.Der alte Lack muss runter bis auf das reine Holz,da muss man praktisch einen neuen Feinschliff reinbringen und dannmit D1 so um vierzig mal nass in feucht ölen.Ich habe das mit einer Viermanncrew vor langer Zeit einmal an einem 30er Jollenkreuzer (Mahagonie)durchgezogen. gruss hein
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#12
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Hallo Hein,
Danke für den Tip, bzw Info. Ich wollte das eigentlich zum Saisonende dieses Jahr in Angriff nehmen. Aber den gesamten Klarlack auf dem Mahagoni wieder abtragen... Ok..... da muss ich mich noch weiter damit beschäftigen bevor ich die Schleifmaschine auspacken....
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!! Nicht quatschen, machen !! |
#13
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Zitat:
Nur mit schleifen wird man da nichts.Wir hatten damals (1980)einen Fehlversuch mit Benaroil drauf,unter umständen auch ein Fehlversuch weil wir den alten Bootslack nicht komplet genug entfernt haben,Wir habenalso mit Ziehklingen,teilweise den brutalen Dreikantklingen,vorgearbeitet,dann mit Bandschleifern,Schwingschleifern und zum guten Schluss Schleifbrettern nachgearbeitet.Die knapp zehn Jahre die ich das Boot noch als Coeigner mitbetrieben habe war das dann aber sehr easy instandzuhalten,kein unterlaufen an Remmelspuren kein schwarzwerden immer der satte Mahagoniglanz. gruss hein |
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