Arrowflash 147, welches Gewässer geht?

[Semmeljo55]

Moin zusammen,

zunächst einmal möchte ich mich vorstellen.
Bin neu hier. Ich heiße Jochen, bin 65 Jahre alt und fühle mich wie
45 Jahre jung!!
Ich wohne mitten im schönen Heidelberg direkt am Neckar, bin aber im Norden, in Bremen geboren und liebe das Wasser.
Habe mir für den Anfang - zum Schnuppern - mein erstes Gebrauchtboot geschossen.
ich werde am nächsten Sonnabend eine Arrowflash 147 mit einem YAMAHA 60 PS, 50 Liter Tank im Bug, die in einem wirklich Top Zustand ist ( laut Bildern ) abholen.

Dann werde ich sie zum Saisonbeginn in Heidelberg auf den Neckar bringen.

Meine Fragen:
Was bedeutet die Angabe im alten Werbeprospekt " Approved Categorie 5 " für die Tauglichkeit im Küstengewässer? Siehe Anhang.
Heute sind es ja Klassen A - D.

Wo kann ich mit dem Boot noch im Küstenbereich im Norden oder an der Ostsee fahren?
Welchen maximalabstand zur Küste?
Könnte man z.B. von Norddeich Mole nach Nerderney??

Gruß

Jochen

[ralfschmidt]

bei gutem Wetter kann man schon in Küstennähe mit so einem Boot fahren,
aber Spaß macht es nicht dafür ist das Boot zu klein, auf Binnen Gewässern mit moderaten Wellen ist so ein Boot klasse und macht einen Heidenspaß

[Ostfriesen]

Zitat von Semmeljo55

Wo kann ich mit dem Boot noch im Küstenbereich im Norden oder an der Ostsee fahren?
Welchen maximalabstand zur Küste?
Könnte man z.B. von Norddeich Mole nach Nerderney??

Die ersten ordentlichen Wellen - die der Berufsschifffahrt reichen aus - können Dein Boot kentern lassen oder einfach überspülen.

Keine gute Idee.

[Andrei]

Zitat von Ostfriesen

Die ersten ordentlichen Wellen - die der Berufsschifffahrt reichen aus - können Dein Boot kentern lassen oder einfach überspülen.

Keine gute Idee.

Angstmacherei. Ich fahre eine Hellwig Taros mit nur 4,49 m Länge auch auf dem Rhein mit jeder Menge Berufsverkehr: kein Problem, wirklich nicht. Und nicht bei jeder Welle muss man vom Gas gehen, es kommt auf das Boot und Kimmung an.

[Neutral]

Die Aussagen sind bis dato " alle wahr und alle falsch".

Für jedes Gewässer gibt es ein mehr oder weniger geignetes Boot. Die Wellen auf der Ostsee sind anders als auf der Nordsee.

Mit einem 3,50 m Rib/ 30 PS kann ich auf der Ostsee die Wellen schön `abreiten`. Mit einem 5 m Rib / 100 PS gelang mir das nicht - da knallten die Wellen jedesmal voll vor den Rumpf.

Die Nordsee läßt sich zwischen Festland und vorgelagerten Inseln gut befahren. In dem Bereich ist das Wasser recht ruhig. Auf der Seeseite der Inseln schaut das anders aus. Da würde ich ein mind. 6,50 m Rib empfehlen.

Die Flechter ist sehr gut aufgekimmt und schneidet gut durch Wellen- ist aber nicht so hochbordig wie eine z.b. Hellwig 470. Ich bin mit einer Fletcher 13/ Hille 129 Supersport auf dem Rhein durch die Wellen geballert. Mit einem Wiking Wega oder Merkur hätte ich das nicht gemacht. Bei einem Maschinenauffall hätte ich wiederum lieber in einem Rib gesässen.

Der Rhein bei Düsseldorf/ Duisburg ist gut befahren, die Binnenschiffe sind nicht langsam unterwegs, stoppen ungerne stromauf auf und haben eine großen toten Winkel. Sie erzeugen Wellen, die ein 6 m Kajütboot spielend kenntern lassen, wenn sich dieses( aus welchen Gründen auch immer ) dem Großen zu sehr nähert. Die Wasserschutzpolizei empfiehlt das Gewässer nicht alleine zu befahren. Sollte mal die Maschine streiken, ist es ganz gut, wenn man schnell aus dem Gefahrenbereich geschleppt wird.

Im Rahmen von Vereinsfahrten wurden wir von der Wasserschutzpolizei begleitet. Diese wurde von Binnenschiffern angefunkt und gebeten, dass einige Teilnehmer ihre Fahrt ändern möchten.

Ich war an dem Tag ein Nachzügler und bin habe das Fahrwasser zwischen stromauf und stromabfahrenden Binnenschiffern gequert. Aus meiner kleinen niedrigen Position heraus war dort ausreichend Platz, mehrer hundert Meter. Für die Berufsschiffe war jedoch das heikel- da das kleine Sportboot irgendwann aus dem Blickgwinkel/ in den toten Winkel geriet/ gerät. Dieser ist laut Kontakten zu Berufsschiffern sehr groß.

Der Rhein hat in meinen Augen noch eine Besonderheit, gegenüber der Weser, Ostsee, Nordsee, dem Main, .... . Ähnlich wie im Hamburger Hafen bei kabbeligen `Wetter `sind die Wellen nicht berechenbar. Auf der Ost-/ Nordsee kommen die Wellen einem rhytmisch entgegen; so auch auf den anderen Flüssen- die Wellen sind daher `berechnbar `. Auf dem gut befahrenen `schnell` fließenden Rhein können die Wellen von vorne, von hinten oder von der Seite kommen. Mal kannst Du 300 m schnell und streissfrei in Gleitfahrt fahren, bis aufeinmal die Wellen anders laufen und es einen ordentlichen Schlag gibt. Mich hat es da als Beifahrer aus dem Stuhl gehauen.
.

[RING18]

Ja ja, der Rhein mit seinen 6 Meter Wellen

Ich hatte eine 147er Fletcher, für die Bootsgröße kann die echt was ab und macht richtig Spaß. Auf dem Rhein über die Wellen springen, Wakeboarden und Tube ziehen, alles kein Problem.
Allerdings hat sie wirklich wenig Freibord also sollte man schon wissen was man tut und wirklich nur bei gutem Wetter und wenig Welle aufs Meer.

Ich persönlich würde fürs Meer aber ein anderes Boot bevorzugen. Als kleines, unkompliziertes Spaßboot hier auf Neckar und Rhein kein Problem.

[Ostfriesen]

Zitat von Andrei

Angstmacherei. Ich fahre eine Hellwig Taros mit nur 4,49 m Länge auch auf dem Rhein ...

Meine Antwort bezog sich nicht auf den Rhein, wie Du unschwer an Hand des vorangestellen Zitates hättest erkennen können.

[Ostfriesen]

Zitat von Neutral

Die Nordsee läßt sich zwischen Festland und vorgelagerten Inseln gut befahren. In dem Bereich ist das Wasser recht ruhig.

...

Auf der ...Nordsee kommen die Wellen einem rhytmisch entgegen; ... die Wellen sind daher `berechnbar `.
.

Darf ich fragen, woher Du diese profunden Erkenntnisse beziehst? Ich als Revierkundiger kann das so nicht bestätigen.

[Neutral]

... weil man irgendwann mal gelernt hat, dass es zwischen Ost- u. Nordsee Unterschiede gibt.( Wellenhöhe, Wellenfolge, .... ).
... weil man so etwas auch nachlesen kann.
... da 9 Geschwister meines Vater´s aus dem Norden kommen.
... weil Barßel ein Seemannsdorf war, in dem einst Personen wohnten, die zur See fuhren und wir( Großfamilie mit 10 Kindern, von denen 9
im Umkreis von 40 km wohnen ) zu denen Kontakt hatten und Erfahrungen austauschten( Bootskauf, direkter Nachbar eines Onkel´s, .... )
... weil ich die Gewässer schon als kleiner Bub als Hilfskapitän befahren habe.
... weil ich etliche Urlaube mit Boot an der Nord- und Ostsee verbracht habe.
... weil Dauercamper mit > 3 m Schlauchbooten und kleinem Motor sehr oft zum Angeln rausfahren( ich würd nicht mit 4 oder 5 PS
rausfahren- dazu bin ich dann doch zu feige ) - wir auch Campen, Angeln und Bootfahren und Erfahrungen austauschen. An der Ostsee einige Flechter an Bojen liegen- ich über 15 verschiedene Boote fuhr, ....... .
... weil kleine Schlauchboote( z.B. Treffen Weener - 3,50 m Wiking Komet 30 PS ) zu den Ostfriesichen Inseln rüber setzten.
... weil einige RIB Fahrer mit entsprechenden Booten nach GB rübersetzten.
... weil wir im Rahmen diversen Clubtreffen Main, Mosel, Rhein, Elbe, Weser .... befuhren.( Die Weser bei Bremen bei starken Wind sehr
ruppig sein kann; was im Weserbergland nicht möglich ist. )

.... es ist zu beobachten, dass Leute, die in der Küstenregion wohnen, ihre Region/ Gewässer weniger nutzen/ kennen als `Fremde`. Über 90 % meiner Cousin`s / Cousinen fahren kein Boot oder gehen auch nicht Angeln. Nur 2 Geschwister meines Vater´s gehen Angeln. Für die sind Seen, Kanäle, Flüsse, .... nichts Besonderes. Es gehört zu deren Alltag. Im Herzen bin ich ein Friese- ich liebte das Angeln, Bootfahren, Treckerfahren, das Plattdeutsch, die Mentalität der Leute, das Wort Moin, ..... . Ich durfte den Wandel der Region mit einer gewissen Distanz erleben. Früher konnte man kilometerweit schauen, die Häuser u. Straßen bestanden oft aus roten gebrannten Ziegeln. Irgendwann zogen dort immer mehr Peronen aus den Ruhrpott hin. Die Region änderte sich landschaftlich und baulich. Heutzutage habe ich im Sommer das Gefühl, durch ein hohes Maisfeld zu fahren.

.... ich bin dort als kleiner Bub schon Angeln gegangen, Boot gefahren, Trecker auf den Feldern und im Moor gefahren, habe Torf gestochen, habe mit der Forke auf dem Misthaufen gestanden, ..... .

... die Personen die dort Boot fahren und Angeln, kennen sich wiederum gut aus( Gewässer, Wetterveränderungen, ....).

Es sind nur meine Erfahrungen, die ich als Sender wiedergebe. Wie jemand diese als Empfänger wertet, liegt nicht in meiner Hand. In Kroatien hingegen, am Gardersee, ..... - kenne ich mit absolut nicht aus. Ich habe jede Ferien komplett im Norden verbracht. Als junger Erwachsener verbrachte ich mit der eigenen Familie unsere Urlaube an der Nord- und Ostsee. Zuerst in FeWo( Vermieter war ebenfalls Angler und Bootsfahrer - er fuhr, sobald das Wetter es zu ließ, zum Angeln raus. Bewegte sich die Fahne vor dessen Haus- hatte sich das Bootfahren/ Angeln erledigt. Seit über 20 Jahren fahren wir nun nach Neuharlingersiel, Kellenhusen, .... - anfangs mit Trailerbooten- später mit Boot im WoWa ).
.

[Fletcher-Andi]

Die 147er Fletcher hat einen Rumpf mit sehr tiefem V und diese Dinger fahren seit Jahrzehnten mit Spassfaktor inklusive bei uns auf der Ostsee herum.

Dein Rücken wird eher schlapp machen als das Boot.

Und wie man bei Welle / Rauhwasser fährt muss man allerdings auch erst lernen, dauert aber nur 5 minuten wenn einem das von so nem Spinner wie mir gezeigt wird

Mit der 147er musst du Gas geben wo man bei einem normalen Boot aus Angst Gas wegnehmen würde

Nee im Ernst: für die Grösse kann die kleine Schüssel recht viel. Bei uns Fährt eine Dame so ein Modell mit 90PS. Sie fegt damit über die Wellen, wo andere Männer mit 18ft Booten sagen : " ist zu wellig "

Die Teile kommen aus England und wurden nicht für Binnengewässer gebaut, sondern für die rauhe See. Das steht auch in jeder oldschool-Broschüre aus den 80er Jahren.

Viel Spass damit, nur ein wenig Schade, dass du vorher kein anderes Boot hattest, sonst hättest Du sofort einen AHA-Effekt erlebt

[Puuh]

Zitat von Semmeljo55

Könnte man z.B. von Norddeich Mole nach Nerderney??

Ich kenne dein Boot nicht, weiß nicht, wie es sich bei Welle verhält.
Aber ich bin öfters auf Juist, und da habe ich im Hafen schon so manches kleine, offene Boot mit Außenborder gesehen, wo ich mir dachte: wie sind die mit dem Boot hierhergekommen? Müssen wohl von Norddeich rüber gekommen sein.
Also, es scheint zu gehen. Muss man aber wohl Glück haben mit dem Wetter. Lange dauert die Fahrt ja nicht - mit dem kleinen Flitzer.
"Coastal Approved" steht ja auch unter Specifications auf dem Bild.

[Fletcher-Andi]

Ich kenne dein Boot nicht, weiß nicht, wie es sich bei Welle verhält.

Wie sich die 147er Fletcher mit 25 Grad aufgekimmtem Rumpf verhält, sieht man hier ganz deutlich, da SloMo.
Aufgenommen von einem grösseren RIB.

https://www.youtube.com/watch?v=ymhnIA_BOt4

[Puuh]

WOW!!!
Bei dem einen Luftsprung war ja nur noch der Propeller im Wasser! WOW!
Nur Fliegen ist schöner!

[herrmic]

Zitat von Fletcher-Andi

Wie sich die 147er Fletcher mit 25 Grad aufgekimmtem Rumpf verhält, sieht man hier ganz deutlich, da SloMo.
Aufgenommen von einem grösseren RIB.

https://www.youtube.com/watch?v=ymhnIA_BOt4

Sieht nett aus,

aber den Ritt halten nur wenige aus.

[Lars_KA]

Hai,
ich bin selber auf den Rhein von Karlsruhe stromauf bis zur Iffezheim und Stromab bis Mannheim zum Anfang mit einer Hammermeister Dorado unterwegs gewesen und von den Daten Länge 4,6 und Breite max 1,70 deinen Boot recht ähnlich und die Aufteilung Bug / Heck war gleich.

Was mir gefällt ist die Gewichtsverteilung Tank Vorne 2 Personen mitschiffs und Motor am Heck. Das dürfte für ne gute Wasserlage sorgen. Nicht zu Hecklastig.

Für dein Revier Neckar und dann wohl später auch Rhein ist es vom Aussehen her gut Tauglich.

Einfach zum Anfang sich an das Boot gewöhnen, das Popometer sich kalibriren lassen und auf dein Bauch gefühl hören. Das Boot verträgt meistens mehr als die Fahrer. (Junge Wilde die alles mit Vollgas lösen mal ausgenommen.)

Gruss und immer ne Hand breit Wasser unter den Kiel
Lars

[Phantom-Matze]

Zitat von Semmeljo55

Moin zusammen,

zunächst einmal möchte ich mich vorstellen.
Bin neu hier. Ich heiße Jochen, bin 65 Jahre alt und fühle mich wie
45 Jahre jung!!
Ich wohne mitten im schönen Heidelberg direkt am Neckar, bin aber im Norden, in Bremen geboren und liebe das Wasser.
Habe mir für den Anfang - zum Schnuppern - mein erstes Gebrauchtboot geschossen.
ich werde am nächsten Sonnabend eine Arrowflash 147 mit einem YAMAHA 60 PS, 50 Liter Tank im Bug, die in einem wirklich Top Zustand ist ( laut Bildern ) abholen.

Dann werde ich sie zum Saisonbeginn in Heidelberg auf den Neckar bringen.

Meine Fragen:
Was bedeutet die Angabe im alten Werbeprospekt " Approved Categorie 5 " für die Tauglichkeit im Küstengewässer? Siehe Anhang.
Heute sind es ja Klassen A - D.

Wo kann ich mit dem Boot noch im Küstenbereich im Norden oder an der Ostsee fahren?
Welchen maximalabstand zur Küste?
Könnte man z.B. von Norddeich Mole nach Nerderney??

Gruß

Jochen

Immer vom Typ „Fahrer“abhängig was man sich und seinem Material zutrauen will.
Natürlich kann man damit auf der Ostsee fahren,trotzdem sollte man zur Abwechslung auch mal realistisch urteilen.Ich bin das Boot mit 70Ps gefahren und starke Welle hatten wir nicht unbedingt.Würde eher sagen es war eine kurze und ca 60cm hohe Welle.
Hinterher war ich froh wieder in meinem Boot zu sitzen....aber wie schon erwähnt,wer die Aktion oder das Geknalle vertragen will kann damit zufrieden sein.Für mich wäre das absolut nichts,falls mal Wind aufkommt wird es sehr unangenehm und dauerhaft wie auf dem Video zu sehen ist,fährt man damit auch nicht.
Aus dem Grund hilft einem KEIN Forum weiter um eine Entscheidung zu fällen.Es gibt da nur eine Möglichkeit und die nennt sich „ausprobieren“,so wird man ganz schnell überzeugt und kann im Zusammenhang mit eigenem Fahrstil realistisch urteilen.