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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 13.07.2019, 14:26
Fleibaka Fleibaka ist offline
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Standard Wellenanlage beschädigt. Wie reparieren?

Hallo Leute, nachdem der Spannstift der Wellenanlage abscherte, stellte sich leider heraus, dass der Vorbesitzer eine sehr dilettantische Reparatur vorgenommen hatte.
Offensichtlich war ihm der 10mm Spannstift abgeschert.
Zur Reparatur hatte er dann durch den originalen Spannstift einen zu kurzen 4 mm Spannstift getrieben.
Dieser hat auf der letzten Fahrt aufgegeben und den Schaden offenbart.
Die Welle ist im Bereich der Flanschaufnahme massiv eingelaufen bzw abgeschliffen.
Da fahrlässigerweise kein neuer Spannstift zur Verfügung stand, musste auf den letzten 20 km eine 10 mm Schraube herhalten.
Eine kraftschlüssige und winkelhaltige Verbindung ist nicht mehr herstellbar.
Das ganze eiert wie ein Lämmerschwanz.

Wie ist eine sinnvolle Reparatur durchzuführen?
Welle abdrehen und mit Buchse auf das ursprüngliche Maß bringen?
Ganze Welle einschließlich Flansch und Dämpfer erneuern?
Alternativen?

Vielen Dank für Tipps

Gruß

Bonny

PS. Es handelt sich um einen Peugeot Diesel mit 48 PS und Borg Warner Wendegetriebe in einem 9,5 m Kajütboot
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  #2  
Alt 13.07.2019, 19:09
Pobeda Pobeda ist offline
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Wenn erst die originale - bist du sicher, dass da original eine Spannhülse reingehört? - und dann die getürkte Spannhülse nachgibt, bist du dir dann sicher, dass sonst alles in bester Ordnung ist?
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  #3  
Alt 13.07.2019, 21:18
Lombardini Lombardini ist offline
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Moin moin,
wenn du lange Zeit Ruhe und Sicherheit haben willst, dann muss die Welle und die Wellenkupplung erneuert werden.
Als Wellenkupplung empfehle ich eine Uniflex Kupplung, die benötigt keine Wellenbohrung, weil Sie eine Spannbuchse zur Wellenfixierung nutzt.
Die Propeller welle ist dann eine Standard Welle

Hier z.B. : https://busse-yachtshop.de/s/Wellenkupplung
__________________
M.f.G.
harry

Geändert von Lombardini (13.07.2019 um 21:27 Uhr)
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  #4  
Alt 14.07.2019, 07:12
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Moin
Wer hat das verbrochen?Das mit sicherheit einer reichlich---ich will mal schreiben,naiv gemachte Rettung der zu kurz gewordenen Welle.Solche Spannstiffte sind nicht geeignet auf dauer richtungswechselnde Drehmomente sicher zu übertragen.Bis zu einer gewissen Grenze könnte man noch mit einem wirklich gut eingepasstem Kegelstifte was retten,da zu müsste aber die Wellenzaspfenverbindung mit möglichst wenig Spiel(max 2-3/100 mm)zusammenpassen.So würde das einer Verbindung entsprechen die früher oft für Vorschubspindeln von Drehmaschinen und Bohrwerken asusgeführt wurde.Für eine Propellerwelle,die an dieser Stelle ja eigentlich nie getrennt werden muss,hätte ich das von vornherrein als Schrumpfsitz mit evt. noch zusätzliche Sicherung ausgeführt.
Oder sehe ich das ganz falsch und der Spannstift war nur die Verbindung zur Kupplungsnabe?Was das allerdings nicht besser machen würde.
gruss hein

Geändert von hein mk (14.07.2019 um 07:22 Uhr)
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  #5  
Alt 14.07.2019, 08:27
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Standard Aber

Moin
Aber die Frage war ja nach einer sinnvollen Reparatur und da entscheidet auch der Geldbeutel etwas mit.ein zwei Eskaltionsstufen sind da ja möglich.
1.Welle wieder in die Nabe der Kupplung stopfen,nach möglichkeit etwasd besser zentrieren,neuen(möglichst verriebenen Kegel-)Stift reinkloppen,alles zusätzlich mit rissfester Elektrode verschweissen.Die welle wäre dann im Bedarfsfall nur mit der Flex zu demontieren.
2.Welle ziehen,das vermurkste Ende noch etwas(0,5-1mm)abdrehen,möglichs im WIG-Verfahren aufschweissen,sauber und passend drehen und sich für die Kupplungsnabe auch was ausdenken(Spannsatz,Passfederverbindung oder oder oder)
3.Komplet neue Welle und wie vorgeschlagen neue Kupplung.
gruss hein
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  #6  
Alt 15.07.2019, 13:01
Fleibaka Fleibaka ist offline
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Danke erstmal für die Hilfe.
Das Boot ist aus 1969 vielleicht war das Stand der Technik?

Der Flansch, den man auf dem Bild sieht, gehört zur Wellenkupplung.
Die Welle ist im Bereich des Flansches abgedreht, und der Flansch soll wohl über diesen Anschlag zentriert werden.
Durch den Materialabtrag hat der Flansch aktuell ca 1 mm Spiel auf der Welle.

Aus den Empfehlungen entnehme ich jetzt:

Welle vermessen, Lagerflächen überprüfen und den Flanschsitz auf 40 mm abdrehen lassen.
Dann eine Wellenkupplung mit Spannvorrichtung montieren.

Ob dafür genug Platz ist, muss ich noch ausmessen.

Bonny
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  #7  
Alt 15.07.2019, 16:56
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Moin Bonny
Vorweg die Frage:Liegt das Boot noch im Wasser?
Also,ein Spannstift war auch 1969 nicht Stand der Technik,eher Passfeder oder konische Wellenzapfen oder beides, Spannsätze und Tapperbuchsen gab es auch schon.Ich würde erstmal die alten Spannstifte entfernen und dann verzuchen den Wellenzapfen wieder in die Nabe zuz schieben,soh in der Nahaufnahme sieht der noch nicht so zerrieben aus.Man hat allerdings wenig Platz um die Welle zu packen und ausserdem besteht jezt die Gefahr,dass sich die Welle komplet verabschiedet und da wäre es ratsam die Stopfbuchse anzuballern bis sie die Welle festhält,das gilt vor allem wenn das Boot noch im Wasser ist und u.U.noch wo hin geschleppt werden muss.statt die Welle vorzuziehen kann man dann die Kupplung trennen und versuchen die Nabe auf den wellenzapfen zu schieben.
gruss hein
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  #8  
Alt 15.07.2019, 17:19
Rian Rian ist offline
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Eine Uni-Kupplung wird da wohl nicht
rein passen.
Ich würde den Mist der noch im Loch steckt ausbohren 12mm Gewinde rein und ne Schraube hinterher.
Das geht bis zum Jahresende.
Dann Welle raus,abdrehen,neue Hülse Drehen,und alles wieder ordentlich zusammen bauen.
__________________
________alle sagen das geht nicht...bis einer kommt und es einfach macht.__________
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  #9  
Alt 15.07.2019, 17:29
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Zitat:
Zitat von Rian Beitrag anzeigen
Eine Uni-Kupplung wird da wohl nicht
rein passen.
Ich würde den Mist der noch im Loch steckt ausbohren 12mm Gewinde rein und ne Schraube hinterher.
Das geht bis zum Jahresende.
Dann Welle raus,abdrehen,neue Hülse Drehen,und alles wieder ordentlich zusammen bauen.
Moin
Mal da von abgesehen, dass Spannstifte ausbohren ein schexxx Geschäft ist,die sind nämlich ganz ordentlich vergütet,wird es reichen die mit einem Splintentreiber rauszutreiben und dann weiter zu sehen.
gruss hein
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  #10  
Alt 15.07.2019, 17:50
Fleibaka Fleibaka ist offline
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Hallo,

Der Spannstift konnte problemlos mit einem Durchtreiber ausgeschlagen werden.

Aktuell ist eine 10 mm Schraube verbaut.
Die Heimfahrt von knapp 40 km konnte damit bewältigt werden.

Im Grunde auch alles unauffällig, man hat nur das Gefühl, wenn man oberhalb des Propellers sitzt, daß das Heck des Bootes ein bisschen schwingt.

Das kann aber vorher auch schon so gewesen sein.

Bonny
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  #11  
Alt 15.07.2019, 20:12
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Fraenkie Fraenkie ist offline
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Ich würde die Verwendung eines Schwerspannstiftes jetzt mal nicht pauschal als Murks bezeichnen.
(Sicher war es Murks nen 4er Stift in die Bohrung eines gebrochenen 10ers zu wienern, aber das ist ja ne andere Geschichte).

Das ist ein normales Maschinenelement.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_...bau)#Kerbstift

https://de.wikipedia.org/wiki/Spannstift

Das sich sogar berechnen lässt (Abscheren etc....). Und dann bei richtiger auslegung furchtbar treu und zuverlässig ist.

Manchmal dachte sich auch jemand genau so etwas auch noch als Überlastschutz mit zu verwenden (Abscheren bevors noch mehr Kleinholz am Prop oder gar im Getriebe gibt..........).

Wenn´s radial zuviel Luft hat inzwischen zwischen Welle und Nabe: Kann man net die Welle vermessen, die Nabe ausbauen, dann ausdrehen, und ne richtig satt passende Hülse einbauen? Dann mit dem passenden Stift wieder zusammenklopfen auf die nächsten 60 Jahre?

Sicher gibt´s heute elegantere Lösungen mit mehr Teilchen, mehr Präzision, mehr Aufwand und eben mehr Geld und Galama. Aber oft hat die einfache und geschmacklose Lösung von früher doch astrein funktioniert, auch wenn heute der Laie staunt und der Fachmann sich wundert.
__________________
Viele Grüße Fränkie

Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war!

Geändert von Fraenkie (15.07.2019 um 20:21 Uhr)
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