boote-forum.de - Das Forum rund um Boote  

Zurück   boote-forum.de - Das Forum rund um Boote > Alles was schwimmt! > Restaurationen



Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

Antwort
 
Themen-Optionen
  #1  
Alt 11.05.2006, 15:07
Lord Nelson Lord Nelson ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 11.05.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard Holzkajüte mit GFK Überzug

Hallo Miteinander,

bin neu in diesem Forum und habe gleich eine Frage:

Ich habe mir ein GFK Boot aus DDR Produktion zugelegt. Der Name des Modells ist mir nicht geläufig. Es handelt sich jedenfalls um einen 3Kieler von 5 Metern Länge und knapp 2 Metern Breite.

Da ich dieses Boot hauptsächlich zum Angeln benutzen werde, möchte ich mir eine Kajüte darauf "zimmern". D.h., ich will einen Teil der Oberschale wegsägen und eine Holzkonstruktion errichten, welche ich zumindest aussen mit GFK überziehen wollte.

Jetzt meine Frage : Arbeite ich dann trotzdem Glasfasermatten mit ein oder genügt es , wenn ich das Holz einfach mit dem GFK " überpinsel" ?

Deseiteren habe ich mit Entsetzen in einem anderen Thread gelesen, dass die Experten einhellig von der Verwendung der Kombination Holz /Polyester abraten. Das wäre eigentlich nicht weiter dramatisch, hätte ich nicht gerade erst gestern 6 kg Polyesterharz erworben, welches eigentlich bei dem geplanten Umbau zum Einsatz kommen sollte .

Kann mir jemand bitte erläutern, warum Polyester dafür nicht so gut geeignet scheint ?

Für Eure Bemühungen bedanke ich mich im voraus, und verbleibe

mit besten Grüßen!
Mit Zitat antworten top
  #2  
Alt 11.05.2006, 15:28
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 09.10.2003
Ort: berlin
Beiträge: 2.249
52 Danke in 32 Beiträgen
le loup eine Nachricht über ICQ schicken
Standard Re: Holzkajüte mit GFK Überzug

Zitat:
Zitat von Lord Nelson
Hallo Miteinander,

bin neu in diesem Forum und habe gleich eine Frage:
moin,

zunächst mal das wichtigste:
herzlich willkommen im forum.



Zitat:
Ich habe mir ein GFK Boot aus DDR Produktion zugelegt. Der Name des Modells ist mir nicht geläufig. Es handelt sich jedenfalls um einen 3Kieler von 5 Metern Länge und knapp 2 Metern Breite.
fotos sind immer hilfreich
diese blöden kristallkugeln muss man dauernd zur reparatur geben.

wenn es ein echter dreikieler ist könnte das ein Wax sein.

Zitat:
Da ich dieses Boot hauptsächlich zum Angeln benutzen werde, möchte ich mir eine Kajüte darauf "zimmern". D.h., ich will einen Teil der Oberschale wegsägen und eine Holzkonstruktion errichten, welche ich zumindest aussen mit GFK überziehen wollte.
tu das bitte nicht
wäre schade um das boot
was spricht denn gegen ein passendes cabrio-verdeck?

und wozu mit gfk überziehen?
einen holzaufbau kannst du problemlos mit leinölfirnis als grundierung und lacköl (zb. Jotun Benar) als deckschicht versehen.

Zitat:
Jetzt meine Frage : Arbeite ich dann trotzdem Glasfasermatten mit ein oder genügt es , wenn ich das Holz einfach mit dem GFK " überpinsel" ?
gfk = GlasFaserverstärkter Kunststoff

was du meinst: -> mit kunstharz überpinseln
kannste zwar mit epoxid machen, aber ein klassischer öl-lack ist die bessere wahl.
holz will "atmen"

ein unverbasteltes boot hält seinen wert,
kann sogar wertsteigerungen erleben.

wenn du ertmal wesentliche teile abgesägt hast isses vorbei damit.


le loup
__________________
www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen

.
Mit Zitat antworten top
  #3  
Alt 11.05.2006, 18:33
Benutzerbild von ulacksen
ulacksen ulacksen ist offline
Captain
 
Registriert seit: 11.03.2004
Ort: 16565 Lehnitz
Beiträge: 467
Boot: Oldi-Holzboot, Typ Nixe, Wannseewerft Berlin, 1965, Chief der www.goldene-yacht-oranienburg.de
115 Danke in 58 Beiträgen
Standard GFK-Überzug

Le loup hat recht, geh nicht mit der Säge an die Schale rann. Du versaust dir die Statik des Kahnes, die Schale wird mechanisch instabil und das würde ich auf dem Wasser bei allem Respekt vor diesem Element nicht riskieren.
Mach dir Gedanken um ein leichtes Aufsatzverdeck, wenns denn sein muß. Ne schöne Fahrpersenning wäre die Alternative, weil - mit solchen Eigenbauten von Kajüten wird meist die Optik des Bootes versaut und das spricht nicht unbedingt für den Besitzer. Da mußt du schon bei der Formgestaltung der Kajüte eine glückliche Hand haben und das auch noch handwerklich umsetzen können. Gerade Leisten oder Bretter aus dem Baumarkt disqualifizieren dich. Außerdem besteht die latente Gefahr, daß durch das Gewicht dieser Zusatzkonstruktion der Kahn vertrimmt wird, auch keine Augenweide.

Gruß vom Lehnitzsee
ulacksen
__________________
Holzboote sind nie dicht - und ihre Eigner auch nicht.
Mit Zitat antworten top
  #4  
Alt 11.05.2006, 20:32
Lord Nelson Lord Nelson ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 11.05.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Hallo ,

erstmal besten Dank für die Antworten.

Auf die Schnelle ist es mir nicht gelungen, ein eigenes Bild hierein zu laden oder zu kopieren.

So ein Boot ist es jedenfalls ( Foto von Google " geliehen" ) :



Meins sieht alllerdings längst nicht so gepflegt und gut erhalten aus.

Ich habe das Boot an einem nicht allzu großem Gewässer ( 270 ha ) in der Lausitz, auf dem nur E- Motoren benutzt werden dürfen. Primär soll er also als Angelkahn mit Übernachtungsmöglichkeit verwendet werden. Gekauft habe ich mir dieses Modell , weil ich mir von den 3 Kielen eine hohe seitliche Stabilität versprochen habe und das Boot in etwa die Maße hat, die mir vorschwebten.

Die Oberschale liegt gegenwärtig nur lose auf dem Boot, bzw. in dem dafür vorgesehenen Rahmen. Renovieren muss ich das Teil also auf jeden Fall.

Ein reines Cabrioverdeck, bzw. eine Plane als Unterstand wäre zwar auch machbar, allerdings fehlte mir dann der nötige Platz auf dem Deck zum Angeln. Hinzu kommt, der bugnahe Raum unter der Schale ist verschenkter Raum. Meine Überlegung war ca. 1,50 in der Breite und 1 Meter in der Länge die Oberschale wegzuschneiden und diesen Raum sowei ein Stück nach hinten mit einer Kajüte zu überbauen., so dass noch ca 2 Meter freies Deck im hinteren Bereich erhalten bleiben.

Statik und Stabilität sollten sich nicht verändern, da aufgrund der Entnahme des Materials und den ausgebauten Tank der Gewichtszuwachs durch die KAjüte in etwa ausgeglichen werden. Die durch den größeren Luftwiderstand verursachten schlechteren Fahreigenschaften sind aufgrund der Nutzung vor sekundärer Bedeutung.

Einen reinen Holzaufbau hatte ich auch schon in Erwägung gezogen, finde denselben allerdings für dieses Modell rein optisch unpassend. Nach endlosen Überlegungen bin ich nunmehr beim Holzaufbau mit GFK-Beschichtung gelandet. Auf diese Weise können Kajüte und Boot fast nahtlos miteinander verbunden werden.

Wenn jemand Schwachpunkte in meinen Betrachtungen entdeckt hat, wäre ich um Hinweis auf dieselben dankbar.

Die Frage bleibt : Warum ist Polyesterharz ungeeignet für Holzbeschichtung ?
Mit Zitat antworten top
  #5  
Alt 11.05.2006, 23:54
nikiz nikiz ist offline
Ensign
 
Registriert seit: 14.02.2004
Ort: wien
Beiträge: 56
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

hallonelson

Zitat:
Zitat von Lord Nelson
Die Frage bleibt : Warum ist Polyesterharz ungeeignet für Holzbeschichtung ?

früher wurden oft holzboote mit polyester und matten vor allem im unterwasserbereich beschichtet. es hat sich gezeigt dass sich diese beschichtungen mit der zeit vom holz lösen und dadurch ein wunderbarer hohlraum entsteht wo, wenn wasser drinnen ist, das holz verrotten kann.

weil epoxy tiefer in das holz eindringt ist die verbindung anscheinend viel besser und dauerhafter. deshalb wird es heute sehr gerne genommen. es ist auch viel osmoseresistenter.

es ist allerdings auch empfindlich teurer.

ich denke dass bei deinen projekt (überwasserbereich) nicht so wichtig ist ob polyester oder epoxy, sondern einfach wie durchdacht und vorbereitet die vorarbeiten und die durchführung sind.

wenn du nur das holz schützen willst würden einfachere methoden ausreichen, meine ich. und bedenke was für eine schweine-arbeit das hantieren mit polyester und co ist für einen hobbybastler ist!

viel erfolg!

niki
Mit Zitat antworten top
  #6  
Alt 12.05.2006, 07:43
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 09.10.2003
Ort: berlin
Beiträge: 2.249
52 Danke in 32 Beiträgen
le loup eine Nachricht über ICQ schicken
Standard

Zitat:
Zitat von nikiz
hallonelson

Zitat:
Zitat von Lord Nelson
Die Frage bleibt : Warum ist Polyesterharz ungeeignet für Holzbeschichtung ?

früher wurden oft holzboote mit polyester und matten vor allem im unterwasserbereich beschichtet. es hat sich gezeigt dass sich diese beschichtungen mit der zeit vom holz lösen und dadurch ein wunderbarer hohlraum entsteht wo, wenn wasser drinnen ist, das holz verrotten kann.

weil epoxy tiefer in das holz eindringt ist die verbindung anscheinend viel besser und dauerhafter. deshalb wird es heute sehr gerne genommen. es ist auch viel osmoseresistenter.
etwas salopp gesagt
polyester ist auf dauer nicht wasserfest,
epoxid dagegen ist wasserfest
viele primer im uw-bereich basieren auf epoxy

Zitat:
es ist allerdings auch empfindlich teurer.
für 5 kg harz + 2,5 kg härter zahle ich knapp 70.- euro

Zitat:
ich denke dass bei deinen projekt (überwasserbereich) nicht so wichtig ist ob polyester oder epoxy,
epoxy ist wesentlich besser zu verarbeiten und stinkt nicht.
epoxy darf nicht mit den gängigen häckselmatten verarbeitet werden,
nur mit gewebe/gelege

Zitat:
sondern einfach wie durchdacht und vorbereitet die vorarbeiten und die durchführung sind.
und da fällt mir ein: die oberschale ist lose aufgelegt.
also:
vorhandene oberschale erhalten
davon neues teil abformen
mit diesem teil rumbasteln

le loup
__________________
www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen

.
Mit Zitat antworten top
  #7  
Alt 12.05.2006, 08:02
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 09.10.2003
Ort: berlin
Beiträge: 2.249
52 Danke in 32 Beiträgen
le loup eine Nachricht über ICQ schicken
Standard

Zitat:
Zitat von Lord Nelson
....
Ein reines Cabrioverdeck, bzw. eine Plane als Unterstand wäre zwar auch machbar, allerdings fehlte mir dann der nötige Platz auf dem Deck zum Angeln...
auf dem deck???

du wirst wohl eher im boot sitzen.

ein cabrioverdeck lässt sich auch so gestalten, dass es nach vorn abgelegt wird. hab ich vor zwei wochen bei nem grossen gfk-angelkahn gesehen, aber leider kein foto gemacht.

was hat dieses boot denn gekostet und auf welchen betrag schätzt du die umbaukosten?

noch ein argument für das faltverdeck:
starker wind bei nem hohen aufbau zwingt deinen E-motor bzw. dessen batterie schnell in die knie.

das faltverdeck kannste runterklappen
ist dann zwar ungemütlich aber viel sicherer.

alternative:
dieses boot wieder verkaufen
zwei Anka-boote kaufen
(die sind in deiner region günstig zu haben)
daraus ein doppelrumpfboot ähnlich katamaran bauen
aufbau nach zeit, lust, geld, geschmack gestalten

aber kleiner als das unten gezeigte

le loup
Miniaturansicht angehängter Grafiken
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	1456_1147417373.jpg
Hits:	711
Größe:	22,8 KB
ID:	24797  
__________________
www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen

.
Mit Zitat antworten top
  #8  
Alt 12.05.2006, 12:37
Lord Nelson Lord Nelson ist offline
Deckschrubber
 
Registriert seit: 11.05.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 3
0 Danke in 0 Beiträgen
Standard

Zitat:
was hat dieses boot denn gekostet und auf welchen betrag schätzt du die umbaukosten?
Habe das Boot sehr günstig über Ebay ersteigert, die Umbaukosten habe ich mit ca. 800,- bis 1000,-€ veranschlagt

Zitat:
dieses boot wieder verkaufen
zwei Anka-boote kaufen
(die sind in deiner region günstig zu haben)
daraus ein doppelrumpfboot ähnlich katamaran bauen
aufbau nach zeit, lust, geld, geschmack gestalten
So billig sind Anka - Boote nicht! Die werden um die 400,-€ ( Tendenz steigend ) gehandelt.

Für ein Doppelrumpfboot ist die Anka nicht unbedingt geeignet. Bei 4,20 länge und 1,40 Breite wären 2 nebeneinaner zum Katamaran umgerüstet schon das ein extrem kurzer, breiter und wahrscheinlich manövrierunfähiger Kahn.
Da gefällt mir Dein Vorschlag mit der zweiten Oberschale schon besser. Allerdings wiegt dieselbe um die 100 kg, allein das Material würde vermutlich mehr kosten als ein zweiter Kahn der Sorte..

Dann vielleicht doch lieber so was ( wäre zumindest mit minimalem Aufwand zu überdachen ...) :

Mit Zitat antworten top
  #9  
Alt 16.05.2006, 07:54
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
Admiral
 
Registriert seit: 09.10.2003
Ort: berlin
Beiträge: 2.249
52 Danke in 32 Beiträgen
le loup eine Nachricht über ICQ schicken
Standard

Zitat:
Zitat von Lord Nelson
......
So billig sind Anka - Boote nicht! Die werden um die 400,-€ ( Tendenz steigend ) gehandelt.
und da erzählen die leute immer was vom wertverlust ihrer boote
so langsam setzt sich die erkenntnis durch, dass der DDR-Bootsbau doch etliches gutes hergebracht hat.

Zitat:
... Da gefällt mir Dein Vorschlag mit der zweiten Oberschale schon besser. Allerdings wiegt dieselbe um die 100 kg,...
hab am wochenende nochmal mit nem bootsbauer dein problem bequasselt. er schlägt folgendes vor:

die oberschale nicht zerstören
(siehe werterhalt / wertsteigerung)
auf unterschale am rand innen umlaufend einen weger auflaminieren, eventuell hilfsspanten auflaminieren.
dann decksbalken herstellen und einbauen.
danach kannste dich mit dem aufbau austoben, später jedoch einen rückbau durchführen.

google wirft zum stichwort " Industriesperrholz " ne menge aus. ne holzhandlung in deiner nähe dürfte vermutlich günstiger sein als der kauf von wasserfestem (AW100) sperrholz im baumarkt.

polyester auf (älteres) polyester harzen kann manchmal problematisch werden. lass dich bezüglich eines haftvermittlers beraten oder tausche dein polyester gegen epoxid um.

damit der kahn seine form behält sollte die oberschale zumindest bis zur montage provisorischer querverbindungen immer wieder aufgelegt werden.
du willst ja nicht, dass der rumpf plötzlich breiter wird.

le loup
__________________
www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen

.
Mit Zitat antworten top
Antwort



Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 00:58 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.