Rumpfgeschwindigkeit und Seenotrettugskreuzer

[stefan307]

Hallo
angeregt durch die aktuelle Gleiter/Halbgleiter diskussion hab ich mir mal die Rümpfer von DGzRS Fahrzeugen im Bereich zwischen 10 u 20 meter angesehen. Bei den vorwiegend älterne Konstruktionen in diesem Bereich fällt mir auf das trotz einem Spitz zulaufendem Heck die Geschwindigkeiten erheblich über der Rumpfgeschwindigkeit liegt! Was ja den gänigen Theorien (z.b. Baader) wiederspricht. Stelt sich mir die Frage wie machen die das?

MFG S

[medo]

Werden wohl Halbgleiter sein, die Motorisierungen sind dafür ausreichend.

[stefan307]

Zumindest nach Baader geht das aber nicht mit einem Spitz zulaufenden Heck!
Motorleistung ist klar, hilft aber einem Verdränger alleine nicht weiter.

MFG S

[KaiB]

Weiß nicht auf welche Du speziell anspielst aber etwa die Paul Denker Klasse (17m) z.B. kam auf max. 18 kn.

Das Heck hat zwar eine rundlichen Abschluss ist aber im UW Bereich flach und breit gehalten, ähnlich Halbgleiter.


Die größere Breusing Klasse (26m/24 Kn)) etwa entsprach auch diesem UW Schiff Design.
Im Bild leider etwas duster aber man kann den flachen Heckbereich so eben vom Verdränger Vorschiff unterscheiden.

[Robert67]

Das spitze Heck oder auch Kreuzerheck hat Vorteile wenn vor der See gefahren wird.

Zumal die Kameraden draussen rumfahren, bei Bedingungen, wo wir froh sind das das Dach noch auf der Hütte bleibt.

[stefan307]

Beispielsweise:
18,9m Otto Schülke
Wurzel 18,9 x 2,43~ 10,6 kn
angegeben mit 16 kn

12,2 Siegfried Boysen
Als Verdränger max ca. 8,5 kn angegeben 15 kn

Die Unterwasserbilder sind aufschlussreich, leider findet man eher selten.
Es scheint also möglich zu sein Halbgleiter mit rundem Heck zu bauen!?

MFG S

[stefan307]

Zitat von Robert67

Das spitze Heck oder auch Kreuzerheck hat Vorteile wenn vor der See gefahren wird.

Zumal die Kameraden draussen rumfahren, bei Bedingungen, wo wir froh sind das das Dach noch auf der Hütte bleibt.

Das hatte ich bereits vermutet. Mir ging es um die Hydrodynamik zumals diese Risse aus den 70igern stammen also etwa die Zeit in dem Baader sein Buch geschrieben hat.

MFG S

[Robert67]

Ziemlich aufschlussreiches Buch:





Das Buch der Vorleute: Seemannschaft

[stefan307]

Zitat von Robert67

Ziemlich aufschlussreiches Buch:





Das Buch der Vorleute: Seemannschaft

Ist Bestellt!

MFG S

[hheck]

Über Wasser Verdränger,
Unter Wasser Gleiter.

Gruß
Helle
M.Y.Franziska

Übrigens wird das auch im Sportbootbau gemacht. Meines Wissens bei SAGA.

[stefan307]

So kommt man der Sache auf den Grund
Wobei man villeicht man die Begriffe sortieren sollte:
Ein Verdränger ist für mich ein Boot das das Wasser um siche herum verdrängt.
Ein Gleiter geht darüber hinweg.
Der Begriff Halbgleiter sollte demnach nicht für alle schnellen Verdränger verwendet werden... nämlich nicht für Boote die das Wasser seitlich verdrängen und "lediglich" über eine Heckforum verfügen die ein Absinken verhindert.

MFG S

[Emotion]

Bei Fassmer kannst du dir die Pläne ansehen

http://www.fassmer.de/shipbuilding/sar-patrol-vessels/

Einfach aufs Modell und dann runter auf technische Daten, da bekommst du sogar einige Zeichnungen



http://www.fassmer.de/fileadmin/user..._Vessel_al.pdf

[stefan307]

die Seite funktioniert bei mir leider nicht immer richtig...
Es gibt bei der DGzRS ja auch die Modellbaupläne mit Linienrissen, im grunde würde auch die Leistungsdaten der 70iger Boote reichen, zumindest mir.

MFG S

[T-Technik]

Zitat von Robert67

Ziemlich aufschlussreiches Buch:





Das Buch der Vorleute: Seemannschaft

Hallo Robert,

nochmal besonderen Dank für diesen Tipp !

Hatte es sofort bestellt und heute nun erhalten .


Laut Buchfachhandel ist es nicht mehr neu zu bekommen,
meine Ausgabe ist aber so gut wie neu .


Ich finde, nicht nur für Seenotretter lesenswert !

Neben etwas von Baader, besonders Wetter- u. Seeverhalten gut
beschrieben, so mein erster kurzer Eindruck .


Dankende Grüße : TOMMI

[stefan307]

So ein Zufall, hab meins seit gestern auch hier liegen.
Meins ist neu war allerdings ein Restposten über Amazon bestellt.
Was man wissen sollte ist das Buch richtet sich an "Fortgeschrittenen" Seenotretter und stellt im Grunde ein Lehrbuch für zukünftige Vorleute dar. Entsprechend anspruchsvoll sind die knapp 200 Seiten die mit allerlei Erfahrungen vollgepackt sind.
Für den Interesierten Laien kann das ohne Zweifel auch interesannt sein, wobei ich natürlich hoffe nie wissen zu müssen wie man ein Boot durch Grundseen fährt
Der DGzRS und ihren Vorleuten gebührt natürlich Dank dafür dien Erfahrungsschatz der Allgemeinheit zugänglich zu mache!

MFG S

[Papierflieger]

Zitat von Robert67

Ziemlich aufschlussreiches Buch...

Danke für den Tipp!

[T-Technik]

Na dann kann ich mich ja aufs lesen freuen Stefan .


Um noch mal die Themenüberschrift aufzunehmen,
kann ich nur sagen, das diese Schiffe keine Verdränger sind .
Ok, sie können auch langsam fahren, folglich verdrängen .

Ich hebe aber das Konstruktionsziel hervor,
möglichst schnell zu fahren und eine mindest Rauseetüchtigkeit
nicht zu verlieren . Beides zusammen, aber auch unabhängig voneinander .

Ich kenne z.B. die BERLIN in Laboe
und diese hebt sich mit sehr viel Power ihrer 3 Motoren .
Dies bedeutet, sie verdrängt nicht mehr ihr volles Gewicht .


Am 26.07.2015 ist in Laboe der "Tag der Seenotretter" ,
wo ich mich sehr darauf freue etwas mithelfen zu können .


Wer Interesse an diesen Schiffen u. dieses ganze Thema hat,
kommt alle dort hin .



Grüße : TOMMI

[stefan307]

Die DGzRS spricht auch selbst in og. Buch von Halbgleitern bezeiht sich aber ausdrücklich auf die "damals" neuen Kreuzer z.b Berlin etc. Ich hatte ja auch extra nach den Vorgängermodellen der 70iger u 80iger gefragt die für mich schon noch nach Verdränger aussehen...
Im Übrigen kann man auch zwischen den Zeilen im Buch lesen das es innerhalb der DGzRS einen Richtungesstreit gibt Seetüchtigkeit vs. Geschwindigkeit...

MFG S

[Duke70]

Zitat von stefan307

... Ich hatte ja auch extra nach den Vorgängermodellen der 70iger u 80iger gefragt die für mich schon noch nach Verdränger aussehen...

Also die alte "Langeoog" ist auf jeden Fall ein Verdränger...allerdings auch schon Baujahr 1944....

Bilder siehe:
http://www.medienwerkstatt-online.de...d.php?id=26665

Lg
Duke

[stefan307]

Für Bj 44 aber ein sehr modernes Boot, hätte ich jetzt auf die 50iger oder 60iger geschätzt.
Otto Schülke oder Siegfried Boysen hatte ich ja oben schon mal genannt 70iger Jahre Konstruktionen optisch für Mich zumindest im Oberwasserbereich Verdränger!
Ich denke ich werde mir mal die (Modellbau)Pläne bestellen...

MFG S

[Papierflieger]

Zitat von Duke70

...die alte "Langeoog" ist auf jeden Fall ein Verdränger...

Hallo Duke,

vielen Dank für den Link. Ist schon unglaublich, dass die mit diesem Boot bald 1000 Menschen aus Seenot gerettet haben!

Ist ein interessantes Thema, was der Stefan da ausgegraben hat. Bin gespannt, welche Infos hier noch zusammengetragen werden.

[Duke70]

Zitat von Papierflieger

...Ist schon unglaublich, dass die mit diesem Boot bald 1000 Menschen aus Seenot gerettet haben!

...und nicht nur das, wie schon in dem Link beschrieben habe ich es als Kind mit meinen Eltern im Frühjahr 1978 oder 1979 selbst mal erlebt, wie sie damit die Fahrrinne bei -leichtem- Eisgang für die Fähre freigemacht haben...
(wohlgemerkt "leicht", kein Packeis... )

Das erklärt dann wohl auch bei 14m Länge die Verdrängung von immerhin 35t !!!

lg
Duke

[stefan307]

Überhaupt Erstaunlich das man mitten im Krieg die Mittel zum bau eines solchen Schiffes zusammenbekommen hat! Die Lange Einsatzdauer spricht ja auch dafür das hier ein gelungenes Schiff und kein "Notbau" entstanden ist...

Hat jemand vieleicht einen Buchtip über die Entwicklungsgeschichte der Seenotkreuzer?

MFG S

[Duke70]

Zitat von stefan307

...Hat jemand vieleicht einen Buchtip über die Entwicklungsgeschichte der Seenotkreuzer?
MFG S

Ja, ich:

http://www.amazon.de/Die-Rettungsboo.../dp/3897572338 (PaidLink)



lg Duke

[KaiB]

Aus der "Langeoog" Epoche stammt auch die "Rickmer Bock", die nun im Museumshafen Büsum liegt.
http://www.museumshafen-buesum.de/in...p?WEBYEP_DI=11


Wir sahen sie mal 2010 auf Helgoland wo sie einige Runden im Hafenbecken drehte.

Die gut 40 Jahre jüngere Hermann Helms -einmal recht flott- vor Cuxhaven und
am anderen Ende der Spanne als Vergleich die relativ neue Marwede die auf Hland stationiert ist.

Buchtipp noch Pragers: "Retter ohne Ruhm", Technik, Geschichte, Einsätze.

Habe selber aber die Ausgabe aus den 70`ern kann daher zu Änderungen späterere Auflagen nix schreiben aber lohnt in jedem Fall zu lesen. http://www.amazon.de/Retter-ohne-Ruh.../dp/3548246184 (PaidLink)