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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik.

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  #1  
Alt 21.03.2015, 18:56
Freitag Freitag ist offline
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Standard Höchstdrehzahl Volvo Penta MD21 A

Hallo Leute, ich habe mir eine Nimbus 26 gekauft. Der Vorbesitzer sagte mir, man kann sie mit 6-7 Knoten in Verdrängerfahrt fahren, Höchstgeschwindigkeit liegt bei ca. 9 Knoten mit 3200 U/min. Das sei auch die zulässige Dauer Höchstdrehzahl.
So weit so gut. Nun habe ich mir mal diverse Unterlagen von Volvo Penta angesehen. Da wird der Motor für Sportboote mit 75 PS bei 4500 U/min und Dauer Höchstdrehzahl angegeben und für Arbeitsboote mit 60 PS bei 3200 U/Min Dauer Höchstdrehzahl. Bei Arbeitsbooten wird außerdem auf eine kurzzeitige Höchstdrehzahl von 3500 U/min verwiesen.
Was ich verstehe ist folgendes: Offensichtlich kann man die Maschine im Interesse einer langen Lebensdauer mit einem größeren Propeller auf eine niedrigere Drehzahl "drosseln". Aber warum darf dann die 3500 U/min in diesem Fall nur kurzzeitig verwendet werden? Der Motor ist doch prinzipiell für höhere Drehzahlen ausgelegt! Oder wird da etwas am Motor selber noch verändert?
Und dann: Könnte ich mit einem anderen Propeller die ganzen 75 PS nutzen und den Halbgleiter Nimbus 26 damit auf höhere Geschwindigkeiten bringen? (Wobei die Frage ist, ob man diesen Opa auf seine alten Tage überhaupt überhaupt noch so scheuchen sollte
Vielleicht weiß ja ein Spezi etwas darüber?
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  #2  
Alt 21.03.2015, 19:02
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Du hast Dich für einen Verdränger entschieden, also sollte es Dir egal sein ob Du 6,9 oder 7,1 Knoten erreichst

Ist es Dir nicht egal hast Du das falsche Boot

Zum Thema,
ja, Du kannst jeden Motor kurzzeitig höher drehen, meist sogar ohne Schaden.

Nur sehe ich in Deinem Fall den Sinn nicht
__________________
Gruß 45meilen

In meinem Alter noch vernünftig werden ist jetzt auch keine Alternative
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  #3  
Alt 21.03.2015, 19:12
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Na Ja, da hst Du schon recht, viel Sinn macht das ganze in der Konstellation nicht; Ist im Moment auch mehr von akademischen Interesse, da das Boot ja noch nicht mal im Wasser ist. Aber mich interessieren die technischen Hintergründe dieser zwei verschiedenen Einbauempfehlungen "Sportboot" und "Arbeitsboot" mit demselben Motor.

Übrigens: Die Nimbus ist ein Halbgleiter und wurde auch mit Maschienen um die 130 Ps ausgerüstet. Damit hat Sie nach meinen Recherchen dann auch mal 20 Knoten gemacht...
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  #4  
Alt 21.03.2015, 21:17
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hatte selbigen Motor als B-Variante im vorletzten Boot. Der Vorbesitzer hatte eine derart kräftige Schraube montiert, dass 2500 Umdrehungen möglich waren. Viebrationen waren die Folge. Habe dann die originale Schraube wieder montiert und kam so auf 3700 Umdrehungen. Resultat: deutlich verbesserte Laufruhe obwohl ich nun mit 2500 Umdrehungen (vormals 2000 Umdrehungen) bei 2,5 Tonnen für ca. 12km/h aufwenden musste. Die möglichen 4500 Umdrehungen waren für mich eher theoretisch zumal der Motor bei weit weniger Drehzahl ein gehöriger Rappelkasten war.
Selbiger Motor wurde von DTN als 50, 60 und 70 PS Variante angeboten, wobei nur die max. Drehzahl der konstruktive Unterschied war.
__________________
Grüße aus dem Havelland........Mike
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  #5  
Alt 22.03.2015, 00:56
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Wie schon geschrieben gab es den Motor bereits vorher als DTN-Version (es gab auch noch andere Umrüster, zuletzt sogar Vetus).
Der Rumpfmotor ist ein Indenor/Peugeot, genauer der XDP 4.88/4.90.
Schon bei den niederländischen DTN-Versionen war die Kühlung sehr knapp bemessen... nachdem VP die Umrüstung übernommen hat und "eigene" Umrüstteile montierte wurde die thermische Empfindlichkeit der Motoren leider nicht besser.

Wenn du den Motor höher drehen lassen willst, halte deinen Temperaturgeber im Auge. Wahrscheinlich bringt dein Wärmetauscher nach den vielen Betriebsjahren nicht mehr die volle Leistung, die ihm ursprünglich zugedacht war.

Die Unterscheidung in den Betriebsanleitungen für den Betrieb im Arbeits- bzw Sportboot liegt in den unterschiedlichen Nutzungs- bzw Belastungsprofilen. (Arbeitsboot: größere Massen, strömungsungünstigere Formen = höherer Strömungswiderstand, hohe Dauerlast usw)

Interpretiert bedeutet es, dass der MD21A nicht "vollgasfest" ist. VP rät also nett umschrieben davon ab, bei Nenndrehzahl auch die volle Leistung des Motors über einen längeren Zeitraum abzufordern. (nicht ärgern, ist ein konstruktives Problem bei umgerüsteten PKW/LKW-Motoren)

Also eine höhere Drehzahl ist nicht problematisch - aber immer fein auf die Temperatur achten... sonst wirds schnell bitter.

Mit einem flacheren/kleineren Propeller kannst du Motor höher Drehen lassen... aber brauchst natürlich generell mehr Drehzahl um die Leistung ins Wasser zu bringen.

Geändert von MV-Zausel (22.03.2015 um 01:15 Uhr)
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  #6  
Alt 10.04.2015, 19:30
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Alles richtig,
aus einem Verdränger wird kein Rennpferd.
Bei meinem Schiff reichen 2400 Umdrehungen für 14 Kmh.
Indenor DTP 4.90

Harald
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  #7  
Alt 15.04.2015, 20:38
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@ MV-Zausel: Etwas verspätet danke für Deine Ausführungen! Das war doch sehr hilfreich. Da hat also die Drehzahlbegrenzung offensichtlich Sinn
@hajobo: Auch für Deinen Beitrag danke - auch wenn wir hier von einem Halbgleiter sprechen, aus dem durchaus ein Rennpferd werden kann, wenn auch ein etwas ulkiges
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