2015. Berlin bleibt geteilte Stadt durch Sprechfunkpflicht

[Zzindbad]

In der diesjährigen Wassersportsaison bleibt die UKW-Pflicht auf der innenstädtischen Spree zwischen Lessingbrücke und Mühlendammschleuse bestehen. Sie gilt zwischen 10.30 bis 19 Uhr.

http://www.oxly.de/?p=15079

Tom

[Emma]

Zitat von Zzindbad

In der diesjährigen Wassersportsaison bleibt die UKW-Pflicht auf der innenstädtischen Spree zwischen Lessingbrücke und Mühlendammschleuse bestehen. Sie gilt zwischen 10.30 bis 19 Uhr.
Tom

Wieso geteilte Stadt? Du kannst doch nach Anmeldung durchfahren. Ich wäre sogar für eine generelle Funkpflicht. Anders ist ein entspanntes Fahren durch die Stadt nicht möglich.
Und Tom - wenn du mal ehrlich bist, gibst du sicher wie wir alle viel Geld für viel Schnick-Schnack aus. Warum nicht mal 'nen Hunni für eine Funke ausgeben. Und der UBI ist nun wirklich ein Klacks.
Du wirst sehen, das Bootfahren macht gleich doppelt soviel Spaß.

Gruß
Jan

PS Die Funkpflicht gilt ab 10:00Uhr, denn nur bis dann schleust die Mühlendammschleuse Funkverweigerer .

[Superpapa]

Die Teilung wird auch durch die Führerscheinpflicht verstärkt.
Auf der Innenstadtspree gilt Mindestmotorisierung 5 PS und generelle Führerscheinpflicht.
Die Alternativstrecke, der Landwehrkanal geht ab 5 PS nur von Ost nach West. Unter 5 PS geht LWK in beide Richtungen.
Ohne Funk und mit Motorleistungen ab 5 PS gehts tagsüber von West nach Ost nur über Potsdam-Teltowkanal, da lohnt 8-stündiges Warten.

Prima, der Tipp mit dem Funkgerät, ich bin für Hochseedampferkapitänspatent auf jedem Badeteich, das erhöht die Sicherheit noch mehr und hilft auch gegen rosa Elefanten
Gruß
Michael

[Kladower]

Zitat von Zzindbad

In der diesjährigen Wassersportsaison bleibt die UKW-Pflicht auf der innenstädtischen Spree zwischen Lessingbrücke und Mühlendammschleuse bestehen.

Da bin ich aber erleichtert. Hatte deswegen vorletztes Jahr den UBI gemacht und mein Boot mit Funk ausgerüstet. Wäre die Funkpflicht jetzt wieder aufgehoben worden, hätte ich mich schwarz geärgert.

[Zzindbad]

Gerhard, man hat an dich gedacht!

[ChrAK78]

Zitat von Superpapa

Die Teilung wird auch durch die Führerscheinpflicht verstärkt.
Auf der Innenstadtspree gilt Mindestmotorisierung 5 PS und generelle Führerscheinpflicht.
Die Alternativstrecke, der Landwehrkanal geht ab 5 PS nur von Ost nach West. Unter 5 PS geht LWK in beide Richtungen.
Ohne Funk und mit Motorleistungen ab 5 PS gehts tagsüber von West nach Ost nur über Potsdam-Teltowkanal, da lohnt 8-stündiges Warten.

Das es einige Ausnahmen von der seit Oktober 2012 bestehenden neuen Führerscheinfreigrenze von 15 PS gibt, wusste ich ja (Rhein, Bodensee weiterhin 5 PS). Aber das es in Berlin wieder was ganz anderes gibt, ist mir neu.
Führerscheinpflicht also überhaupt beim Einsatz von Maschinenantrieb, unabhängig von deren Leistung? Und von wo nach wo denn nun genau? Tegeler See und Müggelsee auch schon? Gibt es Karten bzw. kann ich es irgendwo nachlesen?

Gruß
Christian

[Pianist]

Vom Kanzleramtssteg (km 14,1) bis zur Oberbaumbrücke (km 20,7). Da stehen auch entsprechende Hinweisschilder. Also die Führerscheinpflicht ist räumlich nicht deckungsgleich mit der Funkpflicht.

Matthias

[Fronmobil]

Zitat von Tom

Berlin bleibt geteilte Stadt durch Sprechfunkpflicht

Sehr reißerisch! Also die paar Kilometer Funkpflicht teilen doch nicht unsere wunderschöne Hauptstadt!
Die wirkliche Teilung endete 1989. Und das ist gut so! Bitte keine neue Mauern.

[Pianist]

Ja, mir hat gestern diese weinerliche Überschrift auch nicht gefallen, aber da das andere schon kritisiert haben, hielt ich mich zurück. Aber dann auch von mir noch mal ganz deutlich: Ich finde die Funkpflicht gut und richtig, von mir aus kann die so bleiben. Und gerne auch rund um die Uhr, damit man am Schiffbauerdamm mal wieder zum Mittagessen einen Platz für eine Stunde bekommt, und nicht die Boote verrammelt und verriegelt bis 19 Uhr dort liegen.

Matthias

[Quax]

Die Funkpflicht fände ich auch in Ordnung, wenn da nicht das unsägliche Verbot von Handfunkgeräten mit ATIS wäre.
Gerade kleinere (offene) Boote, auf denen ein Einbau nicht praktikabel ist, werden so faktisch ausgeschlossen, und das obwohl genau diese Boote sicherlich den geringsten "Funkbedarf" haben. Sie sind wendiger und platzsparender als große Kajütboote, denen die Platzaufteilung mit dem übrigen Verkehr sicherlich mehr Arbeit bereitet.

[Pianist]

Ja, das muss ich allerdings auch sagen. In den Niederlanden geht das ja auch. Aber die Fachstelle der WSV für Verkehrstechniken ist eben der Meinung, dass mit Handfunkgeräten nicht die nötige Betriebssicherheit erreicht wird: Akkus können leer sein, das Gerät mit seiner Antenne kann in einem ungünstigen Winkel gehalten werden, wodurch die Übertragungsqualität leidet, und so weiter. Dabei geht es ja meistens um Kommunikation auf kürzesten Distanzen, so dass ich mit meinem Funkwissen sagen würde, dass das vertretbar wäre.

Matthias

[Emma]

Zitat von ChrAK78

Führerscheinpflicht also überhaupt beim Einsatz von Maschinenantrieb, unabhängig von deren Leistung?

Das ist nicht ganz richtig, ohne Motor darfst du nämlich überhaupt nicht durch die Stadt. Das wäre dann echt ein selbstmörderisches Unterfangen.

[ChrAK78]

Zitat von Pianist

Vom Kanzleramtssteg (km 14,1) bis zur Oberbaumbrücke (km 20,7). Da stehen auch entsprechende Hinweisschilder. Also die Führerscheinpflicht ist räumlich nicht deckungsgleich mit der Funkpflicht.

Danke! Jetzt habe ich es auch gefunden, in den Karten vom Kartenwerft-Verlag ist es auch so eingetragen.
Aber folgende Aussage jedoch nicht:

Zitat von Superpapa

Auf der Innenstadtspree gilt Mindestmotorisierung 5 PS und generelle Führerscheinpflicht.

... muss aber meinetwegen auch nicht, so lange vor Ort Schilder stehen. Aber für die Planung vorab wäre es natürlich besser, es zu wissen, das an der Oberbaumbrücke für mich wegen noch fehlendem SBF Feierabend ist, obwohl mein Aussenborder die 15 PS nicht überschreitet.

[Pianist]

Mal ganz ehrlich: Eine Fahrt durch die Innenstadt verlangt zwar ein hohes Maß an Aufmerksamkeit, ist durch die dort getroffenen Regelungen aber längst nicht so anstrengend wie eine Fahrt auf der Unterhavel oder dem Großen Wannsee, wo man es sekündlich mit kreuzenden Seglern, Flößen, Hausbooten, Kanus, Kajaks, Ruderern und Schwimmern zu tun hat.

Die Fahrgastschiffe tauchen nicht aus dem Nichts auf, sondern sie sind deutlich zu sehen, bewegen sich in eine klare Richtung und sagen ständig, was sie als nächstes zu tun gedenken.

Matthias

[Emma]

Zitat von Superpapa

... ich bin für Hochseedampferkapitänspatent auf jedem Badeteich

Nur ein Beispiel (allerdings aus meiner Vorfunkzeit): Ein Stern- und Kreisschiff hat mir beim Ablegen die blaue Tafel gezeigt.
Und du willst behaupten, auf dem Badesee Berliner Spree braucht man kein grundsätzliches Wissen über die Binnenschifffahrtsregeln?
Und dir macht es Spaß, sich an jede Brücke ranzuschleichen, um dann im letzten Moment wegen des Entgegenkommers doch noch mit Vollgas beizudrehen? Ich bin manchmal schon sauer auf gleichgroße, die sich nicht an den Brücken anmelden.
Das wissen übrigens die wenigsten, in der Innenstadt müssen sich auch Sportboote vor den Brücken anmelden (auch außerhalb der Funkpflichtzeit).

Gruß
Jan

[Pianist]

Mein Lieblingsbeispiel ist immer die Lutherbrücke zu Berg. Man sieht definitiv nichts. Rein gar nichts. Ich melde mich immer zweimal, wenn ich unter der Eisenbahnbrücke durch bin.

Matthias

[Emma]

Zitat von Pianist

Die Fahrgastschiffe tauchen nicht aus dem Nichts auf, sondern sie sind deutlich zu sehen, bewegen sich in eine klare Richtung und sagen ständig, was sie als nächstes zu tun gedenken.

Matthias

Da gebe ich dir vollkommen recht. Nur das mit dem "deutlich sehen" ist bei den vielen Kurven nicht ganz richtig.
Und ihren Kurs und Kursänderungsabsichten erfährst du nur aus dem Funk. Ich habe den Eindruck, dass nach der Einführung der Funkpflicht die Schallzeichen deutlich abgenommen haben.

An alle Funkverweigerer: Die Berliner Musikdampferkapitäne sind am Funk ausgesprochen freundlich!

[Pianist]

Ja, das mit dem "deutlich sehen" meinte ich im Vergleich zu einem Schwimmer mit schwarzer Badekappe.

Ansonsten teile ich Deine Erfahrung: Das mit dem Funk in der Innenstadt klappt wirklich sehr gut. Man kann sich am Moabiter Werder immer gut in die "Perlenschnur" einreihen, weil man schon weiß, wer als nächstes wendet. Vor den unübersichtlichen Brücken weiß man schon genau, wer einem als nächstes so alles entgegenkommt.

So bleibt die Lage auch dann entspannt, wenn sich aus dem BSK ein Pole meldet, der zur Mühlendammschleuse will. Der bedankt sich dann zum Schluss auch für die freundliche Begleitung. Ohne Funk würde man von einem großen dunklen Objekt überrascht werden, welches sich aus dem Humboldthafen in die Spree schiebt.

Matthias

[QuickNick]

Auch ich finde die Funkpflicht auf der Innenstadtspree tagsüber richtig. Es ist viel los, allerdings merkt man, dass meist Profis am Steuer sitzen. Wenn da noch unzählige Sportboote dazukommen würden, wären Unfälle vorprogrammiert. Die Funkpflicht bringt m.M.n per se eine höhere Disziplin. Und mein Boot ist ja nun wirklich klein und hat trotzdem Platz für ne Funke...

Ich freue mich schon auf die nächste Tour, auch wenn ich ziemlich lange brauche um überhaupt dorthin zu gelangen. Aber 3-4x pro Jahr muss das schon sein.

Wir sehen uns hoffentlich mal auf dem Wasser!

Nick

[Mondlicht]

Zitat von Pianist

Mein Lieblingsbeispiel ist immer die Lutherbrücke zu Berg. Man sieht definitiv nichts. Rein gar nichts. Ich melde mich immer zweimal, wenn ich unter der Eisenbahnbrücke durch bin.

Ja, genau an dieser Brücke kam uns ein Ausflugsdamper entgegen, ich mit etwas Abstand ruhig angehalten, alles ok. ABER dann kamen hinter uns einige Boote, die wahrscheinlich dachten, ich steh da und warte auf die Sonnenfinsternis, die einfach an mir vorbei gefahren sind und Sekunden später Auge in Auge fast mit dem Dampfer kollidierten. Die ruderten dann wild umher und wir durften dann noch ewig rückwärtsfahren, damit die dem Dampfer Platz machen konnten.

Also ich bin, auch wenn es mir schwer fällt, dass zu sagen (weil ich ja noch keinen UBI habe), auch für die Funkpflicht.

Zitat von Emma

Das wissen übrigens die wenigsten, in der Innenstadt müssen sich auch Sportboote vor den Brücken anmelden (auch außerhalb der Funkpflichtzeit).

Meinst Du nur die direkte Innenstadt, die jetzt gesperrt ist für ohne Funk?
Und wie soll man sich den anmelden, wenn man kein Funk hat?
Ich wusste das noch nicht.

[ChrAK78]

Hm, wäre nicht verkehrt, über einen Funkscanner nachzudenken, so das man zumindest mithören kann, was andere für Manöver vorhaben.

[Pianist]

Zitat von Mondlicht

Meinst Du nur die direkte Innenstadt, die jetzt gesperrt ist für ohne Funk?
Und wie soll man sich den anmelden, wenn man kein Funk hat?
Ich wusste das noch nicht.

Wenn Dein Boot mit Funk ausgerüstet ist, unterliegst Du der Benutzungspflicht. Das bedeutet: Du musst Dich an unübersichtlichen Stellen melden, auch außerhalb des Abschnittes Lessingbrücke-Mühlendammschleuse und auch außerhalb des Zeitraumes 10.30 bis 19 Uhr. Das gilt überall, auf allen Bundeswasserstraßen, hat mit Berlin gar nichts zu tun. Nur mit der Besonderheit, dass es in dem genannten Abschnitt im genannten Zeitraum eben nur mit Funk geht. Du musst Dich da auch nicht vor jeder Brücke melden, sondern da, wo es nötig ist.

Wenn Du keinen Funk hast, musst Du Dich auch nicht melden, darfst dann aber dort eben zu der Zeit nicht fahren.

Zitat von ChrAK78

Hm, wäre nicht verkehrt, über einen Funkscanner nachzudenken, so das man zumindest mithören kann, was andere für Manöver vorhaben.

Da solltest Du aber bedenken, dass der Binnenschifffahrtsfunk ein nichtöffentlicher Funkdienst ist. Wenn die WSP bei einer Kontrolle den Scanner findet, und dieser dann zufällig gerade auf 156,500 MHz (Kanal 10 des Binnenschifffahrtsfunks) eingestellt ist, gibt es Ärger. Außerdem muss man dazu wissen, dass nicht überall fahrtrelevante Informationen über Kanal 10 ausgetauscht werden, auf der Unteren Havel-Wasserstraße sind es teilweise auch die Kanäle 5 und 7. Das sind Duplexkanäle, für die dort Relaisstationen errichtet wurden. Du musst also wissen, ob Du die Frequenz für das Unter- oder das Oberband abhören musst.

Und wenn Du wirklich mal im toten Winkel eines Schubverbandes landest - spätestens dann sagst Du: Hätte ich mal bloß das UBI gemacht und ein richtiges Funkgerät eingebaut.

Matthias

[Superpapa]

Naja, Funkscanner ist aber auch böse!
Die Tatsache, dass die Innenstadtspree ein anspruchsvolles Revier ist, bestreitet keiner ernsthaft.
Schon alleine wegen der Unruhe und dem Wellengang erscheint mir die Mindestmotorisierung durchaus zielführend.
Alles weitere ist die typisch deutsche wattepackende Überregulierung - es könnte ja was passieren..... Genauso, wie an jeder etwas besseren Straßenkurve ein 30er Schild rangenagelt wird.
Ich will mein Restrisiko zurück!
Eine besondere Unfallhäufung konnte dort noch keiner nachweisen.
Der Egoismus einiger, die sich über den ausgesperrten Pöbel ohne Funkgerät freuen, enttäuscht mich zutiefst. Sicherlich ist Funk ein Sicherheits-Plus, genauso wie ein LKW-Führerschein für Radfahrer oder eben hier der Führerschein für 5-PS-Schaluppen. Noch besser wäre eben ein Kapitänspatent
Selbstverständlich muss man ohne Funkinformationen vorsichtiger, vor allem an unübersichtlichen Stellen, zu Werke gehen. Wenn das einige wenige Funk- und führerscheinfreie Freizeitkapitäne nicht können/wollen ist das noch lange kein Grund für eine Vollsperrung für alle.
Gruß
Michael

[B4-Skipper]

Zitat von ChrAK78

... Aber folgende Aussage jedoch nicht:

... muss aber meinetwegen auch nicht, so lange vor Ort Schilder stehen. ...

Nicht wörtlich, aber sinngemäß steht das im §21.24 1. a. bb. der BinSchStrO.

Gruß Lutz

[Emma]

Zitat von Pianist

Du musst Dich da auch nicht vor jeder Brücke melden, sondern da, wo es nötig ist.

Hallo Matthias,
du bist mir zuvor gekommen mit der Antwort .
Gibt es eigentlich irgendwo eine (für die Berufsschifffahrt) gültige Liste mit allen Meldepunkten? Es sind ja immer die selben Stellen, z.B. auch das vollkommen übersichtliche Roseneck in Grünau.
Um mit Michael zu sprechen - "Es ist doch sonst alles geregelt."

Gruß
Jan